Begriff/ Autor/Ismus |
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Ethik | Nozick | II 17 Ethik/Nozick: Es gibt kein Argument, dem Hitler sich beugen musste. - Das führt dazu, dass wir Ethik nicht als absolut betrachten können aber: Bsp Heimson: bringt nicht in gleicher Weise unser Überzeugungssystem über personale Identität in Gefahr. - Wir haben eher eine Wie-ist’s-möglich-Frage über Ethik als über personale Identität. Erklärung/(s): Heimson-Beispiel: Heimson sagt "Ich bin David Hume." Das stellt ein unlösbares Problem dar. (> J. Perry I 17 > "Mad Heimson", D. Lewis IV 141, 151) >Identität, >Personale Identität, >Zeitliche Identität, >Identifikation, >Individuation, >Individuum, >Person. II 118 Kategorischer Imperativ/Kant/Nozick: Wenn der Inhalt aus der Form gewonnen werden könnte, wäre er keine "nackte Tatsache" (brute fact) mehr. - Er ergäbe sich notwendig aus der Form. >Nackte Tatsache, >Bloße Tatsache, >Kategorischer Imperativ, >Ethik/Kant, >Moral/Kant. II 570 Ethik/Nozick: Wie wichtig ist sie überhaupt? - Solange die Bedeutung unseres Lebens nicht gezeigt ist, scheinen Ethik und Werte bedeutungslos zu sein. >Leben. II 631 Ethik/Moral/Reduktion/Reduktionismus/Nozick: VsReduktionismus: Der Reduktionismus verletze das Prinzip, dass alles einen Wert in sich habe. NozickVsVs: Das ist nicht nur theoretisch falsch, sondern auch moralisch falsch. >Reduktionismus, >Reduktion, >Werte. |
No I R. Nozick Philosophical Explanations Oxford 1981 No II R., Nozick The Nature of Rationality 1994 |
Glauben | Lewis | IV 151 Glauben/Perry: Glauben hat immer zwei Objekte. 1. Objekt: ist ein Paar aus Individuum und Eigenschaft (Propositionaler Glauben wäre eine null-stellige Relation). Glauben/Perry: Überzeugungen sind nicht im Kopf. Die mentalen Zustände von Heimson und Hume sind gleich. Es sind aber verschiedene Paare von Individuum und Eigenschaft. Problem: Dann läge die Verrücktheit in Zuständen der Welt. ((s) Heimson-Beispiel: Heimson sagt "Ich bin David Hume." Das stellt ein unlösbares Problem dar. (> Heimson-Beispiel/J. Perry).) Lösung/Perry: Das erste Objekt von Heimson ist falsch. 2. Objekt: Eine Funktion mit dem Subjekt als Argument und dem ersten Objekt (Individuum-Eigenschaft-Paar) als Wert. Nach dem 2. Objekt sind Glauben doch im Kopf. Hume und Heimson haben dasselbe 2. Objekt: die Funktion, die Hume das Paar Hume und die Eigenschaft Hume zu sein zuschreibt. Beide glauben dasselbe (Lewis pro). IV 152 Glauben/Überzeugung/LewisVsPutnam: Glauben ist im Kopf! Die Selbstzuschreibungen des Subjekts sind das Ganze seines Glaubenssystems. Fremdzuschreibungen sind keine weiteren Glaubenseinstellungen. Andererseits: Glauben de re: ist nicht im Kopf und es ist auch kein richtiger Glaube. Sie sind Sachverhalte kraft der Relation des Glaubens zu den Dingen. >de re/Lewis. IV 153 Glauben de re/Lewis: nicht de re: Bsp die Zuschreibung von "Ist ein Spion" an "Ist der kleinste Spion...". Bsp nicht de re: die Zuschreibung "Mörder", wenn der Mord noch nicht aufgeklärt ist. Die geeigneten Kennzeichnungen müssten das Wesen herausgreifen. Nicht de re: Bsp "irgend jemand hat mir..". IV 155 Lösung: Bekanntschaft: Bsp "Der Mann, von dem ich unter dem Namen Hume gehört habe..." ist schon Bekanntschaft! Auch: Bsp der Autofahrer vor mir: dass er ein unbekanntes Wesen ist, ist irrelevant. >Bekanntschaft. --- Schwarz I 179 Glauben/Glaubenssatz/Semantik/LewisVsStalnaker: Ob ein Spieler den besten Zug kennt, hängt nicht davon ab, dass er den Satz "dies ist der beste Zug" für wahr hält. Er muss gar keine Sprache sprechen. (Allwissenheit/Stalnaker: Eigentliche Unkenntnis bei scheinbarer Unkenntnis notwendiger Wahrheiten betrifft stets sprachliche Sachverhalte). >Proposition. |
