Begriff/ Autor/Ismus |
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Benennen | Kripke | III 380 Benennen/Kripke: Benennen hat nichts mit Existenz zu tun: falsche Frage: "Lebt ___ auf dem Mars?" um dann den Namen einzusetzen. >Existenz/Kripke. --- Kripke I 121 Benennen schafft keine Identität: Phosphorus/Hesperus haben die gleiche epistemische Situation, aber wurden als verschiedene Himmelskörper benannt. Dies ist durchaus möglich und daher kontingent, aber das betrifft nicht die tatsächliche Identität. Wir verwenden sie als Namen in allen möglichen Welten. >Identität/Kripke, >Morgenstern/Abendstern, >Mögliche Welten/Kripke. I 134 Geach: Benennen gibt etwas wesentliches wieder: Nixon = Mensch (a priori). KripkeVsGeach: Bsp Lots Gäste sind trotz Benennung Engel. Unterschied: Es gibt einen Unterschied im Gebrauch des Namens/im Benennen. Das ist kein Fall von Unbestimmtheit der Referenz. >Unbestimmtheit, >Unerforschlichkeit der Referenz, >Referenz. |
Kripke I S.A. Kripke Name und Notwendigkeit Frankfurt 1981 Kripke II Saul A. Kripke "Speaker’s Reference and Semantic Reference", in: Midwest Studies in Philosophy 2 (1977) 255-276 In Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993 Kripke III Saul A. Kripke Is there a problem with substitutional quantification? In Truth and Meaning, G. Evans/J McDowell Oxford 1976 Kripke IV S. A. Kripke Outline of a Theory of Truth (1975) In Recent Essays on Truth and the Liar Paradox, R. L. Martin (Hg) Oxford/NY 1984 |
Dinge | Strawson | I 177f Ding/Tätigkeit/Sprache/Strawson: 1. grammatisches Kriterium: Liste 1: Sprachfunktionen: Unterschiede: A-Ausdrücke/B-Ausdrücke: referieren/beschreiben, bezeichnen/etwas von ihm aussagen usw. I 178 Liste 2: Unterscheidung von sprachlichen Bestandteilen: singulärer Term/prädikativer Term, referierender Term/Prädikatterm, Subjekt/Prädikat usw. I 180 Liste 3: Unterscheidet zwischen Konstituenten von Aussagen oder zwischen Sachen(!): Sache, auf die man referiert/prädizierte Sache usw. nichts kann auf beiden Seiten auftreten: der Akt des Sich-Beziehens kann nicht mit dem Akt des Prädizierens identisch sein, aber einiges in beiden Rollen möglich) Liste 3 setzt Unterscheidung Sache/Rolle voraus. I 182 Liste 4: (entspricht Frege): Objekt/Begriff: vereinigt Rolle und Sache - kein Objekt kann jemals prädiziert werden. >Gegenstand/Frege, >Begriff/Frege. Liste 3 gleicht die Ausdrücke aus Liste 2 an (>Ramsey). I 185 Ding/Tätigkeit/"über"/stehen für/singuläre Termini/Prädikat/StrawsonVsGeach: "über" kann nicht gebraucht werden, um zwischen singulärem Term und Prädikat zu unterscheiden. >Prädikation/Geach, >Prädikat/Geach, >Singuläre Termini, >Prädikate, >Intentionalität, >Ebenen. Bsp "Raleigh raucht" kann als Satz über das Rauchen aufgefasst werden - auch "steht für" spezifiziert keine singulären Termini. - Beide, singulärer Term und auch prädikativer Term können für etwas stehen. VsGeach: Geach ist gezwungen zu sagen, dass "raucht" für etwas steht, weil bei ihm prädikative Ausdrücke für Eigenschaften stehen. >Eigenschaften/Geach. Terminologie/Strawson: A-Ausdrücke: sind substantivisch B-Ausdrücke: sind prädikativ. I 203 Ding/Eigenschaft/singulärer Term/Prädikat/"ist"/Strawson: wenn "Sokrates ist..." mit einer Kennzeichnung durch "ist" im Sinn von "ist identisch mit" verbunden wird, dann kann "Sokrates ist..." auch als B-Ausdruck (Prädikat) verstanden werden. (s) Bsp >"sokratisiert". ((s) "Der Philosoph, der Platon unterrichtete sokratisiert" >Gleichheitszeichen statt >Kopula). >"ist". Problem/Strawson: Welche Sachen sollen durch "ist ein Philosoph" eingeführt werden? >Einführung/Strawson. I 207ff Ding/Prädikat/singulärer Term/Einführen/Strawson: Der Grund für die Unterscheidung zwischen A (Substantiv-) und B-Ausdrücken (Prädikat-) ist der, zwischen verschiedenen Sachen zu unterscheiden: zwischen Einzelding und Universale, nicht zwischen Objekt und Begriff oder singulärem Term und Prädikat. I 210 StrawsonVsTradition: Die Tradition setzt die Unterscheidung schon voraus. - Externer Grund: könnte die Tempusfunktion des Verb sein. Vs: Das könnte man auch mit zwei Substantiven und Pfeilnotation ausdrücken. Sokrates > (Weisheit), dann Pfeil entweder über S oder über Weisheit, je nach dem, ob Sokrates starb oder dumm wurde. >Prädikation, >Zuschreibung. |
Strawson I Peter F. Strawson Einzelding und logisches Subjekt Stuttgart 1972 Strawson II Peter F. Strawson "Truth", Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol XXIV, 1950 - dt. P. F. Strawson, "Wahrheit", In Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977 Strawson III Peter F. Strawson "On Understanding the Structure of One’s Language" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Strawson IV Peter F. Strawson Analyse und Metaphysik München 1994 Strawson V P.F. Strawson Die Grenzen des Sinns Frankfurt 1981 Strawson VI Peter F Strawson Grammar and Philosophy in: Proceedings of the Aristotelian Society, Vol 70, 1969/70 pp. 1-20 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Strawson VII Peter F Strawson "On Referring", in: Mind 59 (1950) In Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993 |
