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Verteilungsgerechtigkeit: Verteilungsgerechtigkeit ist die faire Verteilung von Gütern, Dienstleistungen und Chancen in einer Gesellschaft. Einige Theorien konzentrieren sich auf die Gleichheit, was bedeutet, dass jeder einen gleichen Anteil an den Ressourcen erhalten sollte. Andere konzentrieren sich auf die Bedürftigkeit, was bedeutet, dass die Ressourcen an diejenigen verteilt werden sollten, die sie am meisten brauchen. Wieder andere konzentrieren sich auf das Leistungsprinzip, was bedeutet, dass die Ressourcen an diejenigen verteilt werden sollten, die sie am meisten verdienen. Siehe auch Gerechtigkeit, Gemeinschaft, Gesellschaft, Ungleichheit, Chancengleichheit.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Feminismus über Verteilungsgerechtigkeit - Lexikon der Argumente

Gaus I 234
Verteilungsgerechtigkeit/Feminismus/Lamont: [z.B. Susan Moller] Okin(1) zeigt auf, (...) dass Frauen im Wettbewerb auf dem Markt erheblich benachteiligt sind, weil die Verantwortung für die Kindererziehung nicht gleichmäßig mit den Männern geteilt wird. Infolgedessen wird jede
Gaus I 235
Theorie, die sich auf Marktmechanismen stützt, einschließlich der meisten liberalen Theorien, Systeme hervorbringen, die dazu führen, dass Frauen systematisch weniger Einkommen und Vermögen haben als Männer.
Vgl. >Liberalismus
, >Einkommen.
FeminismusVsLiberalismus: Das theoretische Problem für den Liberalismus besteht darin, dass er in seiner Achtung der individuellen Freiheit und in seinem Beharren auf der Neutralität der Regierung nicht einmal die Ungleichheiten in den wirtschaftlichen oder politischen Positionen von Frauen als ungerecht anerkennen kann, da diese Ungleichheiten aus der kombinierten Wirkung vieler individueller Entscheidungen resultieren (Hampton, 1997(2): 200-8; MacKinnon, 1987(3): 36).
Liberalismus: Bei der Verteilung der Hausarbeit beispielsweise würden die klassischen liberalen Philosophen diese Entscheidungen als weitgehend unpolitisch ansehen, da sie von Einzelpersonen zu treffen sind. Solange die Regierungsgesetze keine ungleichen Rollen für Männer und Frauen vorschreiben - wenn Männer und Frauen in ihren jeweiligen kulturellen Kontexten Rollen wählen, die auf lange Sicht ungleiche wirtschaftliche Positionen für Männer und Frauen schaffen - würde die liberale Sichtweise das Ergebnis normalerweise als nicht ungerecht zulassen.
FeminismusVsLiberalismus: Der feministische Punkt ist, dass die Entscheidungen nicht notwendigerweise frei sind und die Gleichheit nicht bewahren, aber eine liberale Regierung ist zu machtlos, um die Situation zu ändern. Ähnliches gilt für die ungleiche Auswirkung anderer kultureller Ansichten, z.B. solcher, die rassistisch sind oder auf andere Weise gegen Minderheiten gerichtet sind (...).
>Minderheiten, >Rassismus.

1. Okin, Susan Moller (1989) Justice, Gender, and the Family. New York: Harper Collins.
2. Hampton, Jean (1997) Political Philosophy. Oxford: Westview.
3. MacKinnon, Catherine A. (1987) Feminism Unmodified: Discourses of Life and Law. Cambridge, MA: Harvard University Press.

Lamont, Julian 2004. „Distributive Justice“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Feminismus

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004

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