Lexikon der Argumente


Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
[englisch]

Screenshot Tabelle Begriffes

 

Finden Sie Gegenargumente, in dem Sie NameVs…. oder….VsName eingeben.

Erweiterte Suche:
Suchbegriff 1: Autor oder Begriff Suchbegriff 2:Autor oder Begriff

zusammen mit




Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in folgenden 1 Einträgen:
Begriff/
Autor/Ismus
Autor
Autor
Eintrag
Eintrag
Literatur
Literatur
Realistic Accuracy Model Funder Corr II 213
Realistic Accuracy Model/RAM/Funder/Biesanz: (...) Das "Realistic Accuracy Model" (RAM, dt: "realistisches Genauigkeitsmodell") geht von der Prämisse aus, dass eine vollständige Genauigkeit nicht erreicht werden kann. Die Beurteilung der Persönlichkeit eines Menschen ohne Fehler ist weder begrifflich möglich noch empirisch durchführbar.
II 214
Realistische Genauigkeit vergleicht Persönlichkeitsbeurteilungen mit einer Zusammenstellung, die eine möglichst breite Palette von Kriterien enthält (z.B. Selbstberichte, Informantenberichte, Verhaltensmessungen). Diese Kriterien stellen idealerweise eine realistische Einschätzung der Persönlichkeit einer Person über Kontexte, Zeit und Perspektiven hinweg dar. Die empirische Bewertung der Genauigkeit von Eindrücken und Bewertungen der Persönlichkeit ist dann einfach die beobachtete Übereinstimmung zwischen diesen Eindrücken und Bewertungen und den vielfältigen und breiten realistischen Kriterien der Persönlichkeit - was die Person getan hat. (...) vier notwendige Bedingungen müssen erfüllt sein, damit ein genaues Bild einer Persönlichkeit gezeichnet werden kann. Erstens muss die Zielperson Verhaltensweisen an den Tag legen, die für ihre Persönlichkeit relevant sind. Diese Verhaltensweisen müssen wiederum dem Beobachtenden zur Verfügung gestellt werden, der sie dann erkennt und bei der Einschätzung der Persönlichkeit angemessen einsetzt.
II 215
(...) Die Änderung eines dieser Pfade verändert die Genauigkeit der Eindrücke. Aus der Betrachtung des RAM ergeben sich vier primäre potenzielle Moderatoren. 1. Gutes Ziel: Wenn einige Personen relevantere Hinweise geben oder den Beobachtenden mehr Informationen zur Verfügung stellen, dann würde die Genauigkeit für diese Personen verbessert.
2. Guter Beurteiler: Wenn einige Personen besser in der Lage sind, die von den Zielpersonen gelieferten Informationen zu erkennen und zu nutzen, dann sollten ihre Eindrücke von anderen Personen genauer sein.
3. Guter Charakterzug: Die Genauigkeit kann bei einigen Charakterzügen größer sein.
4. Gute Informationen: Qualität und Quantität der Informationen sollten sich eindeutig auf den Grad der Genauigkeit von Persönlichkeitsbeurteilungen auswirken.
Diese Basismoderatoren können auch miteinander interagieren. Funder (1995)(1) argumentierte, dass Persönlichkeitsforscher diese potentiellen Moderatoren und Interaktionen untersuchen müssen, um die Forschung über Fehler und Voreingenommenheit parallel zu betreiben.
II 218
VsFunder/VsRealistisches Accurcay Modell: Die Kritik von Allik und Kollegen bezieht sich nicht auf die Forderung, die Genauigkeit zu untersuchen, oder auf das theoretische Modell von RAM (...), sondern vor allem auf den Fokus und die Aufmerksamkeit, die der Untersuchung von Moderatoren der Genauigkeit gewidmet werden. [Z.B.] argumentiert Allik (2017)(2), dass nach ~20 Minuten die empirische Evidenz darauf hindeutet, dass weitere Beobachtung die Genauigkeit nicht erhöht. Dies stimmt mit den Querschnittsdaten von Biesanz, West und Millevoi (2007)(3) überein, die zeigen, dass die Selbst- und Konsensuskorrelationen nach diesem rasch zunehmenden Anfangsfenster um ~.01 pro Bekanntschaftsjahr zunehmen.
II 219
Was die Persönlichkeit betrifft, so ist die Genauigkeit der Eindrücke in allen Bereichen der breiten Persönlichkeitsdimensionen vorhanden und Allik und Kollegen argumentieren, dass die Auswirkungen der Moderatoren der Genauigkeit bescheiden sind, verglichen mit der Existenz des Gesamtumfangs der Genauigkeitsgrade bei der Wahrnehmung breiter Dispositionen. >Genauigkeit/Funder

1. Funder, D. C. (1995). On the accuracy of personality judgment: A realistic approach. Psychological Review, 102, 652–670.
2. Allik, J. (2017). The almost unbearable lightness of personality. Journal of Personality, 86, 109–123.
3. Biesanz, J. C., West, S. G., & Millevoi, A. (2007). What do you learn about someone over time? The relationship between length of acquaintance and consensus and self–other agreement in judgments of personality. Journal of Personality and Social Psychology, 92, 119–135.


Biesanz, Jeremy C.: “Realistic Ratings of Personality Revisiting Funder (1995)”, In: Philip J. Corr (Ed.) 2018. Personality and Individual Differences. Revisiting the classical studies. Singapore, Washington DC, Melbourne: Sage, pp. 209-223.

Corr I
Philip J. Corr
Gerald Matthews
The Cambridge Handbook of Personality Psychology New York 2009

Corr II
Philip J. Corr (Ed.)
Personality and Individual Differences - Revisiting the classical studies Singapore, Washington DC, Melbourne 2018