Wirtschaft Lexikon der Argumente

Home Screenshot Tabelle Begriffe

 
Banken: In der Wirtschaft sind Banken Finanzinstitute, die Einlagen entgegennehmen, Kredite gewähren und Dienstleistungen wie Zahlungsabwicklung und Vermögensverwaltung anbieten. Sie leiten Gelder von Sparern zu Kreditnehmern weiter und ermöglichen so Investitionen und Konsum. Banken beeinflussen die Geldmenge und die Verfügbarkeit von Krediten. Siehe auch Zentralbanken, Geld, Kredit, Konsum, Wirtschaft.

_____________
Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Murray N. Rothbard über Banken – Lexikon der Argumente

Rothbard III 802
Banken/Betrug/Geld/RothbardVsBanken: Wenn z.B. (...) gefälschte Lagerscheine gedruckt werden, werden Belege für Waren ausgestellt und verkauft oder verliehen, ohne dass solche Waren vorhanden sind.
>Waren
, >Kassenbestand, >Geld/Rothbard.
Geld: Geld ist die Ware, die für diese Praktiken am anfälligsten ist. Denn Geld (...) wird in der Regel gar nicht direkt verwendet, sondern nur zum Tausch. Außerdem ist es ein weitgehend homogenes Gut, und daher ist eine Unze Gold gegen jede andere austauschbar.
Die Banken: Da es bequemer ist, Papier im Tausch zu transferieren als Gold mit sich zu führen, werden Geldhäuser (oder Banken), die das Vertrauen der Öffentlichkeit aufbauen, feststellen, dass nur wenige Menschen ihre Zertifikate einlösen. Die Banken werden besonders der Versuchung ausgesetzt sein, Betrug zu begehen und Pseudo-Geldscheine auszugeben, die neben echten Geldscheinen als akzeptabler Geldersatz zirkulieren.
Homogenität: Die Tatsache, dass Geld ein homogenes Gut ist, bedeutet, dass es den Menschen egal ist, ob das Geld, das sie einlösen, das ursprüngliche Geld ist, das sie eingezahlt haben. Dies erleichtert die Durchführung von Bankbetrügereien.
Pseudo-Zertifikate: „Betrug“ ist ein hartes Wort, aber ein zutreffendes, um diese Praxis zu beschreiben, auch wenn sie im Gesetz oder von den Tätern nicht als solche anerkannt wird. Es ist in der Tat schwierig, den wirtschaftlichen oder moralischen Unterschied zwischen der Ausgabe von Pseudo-Geldscheinen und der Aneignung von fremdem Eigentum oder offener Veruntreuung oder, noch direkter, Fälschung zu erkennen.
Banken: In den meisten heutigen Rechtssystemen ist diese Praxis nicht verboten; sie wird sogar als grundlegendes Bankverfahren betrachtet.
Libertarismus: Das libertäre Gesetz des freien Marktes müsste es jedoch verbieten. Der rein freie Markt ist per Definition ein Markt, auf dem Diebstahl und Betrug (impliziter Diebstahl) illegal sind und nicht existieren.
>Libertarismus.
Rothbard III 803
Betrug: Auch wenn auf der Quittung nicht steht, dass das Lagerhaus garantiert, sie in seinen Tresoren aufzubewahren, ist eine solche Vereinbarung implizit in der Ausstellung der Quittung selbst enthalten. Denn es liegt auf der Hand, dass es der Bank bei der Ausstellung von Scheinquittungen sofort unmöglich ist, alle einzulösen, und daher wird sofort ein Betrug begangen.
>Mindestreserve/Mises, >Mindestreserve/Wirtschaftstheorien.
Reiner freier Markt/Rothbard: In einem rein freien Markt, in dem Betrug per definitionem nicht vorkommen kann, sind alle Bankquittungen echt, d.h. sie repräsentieren nur das tatsächliche Gold oder Silber in den Tresoren. In diesem Fall sind alle Geldsubstitute der Bank (Lagerscheine) auch Geldzertifikate, d.h. jeder Schein bescheinigt tatsächlich die tatsächliche Existenz des Geldes in den Tresoren der Bank. Die Menge an Gold, die in den Tresoren der Bank für Rückzahlungszwecke aufbewahrt wird, wird als „Reserven“ bezeichnet, und die Politik, nur echte Quittungen auszustellen, ist daher eine Politik der „100-prozentigen Reserven“ an Bargeld für Verbindlichkeiten (Verbindlichkeiten, die auf Verlangen bezahlt werden müssen).(1)
>Geldsubstitute/Rothbard.
Reserve: Der Begriff „Reserve“ ist jedoch irreführend, denn er setzt voraus, dass die Bank Eigentümerin des Goldes ist und selbst entscheidet, wie viel sie davon vorrätig hält. In Wirklichkeit ist nicht die Bank Eigentümerin des Goldes, sondern ihre Einleger.(2)
>Monetarisierung von Schulden/Rothbard, >Geldmarkt/Rothbard, >Freier Markt/Rothbard.

1. Festgelder sind rechtlich gesehen künftige Forderungen, da die Banken ein gesetzliches Recht haben, die Zahlung um 30 Tage aufzuschieben. Außerdem gelten sie nicht als endgültige Tauschmittel. Letzteres ist jedoch nicht entscheidend, da ein gesicherter Anspruch auf ein Geldsubstitut selbst Teil der Geldmenge ist. „Ungenutzte“ Bargeldbestände werden als ‚Termingelder‘ gehalten, so wie Goldbarren eine ‚ungenutztere‘ Form von Geld sind als Münzen. Der entscheidende Faktor ist vielleicht, dass die 30-Tage-Grenze praktisch ein toter Buchstabe ist, denn sollte eine Sparkasse sie einführen, würde dies zu einem „Run“ auf die Bank führen. Außerdem werden tatsächliche Zahlungen manchmal durch „Kassenschecks“ auf Termineinlagen geleistet. Somit fungieren Termineinlagen jetzt als Sichteinlagen und sollten als Teil der Geldmenge behandelt werden. Wenn die Banken als echte Sparkassen agieren und Kredite aufnehmen und verleihen wollten, könnten sie Schuldscheine für bestimmte Zeiträume ausstellen, die zu bestimmten zukünftigen Terminen fällig werden. Dann könnte es nicht zu Verwirrung oder möglicher „Fälschung“ kommen.
2. Solche Gegenstände wie Konnossemente, Pfandscheine und Dock Warrants waren Lagerscheine, die in den spezifischen hinterlegten Gegenständen verwurzelt waren, im Gegensatz zu den losen „allgemeinen Einlagen“, bei denen ein homogenes Gut zurückgegeben werden kann. Siehe W. Stanley Jevons, Money and the Mechanism of Exchange (16. Aufl.; London: Kegan Paul, Trench, Trübner & Co., 1907), S. 201-11.

_____________
Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Rothbard II
Murray N. Rothbard
Classical Economics. An Austrian Perspective on the History of Economic Thought. Cheltenham, UK: Edward Elgar Publishing. Cheltenham 1995

Rothbard III
Murray N. Rothbard
Man, Economy and State with Power and Market. Study Edition Auburn, Alabama 1962, 1970, 2009

Rothbard IV
Murray N. Rothbard
The Essential von Mises Auburn, Alabama 1988

Rothbard V
Murray N. Rothbard
Power and Market: Government and the Economy Kansas City 1977

Send Link
> Gegenargumente gegen Rothbard
> Gegenargumente zu Banken

Autoren A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   Y   Z  


Begriffe A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   X   Z