Lexikon der Argumente


Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
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Begriff/
Autor/Ismus
Autor
Autor
Eintrag
Eintrag
Literatur
Literatur
de se Cresswell II 121
de se/Lewis: de se ist eine Einstellung, die jemand zu sich selbst hat.
II 123
de se/indirekte Rede/Kaplan/Cresswell: (Kaplan 1978)(1): Bsp "Meine Hose brennt" - "Mein Gott, das bin ja ich". Nicht hinreichend: eine Kennzeichnung, die Kaplan für Kaplan herausgreift. Denn das ist kompatibel damit, dass er nicht weiß, dass er selbst Kaplan ist!
Hinreichend: "... er selbst..." - analog: zeitlich: de nunc: Aussage über den Zeitpunkt, an dem man sich befindet - "es ist jetzt vier Uhr".
Anders: "Zeus sagt "um vier"" könnte eine Fahrplanauskunft sein.
>Er/Er selbst, >Quasi-Indikator, >Selbstidentifikation, >Selbstwissen, >Selbstzuschreibung.
II 124
Lösung/Cresswell: Tripel: aus Welt, Zeit, Person. >Zentrierte Welt, >Mögliche Welten, >Person, >Zeit.


1. Kaplan, D. (1978). "Dthat". In P. Cole (ed) Syntax and Semantics 9: Pragmatics. New York: Academic Press.

Cr I
M. J. Cresswell
Semantical Essays (Possible worlds and their rivals) Dordrecht Boston 1988

Cr II
M. J. Cresswell
Structured Meanings Cambridge Mass. 1984
Demonstrativa Stalnaker I 197
ddieses/dthat/Kaplan/starrmachender Operator/Stalnaker: (Kaplan 1978)(1): Demonstrativa beziehen den Gegenstand immer zurück auf die wirkliche Welt (> starr machen). Der Referent ist dann in jeder möglichen Welt der ursprüngliche aus der wirklichen Welt.

