Lexikon der Argumente


Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
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Emotion Bentham Corr I 56
Emotionen/Bentham/ReisenzeinVsBentham/Reisenzein: Selbst radikale hedonistische Theoretiker behaupten in der Regel nicht, dass der Mensch Sklave seiner momentanen Emotionen sei. Sie betonen zum Beispiel, dass Menschen sich entscheiden können, ein aktuelles unangenehmes Gefühl zu tolerieren, wenn sie glauben, dass ihnen dies in Zukunft größere Schmerzen ersparen wird (z.B. Bentham 1789/1970)(1). Und wenn, wie die meisten zeitgenössischen Motivationstheoretiker glauben, Menschen auch von anderen als hedonistischen Anliegen motiviert werden (z.B. Reiss 2000)(2), multiplizieren sich mögliche Gründe für Emotionsregulation (siehe auch Papagei 1993(3); Tamir, Chiu und Gross 2007(4)).
>Motivation/Psychologie, >J. Bentham, >Hedonismus, >Verhalten/Psychologie.

1. Bentham, J. 1789/1970. An introduction to the principles of morals and legislation. London: Athlone Press
2. Reiss, S. 2000. Who am I: the 16 basic desires that motivate our actions and define our personality. New York: Tarcher Putnam
3. Parrott, W. G. 1993. Beyond hedonism: motives for inhibiting good moods and for maintaining bad moods, in D. M. Wegner and J. W. Pennebaker (eds.), Handbook of mental control, pp. 278–305. Englewood Cliffs, NJ: Prentice-Hall
4. Tamir, M., Chiu, C.-Y. and Gross, J. E. 2007. Business or pleasure? Utilitarian versus hedonic considerations in emotion regulation, Emotion 7: 546–54

Rainer Reisenzein & Hannelore Weber, “Personality and emotion”, in: Corr, Ph. J. & Matthews, G. (eds.) 2009. The Cambridge Handbook of Personality Psychology. New York: Cambridge University Press.

Benth I
J. Bentham
An Introduction to the Principles of Morals and Legislation Mineola, NY 2007

Corr I
Philip J. Corr
Gerald Matthews
The Cambridge Handbook of Personality Psychology New York 2009

Corr II
Philip J. Corr (Ed.)
Personality and Individual Differences - Revisiting the classical studies Singapore, Washington DC, Melbourne 2018
Ethik Putnam III 113f
Ethik/Begriffe/Bernard Williams/Murdoch: Ethische Begriffe sind 1. porös: Bsp "gut und richtig". Einige sind stärker deskriptiv und weniger abstrakt: Bsp "grausam", "keusch," usw. Murdoch: Auch deskriptive Komponenten sind interessenrelativ.
VsNon-Kognitivismus: Seine Aufspaltung in deskriptiv/präskriptiv gelingt nicht, weil man die Komponenten nicht benennen kann, ohne selbst ein Wort wie "grausam" zu gebrauchen (zirkulär).
>Nonkognitivismus, >Präskriptivismus.
Murdoch: Die Welt ist nicht in Fakten und Werte zerlegbar.
Williams: Ich bin auch dafür. Wir können aber unsere Begriffe auf jede Gesellschaft übertragen.
III 116
"Dicht"/Williams: Bsp "keusch" kann sowohl als Wertung als auch als Beschreibung fungieren.
III 117
PutnamVsWilliams: Es ist absurd und immer noch zu relativistisch, wenn "Gras ist grün" nicht die absolute Wahrheit sein soll (weil ich Farben wie Werte projiziere). Werte/Putnam: Werte sind dann noch schlechter dran als Farben, denn nachdem wir herausgekriegt haben, dass wir sie projizieren, verlieren wir unsere Fähigkeit, sie zu gebrauchen.
>Werte.
III 128
PutnamVsWilliams: Dies ist zu kompliziert metaphysisch. Def Wertungen/Dewey: Wertungen ergeben sich aus einer Kritik verschiedener Problemlösungsverfahren.
>Dewey.
---
V 190
Ethik/Sprache/Bedeutung/Werte/Putnam: Bsp Superbenthamianer: Der Superbenthamianer billigt die gräulichsten Taten zum "Wohl der Mehrheit". Nach einer Weile trennt sich der Sprachgebrauch in Bezug auf "aufrichtig" zwischen ihm und uns. Das heißt nicht, dass wir und der Superbenthamianer hinsichtlich der Fakten einig sind und in Bezug auf die Werte uneinig - wir leben in verschiedenen Welten. >Utilitarismus.
V 208
PutnamVsBentham: Wir haben einen Grund, die Poesie dem Floh-Hüpfen vorzuziehen: Das Erlebnis großer Dichtung und ihre Nachwirkungen.
V 282
Ethik/PutnamVsBentham: (Bsp Floh-Hüpfen): Es ist kein Vorurteil, die Poesie vorzuziehen. Der Gedanke, dass Werte nicht zu den Bausteinen der Welt gehören, und der Gedanke dass "Werturteile" "Vorurteile" ausdrücken, sind zwei Seiten derselben Medaille. PutnamVsSolipsismus: Solipsismus ist unmoralisch. Nicht jeder ist in einer solipsistischen Hölle gefangen. Wir sollten uns am Diskurs beteiligen.
>Solipsismus.