Diskurs | Hintikka | II 229 Denken/Peirce/Hintikka: These: Alles Denken ist dialogisch in seiner Form. Die Gedanken sind das, was man zu sich selbst sagt. Denken/Urteilen/Geach: These: Denken ist analog zum Sagen. HintikkaVsGeach: Geachs Resultate sind eher mager. Diskurs/Frage/Antwort/Hintikka: These: Wir brauchen eine Diskurslogik, die sich von der Logik für isolierte Sätze unterscheidet. II 230 Dabei muss der unterschiedliche Wissenstand von Fragesteller und Antwortendem berücksichtigt werden. >Fragen/Hintikka, > Antworten/Hintikka. |
Hintikka I Jaakko Hintikka Merrill B. Hintikka Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996 Hintikka II Jaakko Hintikka Merrill B. Hintikka The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989 |
Einführung | Strawson | I 187 Term/Ausdruck/Sache/Einführen/Strawson: Alles was durch einen Ausdruck in eine Äußerung eingeführt wird, ist eine Sache (Term: StrawsonVsQuine: hier auch nichtsprachlich, Sache!)). >Termini. I 188 StrawsonVsGeach: Geach unterscheidet nicht zwischen den verschiedenen Arten der Einführung in die Rede. - Man kann sagen, eine Aussage sagt etwas über jede Sache, die in sie eingeführt wird, nicht nur über die Sachen, auf bezugnehmende Weise eingeführt wurden - (also auch über das Rauchen). - "Ist weise" wird behauptend eingeführt, Sokrates nicht. >Behauptung, >Prädikate/Geach, >Prädikate/Strawson, >Prädikation/Geach. I 192 Aber dennoch gibt es keinen Unterschied zwischen behauptendem und dem sacheinführenden Modus, weil letzterer auch aussagend ist. I 193 Der Behauptungsmodus ist primär. I 194 Einführung: Indikativische Verbalform: führt eine Sache in eine Aussage ein Substantivische: hat keine solche Implikation, sie kann auch Listen von Sachen einführen. StrawsonVsFrege: Frege ist darauf festgelegt, dass Begriffe nur nicht-substantivisch eingeführt werden können. - Daher das Paradox, dass "ist weise" ein Objekt ist und kein Begriff. - (Es wird nicht im behauptenden Modus eingeführt). I 196 StrawsonVsFrege: Dass die Teile des Satzes nur durch Ungesättigtes aneinanderhaften, ist bloß metaphorisch. RamseyVsFrege: kein Grund, irgendeinen Teil als ungesättigt zu betrachten. >Ungesättigt. I 232ff Einzelding/Einführung: durch identifizierende Beschreibung - damit Sprecher und Hörer dasselbe Einzelding meinen. >Einzeldinge/Strawson. I 234 Identifizierende Beschreibung muss nicht Beschaffenheit angeben: Bsp Die Stadt in der ich lebte - aber wahre empirische Aussage. >Opazität. I 235 Für Universalien gibt es nichts entsprechendes. >Universalien. I 236 Aber das sind keine Tatsachen über die Welt sondern über die Sprache! - ((s) Hier gibt es keine Wahrmacher). >Wahr machen. I 238 Wenn Universalien in Sprache eingeführt sind, ist keine empirische Gewissheit über Wahrheit der Sätze notwendig. I 239 Sonderfall: Wenn Universalien nicht durch einen Ausdruck sondern durch eine Kennzeichnung eingeführt werden, dann ist eine Bestätigung durch einen empirischen Satz notwendig. Bsp statt "Grippe": "Johns Krankheit". >Kennzeichnung, >Intension. I 239f Universale/Einzelding/Einführung: Klasse (1): (U): Ausdrücke, von denen man (ohne empirische Tatsachen) nicht wissen kann, was sie einführen. Klasse (2) (Einzelding): auch ohne empirische Tatsache möglich zu wissen, was sie einführen. Beide sind unvollständig. (1) setzen implizite Aussagen voraus, haben faktisches Gewicht (2) haben kein faktisches Gewicht. I 241 Subjekt/Prädikat/Ding/Einzelding/Universale: 3. Kriterium: Ausdrücke zur Einführung von Einzeldingen können niemals Prädikat-Ausdrücke sein. >Einzelding/Strawson, >Prädikat/Strawson. Subjekt-Ausdruck: präsentiert eine Tatsache aus eigener Kraft (vollständig) Prädikat-Ausdruck: unvollständig, "ist verheiratet mit John" ist keine Tatsache aus eigener Kraft. I 242 Bsp "Großmut ist eine liebenswertere Tugend als Klugheit": "Großmut" und "Klugheit" präsentieren keine verdeckte gemeinsame Tatsache. I 242 Allgemeines/Einzelnes: die Affinität zwischen dem grammatischen und dem kategorialen Kriterium für Subjekt/Prädikat-Unterscheidung erklärt auch die traditionelle Verkettung der beiden Unterscheidungen. I 254ff Einführung/Einzelding: Einführung war bisher nur quasi wie Quantifikation nach einer empirischen Voraussetzung. ((s) Quantifikation alltagssprachlich: "Es gibt ein...".) >Quantifikation. Neu/Strawson: anderer Sinn von Einführen: Einführung der Gepflogenheit, Einzeldinge im 1. Sinn einzuführen. Dann auch E1: führt Einzeldinge ein , E2: Klassen von Einzeldingen. Dann Voraussetzung2 V2: Klasse von Dingen (oder Universalien) die eingeführt werden können. Wo bleibt dann die Asymmetrie zwischen Einzelding und Universale? I 258 Verbindung der beiden Theorien: eine EF1 eines Einzeldings der relevanten Klasse können wir in der Weise denken, dass sie eine Tatsache der v2 Klasse v1 ist. I 263 Beide Theorien sind unabhängig, aber verbindbar. I 259 Einzelding/Einführung: Sätze in denen gewisse Typen von Einzeldingen eingeführt werden, können nicht auf solche zurückgeführt werden, in denen sie nicht vorkommen. Bsp Aussagen über Nationen sind nicht in Aussagen über Menschen zurückführbar, aber sie haben Aussagen über Menschen zur Voraussetzung2. Problem: Was steht am Ende der Kette? >Grundzug-Universalien. |
