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Marxismus: Der Marxismus ist eine soziale, politische und wirtschaftliche Philosophie, die nach Karl Marx und Friedrich Engels benannt ist. Es handelt sich um ein System der Analyse und Kritik des Kapitalismus sowie um ein politisches Programm für seinen Sturz und die Errichtung einer sozialistischen Gesellschaft. Siehe auch K. Marx, F. Engels, Kapitalismus, Sozialismus, Kommunismus.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Terence Ball über Marxismus – Lexikon der Argumente

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Marxismus/Interpretation/Ball: Ein marxistischer Ansatz zur Textinterpretation stößt auf eine Reihe von Schwierigkeiten, darunter die folgenden. Wir haben bereits gesehen, dass Marxisten davon ausgehen, dass die herrschenden Ideen einer Epoche diejenigen sind, die den Interessen der herrschenden Klasse dienen; und da die meisten politischen Denker einer gebildeten Elite angehört haben, dienen ihre Ideen der herrschenden Klasse.
>Interpretation/Ball
.
1) BallVsMarxismus: Aber dann haben Marx und Engels (und Lenin, Trotzki, Bucharin, Lukács und viele andere prominente Marxisten) nicht der Klasse der unterdrückten Werktätigen angehört, sondern einer gebildeten und belesenen
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Elite.
>K. Marx, >F. Engels, >L. Trotzki, >G. Lukács.
Nach Marxianischem Licht sollten ihre Ideen den Interessen der herrschenden Kapitalistenklasse dienen, nicht denen des werktätigen Proletariats. Wie können die Ideen dieser Marxisten den Interessen einer Klasse dienen, zu der sie nicht gehören?
MarxismusVsVs: Alle Versuche (von Marx und anderen), diese Frage zu beantworten - dass es einige gibt, die durch Wille oder Intellekt ihre 'objektive' Klassenbasis überschreiten, dass die Arbeiter nicht für sich selbst theoretisieren können, weil sie mit 'falschem Bewusstsein' behaftet sind, während die Intellektuellen der Mittelklasse es nicht sind, usw. - lediglich Ad-hoc-Rationalisierungen sind und eindeutig unbefriedigend sind.
2) VsMarxismus: Darüber hinaus wird nicht zufriedenstellend erklärt (oder auch nur erklärbar), wie Marxisten alle politischen Theorien, vergangene und gegenwärtige, als ideologische Masken interpretieren können, die die Herrschaft einer Klasse durch eine andere verbergen und rechtfertigen - und dennoch ihre eigene Theoriebildung als Ausnahme von dieser Regel ausnehmen.
3) VsMarxismus: (...) Nicht zuletzt haben die marxistischen Interpretationen eine formelhafte Qualität: Die Dolmetscherin hat voreingestellte Vorstellungen davon, was sie vorfindet - nämlich ideologische Tricks oder Verwirrung im Dienste der herrschenden Klasse - und diese findet sie gleichsam in den unschuldigsten Passagen lauernd.
>Ideologie.

Ball, Terence. 2004. „History and the Interpretation of Texts“. In: Gaus, Gerald F. 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Ball, Terence

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004

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