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Freiwilligendilemma: Das Freiwilligendilemma ist eine Situation in der Spieltheorie, in der jedes von mehreren Individuen die Möglichkeit hat, entweder ein kleines Opfer zum Nutzen der Gruppe zu bringen oder nichts zu tun und zu hoffen, dass andere das Opfer bringen. Das Dilemma entsteht dadurch, dass zwar die Gruppe davon profitiert, wenn sich jemand freiwillig meldet, aber jeder Einzelne persönlich hofft, nicht derjenige sein zu müssen. Siehe auch Entscheidungen, Entscheidungsprozesse, Entscheidungstheorie._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Giuseppe Dari-Mattiacci über Freiwilligendilemma – Lexikon der Argumente
Parisi I 445 Freiwilligendilemma/Information/Anreize/Zuckerbrot/Belohnung/Strafen/Dari-Mattiacci/De Geest: (...) dass Zuckerbrotnur dann überlegen ist, wenn die Mehrheit der Agenten im Gleichgewicht gegen die Regel verstoßen[,] (...) wirft die Frage auf, warum dies in einem Rational-Choice-Rahmen überhaupt der Fall sein sollte. Wenn ein Akteur rational gegen eine Regel verstößt, bedeutet dies, dass das Zuckerbrot oder der Stock nicht hoch genug ist. Aber warum erhöht der Prinzipal in diesem Fall nicht einfach das Zuckerbrot oder die Peitsche, bis sich alle Agenten daran halten? Der Grund dafür ist, dass der Prinzipal nicht genügend Informationen über die individuellen Aufwandskosten aller Agenten hat, um zu bestimmen, welche von ihnen die Regel befolgen sollten. In der realen Welt kann es jedoch schwierig sein, die individuellen Aufwandskosten zu überprüfen. Dies deutet darauf hin, dass Belohnung sinnvoll sein kann, wenn der Auftraggeber Probleme mit der Spezifikation hat, d. h. wenn der Auftraggeber nicht weiß, was vernünftigerweise vom Agenten erwartet werden kann. Dies könnte eine Erklärung dafür sein, warum in einer zunehmend komplexen Gesellschaft Belohnungen immer häufiger eingesetzt werden (De Geest and Dari-Mattiacci, 2013)(1). Freiwilligendilemma: Ein Extremfall der Durchsetzung mit Informationsproblemen ist das Freiwilligendilemma: Es ist für die Gesellschaft optimal, wenn nur einer der Umstehenden (idealerweise derjenige mit den geringsten Aufwandskosten) ins Wasser springt, um eine ertrinkende Person zu retten. In diesem Fall zeigen Leshem und Tabbach (2016)(2), dass Zuckerbrot besser ist als Peitsche, da es die zu leistenden Transfers minimiert. >Anreize/Dari-Mattiacci/De Geest, >Grenzkosten. 1. De Geest, Gerrit and Giuseppe Dari-Mattiacci (2013). “The Rise of Carrots and the Decline of Sticks.” University of Chicago Law Review 80: 341–392. 2. Leshem, Shmuel and Avraham Tabbach (2016). “Solving the Volunteer’s Dilemma: The Superiority of Rewards over Punishments.” American Law and Economics Review 18: 1–32. Giuseppe Dari-Mattiacci and Gerrit de Geest. “Carrots vs. Sticks”. In: Parisi, Francesco (ed) (2017). The Oxford Handbook of Law and Economics. Vol 1: Methodology and Concepts. NY: Oxford University._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Dari-Mattiacci, Giuseppe
Parisi I Francesco Parisi (Ed) The Oxford Handbook of Law and Economics: Volume 1: Methodology and Concepts New York 2017 |