Lewis I David K. Lewis Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989 Lewis I (a) David K. Lewis An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (b) David K. Lewis Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (c) David K. Lewis Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980 In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis II David K. Lewis "Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35 In Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979 Lewis IV David K. Lewis Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983 Lewis V David K. Lewis Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986 Lewis VI David K. Lewis Konventionen Berlin 1975 LewisCl Clarence Irving Lewis Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970 LewisCl I Clarence Irving Lewis Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991 Schw I W. Schwarz David Lewis Bielefeld 2005 |
Humesche Welt | Bigelow | I 243 Humesche Welt/slippery slope-Argument/Jackson/Bigelow/Pargetter: (Jackson 1977a)(1) pro Humesche Welt: "schlüpfriger Abhang"). Bsp Eine Welt in der Gesetze 1. Stufe nicht nur nicht notwendig sind, sondern auch Ausnahmen haben. >Gesetze, >Naturgesetze, >Kausalität, >Determinismus. Bsp Angenommen, es sei reiner Zufall, ob ein F ein G ist, oder nicht. Jedes Nicht-G wäre ein kontingentes Ding, das nicht existiert haben müsste. Wenn es existiert, wirkt es sich nicht auf irgendein F aus. Dann gibt es eine Welt, in der es auch Zufall ist, ob ein F ein G ist, aber in der es ein F weniger gibt, das ein Nicht-G ist. >Mögliche Welten, >Zufall. Aus dieser Welt können wir die Existenz einer weiteren Welt schließen, die noch ein F weniger hat, das ein Nicht-G ist, usw. Am Ende beweist das, dass es eine Welt gibt, in der jedes F eine Chance von 0,5 hat, ein G zu sein, und dennoch alle Fs Gs sind! Das stimmt völlig mit einer Theorie der Wahrscheinlichkeits-Theorie überein. Daraus schließen wir, dass es gut möglich ist, dass es für jede mögliche Welt eine Humesche Welt gibt. Humesche Welt/Bigelow/Pargetter: Ein Humesche Welt ist einfach zu definieren, wenn wir es mit Gesetzen in Form einfacher Sätze (die Regularitäten beschreiben) zu tun haben. >Regularität. Schwieriger ist es bei komplexeren Formen. Zugänglichkeit/Bigelow/Pargetter: Die Humesche Welt verpflichtet uns zu einer Zugänglichkeitsrelation, die nicht auf Eigenschaften 1. Stufe und Relationen superveniert. >Zugänglichkeit, >Supervenienz. I 245 Kontrafaktisches Konditional: Kontrafaktische Konditionale, die die in der aktualen Welt für Gesetze gelten, schlagen in der Humeschen Welt fehl. >Kontrafaktisches Konditional. Daher würde die Humesche Welt in ihrer Zugänglichkeit von der aktualen Welt differieren, ohne in ihren Eigenschaften 1. Stufe zu differieren. >Wirkliche Welt. Zugänglichkeit/Bigelow/Pargetter: Dennoch gibt es starke Gründe, an eine Supervenienz der Zugänglichkeitsrelation auf den Inhalten der Welt zu glauben. Das lässt uns annehmen, dass die Inhalte 1. Stufe nicht alle Inhalte der Welt ausschöpfen. >Modale Eigenschaften. Kombinatoriale Theorien: Kombinatoriale Theorien Müssen daher Universalien höherer Stufe annehmen und daher auch die Eigenschaftstheorie der Welteigenschaften. >Universalien. I 279 Kausale Welt/Bigelow/Pargetter: Eine kausale Welt sei eine Welt, in der einige Dinge einige andere verursachen. Wie viele solcher Welten mag es geben? Manche Autoren: Alle Welten sind kausale Welten. Und zwar aus Überlegungen zur Individualität: Individuum/manche Autoren/Bigelow/Pargetter: Nach einigen Theorien