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Clearing: In der Wirtschaft bezieht sich Clearing auf den Prozess des Abgleichs einer Options-, Futures- oder Wertpapiertransaktion oder die direkte Übertragung von Geldern von einem Finanzinstitut zu einem anderen. Das Clearing ist notwendig, damit alle Kauf- und Verkaufsaufträge auf dem Markt abgeglichen werden können. Siehe auch Wirtschaft, Transaktionen.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Murray N. Rothbard über Clearing – Lexikon der Argumente

Rothbard III 770
Clearing/Geldnachfrage/Rothbard: Langfristige Einflüsse auf die Geldnachfrage in einer fortschreitenden Wirtschaft werden tendenziell vielfältig sein und in beide Richtungen gehen. Einerseits bietet eine fortschreitende Wirtschaft immer mehr Gelegenheiten für neue Tauschvorgänge, da immer mehr Waren auf dem Markt angeboten werden und die Zahl der Produktionsstufen zunimmt.
>Wirtschaft/Rothbard
.
Diese größeren Möglichkeiten führen tendenziell zu einer starken Erhöhung des Geldnachfrageplans. Wenn eine Wirtschaft abschreckt, gibt es weniger Tauschmöglichkeiten, und die Nachfrage nach Geld aus dieser Quelle sinkt.
Clearing: Der wichtigste langfristige Faktor, der dieser Tendenz entgegenwirkt und zu einem Rückgang der Geldnachfrage führt, ist das Wachstum des Clearingsystems.(1) Das Clearing ist eine Vorrichtung, mit der Geld eingespart wird und die Funktion eines Tauschmittels erfüllt, ohne beim Tausch physisch anwesend zu sein.
Rothbard III 771
Kredite: Offensichtlich gibt es aber wenig Spielraum für das Clearing, solange alle Transaktionen Bargeldtransaktionen sind. Denn dann müssen die Menschen die Waren der anderen zur gleichen Zeit austauschen. Der Spielraum für das Clearing vergrößert sich jedoch enorm, wenn Kreditgeschäfte ins Spiel kommen. Sobald der Kredit ins Spiel kommt, kann das Clearing-System auf so viele Personen ausgedehnt werden, wie es für sie bequem ist. Je mehr Menschen sich an Clearing-Geschäften beteiligen (oft an Orten, die „Clearinghäuser“ genannt werden), desto mehr Stornierungen wird es geben, und desto mehr Geld wird eingespart.
Geldnachfrage: Das Clearing ist also ein Prozess der gegenseitigen Annullierung von Geldschulden. Es ermöglicht eine große Menge an Geldtausch ohne tatsächlichen Besitz und Transfer von Geld, wodurch die Nachfrage nach Geld stark reduziert wird. Das Clearing kann jedoch nicht allumfassend sein, denn es muss physisches Geld vorhanden sein, das zur Begleichung der Transaktion verwendet werden kann, und es muss physisches Geld zur Begleichung vorhanden sein, wenn es keine 100-prozentige Annullierung gibt (was selten vorkommt).
Rothbard III 820
Clearing/Verrechnung/Rothbard: Clearing ist besonders für interlokale Transaktionen geeignet, da die Kosten für den Transport des Geldes von einem Ort zum anderen hoch sein dürften.
>Geografische Faktoren/Rothbard.
Wechsel auf jede Stadt (d.h. I.0.U.'s, („I owe you“; Schuldverschreibungen) die von jeder Stadt geschuldet werden) können wechselseitig storniert werden. Nehmen wir an, es gibt zwei Händler, A und B, in Detroit und zwei in Rochester, C und D. A verkauft C einen Kühlschrank für 200 Gramm Gold, und D verkauft B ein Fernsehgerät für 200 Gramm. Die beiden Schulden können beglichen werden, und es muss kein Geld von einem Ort zum anderen transportiert werden. Andererseits kann D einen Fernseher für 120 Gramm verkaufen. Nehmen wir einmal an, dass dies die einzigen Händler in den beiden Gemeinden sind. Dann müssen 80 Gramm von Rochester nach Detroit transportiert werden. Im letzteren Fall haben die Bürger von Detroit per Saldo beschlossen, ihren Bargeldbestand zu erhöhen, während die Bürger von Rochester beschlossen haben, ihren Bargeldbestand zu verringern.
Export/Import: Wirtschaftswissenschaftler haben den interlokalen Handel oft mit den Begriffen „Goldexportpunkte“ und „Goldimportpunkte“ beschrieben.
RothbardVs: Die Verwendung solcher Ausdrücke setzt jedoch voraus, dass, auch wenn zwei Orte beide Goldgeld verwenden, es sinnvoll ist, von einem „Wechselkurs“ des Geldes eines Ortes gegen das eines anderen zu sprechen. Dieser Wechselkurs wird zwischen den Margen festgelegt, die durch die Kosten des Geldtransports bestimmt werden - den Punkten „Goldimport“ und „Goldexport“.
Freier Markt: Auf dem freien Markt ist dies jedoch nicht der Fall. Auf einem solchen Markt werden alle Münzen und Goldbarren als Goldgewicht ausgedrückt, und es macht überhaupt keinen Sinn, von einem „Wechselkurs“ des Geldes an einem Ort für dasselbe Geld an einem anderen Ort zu sprechen. Wie kann es einen „Wechselkurs“ für eine Unze Gold für eine Unze Gold geben?
>Wechselkurse.

1. Zum Clearing-System siehe Mises, The Theory of Money and Credit. New Haven, Conn.: Yale University Press, 1953 and 1957. Reprinted by Liberty Fund, 1995. Mises, Richard von. Probability, Statistics, and Truth, 2nd ed. New York: Macmillan, 1957. Reprinted by Dover Publications, 1981.S. 281-86.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Rothbard II
Murray N. Rothbard
Classical Economics. An Austrian Perspective on the History of Economic Thought. Cheltenham, UK: Edward Elgar Publishing. Cheltenham 1995

Rothbard III
Murray N. Rothbard
Man, Economy and State with Power and Market. Study Edition Auburn, Alabama 1962, 1970, 2009

Rothbard IV
Murray N. Rothbard
The Essential von Mises Auburn, Alabama 1988

Rothbard V
Murray N. Rothbard
Power and Market: Government and the Economy Kansas City 1977

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