Begriff/ Autor/Ismus |
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Bedeutungswandel | Field | II 173 Bedeutungswandel/Bedeutung/Field: Bsp "Hat dieselbe Temperatur" hat sich gewandelt, weil man jetzt weiß, dass verschieden warme Gegenstände sich gleich warm anfühlen können. Pointe: "bedeutet dass" kann sich nicht wandeln. Es ist empirisch unrevidierbar. Lösung: "Temperatur" ist ein erklärender Begriff. Bedeutungen (auch als intentionale Entitäten als "bloße Schatten") sollten nicht als erklärend aufgefasst werden. >Erklärungen, Dann sollte die Zuschreibung beibehalten werden, egal was für Entdeckungen wir machen. >Theoriewechsel. Andererseits: Die Bedeutungs-Charakterisierung ist erklärend - und zwar kausal. >Relativitätstheorie, >Denotation, >Unbestimmtheit. II 177 Bedeutungswandel/Field: These: Beim Wechsel von Theorien ist die Referenz der wissenschaftlichen Begriffe (theoretische Termini) unbestimmt. Hier gibt es keine Tatsache, die darüber entscheidet. Bsp Bei Newton und in der Speziellen Relativitätstheorie hatte "Masse" keine bestimmte Denotation. II 183 Theoriewechsel/Bedeutungswandel/Begriffswandel/Kuhn/Field: (Kuhn 1962(1), 101) These: Die Referenten der Einsteinschen Begriffe sind nie identisch mit denen der Newtonschen Begriffe, die denselben Namen tragen. Newtons Masse bleibt erhalten, Einsteins Masse ist konvertierbar gegen Energie. >Referenz. FieldVsKuhn: Das scheint völlig unplausibel, Einstein hat nämlich gezeigt, dass es keine "Newtonsche Masse" gibt. Der Newtonsche Begriff bedeutete etwas anderes, das leugne ich nicht, aber das gilt nicht für Referenz oder Denotation. Die heutigen Begriffe referieren auf eine Teilmenge dessen, worauf die Newtonschen referierten. FieldVsKuhn: Etwas wie "Newtonsche Masse" hat es nie gegeben - daher kann Newton auch selbst nie darauf referiert haben. Problem: dann sind die Sätze falsch. Lösung: Bsp "Beschleunigung braucht mehr Kraft, wenn die Masse größer ist." Das ist nicht völlig denotationslos. Die Referenz ist einfach unbestimmt. ((s) Heute macht nur eine Teilmenge der damaligen Referenten den Satz wahr.) II 194 Bedeutungswandel/Begriffswandel/Theoriewechsel/Putnam: These: Die Referenz bleibt normalerweise bei wissenschaftlichen Revolutionen erhalten. >Bedeutungswandel/Putnam. 1. Thomas S. Kuhn: The Structure of Scientific Revolutions. University of Chicago Press, Chicago 1962. |
Field I H. Field Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989 Field II H. Field Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001 Field III H. Field Science without numbers Princeton New Jersey 1980 Field IV Hartry Field "Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 |
Behauptbarkeit | Putnam | Rorty I 307 Begründete Behauptbarkeit/Putnam: (laut Rorty): Wenn man sich darauf zurückzieht kann man sagen, dass sich Bsp "X ist Gold" zu Archimedes Zeiten begründet behaupten lässt, und heute nicht mehr begründet behauptbar ist. Aber die Aussage, dass X in der Extension von Gold lag, müsste er genauso wie die Aussage, dass "X ist Gold" wahr war, als sinnlos verwerfen. >de re, de dicto. Putnam verfolgt laut Rorty 3 Gedankengänge: 1. Putnam ist gegen die Konstruktion von "wahr" als Sinn gleichgesetzt mit »begründete Behauptbarkeit« (oder irgendeinen anderen "weichen" Begriff, der mit Rechtfertigung zu tun hatte). Dies soll zeigen, dass nur eine Theorie der Beziehung zwischen Wörtern und Welt eine befriedigende Bedeutung des Wahrheitsbegriffs geben kann. 2. Eine bestimmte Sorte soziologischer Tatsachen bedarf der Erklärung: Die Verlässlichkeit der normalen Methoden wissenschaftlicher Forschung, die Brauchbarkeit unserer Sprache als Mittel, und dass diese Tatsachen nur auf der Basis des Realismus erklärbar sind. 3. Nur der Realist kann den Schluss von »viele der Termini der Vergangenheit referierten nicht« auf »es ist überaus wahrscheinlich, dass auch keiner der heute verwendeten Termini referiert« vermeiden. Wright/Wahrheit/berechtigte Behauptbarkeit/Putnam: (Vernunft, Wahrheit und Geschichte): PutnamVs Gleichsetzung von Wahrheit und Behauptbarkeit ("rationale Akzeptierbarkeit"), aber aus anderen Gründen: 1. Wahrheit ist zeitlos, Behauptbarkeit nicht. 