1. Kaplan, David.1978. "Dthat," Syntax and Semantics, vol. 9, ed. P. Cole New York: Academic Press

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
Dualismus Chalmers I 125
Dualismus/Bewusstsein/Chalmers: Wir haben gesehen dass der Materialismus wegen der fehlenden logischen Supervenienz bewussten Erlebens auf physikalischen Tatsachen scheitert. >Supervenienz, >Bewusstsein/Chalmers, >Bewusstsein, >Materialismus.
Daraus folgt ein Dualismus, aber kein Cartesischer Dualismus, der einen „Geist in der Maschine“ annimmt, der extra kausale Arbeit leistet. Stattdessen folgt für uns eine Art Eigenschaftsdualismus.
>Eigenschaftsdualismus, vgl. >R. Descartes.
I 134
Dualismus/Chalmers: Man könnte den Dualismus vermeiden, indem man eine Zombie-Welt, die physikalisch identisch mit unserer ist, als falsch beschrieben bezeichnet. >Zombies/Chalmers.
I 135
Diese Welt wäre gleichzeitig identisch und verschieden. Wir könnten die physikalischen Eigenschaften mit dem Operator „ddieses“ („dthat“) starr machen, Bsp ddieses(spielt die Rolle von…). >"ddieses", >Starrheit, >Operatoren, >Eigenschaften.
Pointe: Dann würde die Zombie-Welt einige Eigenschaften nicht haben, die unsere Welt hat.
Pointe: Dann könnte Bewusstsein metaphysisch auf anderen Eigenschaften supervenieren. Das wäre ein interessantes Argument.
>Metaphysische Möglichkeit, >Metaphysik.
ChalmersVsVs: 1. Ist das spekulativ.
2. (direkter): Es beruht auf einer unkorrekten Semantik physikalischer Begriffe.
I 136
Bsp Ein Elektron mit noch unerkannten Eigenschaften würden wir immer noch ein Elektron nennen, nicht aber ein Elektron mit Eigenschaften eines Protons. >Bedeutungswandel, >Theoriewandel.
Metaphysik/Chalmers: Die Semantik ist hier nicht so entscheidend, aber die metaphysische Frage bleibt.
I 154
Def Protophänomenale Eigenschaft/Chalmers: Eine protophänomenale Eigenschaft beinhaltet als einzelne nicht selbst Erleben, mehrere gleichzeitig vorhandene könnten es aber. Das ist merkwürdig für uns, kann aber nicht a priori ausgeschlossen werden. Das würde eine kausale Rolle des Phänomenalen nahelegen. Vgl. >Emergenz, >Kausalität, >Phänomene, >Erleben, >Wissen wie.
Eine solche Theorie zu vertreten würde einfach bedeuten, eine andere mögliche Welt anzunehmen, wo etwas anderes die Rolle der Verursachung innehat, aber logisch ausgeschlossen wäre eine solche Welt nicht.
>Verursachung.
I 155
Dualismus/Chalmers: Wenn wir eine solche Position einnehmen würden, verträten wir einen essentiellen Dualismus. >Essentialismus.
ChalmersVsDualismus: Man kann diese Position aber auch nichtdualistisch verstehen, wenn auch nicht als materialistischen Monismus. Sie liefert dann ein Netzwerk intrinsischer Eigenschaften, das die extrinsischen physikalischen Eigenschaften „realisiert“ (verwirklicht).
>Monismus, >Extrinsisch, >Intrinsisch, vgl. >Exemplifikation.
Die Gesetze sind immer noch die physikalischen. In extremster Form, wenn alle intrinsischen Eigenschaften phänomenal sind, haben wir es mit einer Variante des Idealismus zu tun, aber nicht nach Art von Berkeley.
>G. Berkeley, >Idealismus.
Am ehesten würde es einer Version von Russells neutralem Monismus entsprechen:
I 155
Monismus/Russell/Chalmers: Neutraler Monismus: Die grundlegenden Eigenschaften der Welt sind weder physikalische noch phänomenale, sondern das Physische und das Phänomenale sind beide aus diesem Grundlegenden aufgebaut. Das Phänomenale ist aus den intrinsischen Naturen gebildet, das Physische aus den extrinsischen.
I 156
Dualismus/Def Interaktionistischer Dualismus/Def Interaktionismus/Chalmers: Hier füllt Erfahrung die kausalen Lücken im physikalischen Prozess. >Erfahrung, >Erleben.
ChalmersVs: Das schafft mehr Probleme als es löst. Es löst nicht die Probleme mit dem Epiphänomenalismus.
>Epiphänomenalismus.
Pro: Das einzige Argument für den interaktionistischen Dualismus sind einige Eigenschaften der Quantenmechanik, die besser erklärt werden könnten. (Eccles 1986)(1)
I 157
ChalmersVsEccles: Die Effekte wären viel zu klein, um eventuelle Verhaltensänderungen zu bewirken. Weitere Gegenargumente: VsInteraktionistischer Dualismus/VsInteraktionismus/Chalmers:
1. Er widerspricht dem quantenmechanischen Postulat, dass die mikroskopischen „Entscheidungen“ zufällig sind.
2. Ein Verhalten, dass durch diese mikroskopischen Einflüsse ausgelöst wurde, müsste sich von anders ausgelöstem Verhalten unterscheiden.
ChalmersVsEccles: Solche Theorien schweigen sich auch darüber aus, was im Gehirn passieren soll, wenn die Wellenfunktion kollabiert.
ChalmersVsInteraktionistischer Dualismus: dieser macht das Phänomenale irrelevant:
I 158
ChalmersVsEccles: Wenn es seine Psychonen gibt, dann kommen sie mit rein kausalen Interaktionen aus, ohne angenommene phänomenale Eigenschaften. VsChalmers: Man könnte einwenden, dass Psychonen (oder Ektoplasma oder was immer) durch phänomenale Eigenschaften erst konstituiert sind.
ChalmersVsVs: Selbst dann sind ihre phänomenalen Eigenschaften irrelevant für Verhaltenserklärung: in der Geschichte über Verursachung sind es nur die relationalen Eigenschaften, die zählen. Es bleibt also bei der kausalen Geschlossenheit des Physischen.
ChalmersVsInteraktionismus/ChalmersVsEccles: selbst wenn man Psychonen annähme, könnte man eine Geschichte über Zombies erzählen, die Psychonen involvierte. Man müsste dann wiederum zusätzliche phänomenale Eigenschaften von Psychonen annehmen, ohne sie nachweisen zu können.
I 162
Def Interaktionistischer Dualismus/Chalmers: Der interaktionistische Dualismus akzeptiert, dass Bewusstsein nicht-physikalisch ist (VsMaterialismus) aber er leugnet, dass die physikalische Welt kausal geschlossen ist, so dass Bewusstsein eine autonome kausale Rolle spielen kann. >Kausale Rolle, >Kausalität, >Verursachung.

I 162
Naturalistischer Dualismus/Chalmers: So charakterisiere ich meine eigene Sicht: Chalmers These: Bewusstsein superveniert natürlich auf dem Physischen, ohne logisch oder „metaphysisch“ zu supervenieren. >Supervenienz.
Ich behaupte, dass der Materialismus falsch ist und dass der Bereich des Physikalischen kausal abgeschlossen ist. ChalmersVsMaterialismus.
I 171
Naturalistischer Dualismus/Chalmers: Diese meine Position wird schon von vielen implizit geteilt, die sich selbst noch „Materialisten“ nennen. Alles was ich gemacht habe ist, die ontologischen Implikationen der naturalistischen Sicht – dass Bewusstsein aus dem Physischen (oder Physikalischen) „entsteht“, explizit zu machen. Wir müssen gar nicht viel aufgeben, was für unsere wissenschaftliche Weltsicht wichtig ist. Vgl. >Emergenz.

