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Bodenwertsteuer: Die Bodenwertsteuer ist in der Wirtschaftswissenschaft eine Steuer, die auf den Wert des Bodens selbst erhoben wird, ohne jegliche Verbesserungen wie Gebäude oder Infrastruktur. Sie soll eine effiziente Bodennutzung fördern, Spekulationen eindämmen und Einnahmen für die lokalen Behörden generieren. Die LVT wird als Mittel zur Verringerung der Ungleichheit und zur Förderung der Entwicklung angesehen, während gleichzeitig dem Horten von Grundstücken entgegengewirkt wird. Siehe auch Besteuerung, Henry George, Georgismus._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Henry George über Bodenwertsteuer – Lexikon der Argumente
Rothbard III 934 Bodenwertsteuer/Henry George/Rothbard: Wo immer Steuern anfallen, verderben, behindern und verzerren sie die produktive Tätigkeit des Marktes. Es ist klar, dass eine Lohnsteuer die Verteilung der Arbeitsleistung verzerrt, eine Gewinnsteuer den Gewinn- und Verlustmotor der Wirtschaft lähmt, eine Zinssteuer dazu neigt, Kapital zu verbrauchen, usw. Henry George/Georgismus/Rothbard: Eine allgemein anerkannte Ausnahme von dieser Regel ist die Doktrin von Henry George, dass Bodeneigentümer keine produktive Funktion ausüben und dass die Regierung daher den Grundstückswert sicher besteuern kann, ohne das Angebot an produktiven Dienstleistungen auf dem Markt zu verringern. Rothbard: Dies ist die ökonomische und nicht die moralische Begründung für die berühmte „Einheitssteuer“. Unglücklicherweise haben nur sehr wenige Ökonomen diese Grundannahme in Frage gestellt, da der Vorschlag einer einzigen Steuer im Allgemeinen aus rein pragmatischen („es gibt in der Praxis keine Möglichkeit, den Wert des Grundstücks vom Wert der Verbesserungen zu unterscheiden“) oder konservativen („es wurde zu viel in das Grundstück investiert, um die Grundstückseigentümer jetzt zu enteignen“) Gründen abgelehnt wird.(1) RothbardVsGeorge, Henry/RothbardVsGerogismus/VsBodenwertsteuer: Doch diese zentrale georgistische Behauptung ist völlig unzutreffend. Der Eigentümer von Grund und Boden erbringt eine sehr wichtige produktive Leistung. Er findet Grundstücke, bringt sie in Gebrauch und vergibt sie dann an die wertvollsten Bieter. Wir dürfen uns nicht von der Tatsache täuschen lassen, dass der physische Bestand an Grund und Boden zu einem bestimmten Zeitpunkt festgelegt ist. Rothbard III 935 Besteuerung von Grund und Boden: Im Fall von Grund und Boden, wie bei anderen materiellen Gütern, ist es nicht nur das physische Gut, das verkauft wird, sondern ein ganzes Bündel von Dienstleistungen zusammen mit ihm - unter denen die Dienstleistung der Übertragung des Eigentums vom Verkäufer zum Käufer ist, und zwar auf effiziente Weise. Grund und Boden sind nicht einfach nur vorhanden; sie müssen dem Nutzer vom Eigentümer zur Verfügung gestellt werden (ein und derselbe Mann kann natürlich beide Funktionen erfüllen, wenn der Boden „vertikal integriert“ ist)(2) >Produktionsstruktur. Bodenrente: Der Grundeigentümer erzielt die höchsten Bodenrenten, indem er die Grundstücke den wertvollsten, d. h. den von den Verbrauchern am meisten gewünschten Nutzungen zuweist. Insbesondere darf nicht übersehen werden, welche Bedeutung der Standort und die produktive Leistung des Grundstückseigentümers für die Sicherstellung der produktivsten Standorte für die jeweilige Nutzung haben. Grundsteuer/Klassische Ökonomie/Rothbard: Die Ansicht, dass die Inanspruchnahme von Grundstücken und die Entscheidung über ihren Standort nicht wirklich „produktiv“ ist, ist ein Überbleibsel der alten klassischen Ansicht, dass eine Dienstleistung, die nicht greifbar etwas Physisches „schafft“, nicht „wirklich“ produktiv ist.(3) Die Produktivität: Tatsächlich ist diese Funktion genauso produktiv wie jede andere, und sie ist eine besonders wichtige Funktion. Diese Funktion zu behindern und zu zerstören, würde die Marktwirtschaft zerstören.