2. Wahrheit ist eine Idealisierung der rationalen Akzeptierbarkeit. Bsp Idealisierung: Eine Idealisierung ist für reibungsfreie Oberflächen nicht zu erzielen, aber das Reden über sie zahlt sich aus, weil wir ihnen in hohem Maße nahe kommen. >Idealisierung, >Bedeutungswandel, >Realismus, >Interner Realismus, >Bobachtung, >Beobachtungssprache, >Wahrheit. --- Rorty VI 30 Rorty: "Gerechtfertigte Behauptbarkeit": (Pragmatismus, Dewey). >Pragmatismus, >Dewey. PutnamVs: "Naturalistischer Fehlschluss": Eine gegebene Überzeugung kann alle derartigen Bedingungen erfüllen und trotzdem falsch sein. PutnamVsRorty et al.: Rorty et al. lassen die Notwendigkeit außer Acht, die Existenz "echter Gerichtetheit" bzw. "Intentionalität" zuzugeben. >Intentionalität. Putnam: Eine "ideale Hörerschaft" (vor der eine Rechtfertigung ausreicht) kann es nicht geben. Zu jeder Hörerschaft lässt sich eine bessere annehmen. --- Putnam I (c) 96 Ideale Behauptbarkeit/PutnamVsPeirce: Es kann kein "ideales Limit" sinnvoll angegeben werden; es können keine Bedingungen für die Wissenschaft spezifiziert werden. >Wahrheit/Peirce. PutnamVsKuhn: Wenn man nicht an Konvergenz sondern an Revolutionen glaubt, sollte man die Junktoren intuitionistisch interpretieren und Wahrheit intratheoretisch auffassen. >Inkommensurabilität/Kuhn. I (e) 141 Wahrheit/Behauptbarkeit/Tarski/Putnam: Aus seiner Wahrheitsdefinition folgt auch Behauptbarkeit. Die Wahrscheinlichkeit eines Satzes in der Metasprache entspricht der in der Objektsprache. >Wahrheitsdefinition/Tarski, >Objektsprache, >Metasprache. I (i) 246 Wahrheit/berechtigte Behauptbarkeit/Kripkes Wittgenstein: Das wäre nur eine Sache von allgemeiner Übereinstimmung. PutnamVsKripke: Das wäre dann eine falsche Beschreibung der Begriffe, die wir tatsächlich haben und ein sich selbst widerlegender Versuch, eine "absolute Perspektive" einzunehmen. >Kripkes Wittgenstein. |
Putnam I Hilary Putnam Von einem Realistischen Standpunkt In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Frankfurt 1993 Putnam I (a) Hilary Putnam Explanation and Reference, In: Glenn Pearce & Patrick Maynard (eds.), Conceptual Change. D. Reidel. pp. 196--214 (1973) In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (b) Hilary Putnam Language and Reality, in: Mind, Language and Reality: Philosophical Papers, Volume 2. Cambridge University Press. pp. 272-90 (1995 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (c) Hilary Putnam What is Realism? in: Proceedings of the Aristotelian Society 76 (1975):pp. 177 - 194. In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (d) Hilary Putnam Models and Reality, Journal of Symbolic Logic 45 (3), 1980:pp. 464-482. In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (e) Hilary Putnam Reference and Truth In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (f) Hilary Putnam How to Be an Internal Realist and a Transcendental Idealist (at the Same Time) in: R. Haller/W. Grassl (eds): Sprache, Logik und Philosophie, Akten des 4. Internationalen Wittgenstein-Symposiums, 1979 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (g) Hilary Putnam Why there isn’t a ready-made world, Synthese 51 (2):205--228 (1982) In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (h) Hilary Putnam Pourqui les Philosophes? in: A: Jacob (ed.) L’Encyclopédie PHilosophieque Universelle, Paris 1986 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (i) Hilary Putnam Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (k) Hilary Putnam "Irrealism and Deconstruction", 6. Giford Lecture, St. Andrews 1990, in: H. Putnam, Renewing Philosophy (The Gifford Lectures), Cambridge/MA 1992, pp. 108-133 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam II Hilary Putnam Repräsentation und Realität Frankfurt 1999 Putnam III Hilary Putnam Für eine Erneuerung der Philosophie Stuttgart 1997 Putnam IV Hilary Putnam "Minds and Machines", in: Sidney Hook (ed.) Dimensions of Mind, New York 1960, pp. 138-164 In Künstliche Intelligenz, Walther Ch. Zimmerli/Stefan Wolf Stuttgart 1994 Putnam V Hilary Putnam Vernunft, Wahrheit und Geschichte Frankfurt 1990 Putnam VI Hilary Putnam "Realism and Reason", Proceedings of the American Philosophical Association (1976) pp. 483-98 In Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994 Putnam VII Hilary Putnam "A Defense of Internal Realism" in: James Conant (ed.)Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 pp. 30-43 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 SocPut I Robert D. Putnam Bowling Alone: The Collapse and Revival of American Community New York 2000 Rorty I Richard Rorty Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997 Rorty II Richard Rorty Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000 Rorty II (b) Richard Rorty "Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (c) Richard Rorty Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (d) Richard Rorty Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (e) Richard Rorty Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (f) Richard Rorty "Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (g) Richard Rorty "Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty III Richard Rorty Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992 Rorty IV (a) Richard Rorty "is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (b) Richard Rorty "Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (c) Richard Rorty "Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (d) Richard Rorty "Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty V (a) R. Rorty "Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998 Rorty V (b) Richard Rorty "Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty V (c) Richard Rorty The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992) In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty VI Richard Rorty Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000 |
Inkommensurabilität | Davidson | Glüer II 133 Inkommensurabilität setzt die >Trennung Schema/Inhalt (3.Dogma) voraus. Hacking I 129 DavidsonVsKuhn: Inkommensurabilität setzt >Begriffsschemata voraus. |
Davidson I D. Davidson Der Mythos des Subjektiven Stuttgart 1993 Davidson I (a) Donald Davidson "Tho Conditions of Thoughts", in: Le Cahier du Collège de Philosophie, Paris 1989, pp. 163-171 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (b) Donald Davidson "What is Present to the Mind?" in: J. Brandl/W. Gombocz (eds) The MInd of Donald Davidson, Amsterdam 1989, pp. 3-18 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (c) Donald Davidson "Meaning, Truth and Evidence", in: R. Barrett/R. Gibson (eds.) Perspectives on Quine, Cambridge/MA 1990, pp. 68-79 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (d) Donald Davidson "Epistemology Externalized", Ms 1989 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (e) Donald Davidson "The Myth of the Subjective", in: M. Benedikt/R. Burger (eds.) Bewußtsein, Sprache und die Kunst, Wien 1988, pp. 45-54 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson II Donald Davidson "Reply to Foster" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Davidson III D. Davidson Handlung und Ereignis Frankfurt 1990 Davidson IV D. Davidson Wahrheit und Interpretation Frankfurt 1990 Davidson V Donald Davidson "Rational Animals", in: D. Davidson, Subjective, Intersubjective, Objective, Oxford 2001, pp. 95-105 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 Hacking I I. Hacking Einführung in die Philosophie der Naturwissenschaften Stuttgart 1996 |
Inkommensurabilität | Feyerabend | I 353 Inkommensurabilität/Feyerabend: Bsp Prinzip: Es gibt eine Gewohnheit, einen Gegenstand immer dann als gegeben zu betrachten, wenn die Liste seiner Teile vollständig aufgeführt ist (Das ist archaisches Denken). Diese Gewohnheit wird aufgehoben (aber ohne dass einem Prinzip widersprochen wurde) durch die Vermutung, dass auch die vollständigste Liste einen Gegenstand nicht vollständig beschreibt! Daher kann man Inkommensurabilität nicht durch Rückgriff auf Aussagen definieren. Begründung: Wird die Gewohnheit außer Kraft gesetzt, dann sind damit auch die Gegenstände der Welt A außer Kraft gesetzt. Man kann die A-Gegenstände nicht mit einer Methode der Vermutungen untersuchen, die kein Ende kennt. >Bedeutungswandel. I 354 Inkommensurabilität/Feyerabend: Aus dem Gesagten geht hervor, dass man nicht die Inhalte von