Putnam I
Hilary Putnam
Von einem Realistischen Standpunkt
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Frankfurt 1993

Putnam I (a)
Hilary Putnam
Explanation and Reference, In: Glenn Pearce & Patrick Maynard (eds.), Conceptual Change. D. Reidel. pp. 196--214 (1973)
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (b)
Hilary Putnam
Language and Reality, in: Mind, Language and Reality: Philosophical Papers, Volume 2. Cambridge University Press. pp. 272-90 (1995
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (c)
Hilary Putnam
What is Realism? in: Proceedings of the Aristotelian Society 76 (1975):pp. 177 - 194.
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (d)
Hilary Putnam
Models and Reality, Journal of Symbolic Logic 45 (3), 1980:pp. 464-482.
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (e)
Hilary Putnam
Reference and Truth
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (f)
Hilary Putnam
How to Be an Internal Realist and a Transcendental Idealist (at the Same Time) in: R. Haller/W. Grassl (eds): Sprache, Logik und Philosophie, Akten des 4. Internationalen Wittgenstein-Symposiums, 1979
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (g)
Hilary Putnam
Why there isn’t a ready-made world, Synthese 51 (2):205--228 (1982)
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (h)
Hilary Putnam
Pourqui les Philosophes? in: A: Jacob (ed.) L’Encyclopédie PHilosophieque Universelle, Paris 1986
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (i)
Hilary Putnam
Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (k)
Hilary Putnam
"Irrealism and Deconstruction", 6. Giford Lecture, St. Andrews 1990, in: H. Putnam, Renewing Philosophy (The Gifford Lectures), Cambridge/MA 1992, pp. 108-133
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam II
Hilary Putnam
Repräsentation und Realität Frankfurt 1999

Putnam III
Hilary Putnam
Für eine Erneuerung der Philosophie Stuttgart 1997

Putnam IV
Hilary Putnam
"Minds and Machines", in: Sidney Hook (ed.) Dimensions of Mind, New York 1960, pp. 138-164
In
Künstliche Intelligenz, Walther Ch. Zimmerli/Stefan Wolf Stuttgart 1994

Putnam V
Hilary Putnam
Vernunft, Wahrheit und Geschichte Frankfurt 1990

Putnam VI
Hilary Putnam
"Realism and Reason", Proceedings of the American Philosophical Association (1976) pp. 483-98
In
Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994

Putnam VII
Hilary Putnam
"A Defense of Internal Realism" in: James Conant (ed.)Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 pp. 30-43
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994

SocPut I
Robert D. Putnam
Bowling Alone: The Collapse and Revival of American Community New York 2000
Präferenzutilitarismus Singer I 13
Def Präferenzutilitarismus/P. Singer/SingerVsBentham/ SingerVsMill/SingerVsSidgwick: bei meinem Utilitarismus geht es nicht um die Vermehrung von Glück und Verminderung von Leiden, sondern darum, die Präferenzen der Beteiligten zu fördern. Allgemeinheit/Ethik/P. Singer: Der Präferenzutilitarismus kann nicht aus den universellen Aspekten der Ethik geschlossen werden.
Präferenz: Die Präferenzen des Individuums müssen gegen die Präferenzen der anderen und der Gemeinschaft abgewogen werden.
I 14
Woher bekommen wir eine Theorie, die das regelt? Wir nähern uns einfachen, vor-ethischen Entscheidungen. Auf Intuitionen können wir uns aber nicht verlassen, denn die können evolutionär ererbt und daher unzuverlässig sein in Bezug darauf, was richtig ist. >Präferenzen.
Präferenzen: Präferenzen können für verschiedene Individuen auf ganz verschiedenen Ebenen liegen. Jemand, der gerne ein Dichter wäre, verzichtet dafür vielleicht auf andere Formen von Glück. Das kann hier nicht weiter verfolgt werden.
>Vergleiche, >Vergleichbarkeit.
I 80
Töten/Präferenzutilitarismus/Tiere/P. Singer: Für den Präferenzutilitarismus ist das Töten einer Person schlimmer als das Töten eines anderen Wesens (das dennoch ein Angehöriger der Spezies Homo Sapiens sein könnte!). Der Grund dafür ist, dass Personen stärker zukunftsorientiert sind. Wesen ohne Sinn für die Zukunft haben keine Präferenzen in Bezug auf sie. Natürlich können solche Wesen dennoch gegen ihren Tod kämpfen wie ein Fisch am Haken. Der Präferenzutilitarismus hat aber keinen Grund, eine schmerzlosere Tötungsart für Fische abzulehnen, wenn sie verfügbar ist. Der Kampf gegen Schmerzen in einem Augenblick beweist nicht, dass der Fisch in der Lage wäre, verschiedene Zukunftsperspektiven miteinander zu vergleichen. >Tiere.
I 81
Dieses Argument hält aber nur im Zusammenhang mit Überlegungen, was daran falsch ist, eine Person (mit Zukunftsperspektiven) zu töten.
I 81
Leben/Präferenzutilitarismus/P. Singer: Hat eine Person nach dem Präferenzutilitarismus das Recht auf Leben? Nach dem Präferenzutilitarismus kann ein Recht nicht gegen Präferenzen anderer aufgerechnet werden. >Vgl >Leben/John Stuart/Mill.

