Begriff/ Autor/Ismus |
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Eintrag |
Literatur |
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Partizipation | Barber | Brocker I 681 Partizipation/Demokratie/Barber: These: In der amerikanischen Demokratie herrsche eine „Lobbyistenpolitik“, eine „Politik der Bilder“, eine „Politik der Massengesellschaft“ statt einer echten Bürgerbeteiligung(1) (geschrieben 1984). Verantwortlich dafür sei der Liberalismus bzw. das mit dem Liberalismus verbundene Konzept der Repräsentation, das Partizipation zerstöre.(2) >Liberalismus. Def Starke Demokratie/Barber: Eine Starke Demokratie ist “formal” eine partizipatorische Politik. Hier wird Uneinigkeit bei Fehlen eines unabhängigen Grundes durch Teilhabe an einem Prozess fortlaufender, direkter Selbstgesetzgebung und durch die Schaffung einer politischen Gemeinschaft aufgelöst, die es vermag. Abhängige, private Individuen in frei Bürger und partikulare wie private Interessen in öffentliche Güter zu verwandeln.(3) Brocker I 692 HausVsBarber: Der Impetus der Partizipation als praktisches Reformprogramm hat sich sichtlich verflüchtigt. Die Ansätze sind sowohl quantitativ als auch qualitativ weit von Barbers Agenda entfernt. Eine umfassende Politik der „starken Demokratie“ gibt es bis heute nicht. Barber selbst setzt seine Hoffnung zuletzt auf die Bürgermeister dieser Erde. >Demokratie. 1. Benjamin Barber, Strong Democary, Participatory Politics for a New Age, Berkeley CA, 1984, Dt. Benjamin Barber, Starke Demokratie. Über die Teilhabe am Politischen, Hamburg 1994, S. 12. 2. Ebenda S. 13. 3. Ebenda S. 120f,vgl. S 147. Michael Haus, „Benjamin Barber, Starke Demokratie“ in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018 |
PolBarb I Benjamin Barber The Truth of Power. Intellectual Affairs in the Clinton White House New York 2001 Brocker I Manfred Brocker Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018 |
Sprache | Barber | Brocker I 687 Sprache/Barber: In der Politik geht es immer um die Frage „Was sollen wir tun?“. Individuelle Ziele würden dabei durch ihre öffentliche Thematisierung in Richtung einer „auf Gegenseitigkeit beruhenden Sprache der öffentlichen Güter“ reformuliert. (1) ((s)VsBarber: nicht jedes Problem kann in einer „Sprache der öffentlichen Güter“ reformuliert werden. Dies sollte auch nicht das Ziel einer Gesellschaftsform sein. Bsp Psychotherapie, Selbstfindung etc. Es wäre Ausdruck einer extremen Reifikation (Verdinglichung) zu fordern, Sprache solle sich an der Form öffentlicher Güter orientieren. >Verdinglichung. 1. Benjamin Barber, Strong Democary, Participatory Politics for a New Age, Berkeley CA, 1984, Dt. Benjamin Barber, Starke Demokratie. Über die Teilhabe am Politischen, Hamburg 1994, S. 171. Michael Haus, „Benjamin Barber, Starke Demokratie“ in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018 |
PolBarb I Benjamin Barber The Truth of Power. Intellectual Affairs in the Clinton White House New York 2001 Brocker I Manfred Brocker Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018 |
Wissen | Barber | Brocker I 687 Wissen/Politisches Wissen/Politik/Erkenntnistheorie/Barber: These: Politisches Wissen sei autonom gegenüber philosophischem Wissen. Die entscheidende Frage sei: entspring es dem schöpferischen Konsens autonomer Bürgerwillen? (1) Barber versteht Politik “als Erkenntnistheorie”. (2) Barber: politisches Wissen sei nicht den vermeintlich absoluten Wahrheitsbedingungen der Philosophie unterworfen und auch nicht den grundlegenden Regeln wie der der Vermeidung des naturalistischen Fehlschlusses (des Schlusses vom Sein auf das Sollen). >Naturalistischer Fehlschluss. Skeptizismus/Barber: Dieser sei selbst nur die andere Seite eines fehlgeleiteten Wahrheitsanspruchs. Wissen/Zukunft/Barber: These: aufgrund seines Bezugs auf eine mögliche Zukunft könne politisches Wissen eine Art von Geltung erlangen, die weder auf Prinzipien noch auf Konventionen reduziert werden kann. Politisches Wissen schlage sich dabei in „funktionierenden Faustregeln“ nieder.(3) Urteil/Wahrheit/Sprache/Barber: In der Politik geht es immer um die Frage „Was sollen wir tun?“. Individuelle Ziele würden dabei durch ihre öffentliche Thematisierung in Richtung einer „auf Gegenseitigkeit beruhenden Sprache der öffentlichen Güter“ reformuliert.(4) ((s)VsBarber: nicht jedes Problem kann in einer „Sprache der öffentlichen Güter“ reformuliert werden. Es sollte auch nicht das Ziel einer Gesellschaftsform sein, darauf abzuzielen. Siehe Psychotherapie, Selbstfindung etc.). 1. Benjamin Barber, Strong Democary, Participatory Politics for a New Age, Berkeley CA, 1984, Dt. Benjamin Barber, Starke Demokratie. Über die Teilhabe am Politischen, Hamburg 1994, S. 161f. 2. Ebenda chap 5 (engl). (Kap 2 dt.) 3. Ebenda S. 164. 4. Ebenda S. 165 Michael Haus, „Benjamin Barber, Starke Demokratie“ in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018 |
PolBarb I Benjamin Barber The Truth of Power. Intellectual Affairs in the Clinton White House New York 2001 Brocker I Manfred Brocker Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018 |