A und B vergleichen kann. Entsprechende Tatsachen lassen sich nicht nebeneinander stellen, nicht einmal in Gedanken: Wenn man sich B-Tatsachen vorstellt, dann bedeutet das, dass Prinzipien außer Kraft gesetzt werden, die in die Konstruktion von A-Tatsachen eingingen. Man kann lediglich B-Bilder von A-Tatsachen in B-zeichnen oder B-Aussagen über A-Tatsachen in B machen. Man kann keine A-Aussagen über A-Tatsachen in B machen. Übersetzung/Feyerabend: Man kann auch nicht die Sprache A in die Sprache B übersetzen. Das bedeutet nicht, dass man die beiden Auffassungen nicht diskutieren könnte, aber die Diskussion kann sich nicht auf logische Beziehungen zwischen den Bestandteilen von A und B gründen. I 355 Inkommensurabilität/FeyerabendVsKritiker: Inkommensurabilität gilt nicht für alle konkurrierenden Theorien und es gilt für Theorien nur dann, wenn sie auf bestimmte Weise interpretiert werden, z. B. ohne Bezug auf eine »unabhängige Beobachtungssprache«! Diese Einschränkung wurde von den meisten Kritikern übersehen. Ich behaupte nicht die Inkommensurabilität aller Theorien! Nur allgemeine und nicht instanzengebundene Theorien können inkommensurabel sein und auch diese nur dann, wenn man sie in bestimmter Weise interpretiert. (Die Bedingungen "nicht instanzengebunden" schließt "Theorien" wie "Alle Raben sind schwarz" aus). I 358 Inkommensurabilität/Feyerabend: Es gibt auch keine gemischten Aussagen zwischen klassischen und relativistischen Formulierungen. Man verwendet gewisse universelle Prinzipien und setzt sie gleichzeitig außer Kraft. Inkommensurabilität/Feyerabend: Bsp "Impetus" wird von Galilei und Newton außer Kraft gesetzt und ist daher kein Prinzip für die Konstituierung von Tatsachen mehr. I 360 Inkommensurabilität/Feyerabend: Die Frage, ob zwei Theorien inkommensurabel sein, ist eine unvollständige Frage! Theorien lassen sich verschieden interpretieren! Nach einer Interpretation sind sie kommensurabel, nach der anderen nicht! >Interpretation, >Theorien. I 361/362 Bsp Der Instrumentalismus macht alle Theorien kommensurabel, die mit der gleichen Beobachtungssprache zusammenhängen. Der Realismus dagegen möchte Beobachtbares und Nichtbeobachtbares auf die gleiche Weise darstellen (und kommensurabel machen). I 367 Inkommensurabilität/Feyerabend: Inkommensurabilität entsteht nur bei der Betrachtung umfassender kosmologischer Theorien! Beschränkte Theorien führen nur selten zu begrifflichen Revisionen. I 372 Inkommensurabilität/Sprache/Feyerabend: Man sagt heute nicht mehr, die Natur scheut das Vakuum. Das ist eine Änderung des Jargons, nicht der Tatsachen. I 375 FeyerabendVsKuhn/Inkommensurabilität: seine Ideen neigen mehr in Richtung Psychologie und legen nahe, dass jede wissenschaftliche Veränderung a) zu einer Verschiebung des Sinns und daher b) zur Inkommensurabilität führt. Feyerabend: meiner Ansicht nach sind Änderungen der Wahrnehmungswelt durch die Forschung festzustellen, sie sind keine Selbstverständlichkeit. Kuhn: ein Verständnis zwischen verschiedenen Paradigmen ist nicht möglich. FeyerabendVsKuhn: Wissenschaftler aus verschiedenen Paradigmen können sich sehr gut verstehen. II 16 Inkommensurabilität/Feyerabend: zeigt, dass eine Methodologie der Gehaltsvermehrung oder Wahrheitsnähe nicht überall auf die Wissenschaften passt. >Verstehen. |
Feyerabend I Paul Feyerabend Wider den Methodenzwang Frankfurt 1997 Feyerabend II P. Feyerabend Erkenntnis für freie Menschen Frankfurt 1979 |
Inkommensurabilität | Kuhn | I 210 Theorie/Inkommensurabilität/Theorienwahl/Kuhn: letztlich werden Theorien aus persönlichen und subjektiven Gründen gewählt, nicht durch Berufung auf gute Gründe, da die Gründe inkommensurabel sind. ((s) Inkommensurabilität, Unvergleichbarkeit entsteht laut Kuhn aus historisch sich verändernden Rahmenbedingungen, die Sprache, Interesse und Problemstellungen betreffen.) I 209 Bedeutungsänderung/Begriffswandel/Kuhn: da die Vokabulare der Diskussionen um neue Theorien vorwiegend aus denselben Ausdrücken bestehen, müssen einige dieser Ausdrücke verschieden auf die Natur angewendet werden. - Folglich ist die Überlegenheit einer Theorie über eine andere in der Diskussion nicht nachzuweisen. >Beobachtungssprache/Kuhn, >Bedeutungswandel/Kuhn, >Interpretation, >Kritik an Thomas Kuhn; Siehe auch >Interessen. |
