Begriff/ Autor/Ismus |
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Ethik | Mackie | Stegmüller IV 169 Ethik/Moral/Mackie:(ähnlich wie Field): unser alltägliches Verständnis fordert ein Reich moralischer Eigenschaften, die so autonom wie materielle Gegenstände sein müssten, die es aber nicht gibt. Irrtumstheorie: (Field, Mackie): unsere Suche nach einem wahr-machenden Reich von Sachverhalten ist von einem semantischen Irrtum verursacht. >Wahr-Macher. Die korrekte Erklärung der Wahrheitsbedingungen moralischer Urteile entzieht diese Urteile der Bewertung durch alltägliches Argumentieren. (Aufgrund der metaphysisch haarsträubenden Eigenschaften). >Wahrheits-Bedingungen,>Metaphysik. Ethik/Mackie: These: Es gibt keine objektiven Werte (Das ist eine ontologische These). >Ontologie. Stegmüller IV 173 Objektivistische Ethik/MackieVsObjektivismus/Stegmüller: führt zu absonderlichen Entitäten wie "Getanwerdensollen". MackieVsIntuitionismus/VsEmotivismus: Rätsel des Zukommens: welche Verbindung besteht zwischen der natürlichen Tatsache, dass Mord grausam ist und der moralischen Tatsache, dass er falsch ist? Stegmüller IV 179 Metaethischer Fehlschluss: - Schluss von Überzeugungen auf deren Richtigkeit. >Überzeugung, >Richtigkeit, vgl. >Naturalistischer Fehlschluss. Stegm IV 280 Moral/Ethik/Klugheit/Verallgemeinerungsfähigkeit/Verallgemeinerung/Universalisierung/ Mackie/Stegmüller: Jeder Mensch möchte nach seinem Gewissen leben - das hebt die Spannung zwischen Moral und Eigeninteresse tendenziell auf. - Unter diesen Umständen fällt aber das, was klug ist, nicht mit dem zusammen, was klug wäre, wenn wir über keinen moralischen Sinn verfügten. >Verallgemeinerung. Stegmüller IV 263 Moral/Ethik/Mill: Mill glaubte an allmähliche Veränderung der menschlichen Natur in Richtung auf eine "allgemeine Menschenliebe". StephenVsMill: "Unparteiische Nächstenliebe" könnte auch zum Stalinismus führen - Mackie dito - MackieVsMill. Stegmüller IV 269 Freiheit/Mill/Stegmüller: These: Die einzige Berechtigung für einen Eingriff in die Freiheit anderer besteht in der Verhinderung der Beschädigung anderer. MackieVsMIll: Das ist zu schwach - Gedankenfreiheit kann damit nicht begründet werden -. Statt dessen: "Prinzip des legitimen Eingreifens". >Freiheit. |
Macki I J. L. Mackie Ethics: Inventing Right and Wrong 1977 Carnap V W. Stegmüller Rudolf Carnap und der Wiener Kreis In Hauptströmungen der Gegenwartsphilosophie Bd I, München 1987 St I W. Stegmüller Hauptströmungen der Gegenwartsphilosophie Bd I Stuttgart 1989 St II W. Stegmüller Hauptströmungen der Gegenwartsphilosophie Bd 2 Stuttgart 1987 St III W. Stegmüller Hauptströmungen der Gegenwartsphilosophie Bd 3 Stuttgart 1987 St IV W. Stegmüller Hauptströmungen der Gegenwartsphilosophie Bd 4 Stuttgart 1989 |
Fragen | Gadamer | I 304 Frage/Gadamer: Das erste, womit das Verstehen beginnt, ist, (...) dass etwas uns anspricht. Das ist die oberste aller hermeneutischen Bedingungen. Wir wissen jetzt, was damit gefordert ist: eine grundsätzliche Suspension der eigenen Vorurteile. Alle Suspension von Urteilen aber, mithin und erst recht die von Vorurteilen, hat, logisch gesehen, die Struktur der Frage. Das Wesen der Frage ist das Offenlegen und Offenhalten von Möglichkeiten. Wird ein >Vorurteil fraglich (...) so heißt dies mithin nicht, dass es einfach beiseite gesetzt wird und der andere oder das Andere sich an seiner Stelle unmittelbar zur Geltung bringt. GadamerVsHistorismus/VsObjektivismus: Das ist vielmehr die Naivität des historischen >Objektivismus, ein solches Absehen von sich selbst anzunehmen. In Wahrheit wird das eigene Vorurteil dadurch recht eigentlich ins Spiel gebracht, dass es selber auf dem Spiele steht. Nur indem es sich ausspielt, vermag es den Wahrheitsanspruch des anderen überhaupt zu erfahren und ermöglicht ihm, dass er sich auch ausspielen kann. Vgl. >Historismus, >Verstehen/Gadamer, >Hermeneutik/Gadamer. Historismus/Gadamer: Die Naivität des sogenannten Historismus besteht darin, dass er sich einer solchen Reflexion