Begriff/ Autor/Ismus |
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Erklärungen | Deacon | I 38 Erklärung/Deacon: Eine vollständige Erklärung kann nicht bei einer Beschreibung dessen was fehlt, halt machen. Sie muss einen funktionalen Ansatz liefern dafür, warum ein bestimmter organisationaler Aufbau gewählt wurde. Bsp DeaconVsPinker: Pinkers Theorie des Sprachinstinkts wiederholt nur eine Beschreibung des Problems und gibt ihm einen neuen Namen. >Sprache/Pinker, >Instinkte, >Beschreibung, >Funktionale Erklärung, >Kausalerklärung, vgl. >Beste Erklärung. |
Dea I T. W. Deacon The Symbolic Species: The Co-evolution of language and the Brain New York 1998 Dea II Terrence W. Deacon Incomplete Nature: How Mind Emerged from Matter New York 2013 |
Lernen | Dennett | I 690ff Lernen/DennettVsPinker: Lernen ist kein "Vielzweckvorgang" (Menschen haben ganz andere Symbole als Tiere.) >Funktionen, >Symbole, >Zwecke. Aber Menschen besitzen außerordentlich viele einzelnen Apparate für spezielle aufgaben, dass man das Lernen oft als medien-und inhaltsneutrale Gabe der Nichtdummheit betrachten kann. II 102ff Def Skinnersche Geschöpfe: "Wo das ererbte Verhalten aufhört, setzt die ererbte Wandelbarkeit des Konditionierungsprozesses ein". Beim zweiten Versuch wird die verstärkte Version gewählt. Def Poppersche Geschöpfe/Dennett: Ihre innere Umwelt ist ein Abbild der Außenwelt. (Sie profitieren auch von berichteter fremder Erfahrung). Auch eine Pilotenausbildung, bei der man einfach ein Buch läse, wäre Poppersch. Aber das wäre doch besser als einfaches Drauflosprobieren am Himmel!. Mensch/Dennett: Der Mensch ist sowohl ein Skinnersches, ein Darwinsches, aber auch ein Poppersches Geschöpf. Aber damit unterscheidet er sich gar nicht von den meisten Tieren! Def Gregorianisches Geschöpf/Dennett: profitieren von den Erfahrungen anderer, indem sie die Erkenntnisse nutzen, welche die von anderen erfundenen geistigen Werkzeuge verkörpern. Diese verbessern sowohl den Erzeuger als auch den Prüfenden. >Tiere. |
Dennett I D. Dennett Darwins gefährliches Erbe Hamburg 1997 Dennett II D. Dennett Spielarten des Geistes Gütersloh 1999 Dennett III Daniel Dennett "COG: Steps towards consciousness in robots" In Bewusstein, Thomas Metzinger Paderborn/München/Wien/Zürich 1996 Dennett IV Daniel Dennett "Animal Consciousness. What Matters and Why?", in: D. C. Dennett, Brainchildren. Essays on Designing Minds, Cambridge/MA 1998, pp. 337-350 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Maschinenlernen | Pinker | Brockman I 110 Maschinenlernen/Pinker: Trotz der Fortschritte beim Maschinenlernen, insbesondere bei mehrschichtigen künstlichen neuronalen Netzwerken, sind die derzeitigen KI-Systeme noch lange nicht an dem Punkt angelangt, generelle Intelligenz zu erreichen (wenn dieser Begriff überhaupt kohärent ist). Stattdessen beschränken sie sich auf Probleme, die darin bestehen, gut definierten Input auf gut definierten Output abzubilden (...). Viele der Erfolge beruhen nicht auf einem besseren Verständnis der Funktionsweise von Intelligenz, sondern auf der brachialgewaltigen Kraft schnellerer Chips und größerer Daten, die es ermöglichen, die Programme an Millionen von Beispielen zu trainieren und auf ähnliche neue zu generalisieren. Jedes System ist ein Idiot savant, mit wenig Vermögen zu Problemen zu springen, für deren Lösung es nicht eingerichtet wurde, und einer zerbrechlichen Bewältigung derer, für die es eingerichtet wurde. VsPinker siehe >Starke Künstliche Intelligenz/Dennett. Pinker: (...) um das Offensichtliche zu sagen: keines dieser Programme hat einen Schritt in Richtung der Übernahme des Labors oder der Versklavung seiner Programmierer gemacht. Pinker, S. “Tech Prophecy and the Underappreciated Causal Power of Ideas” in: Brockman, John (ed.) 2019. Twenty-Five Ways of Looking at AI. New York: Penguin Press. |
