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Regeln, Philosophie: Beschränkungen eines Auswahlbereichs von Möglichkeiten für Subjekte, Gemeinschaften oder Funktionsträger bzw. allgemein für handelnde Individuen oder Gruppen. Regeln können implizit oder explizit sein und durch Verordnung oder durch gemeinsames Entwickeln gleichberechtigter Teilnehmer z.B. in einem Diskurs etabliert werden. In einem anderen Sinn können Regeln als tatsächliche Regelmäßigkeiten verstanden werden, die durch Beobachtung entdeckt werden können. Diese Regeln können nicht nur im Handeln sondern auch in der Beschaffenheit von Gegenständen wie sprachlichen Strukturen entdeckt werden. Siehe auch Normen, Werte, Regelfolgen, Privatsprache, Sprachregeln, Diskurs, Ethik, Moral, Kognitivismus, Intuitionismus, Gesellschaft, Praxis.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Marvin Minsky über Regeln – Lexikon der Argumente

I 127
Regeln/Ausnahmen/Lernen/Minsky: Was soll man mit einem Gesetz oder einer Regel tun, die nicht immer funktioniert?
Das Ausnahmeprinzip: Es lohnt sich selten, an einer Regel zu rütteln, die fast immer funktioniert. Es ist besser, sie einfach durch eine Anhäufung von spezifischen Ausnahmen zu ergänzen.
Ausnahmen/Künstliche Intelligenz: Wenn wir Ausnahmen nicht gesondert behandeln, machen sie alle Verallgemeinerungen zunichte, die wir vielleicht versuchen, vorzunehmen. Die Macht gewöhnlicher Wörter wie Fisch rührt daher, dass sie so viele Bedeutungswelten auf einmal umfassen. Um dies zu erreichen, müssen wir jedoch in der Lage sein, viele Ausnahmen zu tolerieren. Wir finden fast nie Regeln, für die es keine Ausnahmen gibt - außer in bestimmten speziellen, künstlichen Welten, die wir selbst erschaffen, indem wir ihre Regeln und Vorschriften von vornherein festlegen.
Gesetze/Mathematik/Wissenschaft/Minsky: Künstliche Welten wie Mathematik und Theologie sind von Anfang an so aufgebaut, dass sie frei von interessanten Inkonsistenzen sind. Aber wir müssen aufpassen, dass wir unsere eigenen Erfindungen nicht mit Naturphänomenen verwechseln, die wir entdeckt haben. Wenn wir im wirklichen Leben auf perfekten Gesetzen bestehen, riskieren wir, überhaupt keine Gesetze zu finden.
>Lernen
, >Definitionen.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Minsky I
Marvin Minsky
The Society of Mind New York 1985

Minsky II
Marvin Minsky
Semantic Information Processing Cambridge, MA 2003

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