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Staat: In der politischen Theorie ist der Staat eine zentralisierte politische Organisation mit Autorität über ein bestimmtes Gebiet und eine bestimmte Bevölkerung. Er setzt Gesetze durch, hält die Ordnung aufrecht und übt die Regierungsgewalt durch verschiedene Institutionen aus. Siehe auch Gesellschaft, Nationen, Herrschaft, Institutionen, Macht, Recht, Gesetze, Rechte, Rechtsprechung, Gesetzgebung.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Niccolo Machiavelli über Staat – Lexikon der Argumente

Höffe I 198
Staat/Machiavelli/Höffe: [Machiavelli geht es um die] Grundfrage, wie man in einer feindlichen Umwelt die politische Macht erwerben, bewahren und zu Größe steigern kann.
Der „Fürst“(1) behandelt sie im Blick auf einen Alleinherrscher, die Erörterungen(2) im Blick auf eine Republik, - für Machiavelli selbstverständlich die seiner Heimatstadt Florenz. Als Vorbild dient ihm die frühe (Adels-)Republik Rom, wie sie Titus Livius (59 v. Chr.—17 n. Chr.) in den ersten zehn Büchern, der ersten Dekade, seiner Geschichte Roms beschreibt. Machiavelli empfiehlt drei Mittel: die Ausübung der Religion, die Wahrung der Bürgertugend und die periodische Erneuerung der Republik durch Rückführung auf ihre Anfänge.
Zwecke: [Machiavelli] verpflichtet (...) das Gemeinwesen auf drei Zwecke: auf Freiheit (libertå) der Bürger, auf Größe (grandezza) und auf das Gemeinwohl (bene commune).
>Gemeinwohl
, >Freiheit, >Herrschaft/Machiavelli, >Macht/Machivelli.
Republik/Fürstenherrschaft/Machiavelli/Höffe: [Machiavelli arbeitete an beiden Schriften zur gleichen Zeit. Eine Präferenz für eine der beiden Staatsformen kann man daher nicht erkennen.]
>Republik.
Höffe I 199
Höffe: These: Um sich unter beiden Randbedingungen, einer fürstlichen und einer republikanischen Herrschaft, die Rückkehr in ein politisches Amt offenzuhalten, setzt Machiavelli beiden Verfassungen ein politisches Denkmal. In seinem Innersten dürfte der humanistisch gebildete Machiavelli jedoch die Republik bevorzugt haben.
Republik: [Machiavelli] sieht etwa in der Uneinigkeit zwischen dem römischen Volk und dem Senat einen Beitrag zur Freiheit und zur Macht der Republik(3). Er hält es für nötig, gegen Bürger, die die Freiheit gefährden, Anklage erheben zu können(4).
Religion: Machiavelli betont das Gewicht der Religion, die jedoch - hier im Gegensatz zu dem nirgendwo erwähnten Augustinus - durch die Schuld der römischen Kirche verloren ging, mit der Folge, dass das Land zerfiel(5).
Kriege: Sowohl Fürsten als auch Republikaner, die keine eigene Kriegsmacht haben, sind zu tadeln. Strafrecht: Wohlgeordnete Republiken setzen Belohnungen und Strafen fest, erlauben aber nie, dass ein Bürger, nur weil er sich große Verdienste erworben hat, für ein Verbrechen nicht bestraft werde(6).
>Strafen.
Demokratie: Auch schwache Republiken treffen ihre Entschlüsse mehr aus Not als aus eigener Wahl(7). Ferner gilt die Menge als weiser und beständiger denn ein Fürst(8).
>Demokratie.

1. Machiavelli, Il Principe
2. Machiavelli, Discorsi sopra la prima deca di Tito Livio
3. Discorsi, I, Kap. 4
4. Ebenda I , Kap 3
5. Ebenda I , Kap 12
6. Ebenda I , Kap 24
7. Ebenda I , Kap 38
8. Ebenda I , Kap 58

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Machiavelli, Niccolo

Höffe I
Otfried Höffe
Geschichte des politischen Denkens München 2016

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