Strawson I Peter F. Strawson Einzelding und logisches Subjekt Stuttgart 1972 Strawson II Peter F. Strawson "Truth", Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol XXIV, 1950 - dt. P. F. Strawson, "Wahrheit", In Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977 Strawson III Peter F. Strawson "On Understanding the Structure of One’s Language" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Strawson IV Peter F. Strawson Analyse und Metaphysik München 1994 Strawson V P.F. Strawson Die Grenzen des Sinns Frankfurt 1981 Strawson VI Peter F Strawson Grammar and Philosophy in: Proceedings of the Aristotelian Society, Vol 70, 1969/70 pp. 1-20 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Strawson VII Peter F Strawson "On Referring", in: Mind 59 (1950) In Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993 |
Ich | Evans | Frank I 24 Ich/EvansVsDescartes: ist der Körper! - Der ich-zentrierte Raum wird zu einem objektiven Welt-Ort erst, wenn das Subjekt ihn auf eine öffentliche Landkarte übertragen kann und wiedererkennen kann. - Die Konvertibilität der demonstrativ bezeichneten Sprecherperspektive verlangt einen unabhängigen Raum. >Körper. Frank I 485f Ich/Evans: 1. kriterienlos, 2. begrenzt zugänglich (nicht jedermann, jederzeit) - 3. Die Gegebenheitsweise ist existenzabhängig: ich muss am Ort sein, um "hier" zu sagen, aber Wechseln ist möglich ("neuer Sinn, alte Bedeutung"). >Kriterien. I 488 Ich-Gedanken sind de re. (Sie brauchen Information). >de re. I 503 Ich/GeachVsDescartes: anstatt "ich gerate in eine schreckliche Verwirrung!" kann ich auch sagen: "Das ist wirklich eine schreckliche Verwirrung" - Strawson: auch "Es gibt einen Schmerz" statt "Ich habe Schmerzen" - EvansVsGeach/EvansVsStrawson: zur Referenz gehört es, sein Publikum zu etwas zu bringen. I 504 Ich/Evans: unsere Auffassung von uns selbst ist nicht idealistisch: wir können folgendes verstehen, ohne es begründen oder entscheiden zu können: Bsp "Ich wurde gestillt" - "Ich werde sterben". I 545 "Hier"/"Ich"/Evans: sind gleichrangig, beides nicht ohne das andere möglich. >Indexwörter. Gareth Evans(1982b): Self-Identification, in: Evans (1982a) The Varieties of Reference, ed. by John McDowell, Oxford/New York 1982, 204-266 |
EMD II G. Evans/J. McDowell Truth and Meaning Oxford 1977 Evans I Gareth Evans "The Causal Theory of Names", in: Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol. 47 (1973) 187-208 In Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993 Evans II Gareth Evans "Semantic Structure and Logical Form" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Evans III G. Evans The Varieties of Reference (Clarendon Paperbacks) Oxford 1989 Fra I M. Frank (Hrsg.) Analytische Theorien des Selbstbewusstseins Frankfurt 1994 |
Ich | Geach | Frank I 503 Ich/GeachVsDescartes: anstatt "Ich gerate in eine schreckliche Verwirrung!" kann ich auch sagen: "Das ist wirklich eine schreckliche Verwirrung". Strawson: auch möglich: "Es gibt einen Schmerz" statt "Ich habe Schmerzen". EvansVsGeach/EvansVsStrawson: Zur Referenz gehört es, sein Publikum zu etwas zu bringen. >Referenz, >Relationen, >Schmerz, >Situation, >Beschreibung, >Selbst-Identifikation, >Dualismus. >Gareth Evans, >R. Descartes. Gareth Evans(1982): Self-Identification, in: G.Evans The Varieties of Reference, ed. by John McDowell, Oxford/NewYork 1982, 204-266 |
Gea I P.T. Geach Logic Matters Oxford 1972 Fra I M. Frank (Hrsg.) Analytische Theorien des Selbstbewusstseins Frankfurt 1994 |
Identität | Geach | I 218 Identität/GeachVsFrege: Identität ist keine Relation! - "Ist ein A" heißt nicht "hat Identität mit A" - (wobei "A" ein Name ist). VsFrege: (in Frege, Grundlagen der Arithmetik) statt "Es gibt genauso viele Fs wie Gs": "Entweder ist jedes gegebene Objekt F gdw. es ein G ist, oder es gibt eine Relation, die eine Eins-zu-Eins-Entsprechung zwischen den Fs und Gs setzt". Das darf aber keine Identität sein. I 226 Identität/Geach: nur Gegenstände können strikt identisch sein. - Bei Begriffen gibt es bloß analoge Identität: wenn sie koextensiv sind. >Koextension. I 238 Identität/GeachVsQuine: These: Identität ist relativ. Wenn jemand sagt "x ist identisch mit y" ist das ein unvollständiger Ausdruck. Es ist eine Abkürzung für "x ist dasselbe A wie y". (Geach: Komisch, das Frege das nicht vertreten hat.) >Identität/Quine. Identität/Tradition/Geach: kann durch ein einziges Schema ausgedrückt werden. (1) l- Fa (x)(Fx u x = a) alltagssprachlich: was immer wahr ist von etwas, das mit einem Objekt y identisch ist, ist wahr von a und umgekehrt. Daraus leiten wir das Gesetz der Selbstidentität ab: "l- a = a". (Zeichenerklärung: l-: Behauptungsstrich). Denn wenn wir nehmen "Fx" für "x ungleich a" dann liefert uns Schema (1): (2) l- (a ≠ a) Vx(x ≠ a u x = a) Das ergibt natürlich "l-a = a". I 240 Identität/Geach: wenn wir strikte Identität fordern, ungeachtet der Theorie, in der wir uns bewegen, geraten wir in die semantischen Paradoxien wie Grelling’s Paradoxie oder Richard’s Paradoxie. - Lösung: relative Identität auf Theorie bzw. Sprache, Ununterscheidbarkeit/ "Indiscernibility"/Quine - >partielle Identität. 