1. 1. Eccles, J.C. (1986) Do Mental Events Cause Neural Events Analogously to the Probability Fields of Quantum Mechanics? Proceedings of the Royal Society of London. Series B, Biological Sciences, 227, 411-428.
http://dx.doi.org/10.1098/rspb.1986.0031

Cha I
D. Chalmers
The Conscious Mind Oxford New York 1996

Cha II
D. Chalmers
Constructing the World Oxford 2014
Starrheit Evans Stalnaker I 198
"ddieses" (sic)/"dthat"(sic): ist ein starrmachender Operator: der Gegenstand soll damit als derselbe in allen möglichen Welten festgelegt sein. Starrheit/Evans: Bsp Julius/Reißverschluss/Evans/Stalnaker: Das Beispiel "Der Erfinder des reißverschlusses, wir nennen ihn Julius" - kann man zweifach interpretieren:
a) Als Abkürzung eines komplexen singulären Terms "ddieses [der Erfinder des Reißverschlusses]".
Dann ist "Erfinder des Reißverschlusses" Teil der Bedeutung. - Und es ist eine logische Wahrheit, dass er ihn erfand.
b) Als Festlegung: dass Julius der Name der Person sei.
Dann wäre es eine semantische ((s) nicht-logische Verbindung) zwischen Name und Person. - Dann wäre die Rolle der Kennzeichnung, die Referenz festzulegen.
Bsp Jemand schnappt den Namen auf:
a) Dann versteht er die Äußerung nicht - dann "ddieses [die Person, auf die Stalnaker bei der Gelegenheit referierte]"
b) Wenn die semantischen Eigenschaften von "Julius" Teil der historischen Kausalkette sind, braucht der kompetente Sprecher gar nichts darüber zu wissen. Vgl. >Operatoren.

EMD II
G. Evans/J. McDowell
Truth and Meaning Oxford 1977

Evans I
Gareth Evans
"The Causal Theory of Names", in: Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol. 47 (1973) 187-208
In
Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993

Evans II
Gareth Evans
"Semantic Structure and Logical Form"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Evans III
G. Evans
The Varieties of Reference (Clarendon Paperbacks) Oxford 1989

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
Starrheit Kaplan Stalnaker I 197
Ddieses/dthat/Kaplan/starrmachender Operator/Stalnaker: (Kaplan 1978)(1) - bezieht den Gegenstand immer zurück auf die wirkliche Welt. >Starr machen: >Starrheit.
Der Referent ist dann in jeder möglichen Welt der ursprüngliche aus der wirklichen Welt (der aktualen Welt).
>Indexwörter, >Indexikalität, >Bezeichnen, >Mögliche Welten, >Ich/Kaplan.

1. Kaplan, D. (1978). "Dthat". In P. Cole (ed) Syntax and Semantics 9: Pragmatics. New York: Academic Press.
D. Kaplan
hier nur externe Quellen; vgl. die Angaben in den einzelnen Beiträgen.

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
Starrheit Stalnaker I 81
Nichtstarrheit/nicht-starr/Prädikat/Stalnaker: nichtstarre Prädikate: Nichtstarre Prädikate korrespondieren mit verschiedenen intrinsischen Eigenschaften in verschiedenen möglichen Welten. >Prädikate, >Mögliche Welten, >Intrinsisch.
I 185
Starrheit/Stalnaker: Setzt die Starrheit Querweltein-Identität voraus? >Querweltein-Identität.
I 197
ddieses/dthat/Kaplan/starrmachender Operator/Stalnaker: (Kaplan 1978)(1): Ddieses bezieht den Gegenstand immer zurück auf die wirkliche Welt (WiWe) (starr machen). Der Referent ist dann in jeder möglichen Welt der ursprüngliche aus der wirklichen Welt. >Dthat/Kaplan.
I 198
Bsp Julius/Reißverschluss/Evans/Stalnaker: Das Beispiel Julius kann man zweifach interpretieren: a) Als Abkürzung eines komplexen singulären Terms "ddieses [der Erfinder des Reißverschlusses]". Dann ist "Erfinder des Reißverschlusses" Teil der Bedeutung. Und es ist eine logische Wahrheit, dass er ihn erfand.
b) Als Festlegung: dass Julius der Name der Person sei. Dann wäre es eine semantische ((s) nicht logische Verbindung) zwischen Name und Person.
Dann wäre die Rolle der Kennzeichnung, die Referenz festzulegen. Bsp jemand schnappt den Namen auf: Fall
a) dann versteht er die Äußerung nicht. Dann "ddieses [die Person, auf die Stalnaker bei der Gelegenheit referierte]".
ad b) Wenn die semantischen Eigenschaften von "Julius" Teil der historischen Kausalkette sind, braucht der kompetente Sprecher gar nichts darüber zu wissen.
>Semantische Eigenschaften.

1. Kaplan, David. 1978. Dthat. In Peter Cole (ed.), Syntax and Semantics. Academic Press. pp. 221--243

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003