Autoren zum Utilitarismus: Dworkin - Habermas - Hooker - Kant - David Lewis - Thomas Nagel - Talcott Parsons - Rawls - Smart
Vgl. auch >Utilitaristischer Liberalismus.

Gegenposition zum Utilitarismus: >Deontologie.

SingerP I
Peter Singer
Practical Ethics (Third Edition) Cambridge 2011

SingerP II
P. Singer
The Most Good You Can Do: How Effective Altruism is Changing Ideas About Living Ethically. New Haven 2015
Utilitarismus Carlyle Höffe I 348
Utilitarismus/CarlyleVsBentham/Carlyle/Höffe: [gegen Benthams Utilitarismus gab es den Vorwurf], der Utilitarismus sei eine Ethik für Genussmenschen. Der britische Schriftsteller und Historiker Thomas Carlyle hatte ihn zum Einwand zugespitzt, der Utilitarismus sei eine Philosophie für Schweine (pig philosophy). Bentham: Nach Benthams provokativem Aphorismus, bei gleicher Qualität der Lust sei ein anspruchsloses Kinderspiel so gut wie Poesie, zählen die qualitativen Unterschiede zwischen den verschiedenen Anlässen und Arten von Freude ausdrücklich nicht. >Utilitarismus/Mill, >VsUtilitarismus.
Utilitarismus Mill Höffe I 348
Utilitarismus/Mill/Höffe: Def Utilitarismus/Mill(1): (...) die Ansicht, die Grundlage der Moral bilde das größte Glück, wobei das Glück im Begriff von Lust bzw. Freude (pleasure) und dem Freisein von Unlust bzw. Leid zu verstehen ist. Weil «Lust» im Griechischen hédoné heißt, handelt es sich um einen Hedonismus.
>Hedonismus.
MillVsBentham: Im Vergleich zu Mills Vorbild, Bentham, fällt auf, dass der zweite Teil dessen utilitaristischen Prinzips «die größte Zahl», für die das «größte Glück» zu suchen ist, hier fehlt.
>Utilitarismus/Bentham, >J. Bentham.
Freiheit/MillVsBentham: Für Mill als leidenschaftlichen Anwalt individueller Freiheit ist dieses Defizit kaum ein Zufall.
>Freiheit.
Im Text taucht zwar später die Formel «Glück aller Betroffenen» doch auf, allerdings ohne Benthams zweifache Maximierung: «größtes» Glück der «größten» Zahl. Wegen dieses Defizits setzt sich Mill nicht mit Benthams Vorschlag und dessen erheblichen Schwierigkeiten auseinander, das gesuchte Kollektivwohl mit einem einfachen Verfahren, einem «hedonischen Kalkül» (hedonic calculus), zu berechnen.
MillVsBentham:
1) Die erste und bedeutsamste Veränderung, der qualitative Hedonismus, tritt dem gegen Bentham erhobenen Vorwurf entgegen, der Utilitarismus sei eine Ethik für Genussmenschen. Der britische Schriftsteller und Historiker Thomas Carlyle hatte ihn zum Einwand zugespitzt, der Utilitarismus sei eine Philosophie für Schweine (pig philosophy).
Bentham: Nach Benthams provokativem Aphorismus, bei gleicher Qualität der Lust sei ein anspruchsloses Kinderspiel so gut wie Poesie, zählen die qualitativen Unterschiede zwischen den verschiedenen Anlässen und Arten von Freude ausdrücklich nicht.
Höffe I 349
