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Synonymie, Philosophie: Bedeutungsgleichheit von sprachlichen Ausdrücken. Die Bedingungen für tatsächliche Gleichheit der Bedeutung sind vielfältig und unterscheiden sich erheblich, abhängig von der Berücksichtigung verschiedener Aspekte wie z.B. regionalen Besonderheiten des Sprachgebrauchs oder unterschiedlicher Größe des in Frage kommenden Gegenstandsbereichs. Siehe auch Intension, Extension, Identität, Externalismus, Opazität, Substitution, Interpretation, Übersetzung, Sprachgebrauch.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Jürgen Habermas über Synonymie – Lexikon der Argumente

IV 28
Synonymie/Habermas: Eine identische Bedeutung (nicht mehr nur eine übereinstimmende) liegt vor, wenn Ego weiß, wie Alter auf eine signifikante Geste reagieren müsste. Es genügt nicht zu erwarten, dass Alter in einer bestimmten Weise reagieren wird.
>Verstehen
, >Verständigung, >Kommunikatives Handeln/Habermas, >Kommunikationstheorie/Habermas, >Kommunikation/Habermas, >Kommunikative Praxis/Habermas, >Kommunikative Rationalität/Habermas.
Dies wird in den verschiedenen Entwicklungsstufen der Interaktion erreicht:
a) Zunächst lernen die Interaktionsteilnehmer, einen Ausschnitt aus der objektiven Sinnstruktur so weit zu verinnerlichen, dass beide mit derselben Geste übereinstimmende Interpretationen verbinden können.
b) Dann lernen sie, was es heißt, eine Geste in kommunikativer Absicht zu verwenden und eine reziproke Beziehung Sprecher/Hörer einzugehen.
c) Als Drittes kommt die Zuschreibung einer identischen und nicht mehr nur übereinstimmenden Bedeutung von Gesten hinzu.
IV 32
Bedeutungsidentität/Habermas: Damit kann nicht dasselbe gemeint sein wie mit der Identität eines Gegenstandes, der unter verschiedenen Beschreibungen identifiziert werden kann. Dies setzt bereits das Verständnis von singulären Termini voraus.
>Beschreibungsabhängigkeit.
Dagegen:
Symbolische Bedeutungen konstituieren oder stiften Identität in ähnlicher Weise wie Regeln, die die Einheit in der Mannigfaltigkeit ihrer exemplarischen Verkörperungen, ihrer verschiedenen Realisierungen oder Erfüllungen herstellen. Bedeutungsidentität wird durch konventionelle Regelung erklärt.
>Symbole/Habermas.
IV 33
Gleichheit/Regelfolgen/Wittgenstein/Habermas: Nach Wittgenstein ist die Gleichheit der Bedeutung mit dem Verfolgen einer Regel, und zwar der identischen Regel durch alle Kommunikationsteilnehmer verbunden.
>Regelfolgen/Wittgenstein, >Regelfolgen.
Das Gleichbleiben der Regel ist aber nicht empirisch, sondern beruht auf intersubjektiver Geltung, d.h. davon, dass
a) Subjekte von ihrem regelgeleiteten Verhalten abweichen und
b) ihr abweichendes Verhalten als Regelverstoß kritisieren können. (1)
>Regeln/Habermas.

1.Vgl. Wittgenstein, Philosophische Untersuchungen, Schrifen Bd I, (1960) S. 382.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Ha I
J. Habermas
Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988

Ha III
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981

Ha IV
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981

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