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Philosophenherrschaft: Platon glaubte, dass der Philosophenkönig die einzige Person sei, der man zutrauen kann, gut zu regieren, weil nur der Philosoph die absolute Wahrheit kennt und in der Lage ist, dieses Wissen zum Wohle des Staates anzuwenden. Dieses Konzept wird erstmals in Platons Republik behandelt, 375 v. Chr. Siehe auch Staat, Gesellschaft, Herrschaft.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Platon über Philosophenherrschaft - Lexikon der Argumente

Gaus I 310
Philosophenherrschaft/Platon/Keyt/Miller: Die absolute Macht der Herrschenden in der gerechten Polis des Sokrates wird durch ihr Wissen gerechtfertigt, vor allem durch ihre Kenntnis dessen, was wirklich gut ist. Wie die ganze Welt weiß, sind sie sowohl Philosophen als auch Herrscher, keine gewöhnlichen Philosophen (wie Sie und ich), sondern brillante Individuen, deren außerordentliche Begabung und rigorose Ausbildung ihnen Zugang zu einem Reich der Formen verschafft haben, das es
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außerhalb von Zeit und Raum gibt - das Reich der Wirklichkeit und der Natur (Rep. VI.501b2, X.597b6-598a3).
>Herrschaft/Platon
.
Das Gute: An der Spitze des Formenreichs steht die Form des Guten, die Quelle des Seins und der Wahrheit aller anderen Formen und des Wissens der Psyche über sie (Rep. VI.506d-509c).
>Das Gute/Platon.
Angesichts der Metaphysik und Erkenntnistheorie der Republik ist das Argument für die Philosophenherrschaft einfach: Nur wahre Philosophen wissen, was wirklich gut ist und wie man es erreicht; jeder sucht das wirklich Gute, nicht das, was nur gut zu sein scheint (Rep. VI.505d5-10); wer einen Zweck sucht, sucht die Mittel zu diesem Zweck; folglich sucht jeder (ob er sich dessen bewusst ist oder nicht) wirklich danach, von einem Philosophenherrscher regiert zu werden.
>Polis/Platon, >Politik/Platon.

Literatur: Santas, 2001(1), ist eine bahnbrechende Studie über die zentralen Konzepte der Republik.

1. Santas, Gerasimos (2001) Goodness and Justice: Plato, Aristotle, and the Moderns. Oxford: Blackwell.

Keyt, David and Miller, Fred D. jr. 2004. „Ancient Greek Political Thought“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004

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