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Fähigkeiten: In der Philosophie bezieht sich der Begriff Fähigkeit auf das Potenzial einer Person, eine bestimmte Handlung auszuführen oder ein bestimmtes Verhalten zu zeigen. Sie umfasst die inhärente Fähigkeit, Aufgaben zu bewältigen oder sich an Aktivitäten zu beteiligen, unabhängig davon, ob sie realisiert oder ungenutzt ist.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Amartya Sen über Fähigkeiten – Lexikon der Argumente

Brocker I 890
Fähigkeiten/Sen: um eine qualitativ ausgerichtete Wirtschaftswissenschaft wiederzubeleben, muss man die Unterscheidung zwischen „Befähigungen“ (capabilities) und „Funktionen“ (functionings) einführen.
Funktionen/Sen: Der Begriff ›Funktionen
‹ […] gibt die verschiedenen Dinge wieder, die eine Person gern tun oder die sie gerne sein mag. Die erstrebenswerten Funktionen mögen von elementaren Gegebenheiten wie ausreichender Ernährung oder Freiheit von vermeidbaren Krankheiten bis zu sehr komplexen Tätigkeiten oder persönlichen Zuständen reichen, wie etwa am Gemeinschaftsleben teilnehmen zu können und Selbstachtung zu besitzen. Die ›Verwirklichungschancen‹ einer Person beziehen sich auf die möglichen Verbindungen der Funktionen, die sie auszuüben vermag.
I 891
Def Verwirklichungschancen/Sen: (=Befähigungen): sind also Ausdrucksformen der Freiheit: nämlich der […] [wesentlichen] Freiheit, alternative Kombinationen von Funktionen zu verwirklichen (oder, weniger formell ausgedrückt, der Freiheit, unterschiedliche Lebensstile zu realisieren).(1)
Zur Idee der »wesentlichen Freiheit« gehört für Sen also insbesondere die »prozedurale Freiheit«, die konkreten Freiheiten und Lebenschancen zu definieren, die eine Gemeinschaft ihren Mitgliedern zu gewähren trachtet. (vgl (2))
>Freiheit/Sen.
I 892
Sen: Der politische Streit um die jeweils situationsgerechte Definition von wirtschaftlich zu befriedigenden Grundbedürfnissen darf nicht vermieden, sondern sollte geradezu gesucht werden, denn er stiftet erst die für ihre Realisierung notwendigen epistemischen und politischen Bedingungen.(3)

1. Amartya Sen, Ökonomie für den Menschen. Wege zu Gerechtigkeit und Solidarität in der Marktwirtschaft, München 2000, S. 95
2. B. Giovanola »Personhood and Human Richness. Good and Well-Being in the Capability Approach and Beyond«, in: Review of Social Economy 63/2, 2005, 249-267.
3. Sen 2000, S. 182

Claus Dierksmeier, „Amartya Sen, Ökonomie für den Menschen (1999)“ in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

EconSen I
Amartya Sen
Collective Choice and Social Welfare: Expanded Edition London 2017

Brocker I
Manfred Brocker
Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018

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