1. Frege, G. (1893). Grundgesetze der Arithmetik. Jena: Hermann Pohle. Tugendhat I 37 Identität/Gleichheitszeichen/Dummett/Geach: "=" kann nur mit Bezug auf Gegenstände verwendet werden! >Gleichheitszeichen. Habermas IV 158 Identität/Geach/Habermas: Peter Geach vertritt die These, dass Identitätsprädikate nur im Zusammenhang mit der allgemeinen Charakterisierung einer Klasse von Gegenständen sinnvoll verwendet werden könne. (1) (Siehe auch Kriterien/Henrich, HenrichVsGeach). Bsp Person/Identifikation/Habermas: Personen können nicht unter denselben Bedingungen identifiziert werden wie beobachtbare Gegenstände. Im Fall von Personen genügt eine raumzeitliche Identifizierung nicht. 1.P. Geach, Ontological Relativity and Relative Identity, in: K. Munitz, Logic and Ontology, NY. 1973 |
Gea I P.T. Geach Logic Matters Oxford 1972 Tu I E. Tugendhat Vorlesungen zur Einführung in die Sprachanalytische Philosophie Frankfurt 1976 Tu II E. Tugendhat Philosophische Aufsätze Frankfurt 1992 Ha I J. Habermas Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988 Ha III Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981 Ha IV Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981 |
Individuation | Quine | II 23/24 Theseus’ Schiff/Quine: hier geht es nicht um den Ausdruck dasselbe sondern um den Ausdruck Schiff. - Jeder allgemeine Term hat sein eigenes Individuationsprinzip. II 158 Individuation: in unserer Welt Moment-zu-Moment-Individuation durch Prädikate - für Gegenstände wahllos (alles kann Gegenstand sein), für Prädikate entscheidend. > Wahrheitswert. V 84 Individuation/Gegenstand/Sprachlernen/Quine: um "Hund" zu lernen, muss man mehr lernen als das Vorhandensein - man muss auch die individuierende Kraft des Terminus lernen, die Aufspaltung der Referenz - ((s) > geteilter Bezug). - Man muss lernen, was als ein Hund gelten soll und was als ein anderer - "Hund" ist eher wie Wasser als wie "Mama": man kann zugleich mehrere Hunde sehen - "Ding": aus Ähnlichkeit 2. Ordnung (von Ähnlichkeiten) - Zeigen/Problem: "Das ist ein Hund" darf keine Hunde auslassen. - (>Allgemeine Termini/Quine). V 88 Individuation/Überlappen/Zeigen/Quine: kein Problem: Hunde überschneiden sich nie: jeder besteht genau den Punkten, die zu demselben Hund gehören wie ein bestimmter Punkt - Hund haben keine gemeinsamen Punkte - anders: sich überschneidende Kreisscheiben: hier muß beim Zeigen die Form nachgezogen werden - Quine: nur am Anfang des Lernens - Lösung: man kann ohne weiteres sagen a sei identisch mit b. Ob a derselbe Hund oder dasselbe Ohr ist, hängt davon ab, ob a ein Hund oder ein Ohr ist. QuineVsGeach: damit wird sein Relativismus unhaltbar - Dennoch Identität in tieferem Sinn relativ: Identitäts-Maßstäbe sind verschieden. V 102 Zeigen: Bsp "Dieser Körper ist ein Tier": hier muss der Umriss sorgfältig nachgezeichnet werden, sonst könnte es sein, dass bloß der Rumpf als Tier aufgefasst wird. V 125 Individuation/allgemeiner Term/Quine: "Quadrat" ist ein individuierendes Wort. - ((s) "Fido" nicht: Bsp "Das ist ein Fido".) V 161 Individuation/Quine: ihre Feinheit hängt von der Anzahl der allg Term in der Sprache ab - "lexikalische Brille" - Individuation spielt sich im Auge des Betrachters ab. VII (h) 157 Eigenschaften/Individuation/Quine: Eigenschaften werden so individuiert: zwei offene Sätze, die dieselbe Klasse determinieren, determinieren nicht dieselbe Eigenschaft, wenn sie nicht analytisch äquivalent sind. XII 64f Individuation/Apparat/Übersetzungsunbestimmtheit/ontologische Relativität/Quine: Wörter für die Gegenstände, Identitätsprädikat, "derselbe wie", "ein anderer", Pluralform, logische Partikel, Pronomen - das ist der Bezugsrahmen (Koordinatensystem). - Pointe: dieser ist bei Übersetzung nicht konstant! - Unbestimmtheit: man kann kontern: "in welchem Sinn von "Hase""? ((s) Ob Teil oder Ganzer). |