Pi I St. Pinker Wie das Denken im Kopf entsteht München 1998 Brockman I John Brockman Possible Minds: Twenty-Five Ways of Looking at AI New York 2019 |
Symbole | Deacon | I 79 Symbole/Deacon: Die Tradition nimmt an, dass symbolische Assoziation durch das Lernen der Verbindung zwischen einem Geräusch oder einer Zeichenkette mit etwas anderem in der Welt gebildet wird. DeaconVsTradition: Das ist es, was wir dagegen mit Index bzw. indexhafter oder indizierender Assoziation meinen. >Icons/Deacon. I 80 Auch Wörter können ein Index sein: Bsp „Aha!“, „dort“ usw. >Indexikalität. Verstehen: Ein Zeichen dafür, dass jemand ein Wort verstanden hat ist seine Fähigkeit, dieses Wort in anderen Sätzen zu verwenden. Wenn das Wort allerdings nur irgendwo eingebaut wird, wäre das nur ein indexartiges oder ikonisches Verstehen. >Verstehen, >Sprachgebrauch. Symbol: Um etwas als Symbol zu verwenden, müsste man auch die referentiellen Funktionen (worauf bezieht es sich?) handhaben können. >Referenz, >Symbolische Referenz. Def Reizverallgemeinerung: Der Transfer von Assoziationen von einem Reiz auf einen ähnlichen. Ähnlich die Übertragung von gelernten Mustern auf einen ähnlichen Kontext. Das wird oft mit symbolischen Assoziationen verwechselt. >Assoziation, >Reize, >Reizbedeutung, >Sprachgebrauch, >Verallgemeinerung. I 81 Lernen/DeaconVsTradition: Solche Übertragungen sind keine besonderen Lernformen, sondern einfach ikonische Projektionen. Das geschieht von selbst, weil immer Mehrdeutigkeit im Spiel ist. Psychologische Modelle sprechen oft von Regeln für diese Übertragung. >Lernen, >Regeln. DeaconVs: Da es sich um eine ikonische Relation handelt, gibt es keine implizite Liste von Kriterien, die gelernt wird. ((s) Bilder werden direkt verglichen, nicht anhand von Listen von Kriterien). Icon/Deacon: Wörter oder Reize stehen für eine Menge von Dingen, die sich mehr oder weniger voneinander unterscheiden. Menschen und auch Tiere lernen das. Dieses Lernen geschieht nicht durch Kriterien für Symbole, sondern durch ikonische Überlappung. Diese liefert die Basis für indexhafte Referenz. I 83 Symbol/Lernen/Deacon: Die Schwierigkeit des symbolischen Lernens rührt von der komplexen Relation her, die ein Symbol (z.B. ein Wort) zu anderen Symbolen hat. Solche komplexen Relationen gibt es nicht zwischen Indices (einfachen Zeichen mit physischer Verbindung zu einem Objekt). I 92 Symbole/Deacon: Problem: Symbole können nicht einzeln gelernt werden, da sie untereinander ein System bilden. I 93 Bevor eine einzige Assoziation Symbol-Objekt überhaupt festgestellt werden kann, muss das vollständige logische System der Symbole gelernt sein. Problem: selbst bei wenigen Symbolen gibt es eine sehr große Zahl von möglichen Kombinationen, von denen die meisten sinnlos sind. Diese müssen aussortiert, d.h. „verlernt“ werden. I 99 Symbole/Deacon: Symbole sind keine unstrukturierte Menge von Tokens die Gegenstände repräsentieren, sondern sie repräsentieren sich auch untereinander. Symbole referieren nicht direkt auf Dinge in der Welt, sondern sie tun dies indirekt, indem sie auf andere Symbole referieren ((s) Weil sie in einem syntaktischen und semantischen System lokalisiert sind). I 100 Begrenzung/Grenzen: Zufällige uninterpretierte Zeichenketten haben keine Referenz und daher keine Begrenzung in ihrer Menge. Anders Symbole: Ihre Menge ist begrenzt wegen des (praktischen, externen) Gebrauchs und wegen des Gebrauchs der anderen Symbole, durch die sie definiert sind. Frage: warum sind nur einige Arten von Symbolsystemen in menschlichen Sprachen verwirklicht, andere aber nicht? I 266 Symbole/Deacon: es ist falsch anzunehmen, sie wären irgendwo im Gehirn lokalisiert. Sie sind vielmehr Relationen zwischen Tokens, nicht die Tokens selbst. Sie