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Condorcet-Jury-Theorem: Das Condorcet-Jury-Theorem besagt, dass, wenn jedes Mitglied einer Jury eine unabhängige Wahrscheinlichkeit von mehr als 50 % hat, die richtige Entscheidung zu treffen, die kollektive Wahrscheinlichkeit einer korrekten Entscheidung mit zunehmender Anzahl der Juroren ansteigt. Liegt die individuelle Treffsicherheit unter 50 %, sinkt die Wahrscheinlichkeit einer korrekten Gruppenentscheidung, wenn mehr Geschworene hinzukommen. Siehe auch Entscheidungstheorie, Entscheidungsprozesse, Jury-Theorem, Kollektive Intelligenz._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Nicolas de Condorcet über Condorcet-Jury-Theorem – Lexikon der Argumente
Parisi I 494 Condorcet Jury Theorem/Condorcet/Nitzan/Paroush: Condorcet (1785)(1) macht die folgende dreiteilige Aussage: 1) Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Team von Entscheidungsträgern gemeinsam die richtige Entscheidung trifft, ist höher als die Wahrscheinlichkeit, dass ein einzelnes Mitglied des Teams eine solche Entscheidung trifft. 2) Dieser Vorteil des Teams gegenüber der individuellen Leistung steigt monoton mit der Größe des Teams. Parisi I 495 3) Es ist vollkommen sicher, dass die Entscheidung des Teams richtig ist, wenn die Größe des Teams gegen unendlich tendiert, d. h. die Wahrscheinlichkeit dieses Ereignisses tendiert mit der Größe des Teams gegen eins. Ein "Condorcet-Jury-Theorem" (nachfolgend CJT) ist eine Formulierung hinreichender Bedingungen, die die obigen Aussagen bestätigen. Es gibt viele CJTs, aber Laplace (1815)(2) war der erste, der ein solches Theorem vorschlug. >Condorcet-Jury-Theorem/Laplace. Parisi I 496 VsCondorcet: Im Gegensatz zu den ersten beiden Teilen von Condorcets Aussage ist das Überleben des dritten Teils etwas überraschend. Es wurden viele Versuche unternommen, die Gültigkeit des dritten Teils im Falle heterogener Teams zu beweisen (siehe Boland, 1989(3); Fey, 2003(4); Kanazawa, 1998(5); und Owen, Grofman und Feld, 1989(6)). 1. De Condorcet, N. C. (1785). Essai sur l’application de l’analyse a la probabilite des decisions rendues a la pluralite des voix. Paris: De l’imprimerie royale. 2. Laplace, P. S. de (1815). Theorie analytique des probabilities. Paris: n.p. 3. Boland, P. J. (1989). “Majority systems and the Condorcet jury theorem.” The Statistician 38(3): 181–189. 4. Fey, M. (2003). “A note on the Condorcet jury theorem with supermajority rules.” Social Choice and Welfare 20(1): 27-32. 5. Kanazawa, S. (1998). “A brief note on a further refinement of Condorcet Jury Theorem for heterogenous groups.” Mathematical Social Sciences 35(1): 69-73. 6. Owen, G., B. Grofman, and S. Feld (1989). “Proving a distribution free generalization of the Condorcet jury theorem.” Mathematical Social Sciences 17(1): 1-16. Shmuel Nitzan and Jacob Paroush. “Collective Decision-making and the Jury Theorems”. In: Parisi, Francesco (ed) (2017). The Oxford Handbook of Law and Economics. Vol 1: Methodology and Concepts. NY: Oxford University._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Condo I N. de Condorcet Tableau historique des progrès de l’ esprit humain Paris 2004 Parisi I Francesco Parisi (Ed) The Oxford Handbook of Law and Economics: Volume 1: Methodology and Concepts New York 2017 |