Quine I W.V.O. Quine Wort und Gegenstand Stuttgart 1980 Quine II W.V.O. Quine Theorien und Dinge Frankfurt 1985 Quine III W.V.O. Quine Grundzüge der Logik Frankfurt 1978 Quine V W.V.O. Quine Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989 Quine VI W.V.O. Quine Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995 Quine VII W.V.O. Quine From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953 Quine VII (a) W. V. A. Quine On what there is In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (b) W. V. A. Quine Two dogmas of empiricism In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (c) W. V. A. Quine The problem of meaning in linguistics In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (d) W. V. A. Quine Identity, ostension and hypostasis In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (e) W. V. A. Quine New foundations for mathematical logic In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (f) W. V. A. Quine Logic and the reification of universals In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (g) W. V. A. Quine Notes on the theory of reference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (h) W. V. A. Quine Reference and modality In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (i) W. V. A. Quine Meaning and existential inference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VIII W.V.O. Quine Bezeichnung und Referenz In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 Quine IX W.V.O. Quine Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967 Quine X W.V.O. Quine Philosophie der Logik Bamberg 2005 Quine XII W.V.O. Quine Ontologische Relativität Frankfurt 2003 Quine XIII Willard Van Orman Quine Quiddities Cambridge/London 1987 |
Kriterien | Henrich | Habermas IV 158 Kriterien/Identität/Identitätsbedingungen/Henrich/Geach/Habermas: Peter Geach vertritt die These, dass Identitätsprädikate nur im Zusammenhang mit der allgemeinen Charakterisierung einer Klasse von Gegenständen sinnvoll verwendet werden könne.(1) HenrichVsGeach: Henrich unterscheidet zwischen Identitätsbedingungen und Identitätskriterien: “Es macht keinen Sinn zu sagen, das ein Gegenstand unter einer Beschreibung als (dieselbe) Zahl, unter einer anderen als (verschiedene) Striche erscheint. Die schwarze Linie auf dem Papier, welche die Zahl 8 bezeichnet, ist nicht diese Zahl selbst (…). Def Identitätsbedingungen/Henrich: scheiden Typen von Objekten grundsätzlich voneinander ab. Def Identitätskriterien/Henrich: können in dem Bereich eines Objekttyps [(s) Gegenstände] auf verschiedene Weise individuieren.(2) Person/Identifikation/Habermas: Personen können nicht unter denselben Bedingungen identifiziert werden wie beobachtbare Gegenstände. Im Fall von Personen genügt eine raumzeitliche Identifizierung nicht. Die zusätzlichen Bedingungen hängen davon ab, Habermas IV 159 wie die Person als Person überhaupt identifiziert werden kann. 1.P. Geach, Ontological Relativity and Relative Identity, in: K. Munitz, Logic and Ontology, NY. 1973 2. D. Henrich, Identität, in: O. Marquard, K. Stierle, Identität, Poetik und Hermeneutik, Bd. VIII, München, 1979, S. 382 |
Henr I Dieter Henrich Denken und Selbstsein: Vorlesungen über Subjektivität Frankfurt/M. 2016 Ha I J. Habermas Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988 Ha III Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981 Ha IV Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981 |
Quasi-Anführung | Geach | I 206 Zitat/Quasianführungszeichen/Schreibweise/Quine/Geach: Quine benutzt halbe eckige Klammern [x] für das, was er "Quasi-Zitat" (Quasi Anführung) nennt. extern, Brandom I 960 Eckige Klammern [, ] (eigentlich nur obere Ecke): stammen von Quine: bequemer Ausdruck für Verallgemeinerungen, in denen Zitiertes vorkommt: [p] soll eine Variable sein, die über die Ergebnisse der Anwendung von Anführungszeichen auf die Sätze läuft, über die die Variable läuft: Umgekehrte Operationsreihenfolge wie bei den gewöhnlichen Anführungszeichen: hier gilt: "p" ist ein Zitatname eines Buchstabens des Alphabets. >Objektsprache, >Quasianführung/Brandom, >Quasianführung/Quine. Geach I 206 (Fortsetzung) Quine: lässt für alle x [x] und x dasselbe sein, Geach: das mache ich nicht. Ich benutze die Klammern also etwas anders. Bsp [Cicero] und [Cicero war ehrlicher als Demosthenes] wären dann einfach die Ausdrücke "Cicero" und "Cicero war ehrlicher als Demosthenes". Aber [x] wäre nicht notwendig die Variable x (könnte sie aber sein). und [x war ehrlicher als Demosthenes] wäre das Resultat des Einsetzens von "x" in "x war ehrlicher.." durch welchen Ausdruck auch immer [x] war. Es würde daher keinen Unterschied in (1) machen, wenn wir statt der Anführungszeichen eckige Klammern [ ] benutzt hätten. Wir nennen die entsprechende Variante (1'). Aber können wir von (1') übergehen zu: (3) Für ein x, x war ein großer Redner und [x] ist der einzige Eigenname eines Römers, der in [x war ehrlicher als Demosthenes] vorkommt (3) sieht nach einer furchtbaren Vermischung von zwei Formen aus: (4) Für ein x, x war ein großer Redner (x ist hier Person) (5) Für ein x, [x] ist der einzige Eigenname eines Römers, der in [x war ehrlicher als Demosthenes] vorkommt. (x ist hier Ausdruck) (4) und (5) können gelesen werden als: "Es gibt ein Objekt x, sodass", aber in (5) hieße das: es gibt einen Ausdruck sodass" (Quine würde hier erlauben, dass die Quantifikation in die eckigen Klammern des Quasi-Zitats hineinreicht). Aber bei (4) muss das Erfüllungsobjekt eine Person, und in (5) muss es ein