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Multikulturalismus: Der Multikulturalismus ist ein Gesellschaftsmodell, das die Bedeutung der kulturellen Vielfalt anerkennt und versucht, die Gleichheit und den Respekt für alle Kulturen innerhalb einer Gesellschaft zu fördern. Siehe auch Kultur, Kulturelle Werte, Kultureller Relativismus, Kulturelle Überlieferung.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Chandran Kukathas über Multikulturalismus – Lexikon der Argumente

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Multikulturalismus/Kukathas: Wie können die vielen als eine Einheit leben? Das ist eine alte Frage in der politischen Theorie, und die Theoretiker des Nationalismus und Multikulturalismus haben auf unterschiedliche Weise versucht, eine Antwort zu geben.
Multikulturalismus/Kukathas: Multikulturalismus: Obwohl Nationalismus ein alter Begriff ist, das im vergangenen Jahrhundert viel diskutiert wurde (Kedourie, 1967(1); Minogue, 1967(2)), tauchte der Multikulturalismus erst in den 1960er und 1970er Jahren auf, als er zunächst in Kanada und dann in Australien zur Beschreibung einer neuen öffentlichen Politik verwendet wurde. In beiden Fällen markierte diese Entwicklung eine explizite Bewegung der föderalen
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Regierungen weg von einer Politik der Assimilation ethnischer Minderheiten und insbesondere von Immigranten hin zu einer Politik der Akzeptanz und Integration verschiedener Kulturen (Lopez, 2000(3): 2-3). Der Begriff gelangte erst in den 1980er Jahren in das amerikanische (oder britische) Lexikon (Glazer, 1997(4): 8). Wenn er jedoch in amerikanische Debatten Eingang fand, dann in erster Linie in Diskussionen über öffentliche Bildung.
"Multikulturalismus", so Nathan Glazer, "ist nur der jüngste in [einer] Abfolge von Begriffen, die beschreiben, wie die amerikanische Gesellschaft, insbesondere das amerikanische Bildungswesen, auf Vielfalt reagieren sollte" (1997(4): 8).
VsAssimilation: Multikulturalismus ist also ein Begriff, der eine besondere Art und Weise beschreibt, auf ethnische Vielfalt zu reagieren. Es ist eine Position, die Assimilation und das "Schmelztiegel"-Bild als Aufdrängung der dominanten Kultur ablehnt und stattdessen solche Metaphern wie die "Salatschüssel" oder das "glorreiche Mosaik" bevorzugt, in denen jedes ethnische und rassische Element in der Bevölkerung seine Unterscheidbarkeit bewahrt" (1997(4): 10). >Diversität/Multikulturalismus.


1. Kedourie, Elie (1967) Nationalism. London: Hutchinson.
2. Minogue, Kenneth (1967) Nationalism. Bats ford. London.
3. Lopez, Mark (2000) The Origins of Multiculturalism in Australian Politics. Melbourne: Melbourne University Press.
4. Glazer, Nathan (1997) We Are All Multiculturalists Now. Cambridge, MA: Harvard University Press.

Kukathas, Chandran 2004. „Nationalism and Multiculturalism“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Kukathas, Chandran

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004

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