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Staat: In der politischen Theorie ist der Staat eine zentralisierte politische Organisation mit Autorität über ein bestimmtes Gebiet und eine bestimmte Bevölkerung. Er setzt Gesetze durch, hält die Ordnung aufrecht und übt die Regierungsgewalt durch verschiedene Institutionen aus. Siehe auch Gesellschaft, Nationen, Herrschaft, Institutionen, Macht, Recht, Gesetze, Rechte, Rechtsprechung, Gesetzgebung.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Noberto Bobbio über Staat – Lexikon der Argumente

Gaus I 406
Staat/Demokratie/Bobbio/Bellamy/Jennings/Lassmann: Während die italienische Nachkriegspolitik von den beiden "Religionen", vertreten durch die katholischen Christdemokraten (DC) und die von Gramsci inspirierte Italienische Kommunistische Partei, dominiert wurde, setzten sich politische Theoretiker weiterhin mit den Spannungen zwischen den beiden Roms auseinander, insbesondere mit den Schwierigkeiten, die pragmatischen Zugeständnisse der Politik mit einem umfassenderen kulturellen und moralischen Streben nach sozialer Einheit zu vereinbaren. Es überrascht nicht, dass Andersdenkende auf beiden Seiten typischerweise ihre Parteien beschuldigten, die letztere der ersteren zu opfern. Bezeichnenderweise führte der wichtigste politische Denker dieser Zeit, Norberto Bobbio (1909-[2004]), obwohl er als Mitglied der "laienhaften" Sozialistischen Partei Italiens (PSI) keinem der beiden Lager angehörte, zu einer Rückkehr zur neomachiavellistischen Tradition von Pareto und Mosca (Bobbio, 1977)(1).
Bobbio begann als Rechtstheoretiker, und seine frühesten Schriften waren von der rechtspositivistischen Tradition Hans Kelsens inspiriert - eine unverwechselbare Position im italienischen Kontext, die sich als äußerst einflussreich erwies.
Bobbio teilte Kelsen's tiefes Bekenntnis zum liberalen Ideal des Rechtsstaates und kritisierte die Rechte und insbesondere die marxistische Linke scharf, weil sie die Bedeutung der Rechtsstaatlichkeit für die Verteidigung der individuellen Freiheit übersah.
>Freiheit/Kelsen.
Jura/BobbioVsKelsen: Er hatte jedoch eine realistischere Auffassung von der Natur des Rechts als Kelsen und betrachtete es als institutionalisierte Macht. Dieser Ansatz führte ihn zu einer Reihe bahnbrechender Studien über Hobbes und schließlich zur politischen Theorie. 1972 tauschte er seinen Lehrstuhl für Rechtswissenschaft an der Universität Turin gegen einen Lehrstuhl an der neu geschaffenen politischen Fakultät. Er begann nun mit einer Reihe von Essays, die sich mit dem Wesen des Staates und der Demokratie befassten. Diese Arbeiten waren oft motiviert durch sein eigenes Engagement für die Friedensbewegung (Bobbio, 1979)(2) einerseits und seine Kritik an der radikalen neuen Linken (Bobbio, 1987a)(3) andererseits.
Kosmopolitismus: Er lehnte Atomwaffen zutiefst ab und wurde zu einem bahnbrechenden Verfechter einer Form von kosmopolitischer Demokratie als einzigem plausiblen Weg zur Institutionalisierung des Völkerrechts. Dennoch blieb er gegenüber radikalen Plänen für eine partizipatorische Demokratie auf jeder Ebene zutiefst skeptisch.
Demokratie: Um auf Pareto und insbesondere Mosca zurückzukommen, definierte Bobbio (1987b)(4) Demokratie einfach als ein Mittel zur Formalisierung der Regeln, nach denen Eliten um Macht konkurrieren und diese ausüben. Obwohl sie im Vergleich zu den Hoffnungen der radikalen Demokraten bescheiden ist, bietet sie den einzigen verfügbaren Mechanismus, mit dem "Gewalt" durch "Zustimmung" begrenzt werden kann.

1. Bobbio, N. (1977) Saggi sulla scienza politica in Italia. Bari: Laterza.
2. Bobbio, N. (1979) Il problema della guerra e le vie della pace. Bologna: Il Mulino.
3. Bobbio, N. (1987a) Which Socialism? Marxism, Socialism
and Democracy, Hrsg. Richard Bellamy. Cambridge: Polity (first Italian edn 1976).
4. Bobbio, N. (1987b): The Future of Democracy. A Defence of the Rules of Game. Minneapolis

Bellamy, Richard, Jennings, Jeremy and Lassman, Peter 2004. „Political Thought in Continental Europe during the Twentieth Century“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Bobbio, Noberto

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004

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