Ausdruck sein! I 207 Daher kann (3) nicht aus (1') geschlossen werden! Wir können (3) aber auch ganz anderes interpretieren: "Für ein x, Fx". Das würde dann wahr, wenn jedes freie Vorkommnis von "x" so ersetzt werden könnte durch ein und denselben Eigennamen, dass ein wahres Ergebnis herauskommt. Dann wäre (3) aus (1') ableitbar. Zitat/Vorkommnis/VsGeach: manche werden einwenden, dass man nicht mehr Recht hat, von einem"zitierten Vorkommnis" von "Cicero" oder von "x" zu sprechen, als man hat, von einem Vorkommnis von "x" in "six" zu sprechen. Weil "six" logisch unteilbar ist. GeachVsVs: das ist unfundiert, man kann das bei sorgfältigem Gebrauch der Anführungszeichen vermeiden. Nach unserer Konvention ist es egal, wie lange ein Name (Zitat) ist, z.B. ein ganzes Gedicht kann zitiert werden. Punkte oder Striche benutze ich nicht, um genau ein Wort abzukürzen, es können mehrere Wörter mit einem Strich abgekürzt werden. Wörter sind im allgemeinen als Zitate erkennbar, ob sie in Anführungszeichen stehen oder nicht. Bezeichnen/Gebrauch/Erwähnung/Mittelalter/Geach: hier war die Bezeichnung konventionell markiert und logisch vorrangig zum Gebrauch. Die Referenz oder suppositio eines Worts konnte auf der anderen Seite durch ein angefügtes Prädikat deutlich gemacht werden. z.B. eine Variante der suppositio war die suppositio materialis, der Gebrauch eines Worts, um sich selbst zu bezeichnen! (Carnap: autonym). Wir benutzen [Cicero] (eckige Klammern). (6) [Cicero] ist ein Eigenname. oder alternativ: "Cicero" ist ein Eigenname. I 208 Anführungszeichen/Geach: sind nicht eine Art Funktor, der aus "Cicero" den Namen eines Ausdrucks bildet, sondern ein Indikator, der eine intentionale Argument Stelle schafft, in die "Cicero" eingefügt wird. Nach dieser Lesart sind aber iterierte Zitate nicht konstruierbar: (7) ' "Cicero" ' ist der Name eines Eigennamens hat dann keinen Platz mehr in unserer Logik, wie Nom d'un nom! >Namen/Geach, >Variablen/Geach. |
Gea I P.T. Geach Logic Matters Oxford 1972 Bra I R. Brandom Expressive Vernunft Frankfurt 2000 Bra II R. Brandom Begründen und Begreifen Frankfurt 2001 |
Redundanztheorie | Geach | I 263 Geach pro Redundanztheorie - "Es ist wahr, dass p" unterscheidet sich kaum von "p". >Stufen/Ebenen, >Beschreibungsebenen. VsGeach: siehe: >Redundanztheorie/Hoyningen-Huene. |
Gea I P.T. Geach Logic Matters Oxford 1972 |
Referenz | Evans | I 314ff Meinen/Referenz/göttlicher Standpunkt/Wittgenstein/Evans: Bsp jemand ist in einen von zwei eineiigen Zwillingen verliebt - Gott, wenn er in seinen Kopf schauen könnte, könnte nicht sagen, in welchen von beiden, wenn der betreffende selbst es in einem Moment nicht weiß. - ((s) Weil in dem geistigen Zustand und an dem Zwilling keine Zusatzinformationen zu finden wären.) - Evans: die (Beschreibungs-)Theorie des Geistes kann nicht erklären, warum nicht irrtümliche Beschreibungen den Ausschlag geben können. I 325 Referenz/Evans: Referenz ist auch möglich, wenn die Beschreibung nicht erfüllt wird, aber nicht Bezeichnen. I 328 Referenz/Namen/Evans: im Allgemeinen referieren wir auf das Ding, das die Quelle der vorherrschenden Information ist. I 333ff Referenz/Evans: wird durch Informationsmengen festgelegt, nicht durch Passen. Frank I 22 Evans: zwischen Frege und Perry: rettet Fregeschen Sinn, aber Bedeutung = Referenz! I 24ff Bedeutung ungleich Referenz/Evans: Bsp "heute": die Bedeutung bleibt, der Referent wechselt. > "Fido"/Fido-Theorie /Evans: setzt Bedeutung und Referent gleich: > Ich/Evans. Frank I 503 EvansVsGeach/EvansVsStrawson: zur Referenz gehört es, sein Publikum zu etwas zu bringen. Gareth Evans(1982): Self-Identification, in: G.Evans The Varieties of Reference, ed. by John McDowell, Oxford/NewYork 1982, 204-266 |
EMD II G. Evans/J. McDowell Truth and Meaning Oxford 1977 Evans I Gareth Evans "The Causal Theory of Names", in: Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol. 47 (1973) 187-208 In Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993 Evans II Gareth Evans "Semantic Structure and Logical Form" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Evans III G. Evans The Varieties of Reference (Clarendon Paperbacks) Oxford 1989 Fra I M. Frank (Hrsg.) Analytische Theorien des Selbstbewusstseins Frankfurt 1994 |