sind Individuen nur „Bündel von Eigenschaften“. >Individuen. Frage: Was hält sie zusammen? These: Eigenschaften werden kausal zusammengehalten. Kausale Welt/manche Autoren/Bigelow/Pargetter: Manche Autoren sagen, jede Welt sei kausal, weil keine mögliche Welt zeitlos ist. >Zeit, >Zeitloses, >Unmögliche Welt. Zeit/Bigelow/Pargetter: Wir glauben an die kausale Theorie des Zeitpfeils und an die Asymmetrie von Vergangenheit und Zukunft, aber nicht an eine kausale Theorie der Zeit selbst. >Zeitpfeil, >Vergangenheit, >Gegenwart, >Zukunft. Daher glauben wir auch nicht, dass alle Welten kausal sind. Wir glauben, dass es Humesche Welten und Heimson-Welten gibt. Was wir jetzt brauchen, ist eine Humesche Welt. Vgl. >Heimson-Beispiel. Humesche Welt/Bigelow/Pargetter: Es spielt keine Rolle, ob sie zugänglich ist oder nicht. Nur ihre Existenz zählt. Wir müssen ihre logische Möglichkeit zeigen. (D.h. die Möglichkeit einer Welt die wie unsere ist, in Bezug auf Regularitäten 1. Stufe, aber ohne Ursachen und ohne Gesetze). I 280 Modalität: Der Unterschied zwischen der aktualen Welt und einer Humeschen Welt kann nicht bloß modal sein. Die modalen Unterschiede müssen auf Unterschieden des Inhalts der Welten beruhen. Sie können nicht identisch sein in Bezug auf ihren Inhalt und sich dennoch modal unterscheiden. Es muss etwas geben, das in kausalen Welt präsent ist, und abwesend in nichtkausalen. >Inhalt. Def Humesche Welt/Bigelow/Pargetter: Eine Humesche Welt kann daher nicht durch die Abwesenheit von Kausalität definiert werden. Wir definieren sie als eine Welt, die auf der 1. Stufe von Eigenschaften und Relationen mit unserer übereinstimmt. Aber beide Welten unterscheiden sich in Bezug auf Relationen zwischen Eigenschaften und Relationen von Relationen. >Eigenschaften, >Relationen. Sie unterscheiden sich in Bezug auf Universalien höherer Stufe. Einige von diesen werden nämlich nicht auf solchen 1.Stufe supervenieren. Def Verursachung/Bigelow/Pargetter: Verursachung ist eine Relation 2. Stufe zwischen Ereignissen.(Relation zwischen Eigenschaften). Sie superveniert nicht auf intrinsischen Eigenschaften 1. Stufe von Ereignissen. >Ereignisse. Die Relationen 2. Stufe gelten kontingenterweise, wenn wir Humesche Welten zulassen. >Kontingenz. D.h. Wirkung und Ursache könnten auch vorkommen, mit denselben Eigenschaften 1. Stufe, wenn sie nicht in den relevanten Relationen 2. Stufe stehen. Diese sind extern. >Stufen/Ebenen, >Beschreibungsebenen Ereignisse: können dieselben Eigenschaften 1. Stufe haben und sich dennoch in Eigenschaften 2. Stufe unterscheiden. Deshalb kann die Humesche Welt der aktualen gleichen. I 281 Wenn sie dagegen in derselben Welt vorkommen, werden sie sich auf beiden Stufen gleichen. (Weil wir sie als Universalien behandeln). Grad/Stufe/Ordnung/Terminologie/Bigelow/Pargetter: daher impliziert eine Übereinstimmung auf der 1. Stufe eine Übereinstimmung 2. Grades (sic) für alle Ereignispaare in derselben Welt. >Grad/Graduelles. Für die Unterscheidung Grad/Stufe vgl. >Größen/Bigelow. Grad/Eigenschaften: (s.o. I 53) Eigenschaften 2. Grades: das Gemeinsame von Eigenschaften. Bsp Grün umfasst alle Schattierungen von Grün). Verursachung: Aber wegen ihres lokalen Charakters (s.o.) kann es sein, dass die Ereignispaare sich kausal unterscheiden! D.h. dass Verursachung eine Relation 2. Stufe ist, die nicht superveniert, weder auf Eigenschaften 1. Stufe noch 2. Grades und Relationen. Pointe: Verursachung verbindet nicht nur Universalien, sondern Strukturen, die beides involvieren, Universalien höherer Stufe und Einzeldinge. Kausalrelation/Bigelow/Pargetter: Die Kausalrelation muss daher selbst