Begriff/ Autor/Ismus |
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Dispositionen | Kripke | Stegmüller IV 41 Disposition/Kripkes Wittgenstein/VsKripke/Stegmüller: Die Funktion ist aus der Disposition abzulesen - dann muss die Disposition zu Fehlern Teil der Gesamtdisposition sein. KripkeVs: Das setzt wieder Tatsachen in Bezug auf eine richtige Tabelle oder eine richtige Funktion voraus. >Meinen/Kripke. Kripke: Die Funktion besteht aber nicht vor der Disposition. Kompetenz kann Regeln nicht erklären, weil sie Regeln voraussetzt - Kompetenz ist normativ, nicht deskriptiv. >Kompetenz. Stegmüller IV 47 Kripkes Wittgenstein/KripkeVsDispositionstheorie: Wenn man Meinen so versteht, dass das, was ich jetzt meine bestimmt, was ich in Zukunft meinen soll, dann ist das normativ, nicht deskriptiv. >Sprecher-Bedeutung, >Sprecher-Intention, >Meinen. Dispositionstheorie: Die Dispositionstheorie behauptet, deskriptiv zu sein, das ist sie aber nicht. Sprache/Kripke: Die Sprache dürfen wir strenggenommen nicht problematisieren, weil wir unsere Frage dann nicht mehr verständlich formulieren könnten. |
Kripke I S.A. Kripke Name und Notwendigkeit Frankfurt 1981 Kripke II Saul A. Kripke "Speaker’s Reference and Semantic Reference", in: Midwest Studies in Philosophy 2 (1977) 255-276 In Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993 Kripke III Saul A. Kripke Is there a problem with substitutional quantification? In Truth and Meaning, G. Evans/J McDowell Oxford 1976 Kripke IV S. A. Kripke Outline of a Theory of Truth (1975) In Recent Essays on Truth and the Liar Paradox, R. L. Martin (Hg) Oxford/NY 1984 |
Kripkes Wittgenstein | Stegmüller | Stegmüller IV 15 Skeptische Lösung/Kripke’s Wittgenstein/KW/Kripkenstein/Stegmüller: Berufung auf gemeinschaftlichen Begriffsgebrauch und Regelfolgen statt auf "Tatsachen" und Wahrheitsbedingungen. >Sprachgebrauch, >Sprachgemeinschaft, >Regelfolgen, >Tatsachen, >Wahrheitsbedingungen. IV 19f "Bizarre Skepsis" KW/Stegmüller: Bsp "Quus": in Additionen größerer Zahlen könnte immer 7 herauskommen, nur, dass solche Zahlen in der Vergangenheit noch nie addiert wurden. - Daher wissen wir selbst nicht, ob wir die Addition oder die "Quaddition" anwenden. - Bisher wurden nur endlich viele Fälle befolgt. Eine Ausdehnung auf unendlich viele Fälle erlaubt unendlich viele abweichende Interpretationen der bisherigen Praxis, die die bisherigen Fälle miterklären, aber für die Zukunft Abweichungen voraussagen. Pointe: Dann habe ich in der Vergangenheit etwas anderes gemeint, als ich zu meinen glaubte. >Meinen, >Glauben. IV 23 Kripkes Wittgenstein: falsche Lösungen: 1. "Tue, was Du in der Vergangenheit auch getan hast": das tut er ja! 2. Algorithmus (Rechenverfahren): diesen muss man doch irgendwie gelernt haben! - Ich kann eben nicht wissen, dass ich in der Vergangenheit dabei die "Standardinterpretation" gemeint habe. 3. Ausschluss falscher Regeln: könnte nur durch weitere Regel erfolgen: Rückkehr des alten Problems. IV 27 Pointe: Dass der gegenwärtige Gebrauch der richtige ist, wird gar nicht in Zweifel gezogen! IV 35ff Kripkes Wittgenstein/Disposition/KripkeVsRyle: Die entscheidenden Dispositionen wurden in der Vergangenheit erworben - der Unterschied bestand schon in der Vergangenheit. >Dispositionen. KripkeVsRyle: 1. Dispositionen sind überhaupt irrelevant a) wenn ich eine Hypothese über meine Dispositionen habe, weiß ich immer noch nicht, ob diese statt einer anderen die richtige ist. IV 37 b) wenn wir "die Vergangenheit ruhen" lassen wollten und bloß fragen, was mir jetzt richtig