Mill: Gegen diesen vulgarisierten Hedonismus vertritt Mill die pointierte Gegenthese, es sei besser, ein unzufriedener Sokrates als ein zufriedenes Schwein zu sein. Er betont den unterschiedlichen Rang der Freuden, die man genießen kann, und zugleich den Vorrang wissenschaftlicher, künstlerischer und humanitärer Tätigkeiten. 2) (...) beim Versuch, das utilitaristische Prinzip zu beweisen, lehnt Mill zu Recht die Möglichkeit eines direkten Beweises ab. Denn wahrhafte Prinzipien sind schlechthin erste Sätze, die sich
genau deshalb nicht beweisen lassen.
>Theorie/Mill.
Lösung/Mill: a) Den Kern bildet der Ausdruck «wünschens- und begehrenswert» (desirable), der zwei Bedeutungen hat. In einem empirisch-psychologischen Sinn bezeichnet er das, was die Menschen tatsächlich für wünschens- und begehrenswert halten, in einem normativ-ethischen Sinn, was sie so einschätzen sollen.
Naturalistischer Fehlschluss/HöffeVsMIll: Interpretiert man Mills sogenannten Beweis als
logische Ableitung der ethischen Bedeutung von desirable aus der empirischen Bedeutung, so liegt offensichtlich ein Sein-Sollen-Fehlschluss vor.
VsVs: Da aber Mill in seinem
Höffe I 350
System der Logik, dessen letztem Kapitel, deutlich zwischen Sein und Sollen unterscheidet, kann man den sogenannten Beweis wohlwollend auch so interpretieren: Eine erfahrungsoffene Ethik versteht das Wünschenswerte im Sinne von jenen aufgeklärten Menschen, die die unterschiedlichen Freuden kennen und die in humaner Sicht höherrangigen vorziehen. Vgl. >Präferenzutilitarismus.
3) Ist Gerechtigkeit mit dem Utilitarismus vereinbar? Mill erkennt hier die Existenz eines natürlichen Gerechtigkeitsgefühls an, hält dieses aber nicht für ein ursprüngliches, sondern abgeleitetes Gefühl. Um diese These zu verteidigen, unterscheidet er verschiedene Ansichten von Gerechtigkeit, beispielsweise das Gebot, gesetzlich verbürgte Rechte einer Person zu achten, jedem das, was er verdient, zu geben, ferner die Gedanken der Unparteilichkeit und der Gleichheit.
Er erkennt dann die traditionelle Unterscheidung von vollkommenen (Gerechtigkeits-) und unvollkommenen (Wohltätigkeits-)Pflichten an. Schließlich behauptet er, ein Recht zu haben bedeute, etwas zu haben, das die Gesellschaft aus keinem anderen Grund als der allgemeinen Nützlichkeit (general utility) schützen sollte.
Gemeinwohl/Mill/Höffe: In diesem Argument steckt entweder die These, zwischen dem Kollektivwohl, der allgemeinen Nützlichkeit, und den Rechten einer Person könne es keine Konflikte geben, Oder die Behauptung, im Konfliktfall habe das Kollektivwohl Vorrang vor subjektiven Rechten wie den Grund- und Menschenrechten.
HöffeVsMill: Auch wenn es dem Kollektivwohl dient, darf man das Recht eines Unschuldigen,
nicht bestraft zu werden, Oder das Recht eines Verdächtigen, nicht gefoltert zu werden, auf keinen Fall verletzen.
>Gemeinwohl.

1. J.St. Mill, Utilitarianism 1861

Mill I
John St. Mill
Von Namen, aus: A System of Logic, London 1843
In
Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993

