Wirtschaft Lexikon der Argumente

Home Screenshot Tabelle Begriffe

 
Institutionen: Institutionen sind soziale Strukturen, die das menschliche Verhalten organisieren und steuern. Sie können formell oder informell sein, und sie können öffentlich oder privat sein. Siehe auch Institutionalisierung, Gesellschaft, Gemeinschaft, Öffentlichkeit.

_____________
Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Liberalismus über Institutionen - Lexikon der Argumente

Gaus I 177
Institutionen/traditioneller Liberalismus/Gaus/Mack: Die Besonderheit der politischen Institutionen in der Freiheitstradition besteht darin, dass sie die Anwendung von Gewalt autorisieren und legitimerweise Bürger bedrohen und Gewalt gegen sie anwenden können. Weil die Reichweite legitimer Gewalt so begrenzt ist, sind politische Politiken und Institutionen oft nicht legitim.
Gaus I 118
Rechtfertigung: In der Tradition müssen politische Institutionen, die in größerem Umfang Zwang anwenden, eine besonders schwere Last der Rechtfertigung tragen, eine Last, die zu groß ist, um einen Staat zu rechtfertigen, der in großem Umfang Zwang gegen seine Bürger anwendet.
Anwendung von Gewalt: Eine bekannte Art und Weise, die Freiheitstradition zu vermitteln, besteht darin zu sagen, dass an der Person A von der Person oder Institution C zu Recht Gewalt angewendet werden kann, wenn und nur wenn diese Gewalt verhindert, dass A B Schaden zufügt, oder wenn sie einen Schaden zunichte macht, den A B bereits zugefügt hat.
Mill: Diese Formel, die von J. S. Mill (1991 [1859])(1) abgeleitet ist, hebt auf schöne Weise Zwecke hervor, die die Anwendung von Gewalt nicht rechtfertigen: (a) Dass C verhindert, dass A sich selbst Schaden zufügt, rechtfertigt nicht das gewaltsame Eingreifen von C. (b) Dass C verhindert, dass A in irgendeiner sündigen oder unwürdigen Weise handelt, rechtfertigt nicht das gewaltsame Eingreifen von C. (c) Die Tatsache, dass C verhindert, dass A B (in einer nicht schädigenden Weise) beleidigt, rechtfertigt nicht das gewaltsame Eingreifen von C. (d) Dass C A veranlasst hat, B einen Vorteil zu verschaffen, rechtfertigt nicht das gewaltsame Eingreifen von C.
Probleme: Wie sich eine solche Formulierung von Mill bekanntlich auswirkt, hängt von Detailfragen ab, wie z.B. davon, wie man Schaden auffasst und was als Auferlegung von Schaden gilt.
Persönliche Freiheit: Mitglieder dieser Tradition ((s) des traditionellen Liberalismus) vertreten die Auffassung, dass die Bürger, auch wenn irgendeine Form der politischen Autorität vielleicht notwendig und gerechtfertigt ist, immer eifersüchtig auf eine solche Macht sein müssen und sie müssen sich vor ihr hüten und bereit sein, ihre Ausweitung und ihren Missbrauch zu verurteilen und sich dagegen wehren.
>Ziviler Ungehorsam.

1. Mill, John Stuart (1991) On Liberty. In John Gray, (Hrsg.), On Liberty and Other Essays. New York: Oxford University Press.

Mack, Eric and Gaus, Gerald F. 2004. „Classical Liberalism and Libertarianism: The Liberty Tradition.“ In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications.


_____________
Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Liberalismus

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004

Send Link

Autoren A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   Y   Z  


Begriffe A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   Z