symbolische Funktion wird auch nicht durch eine spezielle Assoziation konstituiert, sondern durch die Menge der Assoziationen, die in jeder Instanz des Symbols teilweise abgebildet sind. I 267 Im Gehirn sind die Operationen für die Organisation dieser kombinatorischen Relationen im präfrontalen Cortex angesiedelt. I 336 Symbole/Sprache/Gehirn/Evolution/Deacon: These: Es ist der Symbolgebrauch, der es erforderlich machte dass unser menschliches Gehirn sich so entwickelte, dass ein besonderes Gewicht auf Aktionen im präfrontalen Cortex gelegt werden konnte. >Adaption/Deacon. I 339 Symbole/Evolution/Gehirn/DeaconVsPinker/DeaconVsChomsky: Was immer wir „Sprachinstinkt“ nennen, Symbolverarbeitung ist so stark im Gehirn verteilt, dass sie nicht der natürlichen Selektion unterworfen sein kann. Damit ist Sprache von dem abgeschnitten, was die biologische Evolution formen kann. >Denken, >Kognition, >Informationsverarbeitung/Psychologie, vgl. >Kognitionspsychologie. I 339/340 Universalgrammatik/Sprachentstehung/Lösung/Deacon: Ko-Evolution von Sprachen mit Rücksicht auf die Gegebenheiten und Dispositionen des Gehirns. Das kann eine Erklärung für eine entstehende grammatische Universalität sein. >Universalgrammatik, >Symbolische Kommunikation, >Symbolisches Lernen, >Symbolische Repräsentation. |
Dea I T. W. Deacon The Symbolic Species: The Co-evolution of language and the Brain New York 1998 Dea II Terrence W. Deacon Incomplete Nature: How Mind Emerged from Matter New York 2013 |
Universalgrammatik | Deacon | I 38 Universalgrammatik/Pinker/Deacon: Pinker ist ein Vertreter vieler Ideen von Chomsky über die Einmaligkeit der menschlichen Sprache. >St. Pinker. Sprachinstinkt/Pinker/Deacon: These: Angeborenes grammatisches Wissen ist nicht unvereinbar mit einer adaptionistischen Interpretation seines Ursprungs. Dieser Instinkt könnte sich graduell im Verlauf der natürlichen Selektion herausgebildet haben. Damit vermeiden wir, unwahrscheinliche Zufälle annehmen zu müssen(1). Deacon: andererseits versieht uns das noch nicht mit einer formalen Erklärung von Sprachkompetenz und wie sie in der Selektion entstand. DeaconVsPinker: Pinkers Theorie des Sprachinstinkts wiederholt nur eine Beschreibung des Problems und gibt ihm einen neuen Namen. I 103 Universalgrammatik/Chomsky/Deacon: (Chomsky 1972(2); 1980(3); 1988(4)) Chomsky ging von drei Einsichten aus: 1. Die logische Struktur der Grammatik ist viel komplexer als man bis dahin angenommen hatte, dennoch stellt sie kein Problem für Sprecher einer Sprache dar. 2. Obwohl Sprachen an der Oberfläche stark unterschiedliche Züge aufweisen, I 104 haben sie eine gemeinsame Tiefenstruktur (Tiefenlogik). Dies erschwert wiederum die Entdeckung dieser Regeln, die erst indirekt erschlossen werden müssen. 3. Man kann beobachten, dass Kinder schnell ein beachtliches Wissen der komplexen grammatischen Regeln lernen, und zwar ohne Trial-and-Error-Verfahren. Einige Autoren haben das ausgeweitet zu der These, dass die abstrakten Regeln für eine natürliche Sprache niemals entdeckt werden könnten. Andere Autoren wendeten ein, dass man die Regeln niemals induktiv aus Texten erschließen könnte, gäbe es nicht vorher vorhandenes Wissen über die Grammatik. (Siehe Chomsky und Miller, 1963 für eine formale Darstellung dieses Arguments). DeaconVsUniversalgrammatik: diese Kur ist radikaler als das Leiden, dass sie beseitigen soll. Ihre Annahmen über Gehirne und Evolution sind viel zu stark. Sie macht aus Kindern super-intelligente Lernsubjekte. I 105 Manche Autoren VsUniversalgrammatik: nehmen an, dass hier Strohmänner aufgebaut werden: eine eingeschränktes Modell von Spracherwerb als Induktion und die Behauptung, dass Spracherfahrung ohne Feedback erfolgt. I 138 Universalgammatik/DeaconVsUniversalgrammatik/Deacon: Def Pidgin-Sprache/pidgin