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Kaldor-Hicks-Kriterium: Das Kaldor-Hicks-Kriterium ist ein wirtschaftlicher Effizienzstandard, der besagt, dass eine politische oder wirtschaftliche Veränderung als Verbesserung angesehen wird, wenn die Nutznießer theoretisch die Geschädigten entschädigen und trotzdem einen Teil der Vorteile behalten könnten. Es verlangt nicht, dass eine Entschädigung tatsächlich gezahlt wird, da der Schwerpunkt auf potenziellen Wohlfahrtsgewinnen und nicht auf der tatsächlichen Umverteilung liegt. Siehe auch Effizienz, Pareto-Optimum, Differenzprinzip, Ungleichheit._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Richard O. Zerbe über Kaldor-Hicks-Kriterium – Lexikon der Argumente
Parisi I 360 Kaldor-Hicks-Kriterium /Zerbe: Kaldor-Hicks ist der Standard für BCA ((s) Benefit-costs analysis). Es entstand in den späten 1930er Jahren aus den Diskussionen prominenter britischer Wirtschaftswissenschaftler über die Aufhebung der Corn Laws (Kaldor, 1939(1); Harrod, 1938(2); Robbins, 1938(3); Hicks, 1939(4)). >Kosten-Nutzen-Analyse. Bis dahin ging man allgemein davon aus, dass jedes Individuum über die gleiche "Genussfähigkeit" verfügt und dass Gewinne und Verluste zwischen verschiedenen Individuen direkt verglichen werden können. Im Jahr 1939 jedoch stellten führende britische Wirtschaftswissenschaftler, darunter der spätere Nobelpreisträger Sir John Hicks, solche politischen Vorgaben in Frage, da sie zwischenmenschliche Vergleiche des Nutzens beinhalteten (Hicks, 1939)(4). Kaldor lieferte eine Lösung: Er räumte ein, dass Ökonomen nicht in der Lage sind, eine wissenschaftliche Grundlage für zwischenmenschliche Nutzenvergleiche zu schaffen, schlug aber vor, dass diese Schwierigkeit irrelevant gemacht werden könnte (Kaldor, 1939)(1). Er argumentierte, dass politische Maßnahmen, die zu einem Anstieg des realen Gesamteinkommens führen, immer wünschenswert sind, weil das Potenzial besteht, dass es allen besser geht (...). 1. Kaldor, Nicholas (1939). “Welfare Propositions of Economics and Interpersonal Comparisons of Utility.” Economic Journal 49: 549. 2. Harrod, Roy F. (1938). “Scope and Method of Economics.” Economic Journal 48: 383. 3. Robbins, Lionel (1938). “Interpersonal Comparisons of Utility: A Comment.” Economic Journal 48: 635. 4. Hicks, John R. (1939). “The Foundations of Welfare Economics.” Economic Journal 49: 696. Richard O. Zerbe. “Cost-Benefit Analysis in Legal Decision-making.” In: Parisi, Francesco (ed) (2017). The Oxford Handbook of Law and Economics. Vol 1: Methodology and Concepts. NY: Oxford University._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Zerbe, Richard O.
Parisi I Francesco Parisi (Ed) The Oxford Handbook of Law and Economics: Volume 1: Methodology and Concepts New York 2017 |