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Postkolonialismus: Postkolonialismus ist die kritische akademische Untersuchung des kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Erbes von Kolonialismus und Imperialismus, wobei der Schwerpunkt auf den Auswirkungen der menschlichen Kontrolle und Ausbeutung der kolonisierten Völker und ihrer Länder liegt. Siehe auch Kolonialismus.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Stephen Holmes über Postkolonialismus – Lexikon der Argumente

Krastev I 44
Postkolonialismus/Krastev: In der Blütezeit der De-Kolonisierung argumentierten Sprecher ehemaliger westlicher Kolonien, dass die Weigerung, den Westen nachzuahmen, ein Schlüssel zur Erlangung oder Wiedererlangung der nationalen Würde sei. Die Feindseligkeit gegenüber der Nachahmung der Kolonialherren war Teil des bewaffneten Befreiungskampfes, der darauf abzielte, die Ausländer aus ihren Ländern zu vertreiben. In "Das Elend der Erde" schrieb der französisch-karibische Philosoph und Revolutionär Frantz Fanon über Afrikas "ekelhafte Nachahmung" des Westens und sagte, dass ein afrikanischer Nachahmer Europas zwangsläufig zu einer "obszönen Karikatur" werden müsse(1).
Krastev: In den ersten beiden Jahrzehnten nach dem Fall der Mauer gab es in den postkommunistischen Ländern Mittel- und Osteuropas kein Gegenstück zu Frantz Fanon. Im Gegenteil, die politischen Eliten in der Region waren fast durchweg begeistert von der Nachahmung der westeuropäischen und amerikanischen "Normalität". >Utopie/Krastev
, >Emigration/Krastev.
Osteuropa/postkommunistische Ära: Während die samtenen Revolutionen von 1989 antikoloniale Ablehnung der sowjetischen Herrschaft darstellten, waren sie gleichzeitig pro-kolonial in Bezug auf den Westen. Deshalb konnten ihre Organisatoren und Führer als aufstrebende "Konvertiten" eingestuft werden und nicht als zynische "Simulanten" wie die Russen. Das hatte zur Folge, dass sich anfangs keine wichtigen Stimmen in der Region gegen das abscheuliche Verbrechen des Imitierens westlicher Formen und Normen erhoben. Und als Orbán und Kaczyński den westlichen Liberalismus angriffen, taten sie dies, während sie den Mantel des Europäertums für sich beanspruchten und Mitteleuropa nicht nur als das wahre Europa, sondern als Europas letzte Verteidigungslinie bezeichneten. Fanon hätte nie etwas derartiges über Frankreichs ehemalige Kolonien in Afrika gesagt.

1. Frantz Fanon, The Wretched of the Earth (Grove/Atlantic, 2007), S. 236.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

LawHolm I
Oliver Wendell Holmes Jr.
The Common Law Mineola, NY 1991

Krastev I
Ivan Krastev
Stephen Holmes
The Light that Failed: A Reckoning London 2019

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