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John Rawls: John Rawls (1921 - 2002) war ein amerikanischer Moral-, Rechts- und Politikphilosoph in der liberalen Tradition. Am bekanntesten ist er für seine Verteidigung des egalitären Liberalismus in seinem Hauptwerk, A Theory of Justice (1971). Weitere wichtige Werke sind Political Liberalism (1993), The Law of Peoples (1999), Justice as Fairness - A Restatement (2001). Siehe auch Gerechtigkeit, Liberalismus, Utilitarismus, Gesellschaft, Differenzprinzip, Schleier der Unwissenheit, Reflexives Gleichgewicht.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Michael Sandel über Rawls – Lexikon der Argumente

Brocker I 673
Rawls/Subjekt/Individuum/Metaphysik/Subjektivität/Individualität/SandelVsRawls/Sandel: Sandel kritisiert an Rawls Konzeption eines angenommenen Ausgangszustands für eine zu errichtenden Gesellschaft (Siehe Schleier des Nichtwissens/Rawls
, Reflexives Gleichgewicht/Rawls, Schleier des Nichtwissens/Sandel):
1. Rawls verfehlt sein eigenes Ziel, Kants praktische Philosophie frei von Metaphysik zu rekonstruieren und ohne spezifische Theorie des Subjekts zu reformulieren. Im Gegenteil, Rawls setzt eine spezifische Theorie des Subjekts voraus („gegenseitiges Desinteresse“, Subjektivität und Identität unabhängig von Zielen und Zwecken des Subjekts). (1) (Siehe Subjektivität/Sandel).
2. Dies führt zu einer Verarmung der Möglichkeiten menschlichen Selbstverständnisses in der politischen Gemeinschaft. (2)
3. Damit sei der Ansatz von Rawls schlicht falsch, da Menschen sich in dieser Weise überhaupt nicht verstehen können. (3)
4. Die Konzeption des Anfangszustands bei Rawls stehe im Widerspruch zu anderen Elementen seiner Theorie, insbesondere zum Differenzprinzip (siehe Differenzprinzip/Rawls) und zu seiner Vertragstheorie. (Siehe Vertragstheorie/Rawls). Siehe auch Differenzprinzp/Sandel, Rawls/Nozick.

1. Michael Sandel, Liberalism and the Limits of Justice, Cambridge/New York 1998 (zuerst 1982), S. 65
2. Ebenda S. 177
3. Ebenda S. 65.

Markus Rothhaar, “Michael Sandel, Liberalism and the Limits of Justice” in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Sand I
Michael Sandel
The Procedural Republic and the Unencumbered Self 1984

Brocker I
Manfred Brocker
Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018

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