erscheint, verlieren wir den Begriff "richtig". IV 38 Kripke: Pointe: Ich habe immer dieselben Dispositionen gehabt! IV 47 Kripkes Wittgenstein/KripkeVsDispositionstheorie: Wenn man Meinen so versteht, dass was ich jetzt meine bestimmt, was ich in Zukunft meinen soll, dann ist das normativ, nicht deskriptiv. IV 50 Es gibt keine Tatsache: auch ein "allwissendes Wesen" könnte nicht wissen, was wir meinen - die Tatsache des Meinens gibt es nicht. >Nonfaktualismus. IV 63 Kripkes Wittgenstein/VsIntrospektion/Stegmüller: zwei Leute können in ihren inneren Erlebnissen völlig übereinstimmen, und dennoch kann der eine "plus" und der andere "Quus" meinen. Erlebnisinhalt: kann uns auch nichts über die Behandlung neuer Fälle sagen - Erfassen einer Bedeutung ist kein Erlebnis. IV 65 Bsp Erlebnis: Der Anfänger hat ein anderes Erlebnis als der Fortgeschrittene, z.B. beim Vorlesen - aber: das Gefühl "ich kann lesen" ist keine hinreichende Bedingung für wirkliches Lesen. IV 72 Kripkes Wittgenstein: Für den Platonismus existieren Tatsachen, dennoch gibt es ein Problem des Zugangs zu diesen Entitäten: es ist nicht eindeutig, ob ich den richtigen Sinn erfasse. >Privatsprache, >Regelfolgen, >Quaddition. |
Carnap V W. Stegmüller Rudolf Carnap und der Wiener Kreis In Hauptströmungen der Gegenwartsphilosophie Bd I, München 1987 St I W. Stegmüller Hauptströmungen der Gegenwartsphilosophie Bd I Stuttgart 1989 St II W. Stegmüller Hauptströmungen der Gegenwartsphilosophie Bd 2 Stuttgart 1987 St III W. Stegmüller Hauptströmungen der Gegenwartsphilosophie Bd 3 Stuttgart 1987 St IV W. Stegmüller Hauptströmungen der Gegenwartsphilosophie Bd 4 Stuttgart 1989 |
Tyrannei | Psychologische Theorien | Haslam I 132 Tyrannei/Psychologische Theorien: Vor Zimbardos Gefängnisexperiment (>Stanford-Prison-Experiment/Zimbardo) war es für Psychologen üblich, solche Fragen zu beantworten, indem sie argumentierten, dass Brutalität und Unterdrückung eine direkte Reflexion der pathologischen Dispositionen derjenigen sind, die zu Agenten der Tyrannei werden. A. Dispositionshypothese: Diese These argumentiert, dass pathologische Systeme von Menschen produziert werden, die selbst in gewissem Sinne pathologisch sind. Z.B. Menschen, die mit tyrannischen Regimen sympathisieren, haben einen autoritären Persönlichkeitstyp, der sie respektvoll gegenüber starken Führern und verächtlich gegenüber schwachen Gruppen macht. >Dispositionen, >Charakterzüge. VsDispositionshypothese: Stanford-Prison-Experiment/Zimbardo: (...) Die Teilnehmer des SPE waren "normale gesunde männliche Studenten" (Haney et al., 1973(1): 5) und sie waren zufällig ihren Rollen als Wachen oder Gefangene zugeordnet worden. Dementsprechend konnte das in der Studie beobachtete extreme Verhalten nicht einfach als Ausdruck der abweichenden Persönlichkeit der Teilnehmer erklärt werden. >Persönlichkeit. B. Situative Hypothese/Zimbardo: Das Verhalten der Menschen wird in erster Linie durch den sozialen Kontext bestimmt, in dem sie sich befinden. >Verhalten/Zimbardo, vgl. >BBC-Prison-Studie. 1. Haney, C., Banks, C. and Zimbardo, P. (1973) ‘A study of prisoners and guards in a simulated prison’, Naval Research Reviews, September: 1–17. Washington, DC: Office of Naval Research. S. Alexander Haslam and Stephen Reicher, „Tyranny. Revisiting Zimbardo’s Stanford Prison Experiment“, in: Joanne R. Smith and S. Alexander Haslam (eds.) 2017. Social Psychology. Revisiting the Class studies. London: Sage Publications |
Haslam I S. Alexander Haslam Joanne R. Smith Social Psychology. Revisiting the Classic Studies London 2017 |