höherer Stufe sein. Frage: Welche Eigenschaften und Relationen konstituieren sie? Dazu betrachten wir einen weiteren Unterschied zwischen der Humeschen Welt und der aktualen Welt. Def Berkeley-Welt/Bigelow/Pargetter: Eine Berkeley-Welt sei eine, in der Verursachung ein Willensakt (Gottes) ist. Bsp Berkeley dachte, dass die fernen Planeten unmöglich eine Kraft auf die Sonne ausübe konnten. So war es Gott, der bewirkte, dass die Sonne ein kleines Stücke von ihrem Platz weggerückt wurde. Hume: entfernte den Willensakt aus der Berkeley-Welt und so wurde seine Welt zur Welt ohne Verursachung. Humesche Welt/Bigelow/Pargetter: Eine Humesche Welt ist zuerst und vor allem eine Welt ohne Kräfte. >Kräfte. 1. Jackson, F. (1977a) A causal theory of counterfactuals. Australasian Journal of Philosphy 55, pp.3-21 |
Big I J. Bigelow, R. Pargetter Science and Necessity Cambridge 1990 |
Kontrafaktisches Konditional | Bigelow | I 112 Kontrafaktische Konditionale/Axiome/Notwendigkeits-Konditional/Möglichkeits-Konditional/Bigelow/Pargetter: (wäre>wäre, wäre>könnte). 1. Für kontrafaktische Konditionale kommen die Axiome der normalen Konditionale nicht in Betracht. Bsp Wenn van Gogh die Sonnenblumen nicht gemalt hätte, hätte es ein anderer getan. Dagegen indikativisch: Wenn van Gogh die Sonnenblumen nicht gemalt hat, hat es ein anderer getan. Der erste Satz ist falsch, der zweite wahr. Also müssen sie sich in der Bedeutung unterscheiden. >Wahrheitsbedingungen, >Bedeutung, >Konditional, >Implikation. I 113 Possibilia/kontrafaktische Konditionale/Bigelow/Pargetter: kontrafaktische Konditionale erfordern oft, dass wir Possibilia erwägen, selbst wenn wir wissen, dass sie nicht aktual sind. >Possibilia, >Possibilismus, >Aktualismus. I 250 „Backtracking“: Pro: Bigelow/Pargetter, Pollock (1976)(1): bei kontrafaktischen Konditionalen dürfen keine möglichen Welten einbezogen werden, in denen Ausnahmen von Naturgesetzen zugelassen sind. >Mögliche Welten. Vs: Lewis (1973a)(2), Jackson (1977a)(3), Stalnaker (1968)(4) Zugänglichkeit/Naturgesetze/Mögliche Welten/backtracking/Bigelow/Pargetter: dennoch gibt es überzeugende Gegen-Bsp zur Theorie, dass es keine zugänglichen mögliche Welt gibt, in denen Naturgesetze verletzt werden. >Zugänglichkeit. Kontrafaktische Konditionale: es gibt viele kontrafaktische Konditionale, deren Wahrheit die Existenz solcher Welten vorauszusetzen scheint. Counterlegals: kontrafaktische Konditionale die feststellen was der Fall wäre, wenn bestimmte Gesetze nicht gälten. Problem: unsere Theorie sagt, daß es entsprechende Welt nicht gibt. Def Backtracking/Lewis: dabei stellen wir uns eine hypothetische Änderung eines Ereignisses zu einer bestimmten Zeit vor und dann beschreiben wir, wie die vorangehenden Ereignisse hätten sein müssen, damit das hypothetische Ereignis hätte geschehen können. ((s) Um ein Wunder überflüssig zu machen) Bigelow/Pargetter: das ist kein Problem für unsere Theorie. Problem/Bigelow/Pargetter: nicht alle kontrafaktischen Konditionale sind Backtracker. Oft überlegen wir uns nicht, die die Vergangenheit hätte sein müssen, I 251 sondern nehmen an, dass sie fixiert ist. Stattdessen fragen wir uns, wie die zukünftigen Folgen des geänderten Ereignisses aussehen würden. Das ist ein forward-tracking. forward-tracking: Problem/Bigelow/Pargetter: wenn wir eine anders verlaufende Zukunft mit gleichbleibender Vergangenheit erwägen, müssen wir annehmen, daß es möglich ist, die Naturgesetze zu verletzen! Lewis: dann brauchen wir „kleinere Wunder“. Bsp Sie könnten sagen, dass wenn hier ein Drink vor ihnen wäre, würden sie ihn trinken. Aber wie hätte er dahin kommen können? Auf