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Capital Reversing: Die Kapitalumkehr bezieht sich auf ein Paradoxon in der Kapitaltheorie, bei dem ein niedrigerer Zinssatz dazu führt, dass arbeitsintensivere Techniken anstelle von kapitalintensiveren Techniken eingesetzt werden. Dies stellt die neoklassische Annahme in Frage, dass billigeres Kapital immer die Kapitalintensität erhöht, was sich auf Theorien zur Einkommensverteilung und zum Wirtschaftswachstum auswirkt. Siehe auch Kapital, Kapitaltheorie, Kapitalkontroverse (Cambridge Capital Controversy), Reswitching.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Geoffrey C. Harcourt über Capital Reversing – Lexikon der Argumente

Harcourt I 118
Reswitching/Double-Switching/Reverse Capital/Harcourt: (...) die Ergebnisse der neoklassischen Grenzproduktivitätstheorie haben sowohl in der Theorie des Wirtschaftswachstums als auch in den ökonometrischen Studien der Nachkriegszeit eine Schlüsselrolle gespielt.
>Grenzprodukt des Kapitals
, >Wirtschaftswachstum/Solow.
Die einfachste Veranschaulichung dieses Satzes ist die wesentliche Rolle, die die Gleichheit der Grenzprodukte mit den Faktorentgelten bei der Entwicklung der Argumente in Swans berühmtem Modell des Wirtschaftswachstums (Swan [1956](1)) und in Solows einflussreichem - und ebenso berühmtem - Artikel über den technischen Fortschritt und die aggregierte Produktionsfunktion, Solow [1957](2), spielt.
Double-Switching: Diese Methodik ist ständig unter Beschuss geraten, und die neuesten (und schärfsten) Pfeile im Köcher der neokeynesianischen Kritiker sind die Ergebnisse der Double-Switching-Debatte.
Umgekehrtes Kapital: Nicht alle davon beziehen sich jedoch auf das Phänomen des Double-Switching selbst; ein verwandtes Phänomen, die Kapitalumkehr, spielt ebenfalls eine wichtige Rolle: siehe insbesondere Garegnani [1970a(3), 1970b(4)], Bliss [1970](5), Pasinetti [1969(6), 1970(7)].
>Neoklassiker, >Neo-Keynesianismus, >Produktionsfunktion.
Harcourt I 120
Wenn die neoklassischen Geschichten, wie sie z. B. von Swan [1956](1) und Solow [1957(2)] erzählt werden, tatsächlich für heterogene Kapitalgütermodelle gelten würden, wäre dies eine enorme Vereinfachung sowohl für die Wirtschaftstheorie als auch für die ökonometrische Spezifikation (siehe Brown [1968(8), 1969(9)]). An diese Frage richtet sich insbesondere die Double-Switching-Debatte.
>Ökonomische Modelle, >Idealisierung.

1. Swan, T. W. [1956] 'Economic Growth and Capital Accumulation', Economic
Record, xxxn, S. 334-61.
2. Solow, R. M. [1957] 'Technical Change and the Aggregate Production Function', Review of economics and Statistics, xxxix, S. 312-20.
3. Garegnani, P. [1970a] 'Heterogeneous Capital, the Production Function and the Theory of Distribution', Review of Economic Studies, XXXVII (3), S. 407-36.
4. Garegnani, P. [1970b] 'A Reply', Review of Economic Studies, XXXVII (3), p. 439.
5. Bliss, C. J. Comment on Garegnani, The Review of Economic Studies, Volume 37, Issue 3, July 1970, S. 437–438,
6. Pasinetti, L. L. [1969] 'Switches of Technique and the "Rate of Return" in Capital Theory', Economic Journal, LXXIX, pp. 508-31.
7. Pasinetti, L. L. [1970] 'Again on Capital Theory and Solow's "Rate of Return" ', Economic Journal, LXXX, S. 428-31.
8. Brown, Murray [1968] 'A Respecification of the Neoclassical Production Model in
the Heterogeneous Capital Case', Discussion Paper No. 29, State University of
New York at Buffalo.
9. Brown, Murray [1969] 'Substitution-Composition Effects, Capital Intensity Uniqueness and Growth', Economic Journal, LXXIX, S. 334-47.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Harcourt I
Geoffrey C. Harcourt
Some Cambridge controversies in the theory of capital Cambridge 1972

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