Mill II
J. St. Mill
Utilitarianism: 1st (First) Edition Oxford 1998
Utilitarismus Spencer Gaus I 413
Utilitarismus/Spencer/Weinstein: Spencer stimmte mit Sidgwick darin überein, dass die etablierte Moral das "wunderbare Produkt der Natur, das Ergebnis eines jahrhundertelangen Wachstums" sei, wobei die modernen liberalen Gesellschaften auf die gleiche Reihe von Nützlichkeitsregeln konvergierten, die moralische Regeln fördern. >H. Sidgwick.
Und er stimmte mit Mill, wenn auch nicht mit Sidgwick, darin überein, dass wir unsere grundlegendsten moralischen Regeln in strenge Rechte umformuliert haben. Spencer war daher insofern ein ebenso liberaler Nützlichkeitsbefürworter wie Mill, als er eine rechtebeschränkte, maximierende Theorie des Rechts mit einer hedonischen Konzeption des Guten verband. Für Spencer waren Rechte unausweichliche logische "Begleiterscheinungen" seines Prinzips der gleichen Freiheit, das dies festlegte: "Jeder Mensch ist frei, das zu tun, was er will, vorausgesetzt, er verletzt nicht die gleiche Freiheit irgendeines anderen Menschen" (1978(1): I, 62).
>J. St. Mill, >Utilitarismus/Mill.
Gaus I 414
SpencerVsMill: Allgemeines Glück wurde am besten dort gefördert, wo grundlegende liberale Rechte auf Leben, persönliche Integrität und Eigentum bedingungslos durchgesetzt wurden, was Spencers liberalen Utilitarismus kompromissloser machte als den von Mill. VsBentham: Während Spencer und Mill die weitreichenden Ähnlichkeiten zwischen ihnen anerkannten, distanzierte sich Spencer deutlich von Bentham und verunglimpfte dessen Utilitarismus als lediglich
"empirisch", d.h. ungezwungen und daher moralisch minderwertig. Als "empirisch" rechtfertigte der Benthamismus angeblich die Opferung von Individuen im Namen der Maximierung des Nutzens, und sei es auch nur am Rande.
>J. Bentham, >Utilitarismus/Bentham.
Rationaler Utilitarismus: Im Gegensatz dazu bezeichnete er seinen eigenen Utilitarismus als "rational", gerade weil er vorgab, die Grundrechte aus dem Prinzip der gleichen Freiheit abzuleiten, und weil diese vermeintlich logischen Ableitungen unausweichlich waren. Doch Spencer übertreibt seine Differenzen mit Bentham, wenn Rosen und Paul Kelly Bentham richtig interpretiert haben.
>Rationalität.

1. Spencer, Herbert (1978 [1879-93]) The Principles of Ethics, 2 Bd. Indianapolis: Liberty.

Weinstein, David 2004. „English Political Theory in the Nineteenth and Twentieth Century“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications

Spencer I
Herbert Spencer
The Man versus the State Indianapolis 2009

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004
Werte Bentham Singer I 86
Werte/Utilitarismus/Bentham: These: Nutzen, Vergnügen, Vorteil, Gut oder Glück laufen alle auf dasselbe hinaus, wenn es zur Maximierung des Angenehmen oder zur Verminderung des Unangenehmen führt.(1) >Nutzen, >Nutzentheorie, >Das Gute, vgl. >Utilitarismus.
VsBentham/Peter Singer: Einige Autoren argumentieren, etwas kann in meinem Interesse sein
I 87
und dennoch unabhängig davon, ob es mit Vergnügen oder weniger Schmerz bereitet. >Interesse.
BenthamVsVs/P. Singer: Um Bentham zu verteidigen müssten wir Vergnügen und Schmerz als objektive Werte annehmen. Dazu müssten wir allerdings die Natur dieser objektiven Werte bestimmen und erklären, wie wir von ihnen wissen können.
>Schmerz.


1. J. Bentham, Introduction tot he Principles of Morals and Legislation (1789), chap.1 pars. II, V

Benth I
J. Bentham
An Introduction to the Principles of Morals and Legislation Mineola, NY 2007

SingerP I
Peter Singer
Practical Ethics (Third Edition) Cambridge 2011

SingerP II
P. Singer
The Most Good You Can Do: How Effective Altruism is Changing Ideas About Living Ethically. New Haven 2015

Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in Auseinandersetzungen folgender wissenschaftlicher Lager:
Begriff/
Autor/Ismus
Pro/Versus
Eintrag
Literatur
Utilitarismus VsBentham Versus Dennett I 700
Utilitarismus: Begründer: Bentham. DennettVsBentham: "gefräßiger Reduktionist". Ein Skinner seiner Zeit. DennettVsUtilitarismus.

Dennett I
D. Dennett
Darwins gefährliches Erbe Hamburg 1997

Dennett II
D. Dennett
Spielarten des Geistes Gütersloh 1999

Dennett III
Daniel Dennett
"COG: Steps towards consciousness in robots"
In
Bewusstein, Thomas Metzinger Paderborn/München/Wien/Zürich 1996

Dennett IV
Daniel Dennett
"Animal Consciousness. What Matters and Why?", in: D. C. Dennett, Brainchildren. Essays on Designing Minds, Cambridge/MA 1998, pp. 337-350
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005