(4) 1. So hat sogar ein so bedeutender Ökonom wie F.A. Hayek (...) geschrieben: „Dieses Schema [die Einheitssteuer] für die Vergesellschaftung des Bodens ist in seiner Logik wahrscheinlich das verführerischste und plausibelste aller sozialistischen Schemata. Wenn die faktischen Annahmen, auf denen es beruht, richtig wären, d.h. wenn es möglich wäre, klar zwischen dem Wert der „dauerhaften und unzerstörbaren Kräfte“ des Bodens ... und ... dem Wert aufgrund von ... Verbesserungen ... zu unterscheiden, wäre das Argument für seine Annahme sehr stark.“ (F.A. Hayek, The Constitution of Liberty. [Chicago: University of Chicago Press, 1960], S. 352-53) Siehe auch ein ähnliches Zugeständnis des österreichischen Ökonomen von Wieser. Friedrich Freiherr von Wieser, „The Theory of Urban Ground Rent“ in Louise Sommer, Hrsg., Essays in European Economic Thought (Princeton, N.J.: D. Van Nostrand, 1960), S. 78 ff. 2. Ich kenne niemanden, der die Produktivität von Grundbesitzern so deutlich herausgestellt hat wie Spencer Heath, ein Ex-Georgist. Siehe Spencer Heath, How Come That We Finance World Communism? (vervielfältigtes MS, New York: Science of Society Foundation, 1953); idem, Rejoinder to 'Vituperation Well Answered' by Mr. Mason Gaffney (New York: Science of Society Foundation, 1953); idem, Progress and Poverty Reviewed (New York: The Freeman, 1952). 3. Spencer Heath kommentiert Henry George wie folgt: „Wenn es um die Dienstleistungen der Landbesitzer geht, bleibt er bei seinem Diktum, dass alle Werte physisch sind ... In den Tauschleistungen, die [die Grundbesitzer] erbringen, in ihrer sozialen Verteilung von Grundstücken und Ressourcen, ist keine physische Produktion involviert; daher kann er nicht erkennen, dass sie Anspruch auf irgendeinen Anteil an der Verteilung von physischen Dingen haben und dass der Pachtzins, den sie erhalten, ... nur eine Entschädigung für ihre zwanglosen Verteilungs- oder Tauschleistungen ist.... Er schließt jegliche Wertschöpfung durch die bei der [Land-]Verteilung durch freien Vertrag und Austausch erbrachten Leistungen aus, was die einzige Alternative zu einer gewaltsamen und ungeordneten oder einer willkürlichen und tyrannischen Verteilung von Land ist. (Heath, Progress and Poverty Reviewed, S. 9-10) 4. Zu den Auswirkungen der „Einheitssteuer“ und zu anderen Kritikpunkten siehe Murray N. Rothbard, The Single Tax: Economic and Moral Implications (Irving-ton-on-Hudson, N.Y.: Foundation for Economic Education, 1957); Rothbard, „A Reply to Georgist Criticisms“ (vervielfältigtes MS., Foundation for Economic Education, 1957); und Frank H. Knight, „The Fallacies in the ‚Single Tax‘“, The Freeman, 10. August 1953, S. 810-11. Einer der amüsantesten Einwände ist der des Dekans der georgistischen Wirtschaftswissenschaftler, Dr. Harry Gunnison Brown. Obwohl die Georgisten einen Großteil ihrer ökonomischen Argumentation auf eine scharfe Unterscheidung zwischen dem Eigentum an Grund und Boden und dem Eigentum an Verbesserungen auf diesem Grund und Boden stützen, versucht Brown, die störenden ökonomischen Auswirkungen der Einheitssteuer zu widerlegen, indem er implizit davon ausgeht, dass Grund und Verbesserungen ohnehin denselben Personen gehören! In Wirklichkeit bleiben die störenden Auswirkungen natürlich bestehen; die vertikale Integration durch Einzelpersonen oder Unternehmen hebt das wirtschaftliche Prinzip nicht von einer der integrierten Produktionsstufen auf. Siehe Harry Gunnison Brown, „Foundations, Professors and 'Economic Education“, The American Journal of Economics and Sociology, Januar, 1958, S. 150-52._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
George I Henry George Progress and Poverty: An Inquiry into the Cause of Industrial Depressions and of Increase of Want with Increase of Wealth; The Remedy 1879, 2017 Rothbard II Murray N. Rothbard Classical Economics. An Austrian Perspective on the History of Economic Thought. Cheltenham, UK: Edward Elgar Publishing. Cheltenham 1995 Rothbard III Murray N. Rothbard Man, Economy and State with Power and Market. Study Edition Auburn, Alabama 1962, 1970, 2009 Rothbard IV Murray N. Rothbard The Essential von Mises Auburn, Alabama 1988 Rothbard V Murray N. Rothbard Power and Market: Government and the Economy Kansas City 1977 |