Kuhn I Th. Kuhn Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen Frankfurt 1973 |
Junktoren | Putnam | I (c) 87 Reinterpretation/Putnam: Reinterpretation ((s) von logischen Verknüpfungen) ist keine Darstellung, sondern Erzeugung. >Logische Verknüpfungen. Bsp Klassische Junktoren werden mit Hilfe der intuitionistischen Junktoren nicht dargestellt, sondern die klassischen Theoreme werden erzeugt. >Intuitionismus. Putnam: Die Bedeutung der Junktoren ist nach wie vor nicht-klassisch, weil diese Bedeutungen mit Hilfe von Beweisbarkeit und nicht von Wahrheit erklärt werden. Bedeutungsänderung: Bsp Angenommen, wir wollten Newtons Gesetze in intuitionistischer Mathematik formulieren, dann müssten wir die reellen Zahlen begrenzen (z.B. auf die 30. Stelle). I (c) 88 Dann würden die Junktoren in der klassischen Theorie auf "Beweisbarkeit in B1" und in der anderen auf "Beweisbarkeit in B2" referieren. Dann würden die Junktoren ihre Bedeutung ändern, wenn sich das Wissen ändert. I (c) 95 Realismus/Putnam: Die realistische Auffassung von Junktoren sichert, dass eine Aussage nicht allein deshalb wahr ist, weil sie aus (irgend) einer Theorie folgt. I (c) 96 Ideale Behauptbarkeit/PutnamVsPeirce: Es kann kein "ideales Limit" sinnvoll angegeben werden und damit keine Bedingungen für die Wissenschaft spezifiziert werden. >Peirce. PutnamVsKuhn: Wenn man nicht an Konvergenz sondern an Revolutionen glaubt, sollte man die Junktoren intuitionistisch interpretieren und Wahrheit intratheoretisch auffassen. >Kuhn. I (c) 97 Wahrheit/Logik/Putnam: Die Bedeutung von "wahr" und der Junktoren ist nicht durch deren formale Logik festgelegt. >Holismus/Quine: Die Unterscheidung zwischen der ganzen Theorie und einzelnen Aussagenbedeutungen ist nutzlos. |
Putnam I Hilary Putnam Von einem Realistischen Standpunkt In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Frankfurt 1993 Putnam I (a) Hilary Putnam Explanation and Reference, In: Glenn Pearce & Patrick Maynard (eds.), Conceptual Change. D. Reidel. pp. 196--214 (1973) In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (b) Hilary Putnam Language and Reality, in: Mind, Language and Reality: Philosophical Papers, Volume 2. Cambridge University Press. pp. 272-90 (1995 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (c) Hilary Putnam What is Realism? in: Proceedings of the Aristotelian Society 76 (1975):pp. 177 - 194. In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (d) Hilary Putnam Models and Reality, Journal of Symbolic Logic 45 (3), 1980:pp. 464-482. In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (e) Hilary Putnam Reference and Truth In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (f) Hilary Putnam How to Be an Internal Realist and a Transcendental Idealist (at the Same Time) in: R. Haller/W. Grassl (eds): Sprache, Logik und Philosophie, Akten des 4. Internationalen Wittgenstein-Symposiums, 1979 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (g) Hilary Putnam Why there isn’t a ready-made world, Synthese 51 (2):205--228 (1982) In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (h) Hilary Putnam Pourqui les Philosophes? in: A: Jacob (ed.) L’Encyclopédie PHilosophieque Universelle, Paris 1986 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (i) Hilary Putnam Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (k) Hilary Putnam "Irrealism and Deconstruction", 6. Giford Lecture, St. Andrews 1990, in: H. Putnam, Renewing Philosophy (The Gifford Lectures), Cambridge/MA 1992, pp. 108-133 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam II Hilary Putnam Repräsentation und Realität Frankfurt 1999 Putnam III Hilary Putnam Für eine Erneuerung der Philosophie Stuttgart 1997 Putnam IV Hilary Putnam "Minds and Machines", in: Sidney Hook (ed.) Dimensions of Mind, New York 1960, pp. 138-164 In Künstliche Intelligenz, Walther Ch. Zimmerli/Stefan Wolf Stuttgart 1994 Putnam V Hilary Putnam Vernunft, Wahrheit und Geschichte Frankfurt 1990 Putnam VI Hilary Putnam "Realism and Reason", Proceedings of the American Philosophical Association (1976) pp. 483-98 In Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994 Putnam VII Hilary Putnam "A Defense of Internal Realism" in: James Conant (ed.)Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 pp. 30-43 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 SocPut I Robert D. Putnam Bowling Alone: The Collapse and Revival of American Community New York 2000 |
