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Macht: Politische Macht ist die Fähigkeit, das Verhalten anderer im politischen Bereich zu beeinflussen oder zu kontrollieren. Sie kann durch formale Institutionen, wie die Regierung, oder durch informelle Mittel, wie Überzeugung oder Zwang, ausgeübt werden. Siehe auch Zwang, Überredung, Regierung, Herrschaft, Gesellschaft, Politik, Demokratie, Ideologie.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Adam Przeworski über Macht – Lexikon der Argumente

Gaus I 163
Macht/Demokratie/Przeworski/Bohman: Große Vorteile in der Handlungsfreiheit einer Gruppe gegenüber allen anderen können auf den Besitz weitaus größerer Ressourcen oder anderer Formen sozialer Macht zurückzuführen sein; die Erreichung ihrer Ziele darf nicht von der einvernehmlichen Lösung eines Konflikts mit Gruppen mit weniger sozialer Macht abhängen.
Wenn zum Beispiel Przeworski und Wallerstein (1988)(1) Recht haben, konnten mächtige Wirtschaftsgruppen ihre Handlungsziele historisch gesehen nicht durch den expliziten Ausschluss von Themen aus der demokratischen Diskussion erreichen, sondern eher durch implizite Drohungen und andere nicht-deliberative Mittel (Bohman, 1996)(2). Wir können die Unterschiede zwischen solchen strategischen Interaktionsformen insofern erkennen, als sie Unterschiede in der Verhandlungsmacht widerspiegeln, unabhängig von den demokratischen Mitteln, die zur Erreichung dieses Gleichgewichts eingesetzt werden. Drohungen mit rückläufigen Investitionen blockieren Umverteilungsprogramme, z.B. solche, die wohlhabende Gruppen mit höheren Steuersätzen belasten würden; diese glaubwürdigen Drohungen umgehen die Notwendigkeit, andere von den Gründen für eine solche Politik zu überzeugen oder ein Thema unter demokratische Kontrolle zu stellen.
Bohman: Ähnliche diskursive Effekte treten auf, wenn Institutionen mit impliziten diskursiven Rahmen arbeiten, wie es die Nuclear Regulatory Agency tat, als sie die partielle Kernschmelze des Edison-Reaktors in Detroit 1966 als bloßes "technisches Missgeschick" betrachtete (Gamson, 1992)(3). Die übermäßige Handlungsfreiheit der einen und der Mangel an sozialer Macht der anderen bedeutet, dass einige abweichende Gründe nicht zu Themen werden, die anerkannt oder respektiert werden müssen. Es ist jedoch möglich, den Rahmen zu verschieben.
Diskurs/demokratische Praxis/Bohman: Es ist jedoch möglich, den Rahmen der Rechtfertigung zu verschieben (...), wenn die Bedeutungen der Politiken verändert und neue Agenden gebildet werden. In diesen Fällen werden strategische Aktionen von sozialen Bewegungen eingesetzt, um Kommunikation dort zu öffnen, wo sie blockiert ist, um Diskurs und Deliberation über ein Verhandlungsgleichgewicht asymmetrischer Verhandlungsmacht hinaus zu bewegen.
>Diskurs
, >Diskurstheorie.

1. Przeworski, Adam and Michael Wallerstein (1988) 'The structural dependence of the state on capital'. American Political Science Review, 82: 11-29.
2. Bohman, James (1996) Public Deliberation. Cambridge, MA: MIT Press.
3. Gamson, William (1992) Talking Politics. Cambridge: Cambridge University Press.

Bohman, James 2004. „Discourse Theory“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Przeworski, Adam

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004

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