Relativismus | Quine | II 44 Theorie/Relativierung/Umformulierung/Quine: Umformulierung: Bsp Elektron und Molekül in einer Beschreibung vertauschen. - Irgendein empirischer Satz (mit theoretischen Termini) wird aber entgegengesetzt bewertet. - Theoretische Termini markieren und den beiden Theorien zuordnen: dann kein Problem, kein Relativismus. V 89 Relative Identität/Geach: (Geach, Reference and generality, S. 39f)(1): Identität ist nur bezüglich eines allgemeinen Terms sinnvoll wie Bsp “derselbe Hund”. QuineVsGeach: das trifft sicher auf den Anfang des Sprachlernens zu. Identität/Zeigen/Quine: Problem: es hat keinen Zweck, zweimal zu zeigen und zu sagen, „Dies ist dasselbe wie jenes“. Dann könnte man immer noch fragen. „Dasselbe was?“. Bsp Man hätte einmal auf den Hund und einmal bloß auf das Ohr zeigen können. Lösung: Man kann ohne weiteres sagen a sei identisch mit b. Ob a derselbe Hund oder dasselbe Ohr ist, hängt davon ab, ob a ein Hund oder ein Ohr ist. QuineVsGeach: damit wird sein Relativismus unhaltbar, wenn man sich an die Identitätsredeweise gewöhnt hat. Identität/Quine: ist aber in einem tieferen Sinn immer noch relativ. 1. Geach, Peter T., Reference and Generality, Ithaca: Cornell University Press (1962) II 44 Relativität von Theorien/Quine: Eine Theorieformulierung impliziert ihre kategorischen Beobachtungsätze bloß, ohne von diesen impliziert zu werden. Daher können die von zwei Theorie-Formulierungen implizierten Beobachtungskonditionale allesamt identisch sein, ohne daß die Formulierungen einander implizieren. II 45 Nehmen wir an, in einer Situation keine Möglichkeit zur Harmonisierung durch Uminterpretation der Termini zu haben. Dass sie empirisch äquivalent sind, würden wir wahrscheinlich nicht wissen. Denn dass sie es sind, bekommt man gewöhnlich durch die Entdeckung einer solchen Uminterpretation heraus. Dennoch wollen wir annehmen, dass sie empirisch äquivalent sind. Ferner angenommen: alle kategorischen Beobachtungssätze seien de facto wahr, obwohl auch das nicht bekannt ist. Weitere Bedingungen für die Wahrheit der einen oder der anderen Theorie lassen sich gewiss nicht stellen. Frage: sind sie beide wahr? Quine: Ich sage ja. Aber auch sie können trotz ihrer empirischen Äquivalenz logisch unvereinbar sein, wodurch der Spuk des >Kulturrelativismus heraufbeschworen wird. Denn jede ist offenbar nur von ihrem Standpunkt wahr. QuineVsKulturrelativismus: Der Spuk lässt sich ohne weiteres vertreiben: durch einen Schritt, der ebenso trivial ist wie die Vertauschung von "Elektron" und "Molekül": Da die beiden Theorieformulierungen unvereinbar sind, müssen sie eine bestimmten Satz entgegengesetzt bewerten. Da sie trotzdem empirisch äquivalent sind, muss dieser Satz Termini enthalten, die durch Beobachtungskriterien nicht ausreichend bestimmt sind. Dann können wir ebenso gut einen dieser Termini herausgreifen und ihn so behandeln, als wären es zwei unabhängige Wörter, das eine zur einen Theorie gehörig, das andere zur anderen. II 46 Dies könnten wir durch die Schreibweise kennzeichnen. Durch konsequente Beibehaltung dieser Schreibweise könnten wir jeglichen Konflikt dieser Theorien beilegen. Beide könnten von da an als terminologisch verschiedene wahre Beschreibungen ein und derselben Welt zugelassen werden. Die Drohung des Wahrheitsrelativismus ist abgewendet. XI 121 QuineVsKulturrelativismus/Lauener: in sich widersprüchlich. |
Quine I W.V.O. Quine Wort und Gegenstand Stuttgart 1980 Quine II W.V.O. Quine Theorien und Dinge Frankfurt 1985 Quine III W.V.O. Quine Grundzüge der Logik Frankfurt 1978 Quine V W.V.O. Quine Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989 Quine VI W.V.O. Quine Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995 Quine VII W.V.O. Quine From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953 Quine VII (a) W. V. A. Quine On what there is In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (b) W. V. A. Quine Two dogmas of empiricism In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (c) W. V. A. Quine The problem of meaning in linguistics In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (d) W. V. A. Quine Identity, ostension and hypostasis In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (e) W. V. A. Quine New foundations for mathematical logic In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (f) W. V. A. Quine Logic and the reification of universals In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (g) W. V. A. Quine Notes on the theory of reference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (h) W. V. A. Quine Reference and modality In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (i) W. V. A. Quine Meaning and existential inference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VIII W.V.O. Quine Bezeichnung und Referenz In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 Quine IX W.V.O. Quine Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967 Quine X W.V.O. Quine Philosophie der Logik Bamberg 2005 Quine XII W.V.O. Quine Ontologische Relativität Frankfurt 2003 Quine XIII Willard Van Orman Quine Quiddities Cambridge/London 1987 |