Methode | Lakatos | Feyerabend I 234 Methode/Lakatos: Wissenschaftler handeln oft wie Schlafwandler, sie halten etwas für richtig, tun aber etwas ganz anderes. >Wissenschaft/Feyerabend, >Fortschritt/Feyerabend. Hacking I 191 Wissenssoziologie/LakatosVsKuhn: "Mobpsychologie". Vs Zurückführung der Wissenschaftsgeschichte auf die Soziologie. Das lässt keinen Platz übrig für die sakrosankten Werte Wahrheit, Objektivität, Rationalität und Vernunft. HackingVsLakatos: diese Haltung trägt nichts dazu bei, was man nun vernünftigerweise glauben sollte. Ist ausschließlich rückwärtsgewandt. >Geschichte/Lakatos. Hacking I 193 Popper/Lakatos. das Einrichten von Schubfächern muss sehr viel schneller von statten gehen als das Sammeln von Fakten. ("Leibniz-Whewell-Popper-Forderung"). |
Laka I I. Lakatos The Methodology of Scientific Research Programmes: Volume 1: Philosophical Papers (Philosophical Papers (Cambridge)) Cambridge 1980 Feyerabend I Paul Feyerabend Wider den Methodenzwang Frankfurt 1997 Feyerabend II P. Feyerabend Erkenntnis für freie Menschen Frankfurt 1979 Hacking I I. Hacking Einführung in die Philosophie der Naturwissenschaften Stuttgart 1996 |
Relativismus | Davidson | I (c) 57 Relativität/Davidson: ist überhaupt keine Unbestimmtheit! >Unbestimmtheit. I (e) 84 Bewusstsein/Davidson: Bewusstseine gibt es in der Mehrzahl, Natur nur in der Einzahl. Dass jeder seinen Standpunkt in der Welt hat, ist ein harmloser Relativismus, da er sich auf ein Koordinatensystem, eben die eine Natur bezieht. I (e) 84 f Der Begriffsrelativismus hat es da schwerer, weil das gemeinsame Koordinatensystem nicht so leicht zu identifizieren ist. >Bezugssystem. I (e) 84 ff Davidson: aus diesem Grund ist die mögliche Differenz zwischen individuellen und sozialen Gedankensystemen begrenzt. Wenn der Begriffsrelativismus so weit geht zu behaupten, die Begriffsschemata und Moralsysteme oder die mit ihnen verbundenen Sprachen könnten grundverschieden sein - so weitgehend, dass sie füreinander unverständlich und inkommensurabel seien - dann lehne ich den Begriffsrelativismus ab. Kulturrelativismus/Davidson: Freilich gibt es von Epoche zu Epoche oder von Kultur zu Kultur oder von Person zu Person Unterschiede, aber dies sind Gegensätze, die wir mit Sympathie und Anstrengung erklären und begreifen können. >Kulturrelativismus, >Kulturelle Unterschiede. I (e) 84 f VsInkommensurabilität/DavidsonVsKuhn: Die weitergehende Annahme (der >Inkommensurabilität) verlangt von uns widersprüchlicherweise, wir sollten uns auf einen Standpunkt stellen, der außerhalb unserer Denkweisen liegt. I (e) 84f Relativismus/Davidson: Dass jeder seinen Standpunkt in der Welt hat, ist ein harmloser Relativismus, da er sich auf ein Koordinatensystem, eben die eine Natur bezieht - der >Begriffsrelativismus hat es da schwerer, weil das gemeinsame Koordinatensystem nicht so leicht zu identifizieren ist. |
Davidson I D. Davidson Der Mythos des Subjektiven Stuttgart 1993 Davidson I (a) Donald Davidson "Tho Conditions of Thoughts", in: Le Cahier du Collège de Philosophie, Paris 1989, pp. 163-171 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (b) Donald Davidson "What is Present to the Mind?" in: J. Brandl/W. Gombocz (eds) The MInd of Donald Davidson, Amsterdam 1989, pp. 3-18 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (c) Donald Davidson "Meaning, Truth and Evidence", in: R. Barrett/R. Gibson (eds.) Perspectives on Quine, Cambridge/MA 1990, pp. 68-79 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (d) Donald Davidson "Epistemology Externalized", Ms 1989 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (e) Donald Davidson "The Myth of the Subjective", in: M. Benedikt/R. Burger (eds.) Bewußtsein, Sprache und die Kunst, Wien 1988, pp. 45-54 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson II Donald Davidson "Reply