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Jonah B. Gelbach über Strukturierte Modellierung – Lexikon der Argumente

Parisi I 33
Strukturierte Modellierung/Ökonomie/Gelbach/Klick: Ökonometrische Studien gibt es in zwei grundlegenden Varianten: in der strukturierten und reduzierten Form.
Bei der strukturierten Modellierung wird eine explizite mathematische und statistische Darstellung der Determinanten des individuellen, betrieblichen oder organisatorischen Verhaltens niedergeschrieben, so dass diese Beziehungen mit einer endlichen Sammlung von Parameterschätzungen erfasst werden können.
Nachfrage: Beispielsweise ist es eine Folge der Roy'schen Identität, dass jede parametrische Spezifikation der individuellen Nachfrage nach einem Gut in eine parametrische Nutzenfunktion umgewandelt werden kann (siehe z. B. Hausman, 1981(1); Auerbach und Feldstein, 1985(2)).
Wenn man also eine parametrische Nachfragegleichung schätzt, schätzt man Parameter individueller Nutzenfunktionen, die strukturelle Parameter sind, die verwendet werden können, um die Auswirkungen zukünftiger Änderungen in der Politik zu schätzen.
Strukturierte Modellierung ist ein Ansatz, der im Allgemeinen in der empirischen Rechts- und Wirtschaftswissenschaft nicht verwendet wurde.*
Reduzierte Form: siehe >Ökonomische Modelle/Gelbach/Klick.

* Eine Ausnahme ist das Gebiet der industriellen Organisation ("IO"), das mikroökonomische Gebiet, das sich darauf konzentriert, zu verstehen, wie die Marktstruktur die Wohlfahrt der Verbraucher und Produzenten beeinflusst. Die strukturierte Modellierung hat in der IO eine Blütezeit erlebt; siehe z. B. Berry, Levinsohn und Pakes (1995)(3); Gowrisankaran, Nevo und Town (2015)(4); Roberts und Sweeting (2013)(5). Für ein strukturelles Beispiel ohne IO siehe Teitelbaum, Barseghyan und Prince (2011)(6).


1. Hausman, Jerry A. (1981). “Exact Consumer’s Surplus and Deadweight Loss.” American Economic Review 71(4): 662–676.
2. Auerbach, A. J. and M. Feldstein, Hrsg. (1985). Taxes and Labour Supply. Handbook of Public Economics. Bd. I. North-Holland: Elsevier Science Publishers B. V.
3. Berry, Steven, James Levinsohn, and Ariel Pakes (1995). “Automobile Prices in Market Equilibrium.” Econometrica 63(4): 841–890.
4. Gowrisankaran, Gautam, Aviv Nevo, and Robert Town (2015). “Mergers When Prices Are Negotiated: Evidence from the Hospital Industry.” American Economic Review 105: 172–203.
5. Roberts, James W. and Andrew Sweeting (2013). “Airline Mergers and the Potential Entry Defense.” August 29. Available at: http://public.econ.duke.edu/~jr139/pedef_airline_merger.pdf?new_window=1
6. Teitelbaum, Joshua C., Levon Barseghyan, and Jeffrey Prince (2011). “Are Risk Preferences Stable Across Contexts? Evidence from Insurance Data.” American Economic Review 101: 591–631.


Gelbach, Jonah B. and Jonathan Klick „Empirical Law and Economics“. In: Parisi, Francesco (Hrsg.) (2017). The Oxford Handbook of Law and Economics. Vol 1: Methodology and Concepts. NY: Oxford University Press.


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Gelbach, Jonah B.

Parisi I
Francesco Parisi (Ed)
The Oxford Handbook of Law and Economics: Volume 1: Methodology and Concepts New York 2017

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