Singuläre Termini | Strawson | Substitutionen/Strawson/(s): von singulären Termini: umkehrbar von Prädikaten: nicht umkehrbar. ((s) Zu dieser Asymmetrie siehe >Singuläre Termini/Brandom, >Prädikate/Brandom.) I 198 Singulärer Term/QuineVsGeach/QuineVsFrege/QuineVsRamsey: (sing Term) können an die Stellen quantifizierbarer Variablen treten, Allgemeinausdrücke nicht. Singulärer Term: quantifizierbar, Allgemeiner Term: nicht quantifizierbar. >Singuläre Termini/Quine, >Allgemeine Termini/Quine. StrawsonVsQuine: Das ist gar nicht so bedeutend. I 198 Singulärer Term/Quine: abstrakte singuläre Termini: Bsp "Frömmigkeit", "Weisheit": Namen abstrakter Objekte sind keine allgemeinen Termini! Namen konkreter Objekte: Bsp "die Erde". Dagegen allgemeiner Term: Bsp "Philosoph". >Abstraktheit/Quine. StrawsonVsQuine: Das ist keine gute Erklärung: Wir würden nicht gern sagen, dass das von vielen Dingen wahr sei. Lösung/Quine: in Wirklichkeit geht es um die Unterscheidung zwischen singulärem Term und Prädikaten. Allgemeiner Term/Quine: die Stelle, die von ihnen eingenommen wird, hat gar keinen eigenen Status. Entscheidend: Prädikate können nicht quantifiziert werden. >Quantifikation/Quine, >Schemabuchstaben/Quine. I 203 "Ein Philosoph"/Quine: ist kein singulärer Term. IV 63 QuineVs singuläre Termini: sind eliminierbar. StrawsonVsQuine. |
Strawson I Peter F. Strawson Einzelding und logisches Subjekt Stuttgart 1972 Strawson II Peter F. Strawson "Truth", Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol XXIV, 1950 - dt. P. F. Strawson, "Wahrheit", In Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977 Strawson III Peter F. Strawson "On Understanding the Structure of One’s Language" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Strawson IV Peter F. Strawson Analyse und Metaphysik München 1994 Strawson V P.F. Strawson Die Grenzen des Sinns Frankfurt 1981 Strawson VI Peter F Strawson Grammar and Philosophy in: Proceedings of the Aristotelian Society, Vol 70, 1969/70 pp. 1-20 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Strawson VII Peter F Strawson "On Referring", in: Mind 59 (1950) In Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993 |
Sortale | Kripke | I 134 KripkeVsGeach: Ein Sortal ist sicherlich nicht a priori von dem bezeichneten Gegenstand wahr. Es könnte sich doch herausstellen: Bsp dass Lots Gäste, selbst wenn er sie benennt, nicht Menschen, sondern Engel sind. Warum sollte es dann zum Sinn des Namens gehören? >Sinn, >Eigennamen/Kripke, >Bezeichnen/Kripke, >Benennen/Kripke, >a priori/Kripke. |
Kripke I S.A. Kripke Name und Notwendigkeit Frankfurt 1981 Kripke II Saul A. Kripke "Speaker’s Reference and Semantic Reference", in: Midwest Studies in Philosophy 2 (1977) 255-276 In Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993 Kripke III Saul A. Kripke Is there a problem with substitutional quantification? In Truth and Meaning, G. Evans/J McDowell Oxford 1976 Kripke IV S. A. Kripke Outline of a Theory of Truth (1975) In Recent Essays on Truth and the Liar Paradox, R. L. Martin (Hg) Oxford/NY 1984 |
Über | Strawson | I 185 Ding/Tätigkeit/"über"/stehen für/singuläre Termini/Prädikat/StrawsonVsGeach: "über" kann nicht gebraucht werden, um zwischen singulärem Term und Prädikat zu unterscheiden. >Prädikation/Geach, >Prädikat/Geach, >Singuläre Termini, >Prädikate, >Intentionalität, >Ebenen. Bsp "Raleigh raucht" kann als Satz über das Rauchen aufgefasst werden - auch "steht für" spezifiziert keine singulären Termini. - Beide, singulärer Term und auch prädikativer Term können für etwas stehen. VsGeach: Geach ist gezwungen zu sagen, dass "raucht" für etwas steht, weil bei ihm prädikative Ausdrücke für Eigenschaften stehen. >Eigenschaften/Geach. >Intentionalität. |
Strawson I Peter F. Strawson Einzelding und logisches Subjekt Stuttgart 1972 Strawson II Peter F. Strawson "Truth", Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol XXIV, 1950 - dt. P. F. Strawson, "Wahrheit", In Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977 Strawson III Peter F. Strawson "On Understanding the Structure of One’s Language" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Strawson IV Peter F. Strawson Analyse und Metaphysik München 1994 Strawson V P.F. Strawson Die Grenzen des Sinns Frankfurt 1981 Strawson VI Peter F Strawson Grammar and Philosophy in: Proceedings of the Aristotelian Society, Vol 70, 1969/70 pp. 1-20 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Strawson VII Peter F Strawson "On Referring", in: Mind 59 (1950) In Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993 |
Universalien | Kripke | I 134 Universale/KripkeVsGeach: Ein Sortal ist sicherlich nicht a priori von dem bezeichneten Gegenstand wahr. Es könnte sich doch herausstellen: Bsp das Lots Gäste, selbst wenn er sie benennt, nicht Menschen, sondern Engel sind. Warum sollte es dann zum Sinn des Namens gehören? >Sinn, >Eigennamen/Kripke, >Bezeichnen/Kripke, >Benennen/Kripke, >a priori/Kripke. |
Kripke I S.A. Kripke Name und Notwendigkeit Frankfurt 1981 Kripke II Saul A. Kripke "Speaker’s Reference and Semantic Reference", in: Midwest Studies in Philosophy 2 (1977) 255-276 In Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993 Kripke III Saul A. Kripke Is there a problem with substitutional quantification? In Truth and Meaning, G. Evans/J McDowell Oxford 1976 Kripke IV S. A. Kripke Outline of a Theory of Truth (1975) In Recent Essays on Truth and the Liar Paradox, R. L. Martin (Hg) Oxford/NY 1984 |
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