to Foster" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Davidson III D. Davidson Handlung und Ereignis Frankfurt 1990 Davidson IV D. Davidson Wahrheit und Interpretation Frankfurt 1990 Davidson V Donald Davidson "Rational Animals", in: D. Davidson, Subjective, Intersubjective, Objective, Oxford 2001, pp. 95-105 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Theorien | Field | I 249ff Theorie/Objektebene/Field: Wir nehmen hier eine Theorie selbst an statt die Wahrheit der Theorie. Problem: Die Theorie verlangt mathematische Entitäten. >Mathematische Entitäten, >Wahrheit, >Beschreibungsebenen. I 262 Physik/Theorie/Sprache/Ontologie/Field: These: In der typischen physikalischen Sprache sind Sätze für die Beschreibung von Beobachtungen wesentlich, die mathematische Entitäten (mE) enthalten. Dann erlaubt eine Theorie ohne mE keine Inferenzen über Abstände und Massen. >Physik, >Ontologie. Lösung: neue (vergleichende) Prädikate: Bsp der Abstand zwischen x und y ist r-mal der Abstand zwischen z und w usw. - Bsp die Geschwindigkeit von y relativ zu y multipliziert mit der zeitlichen Differenz zwischen z und w ist r-mal der räumliche Abstand zwischen u und v (Def Beschleunigung ohne Zahlen). - r: ist eine rationale Zahl. Diese unterschiedet die Prädikate in der Familie. >Prädikate. NominalismusVs: Das sind zu viele Prädikate. >Nominalismus. II 46 Theorie/Wahrheit/Field: Es ist die Behauptung, dass die Axiome der Theorie wahr von ihren Gegenständen zu bestimmten Zeitpunkten (oder alle Zeitpunkten) sind - nicht die Theorie selbst. >Axiome. Variablen: lassen wir hier oft weg, aber sie müssen als implizit vorhanden verstanden werden. >Variablen. Statt "Schmerz hat die und die kausale Rolle" müssen wir sagen: "Für jedes t und jedes c (Organismus) von Typ S zu t, Schmerz hat die und die kausale Rolle in c zu t". II 187 Ideale Theorie/Quine/Field: (Quine 1960(1),23-4): Bsp angenommen, es gäbe eine ideale Theorie (in der Zukunft) die als vollständig wahr betrachtet werden könnte: Problem: Diese ideale Theorie könnte die Wahrheitswerte unserer aktualen (jetzigen) einzelnen Sätze nicht korrigieren. >Referenz, >Theoriewechsel, >Bedeutungswandel, >Idealisierung. Grund: Es gibt keinen allgemeinen Sinn, in dem man einen einzelnen Satz einer Theorie mit einem einzelnen Satz einer anderen Theorie gleichsetzen kann. Quine/(s): Es gibt keine inter-theoretische Übersetzbarkeit. Damit gibt es kein Wahrheits-Prädikat für einzelne Sätze einer Theorie. Die Falschheit ist auf die ganze Theorie verteilt. Es gibt keine Tatsache, die Falschheit auf einzelne Sätze verteilt. FieldVsQuine: Deshalb sind die Sätze aber nicht "intertheoretisch bedeutungslos". Lösung/Field: "partielle Denotation": Newtons Masse denotierte partiell. >Partielle Denotation. FieldVsKuhn/FieldVsInkommensurabilität: denotationale Verfeinerung: (später nur noch Teilmenge) bedeutet keine Inkommensurabilität. >Inkommensurabilität. 1. Quine, W. V. (1960). Word and Object. MIT Press. |
Field I H. Field Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989 Field II H. Field Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001 Field III H. Field Science without numbers Princeton New Jersey 1980 Field IV Hartry Field "Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 |
Wissenschaft | Feyerabend | I 188 Wissenschaft/Irrationalität/Feyerabend: das »irrationale« Vorgehen ist notwendig wegen der »ungleichmäßigen Entwicklung« (Marx, Lenin) der verschiedenen Teile der Wissenschaft. Der Kopernikanismus und andere wesentliche Bestandteile der neueren Wissenschaft bleiben nur deshalb am Leben, weil in ihrer Geschichte die Vernunft oft überspielt wurde! I 290 Wissenschaften/Feyerabend: die theoretische Autorität der Wissenschaft ist viel geringer als man annimmt, die ihre gesellschaftliche Autorität inzwischen aber ungeheuer groß geworden. Forschung/Einstein: empfahl, Forschung und Beruf zu trennen. I 326 Wissenschaftstheorie/Feyerabend: man kann diese Überlegungen zur archaischen Kunst mit der Wissenschaftstheorie verbinden: 1. Bsp Perspektive: man könnte annehmen, sie sei so offensichtlich, dass sie damals nicht gefehlt haben könnte. I 327 Lösung: Verkürzungen sind keine offensichtliche Eigenschaft unserer Wahrnehmungswelt, solange man die Aufmerksamkeit nicht besonders auf sie richtet. Und warum sollte die Wahrnehmungswelt der Griechen die gleiche sein wie unsere? 