vielen Wegen. Aber welcher ist der, der der zugänglichsten Werlt entspricht? Wenn Sie den Drink selbst geholt hätten, hätten Sie ihn in der Küche getrunken. Also wäre der obige Satz nicht war. Aber dennoch hätte es sein können, dass vor Ihnen ein Drink steht. Pointe: deshalb müssen wir hier annehmen, dass die Vergangenheit bis jetzt gleich gewesen wäre. Wir müssen also Magie annehmen! Problem: eine Welt, in der die Vergangenheit bis jetzt gleich gewesen wäre, und plötzlich das Glas da stünde, wäre eine Welt, in der Naturgesetze verletzt sind. Wie kann eine solche Welt zugänglich sein? I 252 Kontrafaktisches Konditional: scheint dann nicht (nichttrivial) wahr sein zu können, wenn wir es mit normalen kontrafaktischen Konditionalen zu tun haben, die nicht backtracking sind. BigelowVsVs: die Lösung beruht auf einer Unterscheidung von kontrafaktischen Konditionalen in fundamentale und alltagssprachliche. I 254 Forward-tracking/Kontrafaktisches Konditional/Bigelow/Pargetter: müssen iteriert sein: Wenn es möglich wäre, dann wenn es so wäre, dann… - Forward-tracking: Vergangenheit bleibt gleich – Ereignis ändert sich („kleines Wunder“) – in diesem Moment Verletzung der Naturgesetze (Heimson-Welt) – danach wieder gesetzmäßiger Verlauf. 1. Pollock, J.L. (1976). Subjunctive reasoning. Dordrecht: Reidel. 2.Lewis, D.K. (1973) Counterfactuals. Oxford: Blackwell Publisher. 3.Jackson, F. (1977a) A causal theory of counterfactuals. Australasian Journal of Philosphy 55, pp.3-21 4. 1. Stalnaker, R. C. (1968) A theory of conditional. In: Studies in logical theory (Ed. N.Rescher), pp. 98-112. Oxford: Blackwell Publishers. |
Big I J. Bigelow, R. Pargetter Science and Necessity Cambridge 1990 |
Propositionen | Lewis | Frank I 17 Proposition/Lewis: Wir brauchen die Menge von möglichen Welten (MöWe), in denen diese Proposition gilt. >Mögliche Welt/Lewis. Def Eigenschaft/Lewis: Wir brauchen auch die Menge der (aktuellen oder nicht-aktuellen) Wesen, denen diese Eigenschaft zukommt. >Eigenschaft/Lewis. Proposition/Lewis/Frank: Nun lässt sich zwischen jeder Proposition und der Eigenschaft, eine Welt zu bewohnen, in der die Proposition gilt, eine Eins-zu-Eins-Entsprechung herstellen. Sie erlaubt es, auf Propositionen als die Gegenstände der Einstellungen zu verzichten. Es gibt nun aber Einstellungen, die sich nicht als E zu Propositionen analysieren lassen: in denen wir uns selbst in Raum und Zeit lokalisieren. Bsp Gedächtnisverlust: Jemand stößt auf seine eigene Biographie und kann sich selbst dennoch nicht zuordnen ((s) weil eine Proposition mit einer Menge von möglichen Welten korrespondiert, dann ist Bsp "ich bin hier" in jeder möglichen Welt wahr und daher kein Wissen.) Frank I 329 Proposition: Eine Menge von möglichen Welten, in denen sie wahr sind ist extensional. Vorteil: Ein Vorteil ist der nicht-perspektivische Zugang ((s) nicht jeder in seiner eigenen möglichen Welt.) Frank I 355 Propositionen: haben nichts Intersubjektives an sich. Daher ist die Subjektivität der Bezugnahme der ersten Person problematisch. >Erste Person, >Subjektivität, >Zentrierte Welt. --- Lewis IV 137 Proposition/Lewis: Eine Proposition teilt die Bevölkerung in Bewohner von Welten, in denen sie gilt, und solche, in denen sie nicht gilt. Durch Glauben rechnet man sich dann selbst einer zu und lokalisiert sich in einer Region des logischen Raums. Wenn Quantifikation über mehrere mögliche Welten hinweg (querweltein) möglich ist, gibt es eine große Population über Welten und Zeiten hinweg. IV 142 Bsp Heimson glaubt ich bin Hume. Perry/Lewis: Die Selbstzuschreibung einer Eigenschaft ist keine leere Proposition. Heimson ist Hume. Alle