entzieht und im Vertrauen auf die Methodik seines Verfahrens seine eigene Geschichtlichkeit vergisst. I 368 Frage/Gadamer: Dass in aller Erfahrung die Struktur der Frage vorausgesetzt ist, liegt auf der Hand. Man macht keine Erfahrung ohne die Aktivität des Fragens. Die Erkenntnis, dass die Sache anders ist und nicht so, wie man zuerst glaubte, setzt offenbar den Durchgang durch die Frage voraus, ob es so oder so ist. Die Offenheit, die im Wesen der Erfahrung liegt, ist logisch gesehen eben diese Offenheit des so oder so. Sie hat die Struktur der Frage. Und wie die dialektische Negativität der Erfahrung in der Idee einer vollendeten Erfahrung ihre Perfektion fand, in der wir unserer Endlichkeit und Begrenztheit im ganzen inne sind, so findet auch die logische Form der Frage und die ihr einwohnende Negativität ihre Vollendung In einer radikalen Negativität, dem Wissen des Nichtwissens. Es ist die berühmte sokratische docta ignorantia, die in der äußersten Negativität der Aporie die wahre Überlegenheit des Fragens eröffnet. Sinn: Im Wesen der Frage liegt, dass sie einen Sinn hat. Sinn aber ist Richtungssinn. Der Sinn der Frage ist mithin die Richtung, in der die Antwort allein erfolgen kann, wenn sie sinnvolle, sinngemäße Antwort sein will. Mit der Frage wird das Befragte in eine bestimmte Hinsicht gerückt. Das Aufkommen einer Frage bricht gleichsam das Sein des Befragten auf. Der Logos, der dieses aufgebrochene Sein entfaltet, ist insofern immer schon Antwort. Sokrates/Platon: Es gehört zu den größten Einsichten, die uns die platonische Sokratesdarstellung vermittelt, dass das Fragen - ganz im Gegensatz zu der allgemeinen Meinung - schwerer ist als das Antworten. Gadamer I 369 Um fragen zu können, muss man wissen wollen, d. h, aber: wissen, dass man nicht weiß. Die Offenheit des Gefragten besteht in dem Nichtfestgelegtsein der Antwort. Jede Frage vollendet erst ihren Sinn im Durchgang durch solche Schwebe, in der sie eine offene Frage wird. Jede echte Frage verlangt diese Offenheit. Fehlt ihr dieselbe, so ist sie im Grunde eine Scheinfrage, die keinen echten Fragesinn hat. Nun ist die Offenheit der Frage keine uferlose. Sie schließt vielmehr die bestimmte Umgrenzung durch den Fragehorizont ein. Eine Frage, die desselben ermangelt, geht ins Leere. Sie wird erst zu einer Frage, wenn die fließende Unbestimmtheit der Richtung, in die sie weist, ins Bestimmte eines so oder so gestellt wird. >Horizont. Falsche Frage: Falsch nennen wir eine Fragestellung, die das Offene nicht erreicht, sondern dasselbe durch Festhalten falscher Voraussetzungen verstellt. Als Frage täuscht sie Offenheit und Entscheidbarkeit vor. Wo aber das Fragliche nicht - oder nicht richtig - abgehoben ist gegen die Voraussetzungen, die wirklich feststehen, dort ist es nicht wahrhaft ins Offene gebracht und dort kann daher auch nichts entschieden werden. I 370 Schiefe Frage: Wir nennen sie nicht falsch, sondern schief, weil immerhin eine Frage dahinter steckt, d. h. ein Offenes gemeint wird - das aber nicht in der Richtung liegt, die die gestellte Frage eingeschlagen hat. Das Schiefe einer Frage besteht darin, dass die Frage keinen wirklichen Richtungssinn einhält und daher keine Antwort ermöglicht. Ähnlich sagen wir von Behauptungen, die nicht ganz falsch, aber auch nicht richtig sind, dass sie schief sind. I 372 Einfall: Jeder Einfall hat die Struktur der Frage. Der Einfall der Frage aber ist bereits der Einbruch in die geebnete Breite der verbreiteten Meinung. >Doxa/Platon. Auch von der Frage sagen wir daher, dass sie einem kommt, dass sie sich erhebt oder sich stellt - viel eher als dass wir sie erheben oder stellen. Erfahrung: Wir sahen schon, dass die Negativität der Erfahrung logisch gesehen die Frage impliziert, In der Tat ist es der Anstoß, den dasjenige darstellt, das sich der Vormeinung nicht einfügt, durch den wir Erfahrungen machen. Auch das Fragen ist daher mehr ein Erleiden als ein Tun. Die Frage drängt sich auf. Es lässt sich ihr nicht länger ausweichen und bei der gewohnten Meinung verharren. Vgl. >Frage und Antwort/Collingwood. |