languages/Deacon: das sind Sprachen, die aus einer Kollision von angestammten Sprachen eines Gebiets mit Einwanderersprachen entstanden. Pidginsprachen sind niemandes Muttersprache. Sie können innerhalb von einer Generation zugunsten von „kreolischen Sprachen“ verschwinden. Erstaunlicherweise ähneln sich die syntaktischen Strukturen verschiedener kreolischer Sprachen. I 139 Unter anderem Bickerton (1981(5), 1984(6), 1990(7)) nimmt das als Beleg für angeborene grammatische Muster. DeaconVsBickerton/DeaconVsUniversalgrammatik: Wir können die Sprachlernfähigkeiten anders erklären als durch eine angeborene Universalgrammatik: die Kinder nehmen viele Phrasen zunächst als unanalysiertes Ganzes, um sie später zu zerlegen. I 140 Gehirne haben sich so entwickelt, dass sie verschiedene Lernstrategien zu verschiedenen Zeitpunkten anwenden können. Diese Strategien konkurrieren um neuronale Ressourcen. >Grammatik. 1. Pinker, Steven: Der Sprachinstinkt, Deutsch 1996, Englisch: The Language Instinct, Neuauflage 2000) 2. Chomsky, Noam (1972) 3. Chomsky, Noam (1980) 4. Chomsky, Noam (1988) 5. Bickerton, Derek (1981): Roots of language. Ann Arbor: Karoma Publishers, Inc., Pp. xiii + 351. 6. Bickerton, Derek (1984): The Language bioprogram hypothesis, June 1984, Behavioral and Brain Sciences 7(02): 173 - 188. 7. Bickerton, Derek (1990): Language & Species. University of Chicago Press. |
Dea I T. W. Deacon The Symbolic Species: The Co-evolution of language and the Brain New York 1998 Dea II Terrence W. Deacon Incomplete Nature: How Mind Emerged from Matter New York 2013 |
Universalgrammatik | Pinker | Deacon I 38 Universalgrammatik/Pinker/Deacon: Pinker ist ein Vertreter vieler Ideen von Chomsky über die Einmaligkeit der menschlichen Sprache. >Noam Chomsky. >Grammatik, >Sprache. Sprachinstinkt/Pinker/Deacon: St. Pinker(1) These: angeborenes grammatisches Wissen ist nicht unvereinbar mit einer adaptionistischen Interpretation seines Ursprungs. Dieser Instinkt könnte sich graduell im Verlauf der natürlichen Selektion herausgebildet haben. Damit vermeiden wir, unwahrscheinliche Zufälle annehmen zu müssen. >Selektion, >Adaption. Deacon: Andererseits versieht uns das noch nicht mit einer formalen Erklärung von Sprachkompetenz und wie sie in der Selektion entstand. DeaconVsPinker: Pinkers Theorie des Sprachinstinkts wiederholt nur eine Beschreibung des Problems und gibt ihm einen neuen Namen. 1.St. Pinker, Der Sprachinstinkt, Deutsch 1996, Englisch: The Language Instinct, Neuauflage 2000) |
Pi I St. Pinker Wie das Denken im Kopf entsteht München 1998 Dea I T. W. Deacon The Symbolic Species: The Co-evolution of language and the Brain New York 1998 Dea II Terrence W. Deacon Incomplete Nature: How Mind Emerged from Matter New York 2013 |
Begriff/ Autor/Ismus |
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Sprache | Pinker, St. | Perler/Wild I 325 1. Sprache/Evolution/Pinker: These Sprache ist jüngeren Datums, dabei hebt er die Unterschied zwischen Mensch und Tier hervor. 2. Sprache/Evolution/VsPinker: These Sprache ist eher etwas, das auf einem großen Unterbau allgemeinerer kognitiver Fähigkeiten aufgebaut sei. Aus der tierischen Kommunikation kann dann auch etwas über menschliche Kommunikation gelernt werden. P.Greenfield: These Sprache und Werkzeuggebrauch haben eine grundlegende gemeinsam Basis. Die Fähigkeit, hierarchisch strukturierte Aufgaben der Objektmanipulation zu vervollständigen. Z.B. die Vervollständigung von Untergruppen für eine Kombination zu größeren Objekten. Das entspricht Chomskys Vorstellung vom Aufbau der Sprache. (Nominalï·", Verbalphrasen als Untergruppen). I 327 These diese Vermögen haben eine neuronale Basis, die sich lange vor dem Auseinandergehen von Hominiden und Pongiden entwickelt hat. |
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