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Thomas Hobbes: Thomas Hobbes (1588 - 1679) war ein englischer Philosoph, der als einer der Begründer der modernen politischen Philosophie gilt. Seine Hauptwerke sind Leviathan, or The Matter, Form and Power of a Commonwealth, Ecclesiastical and Civil (1651), De Cive (Über den Bürger) (1642), De Corpore (Über den Körper) (1655), De Homine (Über den Menschen) (1658). In seinem bekanntesten Werk, Leviathan, vertritt Hobbes die Ansicht, dass der Mensch von Natur aus egoistisch und aggressiv ist und dass eine starke Zentralregierung notwendig ist, um die Ordnung aufrechtzuerhalten und die Rechte des Einzelnen zu schützen.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Otfried Höffe über Hobbes – Lexikon der Argumente

Höffe I 209
Hobbes/Höffe: [Für die Fragen von Recht und Politik] (...) gibt Hobbes eine Aufgabe und ein Lösungsmuster vor, die beide das Denken bis heute prägen.
Staat: Der Staat bedarf wegen seines Herrschaftscharakters der Legitimation.
Höffe I 210
Lösung/Hobbes: besteht im Gedanken des Gesellschaftsvertrages. >Gesellschaftsvertrag/Hobbes
.
Vernunft: bestimmt Hobbes als Rechnen.
Beweise: sollen nach dem Ideal der Mathematik erbracht werden.
Rationalismus/Höffe: Hobbes gehört – wie Descartes – dem Rationalismus an.
Höffe I 213
Leviathan: (1651) [ist] (...) eine wahre Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften: Leviathan oder Stoff, Form und Gewalt eines kirchlichen und bürgerlichen Staates (Leviathan or The Matter, Forme & Power of a Common- Wealth Ecclesiasticall and Civill, 1651). Aus deren von ihm selbst erstellten, oft knapperen lateinischen Fassung stammen die geflügelten Worte vom Krieg aller gegen
alle (bellum omnium contra omnes) und dass die Autorität, nicht die Wahrheit ein Gesetz mache (sed auctoritas, non veritasfacit legem). >Staat/Hobbes, >Gesellschaftsvertrag/Hobbes.
Höffe I 215
Nachwirkung/Wirkungsgeschichte: Für die breite Öffentlichkeit [ist Hobbes] ein Verteidiger des Absolutismus, ein Kritiker der politischen Ansprüche der Kirche, vor allem ein Monstrum von Materialismus, Hedonismus und Unglauben (...).
Höffe I 227
Hobbes‘ Aktualität:
Utopien/Hobbes/Höffe: Weil zwar jedes Gemeinwesen, auch ein durch und durch gerechter Staat,
Gebote und Verbote, zusätzlich Verfahrensvorschriften enthält, die sich notfalls gegen den erklärten Willen der Betroffenen richten, ist der Entwurf von Sozialutopien, die auf jegliche Herrschaft verzichten, «natürlich». Gegen entsprechende Utopien der Anarchie, der Herrschaftsfreiheit, zeigt Hobbes' Gedankenexperiment des >Naturzustandes, dass dort, wo die Menschen ihrem Streben nach Glück völlig ungehindert folgen, sie eben dieses Glück aufs Spiel setzen, daher den Naturzustand lieber überwinden wollen. Das einschlägige Gedankenexperiment bildet deshalb den inhaltlichen Kern für die bleibende Aktualität von Hobbes‘ politischem Denken.
Legitimatorischer Individualismus: Die letzte Instanz der Herrschaftslegitimation ist jede einzelne Person. Demokratie bindet sich an einen sozialtheoretischen Individualismus. Es heißt (...), dass der Mensch, obwohl er ein Sozialwesen ist, weder zugunsten anderer Menschen noch zugunsten der Gemeinschaft unterdrückt, ausgebeutet oder anders geopfert werden darf. Bezugspunkt der Legitimation ist das Individuum, weshalb sich das entsprechende Argumentationsmuster im Gegensatz zum gesellschaftstheoretischen Individualismus «legitimatorischer Individualismus» nennt.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Höffe I
Otfried Höffe
Geschichte des politischen Denkens München 2016

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