Lexikon der Argumente


Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
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Darwinismus Kropotkin Brocker I I26
Darwinismus/Kropotkin: Kropotkin verstand sich als Darwinist, lehnte aber die Evolutionstheorie von dessen Schülern ab. Laut Kropotkin hatte Darwin „ganz recht, wenn er in den sozialen Eigenschaften des Menschen den Hauptfaktor für seine weitere Entwicklung sah, und Darwins vulgarisierende Nachfolger haben völlig unrecht, wenn sie das Gegenteil behaupten« (1). >Evolution.
VsKropotkin/VsSozialdarwinismus: 1. Beide machen sich des naturalistischen Fehlschusses schuldig: aus dem Sein ein Sollen abzuleiten. Darwin selbst versuchte dagegen nur, eine Beschreibung und Erklärung für das Entstehen und die Entwicklung des Lebens in der Natur zu liefern, und keine Handlungsanweisungen daraus abzuleiten.
>Sozialdarwinismus.
CantzenVsKropotkin: 2. Sowohl Kropotkin als auch der von ihm kritisierte Sozialdarwinismus treten mit dem Anspruch einer Naturwissenschaft auf und versuchen, gegenseitige Hilfe als ein Naturgesetz darzustellen. Kropotkin reflektiert nicht auf das Verhältnis von natürliche Anlage und sozialer Umwelt. Dieses stellt jedoch ein historisches Verhältnis dar und kein Naturgesetz.(2)
Vgl. >Altruismus, >Gesetze.

1. Pjotr Alexejewitsch Kropotkin, Mutual Aid: A Factor of Evolution, London 1902. Dt.: Peter Kropotkin, Gegenseitige Hilfe in der Tier- und Menschenwelt. Mit einem Nachwort neu herausgegeben von Henning Ritter, Frankfurt/M./Berlin/Wien 1975, S. 113.f.
2. Rolf Cantzen, Weniger Staat – mehr Gesellschaft. Freiheit – Ökologie – Anarchismus, Frankfurt/M. 1987 , S. 23.


Armin Pfahl-Traughber Pjotr Alexejewitsch Kropotkin, Gegenseitige Hilfe in der Tier- und Menschenwelt (1902) in: Brocker 2018.

Kropot I
Peter Kropotkin
Gegenseitige Hilfe in der Tier- und Menschenwelt Frankfurt/Berlin/Wien 1975
Selektion Kropotkin Brocker I 28
Selektion/GouldVsKropotkin/Kropotkin/Gould: Kropotkin erkannte nicht, dass die natürliche Selektion sich auf Vorteile für das einzelne Lebewesen bezieht, gleichgültig wie es kämpft. Der Kampf ums Dasein kann zu Kooperationen statt zu Konkurrenz führen, aber die gegenseitige Hilfe muss nach der darwinistischen Erklärung dem individuellen Organismus nützen.(1) >Darwinismus, >Evolution, >Fitness.
Gould pro Kropotkin: Kropotkin habe aber auch erkannt, dass Selektion zugunsten der gegenseitigen Hilfe jedem Individuum in seinem eigenen Kampf um persönlichen Erfolg nütze. Darin sah Gould eine auch heute noch wichtige Einsicht des ursprünglich darwinschen Denkens.
GouldVsKropotkin: Kropotkin projiziert seine anarchistischen Wunschvorstellungen in die Natur hinein.(2)
>Anarchie/Kropotkin.

1.Gould 1994, S. 389f.
2.Ebenda S. 387.