2. Methode: mit welcher Methode wurden die Besonderheiten der archaischen Kosmologie herausgearbeitet? Mit der des Anthropologen, der versuchte »Schlüsselideen« zu identifizieren. I 329 3. Begriff: der Forscher darf nie versuchen, einen Begriff klarer zu machen, als es das Material nahelegt (außer als vorübergehendes Hilfsmittel für die weitere Untersuchung). I 330 4. Inkommensurabilität: der Sinn von Sätzen wird nur unvollständig verstanden. Hempel: will Inkommensurabilität nur anerkennen, nachdem der dabei verwendete Begriff des Sinnes erklärt ist. I 331 5. Logik: Logiker werden Einwände erheben: die Untersuchung des Sinns von Sätzen und der Beziehungen zwischen Begriffen sei die Aufgabe der Logik und nicht der Anthropologie. Logik/Feyerabend: Logik kann zweierlei sein: a) die Untersuchung der Strukturen eines bestimmten Fachs (Anthropologie). oder aber b) ein bestimmtes logisches System. Anthropologie/Feyerabend: Bsp um zu erkennen ob » AB v AB' äqui A« zur Quantentheorie gehört, wird man die Quantentheorie studieren müssen, und nicht die Logik! Man muss geschichtliche Zeugnisse studieren, Lehrbücher, Originalarbeiten, Protokolle von Tagungen usw.. Zugegeben, diese Zeugnisse für sich allein liefern keine eindeutige Lösung. Aber auch historische Zeugnisse liefern keine eindeutige Lösung von historischen Problemen! Und niemand meint, sie müssten deshalb außer Acht gelassen werden. >Quantenmechanik, >Logik, >Methode. I 339 Wissenschaft/Feyerabend: bezieht sich nicht auf Tatsachen und Gesetze, sondern auf Methoden und Tätigkeiten des Wissenschaftlers! Ihre Untersuchung ist eine anthropologische. II 63 Wissenschaft/Einstein/Feyerabend: Einstein betont wiederholt den opportunistischen Charakter der wissenschaftlichen Forschung. II 174 Wissenschaft/FeyerabendVsKuhn: die Abgrenzungen von Traditionen und Fächern, auf die Kuhn und Polanyi ihre These von der Unberührbarkeit der Wissenschaft gründen, sind vorübergehende Stadien des historischen Prozesses. Wissenschaft ist heute ein Business, das die totalitären Tendenzen der Gesellschaft unbemerkt verstärkt. Damit ist der Einwand von Kuhn erledigt. >Fortschritt, >Theorien. |
Feyerabend I Paul Feyerabend Wider den Methodenzwang Frankfurt 1997 Feyerabend II P. Feyerabend Erkenntnis für freie Menschen Frankfurt 1979 |
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Begriff/ Autor/Ismus |
Autor![]() |
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Literatur![]() |
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Bedeutungswandel | Kuhn, Th. | Field II 179 Referenz/Denotation/Theoriewechsel/Bedeutungswandel/Kuhn/Field: Kuhn: der Term "Masse" denotiert bei Einstein nicht mehr dieselbe physikalische Quantität, die sie bei Newton denotiert hat. Kuhn leugnet folgendes: Newtons Term "Masse" denotiert Masse, d.h. Newton referierte auf dieselbe physikalische Quantität auf die wir referieren, wenn wir das Wort "Masse" gebrauchen. Field: These: Es macht keinen Sinn zu fragen, auf welche physikalische Quantität Newton referierte, wenn er den Term "Masse" gebrauchte. ((s) Field These: es ist unbestimmt). Field: These: Wir können hier nicht entscheiden. Das Wort "Masse" war vor der Entdeckung der Relativitätstheorie referentiell unbestimmt. Obwohl es denotierte! FieldVsKuhn: etwas wie "Newtonsche Masse" hat es nie gegeben - daher kann Newton auch selbst nie darauf referiert haben. - Problem: dann sind die Sätze falsch. Lösung: Bsp Beschleunigung braucht mehr Kraft, wenn die Masse größer ist. - Das ist nicht völlig denotationslos. - Die Referenz ist einfach unbestimmt. -((s) Heute macht nur eine Teilmenge der damaligen Referenten den Satz wahr.) |
Field I H. Field Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989 Field II H. Field Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001 Field III H. Field Science without numbers Princeton New Jersey 1980 Field IV Hartry Field "Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 |
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