Gadamer I Hans-Georg Gadamer Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010 Gadamer II H. G. Gadamer Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977 |
Objektivismus | Gadamer | I 306 Objektivismus/GadamerVsObjektivismus/Gadamer: Der historische Objektivismus, indem er sich auf seine kritische Methodik beruft, verdeckt die wirkungsgeschichtliche Verflechtung, in der das historische Bewusstsein selber steht. Er entzieht zwar der Willkür und Beliebigkeit aktualisierender Anbiederungen mit der Vergangenheit durch die Methode seiner Kritik den Boden, aber er schafft sich selbst damit das gute Gewissen, die unwillkürlichen und nicht beliebigen, sondern alles tragenden Voraussetzungen, die sein eigenes Verstehen leiten, zu verleugnen und damit die Wahrheit zu verfehlen, die bei aller Endlichkeit unseres Verstehens erreichbar wäre. Der historische Objektivismus gleicht darin der Statistik, die eben deshalb ein so hervorragendes Propagandamittel ist, weil sie die Sprache der „Tatsachen“ sprechen lässt und damit eine Objektivität vortäuscht, die in Wahrheit von der Legitimität ihrer Fragestellungen abhängt. >Wirkungsgeschichte/Gadamer. |
Gadamer I Hans-Georg Gadamer Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010 Gadamer II H. G. Gadamer Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977 |
Objektivismus | Husserl | Gadamer I 248 Objektivismus/Husserl/HusserlVsObjektivismus/Gadamer: Schon in der fünften Logischen Untersuchung hatte er die Eigenart der intentionalen Erlebnisse herausgearbeitet und das Bewusstsein, wie er es zum Forschungsthema machte, „als intentionales Erlebnis“(...) von der reellen Bewusstseinseinheit der Erlebnisse und von ihrer inneren Wahrnehmung unterschieden. Insofern war ihm schon dort das Bewusstsein kein "Gegenstand" sondern eine wesensmäßige Zuordnung (...). Was sich in der Erforschung dieser Zuordnung offenbarte, war eine erste Überwindung des „Objekivismus“ sofern etwa die Bedeutung von Worten nicht mit dem reellen psychischen Inhalt des Bewusstseins, z. B. den Gadamer I 249 assoziativen Vorstellungen, die ein Wort erweckt, länger verwechselt werden durfte. >Phänomenologie/Husserl, >Objektivismus/Gadamer. |
E. Husserl I Peter Prechtl Husserl zur Einführung, Hamburg 1991 (Junius) II "Husserl" in: Eva Picardi et al., Interpretationen - Hauptwerke der Philosophie: 20. Jahrhundert, Stuttgart 1992 Gadamer I Hans-Georg Gadamer Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010 Gadamer II H. G. Gadamer Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977 |
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Objektivität | Putnam, H. | II 338 PutnamVsObjektivismus/Mengelehre/Field: (Putnam 1980, erste Hälfte): These selbst wenn wir den Teil des Standard-Platonismus annehmen, der sagt, daß es nur ein einziges Universum gibt, , Problem: dann gibt es nichts in unseren Schlußpraktiken, was den bestimmten WW typisch unentscheidbarer Sätze feststellen könnte. |
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Tatsachen/Werte | Weber, M. | Put V 232 Werte/Max Weber: Weber führte die moderne Unterscheidung zwischen Tatsachen und Werten ein. Objektivismus/VsObjektivismus/WeberVsObjektivität der Werturteile: es ist nicht möglich, die Wahrheit eines Werturteils zur Zufriedenheit aller möglichen rationalen Personen nachzuweisen. V 233 Weber/Karl-Otto Apel: Weber beschränkte die Reichweite methodischen Verstehens auf »wertfreies« Verstehen: »Idealtyp« des »zweckrationalen Verstehens«: Verstehen von »zweckrationalen Handlungen«. Diese lassen sich auch als »instrumentelle Handlungen« bezeichnen. Apel: These: Diese können rekonstruiert werden als Transpositionen der Wenn-dann-Regeln der nomologischen Wissenschaft. In der Soziologie ist es allerdings nicht nötig, nachzuweisen, dass Maximalforderungen durch einen Handelnden erfüllt werden, sondern nur, dass es rational war, dass der Betreffende seine Ziele erfüllt hat. |
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