Propositionen, die für Hume wahr sind, sind auch wahr für Heimson, weil beide in derselben Welt wohnen. Lewis: Also glaubt Heimson dasselbe wie Hume, indem er eine wahre Proposition glaubt. Das Prädikat "glaubt, Hume zu sein" trifft auf beide zu. IV 142 Heimson-BspVsPropositionen als Glaubensobjekte: Sonst wäre "ich bin Hume" entweder beide Male wahr oder beide Male falsch ((s) Unterschied Proposition/Aussage). IV 145 Proposition: In einer geteilten Welt ist jede Propositionen entweder wahr oder falsch. Daher sind individuelle Wunschobjekte eher Eigenschaften (die selbst zugeschrieben werden können) als Propositionen. IV 146 Proposition: keine Proposition: Bsp "Es gibt etwas, was ich jetzt wünsche und ich werde es auch noch wünschen wenn ich es habe, nur werde ich dann zufriedener sein". Vorheriges ist keine Proposition, weil sie auf Zeitabschnitte vorher und nachher zutrifft. Ein Zeitabschnitt von mir wird nicht glücklich sein in einer Welt zu leben, in der es irgendwann so weit ist. Lösung: Der Wunsch nach der Eigenschaft, zeitlich später lokalisiert zu sein. Wir machen die Lokalisierung im logischen Raum statt den Propositionen: Bsp Der Kreuzfahrer will eine Region im logischen Raum ohne vermeidbares Unglück - das sind Eigenschaften. --- V 160 Proposition: Eine Proposition ist keine linguistische Entität. Keine Sprache hat genug Sätze, um alle Propositionen auszudrücken. Wahrheitsfunktionale Operationen mit Propositionen sind Boolesche Operationen über Mengen von möglichen Welten (Inklusion, Überlappung usw.). --- ad Stechow I 42 ((s) > Sprache/unendlich/Lewis/(s): Die Menge der Propositionen ist größer als die Menge der Sätze, weil sie der Potenzmenge der möglichen Welten entspricht.) Siehe: "Gibt es unendlich viele mögliche Sätze in einer natürlichen Sprache?" --- Frank I 329ff Proposition/Lewis: Eine Proposition ist eine Menge von möglichen Welten, in denen sie wahr sind (extensional). Vorteil: nicht-perspektivischer Zugang. ((s) Nicht jeder hat seine eigene mögliche Welt.) Hector-Neri Castaneda (1987b): Self-Consciousness, Demonstrative Reference, and the Self-Ascription View of Believing, in: James E. Tomberlin (ed) (1987a): Critical Review of Myles Brand's "Intending and Acting", in: Nous 21 (1987), 45-55. James E. Tomberlin (ed.) (1986): Hector-Neri Castaneda, Profiles: An International Series on Contemporary Philosophers and Logicians, Vol. 6, Dordrecht: 1986. |
Lewis I David K. Lewis Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989 Lewis I (a) David K. Lewis An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (b) David K. Lewis Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (c) David K. Lewis Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980 In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis II David K. Lewis "Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35 In Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979 Lewis IV David K. Lewis Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983 Lewis V David K. Lewis Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986 Lewis VI David K. Lewis Konventionen Berlin 1975 LewisCl Clarence Irving Lewis Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970 LewisCl I Clarence Irving Lewis Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991 Fra I M. Frank (Hrsg.) Analytische Theorien des Selbstbewusstseins Frankfurt 1994 |