Kropot I
Peter Kropotkin
Gegenseitige Hilfe in der Tier- und Menschenwelt Frankfurt/Berlin/Wien 1975

Brocker I
Manfred Brocker
Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018
Staat Kropotkin Brocker I 29
Staat/Kropotkin: These: In den Jahrhunderten nach dem Mittelalter rotteten die Staaten auf dem Kontinent wie auf den britischen Inseln systematisch alle Institutionen aus, in denen früher die Tendenz zu gegenseitiger Hilfe ihren Ausdruck gefunden hatte. […] Die Usurpation aller sozialen Funktionen durch den Staat musste die Entwicklung eines ungezügelten, geistig beschränkten Individualismus begünstigen«.(1) VsKropotkin: 1. Kropotkin identifiziert hier nicht den wirklichen Feind: Die Staaten handeln nicht, es sind immer Menschengruppen. Das führt ihn zu einer idealisierten und unhistorischen Darstellung des sozialen Lebens.
>Gemeinschaft, >Gesellschaft, >Solidarität.
VsKropotkin: 2. Kropotkin verfällt in einen Dualismus von repressivem Staat auf der einen und einem auf gegenseitiger Solidarität basierenden Lebenszusammenhang auf der anderen Seite. Dass es Freiheit auch im Staat und Unterdrückung auch in der Gemeinschaft geben könne, lag offensichtlich außerhalb seines Vorstellungsvermögens.
>Freiheit, >Staat.

1. Pjotr Alexejewitsch Kropotkin, Mutual Aid: A Factor of Evolution, London 1902. Dt.: Peter Kropotkin, Gegenseitige Hilfe in der Tier- und Menschenwelt. Mit einem Nachwort neu herausgegeben von Henning Ritter, Frankfurt/M./Berlin/Wien 1975, S. 210f.

Kropot I
Peter Kropotkin
Gegenseitige Hilfe in der Tier- und Menschenwelt Frankfurt/Berlin/Wien 1975

Brocker I
Manfred Brocker
Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018
Utopie Kropotkin Brocker I 27
Utopie/KropotkinVsRousseau/Rousseau: Kropotkin kritisierte Rousseau als Protagonisten eines positiv-optimistischen Menschenbildes. (Siehe auch Anarchismus/Kropotkin, Darwinismus/Kropotkin.) VsKropotkin: In der Gesamtschau wirkt „Gegenseitige Hilfe in der Tier- und Menschenwelt“ (1) aber trotz einiger gegenteiliger Einschübe ((s) ebenfalls) wie eine biologistische Deutung unter positiv-optimistischen Vorzeichen: Verhaltensweisen im Sinne der Solidarität und Unterstützung gelten als überhistorische Konstanten menschlichen Sozialverhaltens, die allen Individuen letztlich natürlich und wesensmäßig zu eigen seien.
Vgl. >Geschichte, >Geschichtsschreibung.

1. Pjotr Alexejewitsch Kropotkin, Mutual Aid: A Factor of Evolution, London 1902. Dt.: Peter Kropotkin, Gegenseitige Hilfe in der Tier- und Menschenwelt. Mit einem Nachwort neu herausgegeben von Henning Ritter, Frankfurt/M./Berlin/Wien 1975.

Kropot I
Peter Kropotkin
Gegenseitige Hilfe in der Tier- und Menschenwelt Frankfurt/Berlin/Wien 1975

Brocker I
Manfred Brocker
Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018
Utopie Rousseau Brocker I 27
Utopie/KropotkinVsRousseau/Rousseau: Kropotkin kritisierte Rousseau als Protagonisten eines positiv-optimistischen Menschenbildes. (Siehe auch Anarchie/Kropotkin, Darwinismus/Kropotkin.) VsKropotkin: In der Gesamtschau wirkt „Gegenseitige Hilfe in der Tier- und Menschenwelt“ (1) aber trotz einiger gegenteiliger Einschübe ((s) ebenfalls) wie eine biologistische Deutung unter positiv-optimistischen Vorzeichen: Verhaltensweisen im Sinne der Solidarität und Unterstützung gelten als überhistorische Konstanten menschlichen Sozialverhaltens, die allen Individuen letztlich natürlich und wesensmäßig zu eigen seien.

1. Pjotr Alexejewitsch Kropotkin, Mutual Aid: A Factor of Evolution, London 1902. Dt.: Peter Kropotkin, Gegenseitige Hilfe in der Tier- und Menschenwelt. Mit einem Nachwort neu herausgegeben von Henning Ritter, Frankfurt/M./Berlin/Wien 1975.

Rousseau I
J. J. Rousseau
The Confessions 1953

Brocker I
Manfred Brocker
Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018