Propositionen | Searle | II 274 Bsp Heimson/Perry/Searle: Verschärfung: Heimson sei Humes Doppelgänger auf der Zwillingserde, bis auf die Mikrostruktur. Der Satz "Ich bin David Hume" hat beide Male denselben Fregeschen Sinn, aber die Propositionen müssen verschieden sein, denn sie haben verschiedene Wahrheitswerte. Also reicht der Fregesche Sinn nicht aus, um festzulegen, welche Proposition zum Ausdruck gebracht wird. Er kann die Indexikalität nicht erklären. Kaplan: Daher gibt es eine andere Theorie der Propositionen, und zwar die, der "direkten Bezugnahme" bzw. "singulären Propositionen". Hier ist die Proposition nicht der intentionale Gehalt im Kopf des Sprechers, sondern muss die wirklichen Gegenstände enthalten. SearleVs. Siehe Selbstbezüglichkeit. V 144 SearleVsFrege: Frege versäumte die Unterscheidung zwischen Sinn und Proposition. Proposition/Searle: Umstände sind zusätzlich zu den Ausdrücken nötig. |
Searle I John R. Searle Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996 Searle II John R. Searle Intentionalität Frankfurt 1991 Searle III John R. Searle Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997 Searle IV John R. Searle Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982 Searle V John R. Searle Sprechakte Frankfurt 1983 Searle VII John R. Searle Behauptungen und Abweichungen In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle VIII John R. Searle Chomskys Revolution in der Linguistik In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle IX John R. Searle "Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Selbstbezüglichkeit | Searle | II 283 Selbstbezüglichkeit/Searle: Selbstbezüglichkeit wird gezeigt, aber nicht gesehen. Zwillingserde: "Dieser Mann" hat einen unterschiedlichen Fregeschen Sinn, auch wenn die Erlebnisse typidentisch sind: Wahrnehmung und Äußerung sind selbstbezüglich, sie würden bei Vertauschung nicht erfüllt. >Fregescher Sinn, >Zwillingserde. Selbstbezüglichkeit/Freges "vervollständigender Sinn": Intentionale Gehalte sind niemals unbestimmt.(SearleVsQuine: Kein unbestimmtes Segelboot kann gewünscht werden). II 275f Indexikalität/vervollständigender Fregescher Sinn/Heimson/SearleVsKaplan: Ich, du, dies, hier usw. haben immer eine Form der Selbstbezüglichkeit: Sie bringen immer einen intentionalen Gehalt zum Ausdruck, weil der Sprecher auf eine bestimmte Entität Bezug nimmt. Das ist Freges "Sinn von Eigennamen". II 278 Selbstbezüglichkeit/Searle: Bsp Da ist eine Hand und dass da eine Hand ist, verursacht dieses visuelle Erlebnis. Die Selbstbezüglichkeit wird gezeigt, aber nicht gesehen. Die der indexikalischen Äußerung wird ebenfalls gezeigt, aber nicht behauptet. II 284f SearleVsKaplan: Humes und Heimsons Äußerungen sind selbstbezüglich. Sie drücken verschiedene intentionale Gehalte aus. Die Verwendung des indexikalischen Ausdrucks legt die Bedingungen fest, unter denen er zutrifft. >Heimson-Beispiel. III 62 Zirkel: Der Zirkel ist nur ein Problem in Definitionen, nicht im Gebrauch: Solange das Objekt die Rolle spielt, brauchen wir in der Definition das Wort gar nicht! Sprachliche Erklärungen sind kein Zirkel. Sprache ist dazu gedacht, sich selbst zu erklären, sie bedarf keiner Sprache, weil sie schon Sprache ist. >Zirkelschluss. |
Searle I John R. Searle Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996 Searle II John R. Searle Intentionalität Frankfurt 1991 Searle III John R. Searle Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997 Searle IV John R. Searle Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982 Searle V John R. Searle Sprechakte Frankfurt 1983 Searle VII John R. Searle Behauptungen und Abweichungen In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle VIII John R. Searle Chomskys Revolution in der Linguistik In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle IX John R. Searle "Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |