Lexikon der Argumente


Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
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Begriff/
Autor/Ismus
Autor
Autor
Eintrag
Eintrag
Literatur
Literatur
Bedeutung Quine Davidson: I 143
Quine verbindet Bedeutung und Inhalt mit dem Feuern von Sinnesnerven (Kompromissvorschlag). Dadurch wird seine Erkenntnistheorie naturalistisch. >Erkenntnistheorie/Quine. (Laut Rorty): Begriff, Bedeutung: Quine: Begriff, Bedeutung ist bloß eine Spezies von Intentionen. Und alle Intentionen sollen gekippt werden. "Bedeutet", "glaubt" und »wünscht« haben keine behavioralen Äquivalente. "Meinung" und "Wunsch" sind ebenso entbehrlich wie die Begriffe "Begriff" und "Anschauung".

Quine I 89f
Reizbedeutung ist unabhängig von der Zahl der Sprecher. Die Beobachtungsnähe: gesellschaftlich: ist Ähnlichkeit der Reizbedeutung innerhalb der Gemeinschaft. Beobachtungsnähe: hoch: Bsp Farben; niedrig: Bsp "Junggeselle".
I 92
Reizsynonymie: Bsp für jeden Sprecher bedeutet: "Junggeselle" = "unverheirateter Mann". Aber die Reizbedeutung ist nicht gleich für verschiedene Sprecher! Gaurisankar: Gelegenheitssätze schließen sich aus. Nach Entdeckung fallen Reizbedeutungen zusammen.
Die Bedeutung von "Neutrino" ist nicht sprachneutral und ist nicht übersetzbar in Eingeborenensprache. Die Theorie ist ewig unterbestimmt, echte kulturelle Gegensätze. Die Synonymie ist undefinierbar. Die Wahrheit von wissenschaftlicher Methode ist undefinierbar! (nur innerhalb der Theorie). >Synonymie/Quine.
I 317
Gesetze: ergeben sich aus Bedeutung von Termini! Dass Sokrates nur auf einen zutrifft, ist nicht so zufällig. Gesetz ergibt sich aus der Bedeutung des allgemeinen Terms, nicht aus den Umständen.
II 61ff
Benennen: ist Name oder singulärer Term. Bezeichnen: ist Prädikat. Beides ist Bezugnahme, nicht Bedeutung. >Bezug/Referenz.
II 61 ff
Bedeutung: ist etwas, das ein Ausdruck haben kann, als etwas Äußerliches. Homonyme haben verschiedene Bedeutungen. Der Ausdrucksbegriff darf den Bedeutungsbegriff nicht voraussetzen. Schlüssel: ist Ersetzbarkeit (bei Bejahung, nicht absolut). "Bedeuten" ist intransitiv, bei gleicher Bedeutung folgt nicht ein gemeinsames Ding. Jetzt aber: nach Voraussetzung von "Gleichbedeuten" können wir eine Bedeutung annehmen! >Ontologie/Quine.
VI 74
Def Bedeutung/Quine: Bedeutung ist die Klasse aller mit einem Ausdruck bedeutungsgleichen Ausdrücke. Kann man dann ein Ding a als Klasse aller a-gleichen Dinge definieren? Nein, weil ein Hund nicht mit der Klasse der Hunde gleichgesetzt werden kann.
VI 75
Bedeutung/Quine: nur prüfbare Sätze haben empirischen Gehalt. Problem: ist Bedeutung von Junktoren usw. Ist Lösung: die Substitutivität? Dies geht nicht von Sprache zu Sprache.
XII 94f
Bedeutung/Erfahrung/Holismus/QuineVsPeirce: wenn Bedeutung das ist, was einen Unterschied für die Erfahrung macht, dann betrifft das ganze Theorien, nicht einzelne Erfahrungssätze. Pro: das ist dann die Erfahrungsgrundlage. Falsifikation/QuineVsPopper: zeigt nur die Falschheit einer oder mehrerer Aussagen, aber nicht welcher.

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987
Beobachtung Lakatos Hacking I 286
Beobachtung/LakatosVsPopper: Falsifikationismus kann nicht richtig sein, weil er die Unterscheidung von Theorie und Beobachtung voraussetzt. Die schlichte Regel, wonach der Mensch denkt und die Natur lenkt, sei nicht haltbar. Zwei falsche Annahmen: 1. Es gebe eine psychologische Grenze zwischen spekulativen und beobachtungsbezogenen Sätzen
2. Die Annahme, dass Beobachtungsaussagen durch Fakten bewiesen werden könnten.
HackingVsLakatos: diese Annahmen werden nun seit 15 Jahren verhöhnt, doch Lakatos' Argumentation ist oberflächlich. Er hat nur ein einziges Bsp: Galileis Beobachtung von Sonnenflecken durch ein Fernrohr:
Sehen/Lakatos: Das könne kein reines Sehen gewesen sein.
>Methode/Lakatos, vgl. >Instrumentalismus, >Beobachtungssatz, >Beobachtung, >Beobachtungssprache, >Verifikation, >Falsifikation/Lakatos.

Laka I
I. Lakatos
The Methodology of Scientific Research Programmes: Volume 1: Philosophical Papers (Philosophical Papers (Cambridge)) Cambridge 1980

Hacking I
I. Hacking
Einführung in die Philosophie der Naturwissenschaften Stuttgart 1996
Definitionen Popper Mayr I 92
Popper: war grundsätzlich gegen Definitionen. PopperVsDefinition.
I 364
Gegensatz Bedeutung - Wahrheit/Popper: Erforschung der Bedeutungen führe zu nichts, Wissenschaft habe es allein mit Wahrheit zu tun. MayrVsPopper. >Bedeutungstheorie, >Wahrheit/Wissenschaft.

Po I
Karl Popper
Grundprobleme der Erkenntnislogik. Zum Problem der Methodenlehre
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Mayr I
Ernst Mayr
Das ist Biologie Heidelberg 1998
Determinismus Popper McGinn I 135
Freiheit/Domestizierungstheorie/indeterministisch/McGinn: These: nur ein akausales Modell könne der Freiheitsmodalität gerecht werden. Wenn man sagte, der Akteur habe anders handeln können, müsse man meinen, dass eine Wiederholung nicht dazu führen würde, dass die Entscheidung determiniert wäre.
(Entsprechend meinen manche, Freiheit müsse in quantenmechanischer Unbestimmtheit wurzeln.) Bsp

Eccles/Popper: These: Zufallsereignisse auf subatomarer Ebene im Gehirn seien verantwortlich für unsere Freiheit. >Eccles/Popper.

McGinnVsEccles/McGinnVsPopper: das ist eine verzweifelte Reaktion auf Probleme der ersten Art: Zufälligkeit auf der allertiefsten Ebene wird benötigt. Dann ist der Akteur quasi ein passives Opfer der Quantensprünge.
Beide Arten der Erklärung sind unbefriedigend, die unterstellten Ähnlichkeiten sind Verzerrungen.

Po I
Karl Popper
Grundprobleme der Erkenntnislogik. Zum Problem der Methodenlehre
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

McGinn I
Colin McGinn
Die Grenzen vernünftigen Fragens Stuttgart 1996

McGinn II
C. McGinn
Wie kommt der Geist in die Materie? München 2001
Erfahrung Gadamer I 352
Erfahrung/Gadamer: Alle Erfahrung ist (...)
I 353
nur in Geltung, solange sie sich bestätigt. Insofern beruht ihre Dignität auf ihrer prinzipiellen Wiederholbarkeit. Das bedeutet aber, dass Erfahrung ihrem eigenen Wesen nach ihre Geschichte in sich aufhebt und dadurch auslöscht. Schon für die Erfahrung des täglichen Lebens gilt das, und erst recht für jede wissenschaftliche Veranstaltung derselben. Insofern ist es keine zufällige Einseitigkeit der modernen Wissenschaftstheorie, sondern sachlich begründet, dass die Theorie der Erfahrung ganz teleologisch auf den Wahrheitserwerb bezogen ist, der in ihr erreicht wird. >Erfahrung/Husserl.
I 356
Dass Erfahrung gültig ist, solange sie nicht durch neue Erfahrung widerlegt wird (ubi non reperitur instantia contradictoria), charakterisiert offenbar das allgemeine Wesen von Erfahrung, ganz gleich, ob es sich um ihre wissenschaftliche Veranstaltung im modernen Sinne handelt oder um die Erfahrung des täglichen Lebens, wie sie von jeher gemacht wurde. So entspricht diese Charakterisierung denn auch ganz der Analyse des Begriffs der Induktion, die Aristoteles im Anhang seiner zweiten Analytiken gegeben hat.(1) >Induktion/Aristoteles.
I 358
GadamerVsAristoteles: Was Aristoteles an der Erfahrung interessiert, ist lediglich ihr Beitrag zur Begriffsbildung. >Erfahrung/Aristoteles.
Wird so Erfahrung auf ihr Resultat hin betrachtet, so wird damit der
Gadamer I 359
eigentliche Prozess der Erfahrung übersprungen. Gadamer: Dieser Prozess nämlich ist ein wesentlich negativer. Er ist nicht einfach als die bruchlose Herausbildung typischer Allgemeinheiten zu beschreiben. Diese Herausbildung geschieht vielmehr dadurch, dass ständig falsche Verallgemeinerungen durch die Erfahrung widerlegt, für typisch Gehaltenes gleichsam enttypisiert wird.(2)
Negative Erfahrung/Gadamer: (...) die eigentliche Erfahrung ist immer eine negative.
Wenn wir an einem Gegenstand eine Erfahrung machen, so heißt das, dass wir die Dinge bisher nicht richtig gesehen haben und nun besser wissen, wie es damit steht, Die Negativität der Erfahrung hat also einen eigentümlich produktiven Sinn. Sie ist nicht einfach eine Täuschung, die durchschaut wird und insofern eine Berichtigung, sondern ein weitgreifendes Wissen, das erworben wird.
Dialektische Erfahrung/Gadamer: Es kann also nicht ein beliebig aufgelesener Gegenstand sein, an dem man eine Erfahrung macht, sondern er muss so sein, dass man an ihm ein besseres Wissen nicht nur über ihn, sondern über das, was man vorher zu wissen meinte, also über ein Allgemeines gewinnt. Die Negation, kraft deren sie das leistet, ist eine bestimmte Negation. Wir nennen diese Art
der Erfahrung dialektisch.
>Erfahrung/Hegel.
I 361
(...) die Anwendung, die Hegel auf die Geschichte macht, indem er sie im absoluten Selbstbewusstsein der Philosophie begriffen sieht (>Erfahrung/Hegel), [wird] dem hermeneutischen Bewusstsein nicht gerecht (...). Hermeneutik/Gadamer: Das Wesen der Erfahrung wird hier von vornherein von dem her gedacht, worin Erfahrung überschritten ist. Erfahrung selber kann nie Wissenschaft sein. Sie steht in einem unaufhebbaren Gegensatz zum Wissen und zu derjenigen Belehrung, die aus theoretischem oder technischem Allgemeinwissen fließt.
Offenheit: Die Wahrheit der Erfahrung enthält stets den Bezug auf neue Erfahrung. Daher ist derjenige, den man erfahren nennt, nicht nur durch Erfahrungen zu einem solchen geworden, sondern auch für Erfahrungen offen. Damit aber enthält der Begriff der Erfahrung, um den es jetzt geht, ein qualitativ neues Moment. Er meint nicht nur Erfahrung im Sinne der Belehrung, die sie über dieses oder jenes gewährt. Er meint Erfahrung im Ganzen.
I 363
Die eigentliche Erfahrung ist diejenige, in der sich der Mensch seiner Endlichkeit bewusst wird. An ihr findet das Machenkönnen und das Selbstbewusstsein seiner planenden Vernunft seine Grenze. Es erweist sich als bloßer Schein, dass sich alles rückgängig machen lässt, dass immer für alles Zeit ist und alles irgendwie wiederkehrt. Der in der Geschichte Stehende und Handelnde macht vielmehr ständig die Erfahrung, dass nichts wiederkehrt. Anerkennen dessen, was ist, meint hier nicht: Erkennen dessen, was einmal da ist, sondern Einsicht in die Grenzen, innerhalb deren Zukunft für Erwartung und Planung noch offen ist - oder noch grundsätzlicher, dass alle
Erwartung und Planung endlicher Wesen eine endliche und begrenzte ist. Eigentliche Erfahrung ist somit Erfahrung der eigenen Geschichtlichkeit.
>Text/Gadamer, >Ich-Du-Verhältnis/Gadamer.
I 372
(...) die Negativität der Erfahrung [impliziert] logisch gesehen die Frage impliziert, In der Tat ist es der Anstoß, den dasjenige darstellt, das sich der Vormeinung nicht einfügt, durch den wir Erfahrungen machen. Auch das Fragen ist daher mehr ein Erleiden als ein Tun. Die Frage drängt sich auf. Es lässt sich ihr nicht länger ausweichen und bei der gewohnten Meinung verharren. >Frage/Gadamer.
I 421
Erfahrung/Gadamer: Die Erfahrung ist nicht zunächst wortlos und wird dann durch die Benennung zum Reflexionsgegenstand gemacht, etwa in der Weise der Subsumtion unter die Allgemeinheit des Wortes. Vielmehr gehört es zur Erfahrung selbst, dass sie die Worte sucht und findet, die sie ausdrücken. >Sprache und Denken/Gadamer.
I 454
Erfahrung/Erkenntnis/Gadamer: Die Sprachlichkeit unserer Welterfahrung ist vorgängig gegenüber allem, das als seiend erkannt und angesprochen wird. Der Grundbezug von Sprache und Welt bedeutet daher nicht, dass die Welt Gegenstand der Sprache werde. Was Gegenstand der Erkenntnis und der Aussage ist, ist vielmehr immer schon von dem Welthorizont der Sprache umschlossen. Die Sprachlichkeit der menschlichen Welterfahrung als solche meint nicht die Vergegenständlichung der Welt.

1. An. Post. B 19 (99ff.).
2. Das wird durch Karl Poppers Begriffspaar von trial and error ähnlich beschrieben - mit der Einschränkung, dass diese Begriffe all zu sehr von der willentlichen, all zu wenig von der leidenschaftlichen Seite des menschlichen Erfahrungslebens ausgehen.
GadamerVsPopper: Das ist, soweit man die „Logik der Forschung“ allein im Auge hat, berechtigt, aber gewiss nicht, wenn man die im Erfahrungsleben der Menschen wirksame Logik meint.

Gadamer I
Hans-Georg Gadamer
Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010

Gadamer II
H. G. Gadamer
Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977
Erklärungen Hacking I 98 ff
Gute Erklärung/Hacking: Eine gute Erklärung zeigt Zusammenhang. Aber: Dieselben Entitäten können immer anders erklärt werden. >Zusatzhypothesen.
Daher: VsReichenbach/VsSalmon: Dass man auf verschiedenen Wegen zur selben Zahl kommt, beweist nichts - petitio principii.
I 98
Wirklichkeit gehört nicht zur Erklärung. >Realität, >Wirklichkeit.
I 100
Daraus folgt: VsKonvergenztheorie: Konvergenz ist nur kumulativ und selbst keine Ausrichtung auf Konvergenz. >Konvergenz, vgl. >Regularitäten.
I 103
VsPopper: Erfolg ist keine Bestätigung einer Erklärung. Er zeigt höchstens, dass wir vernünftig in einer vernünftigen Welt sind. >Angemessenheit, wie Aristoteles.
>Adäquatheit, >Beste Erklärung, >Bestätigung, >Erfolg, >R. Popper.

Hacking I
I. Hacking
Einführung in die Philosophie der Naturwissenschaften Stuttgart 1996
Falsifikation Chisholm II 22
RutteVsPopper: Wer jede empirische Basis als bloß vorläufig darstellt, stellt sie auf dieselbe Ebene wie jede theoretische Hypothese und kann in Überprüfung dann auch nichts anderes mehr sehen als Herstellung von Kohärenz. - Warum soll Empirie dann überhaupt bevorzugte Prüfinstanz sein? >Bestätigung, >Verifikation, >Verifikationismus, >Rechtfertigung.

Rutte, Heiner. Mitteilungen über Wahrheit und Basis empirischer Erkenntnis, mit besonderer Berücksichtigung des Wahrnehmungs- und Außenweltproblems. In: M.David/L. Stubenberg (Hg) Philosophische Aufsätze zu Ehren von R.M. Chisholm Graz 1986

Chisholm I
R. Chisholm
Die erste Person Frankfurt 1992

Chisholm II
Roderick Chisholm

In
Philosophische Aufsäze zu Ehren von Roderick M. Ch, Marian David/Leopold Stubenberg Amsterdam 1986

Chisholm III
Roderick M. Chisholm
Erkenntnistheorie Graz 2004
Falsifikation Feyerabend I 74
Einstein/Popper/Feigl: FeyerabendVsPopper: Popper und Feigl haben versucht, aus Einstein einen naiven Falsifikationisten zu machen. In Wirklichkeit stellt Einstein "die Vernunft der Sache“ über die „Verifikation durch kleine Effekte". "…wenn überhaupt keine Lichtablenkung oder Perihelbewegung bekannt wären, wäre die Theorie doch überzeugend, weil sie das Inertialsystem vermeidet."
I 236
Falsifikation/FeyerabendVsPopper: Dass neue Beobachtungen alte widerlegten und so den Aufbau einer neuen Astronomie erzwangen ist sicher nicht richtig für Kopernikus. Ein so komplexer Prozess wie die "kopernikanischen Revolution" ist nicht auf ein einziges Prinzip zurückzuführen. >Fortschritt.

II 15
Theorie/Feyerabend: Bestätigte Theorien werden nicht so sehr durch Experimente widerlegt, wie durch widersprechende andere Theorien. >Bestätigung, >Widersprüche.
II 77ff
Falsifizierbarkeit/FeyerabendVsPopper: Das Kriterium verliert seinen Sinn in einer Welt, in der Ideen fest mit dem entsprechenden Sachverhalten verbunden sind. Hier tritt die Stabilität der so ausgezeichneten Resultate (in einem festen Rahmen) an die Stelle ihrer Falsifizierbarkeit. Vgl. >Bestätigung, >Rechtfertigung.

Feyerabend I
Paul Feyerabend
Wider den Methodenzwang Frankfurt 1997

Feyerabend II
P. Feyerabend
Erkenntnis für freie Menschen Frankfurt 1979
Falsifikation Kuhn I 90
Falsifikation/KuhnVsPopper: in der Geschichte der Wissenschaft gibt es kein Beispiel für Falsifikation durch Vergleich mit der Natur - für jene, die sich auf Newtons Theorie festgelegt haben, ist sein zweites Gesetz einfach eine rein logische Aussage, die durch Beobachtungen gar nicht widerlegt werden kann. >Wissenschaft/Kuhn, >Paradigmen, >Beobachtung/Kuhn, >Bestätigung, >Verifikation/Kuhn.
I 157
Falsifikation/ KuhnVsPopper: anomale Erfahrungen dürfen nicht mit falsifizierenden gleichgestellt werde - ich glaube, dass es letztere überhaupt nicht gibt - einerseits gibt es zu viel Abweichungen - andererseits: wenn nur größere Abweichungen zur Ablehnung einer Theorie führen soll, gibt es kein Kriterium. >Kriterien/Kuhn, >Erfahrung/Kuhn.
I 158
Falsifikation ist immer post festum. - Dann kann sie aber genauso gut Verifikation eines neuen Paradigmas genannt werden. >Paradigmen.

Kuhn I
Th. Kuhn
Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen Frankfurt 1973
Falsifikation Lakatos Hacking I 286
LakatosVsPopper: Falsifikation (Falsifikationismus) ("Der Mensch denkt, die Natur lenkt") kann nicht richtig sein, weil er die Unterscheidung Theorie/Beobachtung voraussetzt. Falsche Annahmen:
1. Dass es eine psychologische Grenze zwischen spekulativen Sätzen und Beobachtungssätzen gäbe
2. Dass Beobachtungssätze durch Fakten bewiesen werden könnten.
>Beobachtungssatz, >Beobachtung, >Beobachtungssprache, >Theorie.

Schurz I 15
Falsifikation/Asymmetrie/Popper: gilt bei strikten (ausnahmslosen Allsätzen): sie können durch keine endlichen Menge von Beobachtungen verifiziert aber durch ein einziges Gegen Bsp falsifiziert werden. LakatosVsPopper: Theorien werden nie aufgrund eines einzigen Gegen Bsp verworfen, sondern angepasst.
>Fortschritt.

Laka I
I. Lakatos
The Methodology of Scientific Research Programmes: Volume 1: Philosophical Papers (Philosophical Papers (Cambridge)) Cambridge 1980

Hacking I
I. Hacking
Einführung in die Philosophie der Naturwissenschaften Stuttgart 1996

Schu I
G. Schurz
Einführung in die Wissenschaftstheorie Darmstadt 2006
Falsifikation Popper I 122
Falsifikation/Popper: kann immer ad hoc außer Kraft gesetzt werden. >Hilfshypothesen, >Quine-Duhem-These.
I 123
Empirische wissenschaftliche Methode: besteht gerade im Ausschluss solcher Verfahren - "Humescher Widerspruch": nur Erfahrung ist zulässig, aber eben nicht beweiskräftig. Lösung/Popper: nicht alle Sätze sind "vollentscheidbar". - Es muss besondere empirische Sätze als Obersätze der falsifizierenden Schlüsse geben.
>Unentscheidbarkeit.
I 127
Das können aber nicht Protokollsätze sein, diese sind nur psychologisch. >Protokollsätze.
Stegmüller I 400f
Falsifikation/Popper: muss selbst wiederholbar sein. - Man kann Allsätze in "Es-gibt-nicht"-Sätze umformulieren, um sie zu falsifizieren. - Bsp "Es gibt keine nichtweißen Schwäne". >Induktion/Popper
Schurz I 15
Falsifikation/Asymmetrie/Popper: Die Asymmetrie gilt bei strikten (ausnahmslosen Allsätzen): sie können durch keine endlichen Menge von Beobachtungen verifiziert aber durch ein einziges Gegen Bsp falsifiziert werden. LakatosVsPopper: Theorien werden nie aufgrund eines einzigen Gegenbeispiels verworfen, sondern angepasst.
>Asymmetrie.

Po I
Karl Popper
Grundprobleme der Erkenntnislogik. Zum Problem der Methodenlehre
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Schu I
G. Schurz
Einführung in die Wissenschaftstheorie Darmstadt 2006
Geschichte Dray Wright I 34
Geschichte/Erklärung/Gesetze/Dray/Wright, G. H.: William Dray (W. Dray Laws and Explanation in History, 1957) Dray verfolgt eine ganz andere Erklärung als Popper und Hempel. DrayVsHempel/DrayVsPopper/Dray: Der Grund, warum historische Erklärungen normalerweise keinen Bezug auf Gesetze enthalten, ist nicht, dass die Gesetze so komplex und unbekannt sind, dass wir mit einer bloßen Skizze zufrieden sein müssen, auch nicht, dass sie zu trivial sind, sondern dass sich historische Erklärungen überhaupt nicht auf allgemeine Gesetze stützen.
Bsp Die Feststellung, dass Ludwig XIV. am Ende seines Lebens unbeliebt war, weil er eine für Frankreichs nationale Interessen schädliche Politik verfolgt hat.
I 35
Historische Gesetze/Dray: Es müssten die Bedingungen für die Gleichheit von Voraussetzungen spezifiziert werden. Erst dann hätten wir ein echtes Gesetz. Doch der einzige Fall, der unter dieses Gesetz fällt, wäre der, den es „erklären“ soll. Ein Rekurs auf dieses Gesetz würde daher nur auf eine erneute Beteuerung dessen hinauslaufen, was bereits festgestellt worden ist. >Geschichtsschreibung, >Geschichtsphilosophie, >Gesetze.

Dray I
W. Dray
Laws and Explanation in History Westport 1979

Dray I
W. H. Dray
Perspectives on History Sydney 1980

WrightCr I
Crispin Wright
Wahrheit und Objektivität Frankfurt 2001

WrightCr II
Crispin Wright
"Language-Mastery and Sorites Paradox"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

WrightGH I
Georg Henrik von Wright
Erklären und Verstehen Hamburg 2008
Geschichte Popper Wright I 34
Geschichte/Erklärung/Gesetze/Popper/Wright, G. H.: nach Popper ist der Grund dafür, dass in historischen Erklärungen keine allgemeinen Gesetze angeführt werden, dass die Gesetze zu trivial sind, als dass sie eine explizite Erwähnung verdienten. Wir kennen sie und nehmen sie stillschweigend als gegeben ein. G. H. von WrightVsPopper: es ist bemerkenswert, wie gut es den Verfechtern des Covering-Law-Modells historischer Erklärung gelingt, relevante Beispiele zu vermeiden. (Popper führt das Beispiel der ersten Teilung Polens 1772 an).
>Covering Laws.

1. K. Popper, Die offene Gesellschaft und ihre Feinde, 1957/1958 Bd. II, Kap. 15, Abschn. 2. S 327.

Po I
Karl Popper
Grundprobleme der Erkenntnislogik. Zum Problem der Methodenlehre
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

WrightCr I
Crispin Wright
Wahrheit und Objektivität Frankfurt 2001

WrightCr II
Crispin Wright
"Language-Mastery and Sorites Paradox"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

WrightGH I
Georg Henrik von Wright
Erklären und Verstehen Hamburg 2008
Induktion Genz II 303
Gleichförmigkeit/Hume: Wir unterstellen eine Gleichförmigkeit von Vergangenheit und Zukunft. >Regularität, >David Hume.
Physik/Theorie/Erklärung/Genz: Wir nehmen aber mehr als bloße Gleichförmigkeit an, wenn wir Warum-Erklärungen geben.
>Warum-Fragen.
Die Physik hofft auch auf einen bestimmten Ausgang von Experimenten, die noch nie angestellt wurden. Bloße Gleichförmigkeit reicht da nicht.
Erwartung/Genz: Erwartung wird durch Verständnis der Vergangenheit begründet. Besser als durch Regelmäßigkeiten. Daher gibt es auch kein "Problem der Induktion".
>Vorhersage.
II 304
Induktion/GenzVsPopper: Es gibt kein „Problem der Induktion“, Verständnis ist die Lösung statt der Annahme von Regularitäten. >Induktion/Goodman.
Prinzip/Genz: Die verschleierte Realität der Naturgesetze ist so beschaffen, dass wir sie durch Prinzipien verstehen können.
>Naturgesetze, >Gesetze, >Prinzipien.

Gz I
H. Genz
Gedankenexperimente Weinheim 1999

Gz II
Henning Genz
Wie die Naturgesetze Wirklichkeit schaffen. Über Physik und Realität München 2002
Induktion Mayr I 78
Induktion/Francis Bacon/Mayr: Bacon bewirkte eine große Rehabilitation (und eigentlich erstmalige Einführung) der Induktion. Das war für zwei Jahrhunderte maßgeblich. >F. Bacon.
Justus von LiebigVsBacon: 1863 gab es durch Liebig eine erstmalige Ablehnung Bacons. "Die Induktion allein kann keine neuen Theorien hervorbringen".
Biologie: Für die Biologie gelten praktisch keine der universalen Gesetze der Physik. Daher fiel sie weitgehend aus der Wissenschaftsphilosophie heraus.
>Naturgesetze, >Physik.
I 80
MayrVsPopper: Es ist oft sehr schwierig, wenn nicht unmöglich, eine unbrauchbare Theorie überzeugend zu falsifizieren. Die kategorische Aussage, dass bei einer einmaligen Falsifikation die gesamte Theorie falle, trifft auf die Evolutionsbiologie nicht zu. >Falsifikation, >K. Popper, >Theorien.
I 219
Def Induktion/Biologie/Mayr: Einfluss schon bestehender Gewebe auf die Entwicklung anderer Gewebe. Durch Proteine. Das hat bei fast allen Organismen große Bedeutung.

1. J. v. Liebig (1863). The natural laws of husbandry. Boston: D. Appleton and company.

Mayr I
Ernst Mayr
Das ist Biologie Heidelberg 1998
Induktion Popper I 110
Induktionsprinzip: es aus der Wissenschaft streichen zu wollen, hieße nichts anders, als die Entscheidung über Wahrheit und Falschheit der Theorien aus der Wissenschaft herauszunehmen. Das Induktionsprinzip kann nur ein allgemeiner Satz sein. Versucht man, es als einen "empirisch gültigen" Satz aufzufassen, so tauchen sofort dieselben Fragen nochmals auf, die zu seiner Einführung Anlass gegeben haben. Wir müssten um es zu rechtfertigen, induktive Schlüsse anwenden: Regress.
I 115
Induktion/Popper: wir lehnen sie ab, weil es kein geeignetes Abgrenzungskriterium gibt. Kein Kennzeichen des empirischen, nicht-metaphysischen Charakters eines theoretischen Systems. Abgrenzungskriterium: es wird ein Vorschlag für eine Festsetzung sein. Allein Sache des Entschlusses. Das ist nur zu rechtfertigen durch die Analyse seiner logischen Konsequenzen: Fruchtbarkeit, >Erklärungskraft usw.

Schurz I 15f
Induktion/PopperVsInduktion/Schurz: Popper These: Wissenschaft kann gänzlich ohne Induktion auskommen. -viele Autoren VsPopper. Theoretische Termini/Popper: Problem: weil Beobachtungssätze theoriebeladen sind, ist die Grenze zwischen >Beobachtungsbegriffen und >theoretischen Termini nicht scharf.

Po I
Karl Popper
Grundprobleme der Erkenntnislogik. Zum Problem der Methodenlehre
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Schu I
G. Schurz
Einführung in die Wissenschaftstheorie Darmstadt 2006
Letztbegründung Feyerabend II 82
Erklärung/Popper/Feyerabend: Popper geht noch weiter: Er erklärt »dass die Welt jeder unserer Theorien durch weitere Welten erklärt werden kann, die von weiteren Theorien beschrieben werden«. Die Lehre von einer letzten Realität fällt in sich zusammen. FeyerabendVsPopper: Das tut sie aber nur, weil sie seiner Lieblingsmethodologie nicht entspricht. Wenn sich jedoch herausstellt, dass die Welt endlich ist, dann haben wir eine »letzte Realität«.
>Realität, >Erklärung, >Rechtfertigung.

Feyerabend I
Paul Feyerabend
Wider den Methodenzwang Frankfurt 1997

Feyerabend II
P. Feyerabend
Erkenntnis für freie Menschen Frankfurt 1979
Methode Putnam V 258
Methode/Wissenschaft/Methodenfetischismus: Wenn es keine Methode gibt, wie soll man dann den Erfolg der Wissenschaft erklären? Putnam: Es gibt wohl Methoden, aber sie müssen einen Begriff der Rationalität voraussetzen.
V 261f
Wissenschaft/Methode/Popper: Wir müssen nur die am leichtesten zu falsifizierenden Hypothesen zulassen ((s) und wegen zu geringer Wahrscheinlichkeit, die anderen widerlegen). PutnamVsPopper: Das beinhaltet eine Auswahl aufgrund willkürlich angenommener Prädikate (Ausschluss von glau usw.). >Glau. Das ist immer noch eine zu enge Rationalitätsauffassung, sie schließt auch die Evolutionstheorie aus.
PopperVsPeirce: VsAbduktion, VsBeste Erklärung. >Abduktion, >Beste Erklärung. ((s) Eine vage Methode führt zu schwer interpretierbaren Resultaten).

Putnam I
Hilary Putnam
Von einem Realistischen Standpunkt
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Frankfurt 1993

Putnam I (a)
Hilary Putnam
Explanation and Reference, In: Glenn Pearce & Patrick Maynard (eds.), Conceptual Change. D. Reidel. pp. 196--214 (1973)
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (b)
Hilary Putnam
Language and Reality, in: Mind, Language and Reality: Philosophical Papers, Volume 2. Cambridge University Press. pp. 272-90 (1995
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (c)
Hilary Putnam
What is Realism? in: Proceedings of the Aristotelian Society 76 (1975):pp. 177 - 194.
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (d)
Hilary Putnam
Models and Reality, Journal of Symbolic Logic 45 (3), 1980:pp. 464-482.
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (e)
Hilary Putnam
Reference and Truth
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (f)
Hilary Putnam
How to Be an Internal Realist and a Transcendental Idealist (at the Same Time) in: R. Haller/W. Grassl (eds): Sprache, Logik und Philosophie, Akten des 4. Internationalen Wittgenstein-Symposiums, 1979
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (g)
Hilary Putnam
Why there isn’t a ready-made world, Synthese 51 (2):205--228 (1982)
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (h)
Hilary Putnam
Pourqui les Philosophes? in: A: Jacob (ed.) L’Encyclopédie PHilosophieque Universelle, Paris 1986
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (i)
Hilary Putnam
Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (k)
Hilary Putnam
"Irrealism and Deconstruction", 6. Giford Lecture, St. Andrews 1990, in: H. Putnam, Renewing Philosophy (The Gifford Lectures), Cambridge/MA 1992, pp. 108-133
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam II
Hilary Putnam
Repräsentation und Realität Frankfurt 1999

Putnam III
Hilary Putnam
Für eine Erneuerung der Philosophie Stuttgart 1997

Putnam IV
Hilary Putnam
"Minds and Machines", in: Sidney Hook (ed.) Dimensions of Mind, New York 1960, pp. 138-164
In
Künstliche Intelligenz, Walther Ch. Zimmerli/Stefan Wolf Stuttgart 1994

Putnam V
Hilary Putnam
Vernunft, Wahrheit und Geschichte Frankfurt 1990

Putnam VI
Hilary Putnam
"Realism and Reason", Proceedings of the American Philosophical Association (1976) pp. 483-98
In
Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994

Putnam VII
Hilary Putnam
"A Defense of Internal Realism" in: James Conant (ed.)Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 pp. 30-43
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994

SocPut I
Robert D. Putnam
Bowling Alone: The Collapse and Revival of American Community New York 2000
Platon Popper Höffe I 45
Platon/Popper/Höffe: 1. Nach [Poppers] Werk Die offene Gesellschaft und ihre Feinde (1957)(1) tritt Platon in der Politeia als Gegner einer offenen Gesellschaft und Anwalt eines kollektivistischen Utilitarismus auf.
>Utilitarismus.
Höffe: Wahr ist, dass Platons Hauptwerk zahlreiche höchst anstößige Elemente enthält. So unterwirft er den Wächterstand strengen Fortpflanzungsregeln; er erlaubt Zensur, sogar eine politische Lüge, das heißt einen Betrug, sofern er dem Gemeinwohl dient.
Euthanasie/Platon: Weiterhin tritt er - in der Antike freilich nicht unüblich - für eine rigorose Euthanasie ein; er erlaubt Kindstötung und verweigert ärztliche Hilfe für Menschen, die der Seele nach bösartig und unheilbar sind.
Gleichberechtigung/PlatonVsVs/Höffe: Es ist aber auch richtig, dass Platon sich der damals herrschenden Ungleichheit von Mann und Frau widersetzt und sich institutionelle Vorkehren gegen Korruption überlegt.
>Gleichberechtigung, >Korruption.
HöffeVsPopper: Dass der Philosoph die Offenheit und Dynamik moderner Gesellschaften nicht kennt, kann man ihm schwerlich vorwerfen, auch nur begrenzt, dass er das schon damals mögliche Maß nicht richtig einschätzt.
Wichtiger ist, dass Platon sich mit einem Element befasst, das auch die Moderne der Offenheit und Dynamik entzieht, den Grund- und Rahmenbedingungen des Gemeinwesens.
Idiopragie/Platon: Bei Platon gilt die Idiopragieformel als unveränderlich, in der Moderne ist es die Demokratie in Verbindung mit Grundrechten und Gewaltenteilung. Auf der anderen Seite erlaubt die Idiopragieformel Offenheit und Dynamik, und entsprechend Begabten steht der Aufstieg offen(2).

2. PopperVsPlaton: Poppers zweiter Vorwurf, Platon unterwerfe das Individuum dem Kollektivwohl, kann sich auf den Anfang von Buch IV berufen, wonach es nicht darauf ankomme, dass irgendeine Gruppe (ethnos: Stamm) besonders glücklich sei, sondern die ganze Polis(3).
Polis/PlatonVsVs/Höffe: Eine Platonische Polis opfert aber nicht das Wohl von Einzelnen oder von Gruppen dem Allgemeinwohl. Vielmehr wird sie so eingerichtet, dass alle, Gruppen ebenso wie Individuen, glücklich werden können. Die genannte Stelle formuliert nur in provokativer Überspitzung Platons Grundintention, dass niemand seine Interessen in einer Ausschließlichkeit verfolgen darf, die den anderen das gleiche Recht, ihre Interessen zu verfolgen, raubt.
>K. Popper, >VsPopper.

1. K. Popper 1945. Die offene Gesellschaft und ihre Feinde. London: Routledge
2. Politeia III 415 b–c
3. 420b

Po I
Karl Popper
Grundprobleme der Erkenntnislogik. Zum Problem der Methodenlehre
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977
Popper Ball Gaus I 21
Popper/Interpretation von Hegel/Ball: Es könnte lehrreich sein, Poppers "Offene Gesellschaft" erneut zu besuchen, um zu zeigen, wie aufrichtig gehaltene aktuelle Anliegen unsere Interpretation "klassischer" Werke der politischen Theorie beeinflussen - oder falsch beeinflussen können. Lassen Sie uns aus der vorhergehenden Galerie von Schurken ein einziges Beispiel für eine nähere Betrachtung auswählen: Hegels Bemerkung in "Philosophie des Rechts", dass "das, was rational ist, tatsächlich ist und das, was tatsächlich ist, rational ist" (1952: 10)(1). >Rechtsphilosophie/Hegel.
Popper zitiert Hegels Bemerkung in englischer Übersetzung und glossiert sie dann wie folgt: 'Hegel behauptet, dass alles, was vernünftig ist, wirklich sein muss, und alles, was wirklich ist, muss vernünftig sein'. So behauptet Hegel, dass "alles, was jetzt real oder tatsächlich ist, notwendigerweise existiert und sowohl vernünftig als auch gut sein muss". (Besonders gut ist ... der bestehende preußische Staat)' (Popper(2)).
Der preußische Staat zu Hegels Zeit war ein autoritärer Polizeistaat, der Zensur, willkürliche Verhaftungen und Inhaftierungen ohne ordentliches Gerichtsverfahren praktizierte. Dieser Staat war real; daher war dieser Staat nach Hegels Ansicht rational oder vernünftig und damit gut. Auf diese Weise, so Popper, habe Hegel dem preußischen Prototyp des modernen totalitären Staates seinen philosophischen Segen gegeben, und so müsse man ihn selbst als "totalitären" Denker und Apologeten bezeichnen. Hegel ist, kurz gesagt, ein "Feind" der "offenen Gesellschaft".
BallVsPopper: Aber ist Hegel im Sinne der Anklage schuldig? Die kurze Antwort ist nein. Lassen Sie uns sehen, warum. Hier ist Hegels eigene Aussage im deutschen Original: 'Was vernünftig ist, das ist wirklich; und was wirklich ist, das ist vernünftig. Die naheliegendste englische Entsprechung ist: "What is rational is actual; and what is actual is rational." Beachten Sie, dass "wirklich" nicht mit 'real', sondern mit 'actual' übersetzt wird. Im Alltagsdeutsch, wie auch im Englischen, gibt es
Gaus I 22
normalerweise keine scharfe Unterscheidung zwischen "real" und "tatsächlich" (engl. "actual"). Popper (dessen Muttersprache Deutsch war) übersieht, dass Hegel nicht in gewöhnlichem, nicht-technischem Deutsch schrieb, sondern in einem technisch-philosophischen Idiom. Er unterscheidet zwischen wirklich (actual) und reell (real) und behält diese scharfe Unterscheidung bei. In Hegels philosophischer Nomenklatur ist eine Eichel (zum Beispiel) real; aber sie ist erst dann real, wenn ihr Potenzial vollständig verwirklicht ist, das heißt, wenn sie zu einer ausgewachsenen Eiche wird. Mit anderen Worten, Hegel verwendet "wirklich", um "vollständig verwirklicht" zu meinen; er stellt "wirklich" nicht dem Irrealen, sondern dem "Potenzial" gegenüber. So bedeutet Hegels berühmt-berüchtigte Aussage so etwas wie: "Rational ist das, was sein Potenzial vollständig verwirklicht; und was sein Potenzial vollständig verwirklicht, ist rational. Hermeneutik/BallVsPopper: Aus Poppers (und vielen anderen) Fehlinterpretationen von Hegel (und Platon, Rousseau und anderen Theoretikern) lässt sich eine größere hermeneutische Lektion lernen. Erstens ist es wichtig, Aussagen in ihren richtigen Kontext zu stellen - konzeptuell-philosophisch oder anderweitig. In diesem Fall bedeutet das, zu beachten, wie Hegel einen scheinbar gewöhnlichen Begriff in einer nicht gewöhnlichen oder technischen Weise verwendet. Zweitens sollte man sich vor jedem Interpreten hüten, der wie Popper eine vorgegebene These hat, die er dann durch selektives Zitieren und Zusammenfügen von Aussagen, die aus ihrem textlichen und sprachlichen Kontext herausgenommen wurden, "beweist" - eine Vorliebe, die Popper ironischerweise mit den Marxisten teilt, die er so sehr verabscheut.
>G.W.F. Hegel, >K. Popper, >Übersetzung, >Zitate, >Unbestimmtheit, >Marxismus, >Ideologie, >Totalitarismus, >Falschinformation, >Aktualität, >Wirklichkeit.

1. Hegel, G. W. F. (1952 [1820]) Philosophy of Right, trans. T. M. Knox. Oxford: Oxford University Press. .
2. Popper, Karl R. (1963 [1945]) The Open Society and Its Enemies, 4th edn. New York: Harper and Row. II, 41

Ball, Terence. 2004. „History and the Interpretation of Texts“. In: Gaus, Gerald F. 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications.

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004
Positivismus Putnam I (a) 41
PutnamVsPopper/PutnamVsMach: VsPositivismus: Positivismus ist idealistisch und entspricht nicht der Wirklichkeit.
I (a) 44
PutnamVsPositivismus: Beim Positivismus ist Wahrheit nicht transtheoretisch. Der einzige transtheoretischer Begriff: "führt zu erfolgreicher >Vorhersage". Putnam: stattdessen: Der Realismus muss sich an die Logik des Wahrheitstransfers halten. >Realismus.
I (a) 45
Daraus, dass zwei Theorien zu erfolgreichen Voraussagen führen, folgt nicht, dass ihre Konjunktion dazu führt. Grund: Das Prädikat, das die Rolle der Wahrheit spielt ("führt zu Voraussage") hat nicht die Eigenschaften der Wahrheit.
I (a) 49
Bedeutung/Theorie/PutnamVsCarnap/VsPositivismus: Die Theorie bestimmt nicht die Bedeutung, sonst würde der Begriff Gravitation sich ändern, wenn ein 10. Planet entdeckt würde. Außerdem verlangen die Positivisten, dass die Theorie auch von allen Zusatzannahmen abhängig ist, sonst würde das Schema von Theorie und Voraussage zusammenbrechen.
I (h) 215
Wahrheit/Positivismus: Welchen Grad von Bestätigung man akzeptiere, sei letztlich konventional, eine Frage des Zwecks. Putnam: Das ist Relativismus. Er hat keine Antwort auf den Gegner, der sagt: "in meinem System ist der P nicht rational". >Rationalität/Putnam.

Putnam I
Hilary Putnam
Von einem Realistischen Standpunkt
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Frankfurt 1993

Putnam I (a)
Hilary Putnam
Explanation and Reference, In: Glenn Pearce & Patrick Maynard (eds.), Conceptual Change. D. Reidel. pp. 196--214 (1973)
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (b)
Hilary Putnam
Language and Reality, in: Mind, Language and Reality: Philosophical Papers, Volume 2. Cambridge University Press. pp. 272-90 (1995
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (c)
Hilary Putnam
What is Realism? in: Proceedings of the Aristotelian Society 76 (1975):pp. 177 - 194.
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (d)
Hilary Putnam
Models and Reality, Journal of Symbolic Logic 45 (3), 1980:pp. 464-482.
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (e)
Hilary Putnam
Reference and Truth
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (f)
Hilary Putnam
How to Be an Internal Realist and a Transcendental Idealist (at the Same Time) in: R. Haller/W. Grassl (eds): Sprache, Logik und Philosophie, Akten des 4. Internationalen Wittgenstein-Symposiums, 1979
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (g)
Hilary Putnam
Why there isn’t a ready-made world, Synthese 51 (2):205--228 (1982)
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (h)
Hilary Putnam
Pourqui les Philosophes? in: A: Jacob (ed.) L’Encyclopédie PHilosophieque Universelle, Paris 1986
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (i)
Hilary Putnam
Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (k)
Hilary Putnam
"Irrealism and Deconstruction", 6. Giford Lecture, St. Andrews 1990, in: H. Putnam, Renewing Philosophy (The Gifford Lectures), Cambridge/MA 1992, pp. 108-133
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam II
Hilary Putnam
Repräsentation und Realität Frankfurt 1999

Putnam III
Hilary Putnam
Für eine Erneuerung der Philosophie Stuttgart 1997

Putnam IV
Hilary Putnam
"Minds and Machines", in: Sidney Hook (ed.) Dimensions of Mind, New York 1960, pp. 138-164
In
Künstliche Intelligenz, Walther Ch. Zimmerli/Stefan Wolf Stuttgart 1994

Putnam V
Hilary Putnam
Vernunft, Wahrheit und Geschichte Frankfurt 1990

Putnam VI
Hilary Putnam
"Realism and Reason", Proceedings of the American Philosophical Association (1976) pp. 483-98
In
Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994

Putnam VII
Hilary Putnam
"A Defense of Internal Realism" in: James Conant (ed.)Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 pp. 30-43
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994

SocPut I
Robert D. Putnam
Bowling Alone: The Collapse and Revival of American Community New York 2000
Rationalität Popper Black III 26
Rationalität/Popper(1)/Black: Def Rationalismus/Popper: These: Ein Rationalist ist jemand, der Entscheidungen durch Argumente zu erlangen sucht und vielleicht auch durch Kompromiss, statt durch Gewalt.
Rationalität/Selbstbegründung/Letztbegründung/Popper: mein Rationalismus ist nicht abgeschlossen (beruht nicht auf sich selbst, ist nicht durch sich selbst gerechtfertigt) sondern beruht auf einem irrationalen Glauben in die Haltung der Vernünftigkeit. Ich sehe nicht, wie man darüber hinaus gehen kann.
>Letztbegründung.
III 27
Rationalität/Popper: Rationalität fußt unter anderem auf der Bereitschaft zum Kompromiss statt Gewalt. - Sie beruht auf einem irrationalen Glauben in die Haltung der Vernünftigkeit. Popper: "ich hasse Gewalt".
BlackVsPopper: Popper liefert gar keine Gründe gegen Gewalt.
BlackVsPopper: Rationalität kann stattdessen durchaus rational verteidigt werden.


1. Popper,Karl (1963). „Utopia and Violence“ in: Conjectures and Refutations, London, S. 356 57.

Po I
Karl Popper
Grundprobleme der Erkenntnislogik. Zum Problem der Methodenlehre
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Black I
Max Black
"Meaning and Intention: An Examination of Grice’s Views", New Literary History 4, (1972-1973), pp. 257-279
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, G. Meggle (Hg) Frankfurt/M 1979

Black II
M. Black
Sprache. Eine Einführung in die Linguistik München 1973

Black III
M. Black
The Prevalence of Humbug Ithaca/London 1983

Black IV
Max Black
"The Semantic Definition of Truth", Analysis 8 (1948) pp. 49-63
In
Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994
Sehen Lakatos Hacking I 286
Sehen/Lakatos/Hacking: Er hat nur ein einziges Bsp: Galileis Beobachtung von Sonnenflecken durch ein Fernrohr: Das könne kein reines Sehen gewesen sein.
>Methode/Lakatos, vgl. >Instrumentalismus, >Beobachtungssatz, >Beobachtung, >Beobachtungssprache, >Verifikation, >Falsifikation/Lakatos.
Daher:
Beobachtung/LakatosVsPopper: Falsifikationismus kann nicht richtig sein, weil er die Unterscheidung von Theorie und Beobachtung voraussetzt. Die schlichte Regel, wonach der Mensch denkt und die Natur lenkt, sei nicht haltbar. Zwei falsche Annahmen:
1. Es gebe eine psychologische Grenze zwischen spekulativen und beobachtungsbezogenen Sätzen
2. Die Annahme, dass Beobachtungsaussagen durch Fakten bewiesen werden könnten.
HackingVsLakatos: diese Annahmen werden nun seit 15 Jahren verhöhnt, doch Lakatos' Argumentation ist oberflächlich.

Laka I
I. Lakatos
The Methodology of Scientific Research Programmes: Volume 1: Philosophical Papers (Philosophical Papers (Cambridge)) Cambridge 1980

Hacking I
I. Hacking
Einführung in die Philosophie der Naturwissenschaften Stuttgart 1996
Subjektive Wahrscheinlichkeit Schurz I 99
Def Objektive Wahrscheinlichkeit/Schurz: die Wahrscheinlichkeit eines Ereignistyps (Bsp Fx) ist die relative Häufigkeit seines Eintretens bzw. der Grenzwert seiner rel Häufigkeit auf lange Sicht. Schreibweise p(-) bzw. p(Fx)

Def Subjektive Wahrscheinlichkeit/Schurz: die Wahrscheinlichkeit eines bestimmten Ereignistokens bzw. Sachverhalts (Bsp Fa) ist der rationale Glaubensgrad in dem ein gegebenes Subjekt oder alle Subjekte eines Rationalitätstyps an das Eintreten eines Ereignisses glauben.,
Schreibweise: w(-) bzw. w(Fa).
>Wahrscheinlichkeit/Schurz.

I 111
Subjektive Wahrscheinlichkeit/Schurz: Pointe: Bsp Münzwurf: weicht von der objektiven Wahrscheinlichkeit ab! Wenn öfter Zahl kommt, muss man annehmen, dass die Münze asymmetrisch ist! Diese Annahme ist in der objektiven Wahrscheinlichkeit gar nicht ausdrückbar.
I 115
Wahrscheinlichkeits Theorie/Schurz: Probleme: b) subjektive Wahrscheinlichkeit: Rechtfertigungsprobleme. Aus welchen Gründen sollten rationale Glaubensgrade die Kolmogorov-Axiome erfüllen?
Welche Rolle sollten Glaubensgrade für das Ziel der Auffindung von Realwahrheiten spielen?
Lösung/Ramsey/de Finetti: Wette.
Wette/Wettquotient/Ramsey/Schurz: These faire Wettquotienten einer Person erfüllen genau dann die Kolmogorov-Axiome A1 – A3, wenn sie kohärent sind, d.h. dass es kein System gibt, wo ein Gesamtverlust möglich ist.
VsRamsey/VsWette/Schurz: Eine Wette ist noch kein rationales Verhalten im Sinn einer Suche nach Wahrheit! Sie sind nicht wahrheitsorientiert, denn die Definition des fairen Wettquotienten nimmt nur auf die subjektiven Glaubensgrade Bezug, nicht auf objektive Wahrscheinlichkeit. Die reale Erfolgshäufigkeit wird gar nicht berührt.
Bsp Angenommen, ein Subjektivist akzeptiert begeistert eine Wette, von 1 : 1 darauf, dass er eine Sechs würfelt. Fair ist er, wenn er auch die gegenteilige Wette, 1: 1 dass er keine Sechs würfelt, anzunehmen bereit ist.
Problem: er bleibt selbst dann noch kohärent und fair, wenn er sein ganzes Vermögen verloren hat. Er wird sich nur wundern, dass kein Mensch die von ihm als fair angenommenen Gegenwetten annimmt. Er kann es nicht erklären, solange er die objektiven Häufigkeiten nicht in Betracht ziehen darf. Das zeigt, dass die Axiome A1 – A3 bestenfalls eine Minimalbedingung darstellen. Das ist aber zu schwach, um irrationales Verhalten auszuschließen.

I 115
Principal Principle/PP/Statistik/Schurz: Die subjektiven Wahrscheinlichkeiten müssen, wenn die objektiven Wahrscheinlichkeit gewusst werden, mit diesen übereinstimmen. Lewis (1980)(1): singuläres PP: subjektivistisch. Hier werden „objektive“ singuläre Propensitäten einfach postuliert.
>Propensitäten.
SchurzVsPropensität/SchurzVsPopper: Es bleibt unklar, welcher Eigenschaft eine singuläre Propensität überhaupt entsprechen soll.
Lösung/de Finetti: man kann auch den objektiven Wahrscheinlichkeits-Begriff gleichzeitig akzeptieren.
Konditionalisierung/Statistik/Schurz: auf ein beliebiges Erfahrungsdatum E(b1...bn) über andere Individuen b1,..bn ist wichtig, um daraus zwei weitere Versionen des PP ableiten zu können:
1. PP für Zufallsstichproben, das für die subjektive Rechtfertigung der statistische Likelihood-Intuition gebraucht wird
2. Das konditionale PP, für das Prinzip der engsten Referenzklasse und dem induktiv statistischen Spezialisierungsschluss unterliegt.
>Wahrscheinlichkeitstheorie.


1. Lewis, D. (1980). "A Subjectivist's Guide to Objective Chance". In: Jeffrey, R.C. (ed.)(1980), Studies in Inductive Logic and Probability, Vol 2, Berkeley: University of California Press.

Schu I
G. Schurz
Einführung in die Wissenschaftstheorie Darmstadt 2006
Theorien Kuhn Hacking I 22
Kuhn: These: Keine scharfe Unterscheidung zwischen Beobachtung und Theorie - nicht deduktiv, Begriffe nicht präzise. >Beobachtung.
KuhnVsPopper: Begründungszusammenhang nicht vom Entdeckungszusammenhang zu trennen.
>Rechtfertigung, >Entdeckungen.

Kuhn I 22
Theorie/Tatsache/Kuhn: wissenschaftliches Faktum und wissenschaftliche Theorie sind nicht streng zu trennen.
I 94
Theorie/Beweis/Kuhn: Anwendungsbeispiele sind kein Beweis für die Gültigkeit einer Theorie. >Beweis, >Gültigkeit.
I 111
Neue Theorie/Spezialfall/Kuhn: mit dem Argument, die alte Theorie sei ein Spezialfall der neuen, könnte jede alte Theorie gegen Kritik immunisiert werden. - Eine neue Theorie muss die alte nicht umfassen. - Kann man umgekehrt Newton aus Einstein ableiten? - Wenn man die Parameter von Einstein in andere Gleichungen einsetzt, sind es immer noch Einsteins Raum, Zeit und Masse! - Masse/Newton: bleibt erhalten. - Masse Einstein: ist umwandelbar in Energie. Die Newtonschen Gesetze sind kein Grenzfall der Einsteinschen, denn es ändern sich auch die fundamentalen Strukturelemente.
I 116
Um als Spezialfall zu gelten, muss die alte Theorie umgewandelt werden. >Theoriewandel, >Paradigmen.

Kuhn I
Th. Kuhn
Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen Frankfurt 1973

Hacking I
I. Hacking
Einführung in die Philosophie der Naturwissenschaften Stuttgart 1996
Theorien Lakatos Feyerabend I 238
Lakatos/Feyerabend: Auch der scharfsinnige Versuch von Lakatos, eine Methodologie aufzustellen, die die historische Wirklichkeit der Wissenschaften ernst nimmt, sie aber doch aufgrund von in ihr selbst entdeckten Regelmäßigkeiten einer Kontrolle unterwirft, ist von dieser Folgerung nicht ausgenommen. 1. Es gibt die Regelmäßigkeiten nicht, auf die sich Lakatos beruft er idealisierte die Wissenschaften genauso wie seine Vorgänger.
2. Wären die Regelmäßigkeiten, wenn es gäbe, Regelmäßigkeiten der Wissenschaften und also unbrauchbar zur »objektiven« Beurteilung.
3. Lakatos’ Regelmäßigkeiten sind nur ein Aufputz, hinter dem sich im Grunde ein anarchisches Verfahren verbirgt
>Objektivität/Lakatos, >Regularitäten.
I 239
Falsifikation/LakatosVsPopper/Feyerabend: Einige der berühmtesten Falsifikationen waren alles andere als solche. Und darüber hinaus völlig irrational.
I 240
Lakatos/Feyerabend: These: Man sollte Theorien eine "Atempause" gewähren: bei der Bewertung zählt die Entwicklung von Theorien über einen langen Zeitraum und nicht die momentane Gestalt. Außerdem stehen methodologische Maßstäbe nicht über jeder Kritik.
Hacking I 206
Theorien/Wissen/HackingVsLakatos: Statt Vermehrung des Wissens müsste es heißen: Vermehrung der Theorien! Feyerabend/VsLakatos: Seine "Methodologie" bringt keinen Nutzen, wenn man über gegenwärtige Forschung Rat braucht.

Schurz I 196
Theorierevision/Lakatos/Schurz: (Lakatos 1974, 129ff) Methodologie wissenschaftlicher Forschungsprogramme: zwei Annahmen: 1. “Immunisierung“: Es ist immer möglich, den Kern einer Theorie im Fall eines Konflikts mit der Erfahrung zu retten, indem man an der Peripherie Anpassungen vornimmt.
I 197
2. Schutzgürtel“: Jede (physikalische ) Theorie braucht Hilfshypothesen (exklusive ceteris paribus Hypothesen) um empirische Prognosen aufzustellen. Diese lagern sich wie ein Schutzgürtel in der äußeren Peripherie um Mitte und Kern. Konflikte mit der Erfahrung können dann beseitigt werden, indem eine Hilfshypothese ersetzt oder fallengelassen wird. Def Anomalie/Lakatos: Ein Beobachtungsdatum, das der gesamten Theorie (Kern + Peripherie) widerspricht.
Lösung:
Def ad hoc Hypothese: nimmt kompliziertere Systembedingungen an, in denen unbekannte Störfaktoren postuliert werden.
>Hypothesen, >Hilfshypothesen.
Vs: Problem: Das erklärt das abweichende Datum nicht. D.h. es bleibt auch nach der Einführung der ad hoc Hypothese eine Anomalie!
ad hoc/Lakatos: solche Anpassungen sind überhaupt nur legitim, wenn sie wissenschaftlich progressiv sind. Sie müssen neuen empirischen Gehalt besitzen.
I 198
Falsifikation/LakatosVsPopper: eine Theorieversion ist erst dann falsifiziert, wenn es eine progressive neue Version (mit neuem empirischen Gehalt) gibt. D.h. es gibt keine „Sofortrationalität“ (augenblickliche Entscheidung) welche Theorie besser ist. Das zeigt sich erst in der historischen Entwicklung.
Def Forschungsprogramm/Lakatos: harter Theoriekern zusammen mit einer negativen und einer positiven Heuristik.
Def negative Heuristik/Lakatos: Anpassungen werden nicht im Kern sondern nur an der Peripherie vorgenommen, Allerdings können im Zuge einer degenerativen Entwicklung sich die modus tollens Treffer auf gegen den Kern richten.
Def positive Heuristik/Lakatos: Programm, nach dem immer komplexere theoretische Modelle bzw. Systembedingungen für den Kern mit widerspenstigen Daten fertig werden können.
I 199
Theorieversion/Schurz: Kern plus Peripherie.
I 200
Def Falsifikation/Schurz: eine Theorieversion ist falsifiziert, gdw. einige aus ihr deduktiv folgende Phänomene durch aktuale Beobachtungssätze falsifiziert wurden. (s) Schurz spricht immer von Sätzen statt von Beobachtungen.
I 202
Wahrheitsnähe/SchurzVs/Misserfolg/Erfolg/Theorie: der Begriff des Misserfolgs hat den Vorteil, dass darunter nicht die erfahrungskonfligierenden Konsequenzen der Theorie verstanden werden, sondern die Phänomene. Der Wahrheitsbegriff geht nur von den Konsequenzen aus.
I 206
Def Klebeparadox/tacking paradox/Lakatos/Schurz: die Möglichkeit, durch die bloße konjunktive Hinzufügung irgendeiner empirisch ungeprüften Behauptung den empirischen Gehalt einer Theorieversion zu erhöhen. Lösung/Lakatos: die Verbindung einer einen neuen empirischen Gehalt erzeugenden Hilfshypothese mit der bisherigen Theorie muss inniger sein, als die einer bloßen Konjunktion.
I 207
Lösung: die Theorie T muss homogen sein in Bezug auf den empirischen Gehalt: Def Homogenität/Theorie/Schurz: eine Faktorisierung ((s) Aufteilung) von T in Bezug auf E(T) ist nicht möglich. Logische Form: Unterteilung von T und E(T) in zwei disjunkte Teilmengen
T1UT2 = T und
E1UE2 = E(T) sodass T1 alle Phänomene in E1 impliziert und T2 alle Phänomene in E2 impliziert. Wenn das möglich ist, ist die Theorie heterogen. Jede durch irrelevante Verstärkung gewonnene Theorie ist in diesem Sinn faktorisierbar. Eine Verbindung der Theorie T mit dieser Verstärkung H ist empirisch nicht kreativ.

Laka I
I. Lakatos
The Methodology of Scientific Research Programmes: Volume 1: Philosophical Papers (Philosophical Papers (Cambridge)) Cambridge 1980

Feyerabend I
Paul Feyerabend
Wider den Methodenzwang Frankfurt 1997

Feyerabend II
P. Feyerabend
Erkenntnis für freie Menschen Frankfurt 1979

Hacking I
I. Hacking
Einführung in die Philosophie der Naturwissenschaften Stuttgart 1996

Schu I
G. Schurz
Einführung in die Wissenschaftstheorie Darmstadt 2006
Theorien Popper Flor II 476
Theorie/Popper: nicht begründbar, aber überprüfbar. 1. Von keiner wissenschaftlichen Theorie kann man wissen, dass sie wahr ist.
2. Eine wissenschaftlich-empirische Theorie kann zu empirisch feststellbaren Tatsachen in Widerspruch stehen
3. eine rationale Haltung ist durch eine kritische Einstellung gekennzeichnet.
Theorie: entscheiden, dass es einen intersubjektiv feststellbaren Sachverhalt gibt, der allerdings zur Theorie in Widerspruch stehen kann.
Flor II 477
Eine Theorie muss einen oder mehrere streng allgemeine Sätze (Gesetze) enthalten Bsp »alle Körper ziehen einander an«. Allgemeiner Satz: Bsp »alle Gegenstände in meiner Schublade sind rot«: kein streng allgemeiner Satz.
Flor II 478/79
Def Basissatz: Bsp "zu einer bestimmten Zeit und an einem bestimmten Ort tritt dieses oder jenes ein". Ein Basissatz kann zu einem allgemeinen Satz in Widerspruch stehen, nicht aber ausgehen abgeleitet werden. Und erbringt einen intersubjektiv beobachtbaren Sachverhalt zum Ausdruck. >Protokollsätze. Allgemeiner Satz: ein streng allgemeiner Satz ist falsifizierbar, wenn es einen möglichen Basissatz gibt, der zu ihm in Widerspruch steht.
Bsp "In meiner Küche befindet sich am 11. Juni 1989 eine grüne Spitzmaus." Basissatz: "Es gibt keine grüne Spitzmaus".
eine Theorie ist nur dann empirisch wissenschaftlich, wenn die Klasse ihrer möglichen Falsifikatoren nicht leer ist.
Flor II 484
Es kann sich herausstellen, dass Basissätze falsch waren, man kann aber auch Randbedingungen oder Zusatzhypothesen ablehnen. Entscheidend: die Annahme eines Basissatzes, der mit den in der Testprozedur enthaltenen Aussagen unvereinbar ist, zwingt in der Regel nicht zur Ablehnung des zentralen Gedankens einer Theorie. Eine neue Theorie muss die Probleme der alten Theorie auch lösen können. Darüber hinaus muss sie die Probleme lösen können die alte nicht lösen konnte. ((s) D.h. die neue Theorie enthält die alte als Teilmenge).
QuineVsPopper: das ist eine falsche Vorstellung: die neue Theorie enthält nicht die alte als Teilmenge, sondern: Bsp auch im Alltag ist die Theorie von Newton nur eine Annäherung.

Feyerabend I 121
Theorie/Popper: neue Theorien haben überschüssigen Gehalt. - Sie sollten danach aber nicht ad hoc angepasst werden. - Lakatos: der überschüssige Gehalt wird Stück für Stücke geschaffen, indem man die Theorien ausdehnt.

Po I
Karl Popper
Grundprobleme der Erkenntnislogik. Zum Problem der Methodenlehre
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Flor I
Jan Riis Flor
"Gilbert Ryle: Bewusstseinsphilosophie"
In
Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke Reinbek 1993

Flor II
Jan Riis Flor
"Karl Raimund Popper: Kritischer Rationalismus"
In
Philosophie im 20. Jahrhundert, A.Hügli/P.Lübcke Reinbek 1993

Flor III
J.R. Flor
"Bertrand Russell: Politisches Engagement und logische Analyse"
In
Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P.Lübcke (Hg) Reinbek 1993

Flor IV
Jan Riis Flor
"Thomas S. Kuhn. Entwicklung durch Revolution"
In
Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke Reinbek 1993

Feyerabend I
Paul Feyerabend
Wider den Methodenzwang Frankfurt 1997

Feyerabend II
P. Feyerabend
Erkenntnis für freie Menschen Frankfurt 1979
Theorien Waltz Brocker I 625
Theorie/Politik/Waltz: Eine Theorie sollte das Auftauchen von Gesetzmäßigkeiten erklären (1). Für Waltz ist eine Theorie keine „Reihe von Gesetzen, ein bestimmtes Verhalten oder Phänomene betreffend“. Theorien haben auch nicht die Funktion, Gesetze zu erklären. (2) Gesetze/Waltz: werden durch Beobachtung gewonnen.
Theorien: werden durch spekulative Prozesse gewonnen, die Gesetze erklären sollen. Theorien seien Spekulationen. Daher seien sie mit der realen Welt nur lose verbunden.
Pointe: aus dieser definitorischen Trennung von Gesetzen und Theorien folgt, dass Theorien nicht danach beurteilt werden können, ob sie wahr sind.
Lösung/Waltz: eine gute Theorie zeichnet sich dadurch aus, dass sie in ihrem Aufbau kohärent ist und andere Wissenschaftler sie ernstnehmen. (3)
Gesetze/Waltz: Gesetze können dagegen nach den Kriterien „wahr“ und „falsch“ beurteilt werden.
WaltzVsEmpirismus: Waltz propagiert eine scharfe Trennung zwischen Theorie und Realität.
Aber es gilt auch: WaltzVsRationalismus.
Brocker I 626
Pragmatismus/Waltz/Masala: Man kann Waltz eine pragmatistische Position in der Nähe zu Sellars und Quine nachweisen. Realität/Waltz: Theorien konstruieren für Waltz eine Realität, ohne dass jemand jemals sagen könnte, dass dies die Realität ist (4). ((s) Diese Position kann aber nicht so ohne weiteres Quine zugeschrieben werden).
>Theorien/Quine, Realität/Quine, Gesetze/Quine,
Empirismus/Quine.
Kriterien/Waltz: für die Bildung von Theorien: 1.Kriterium: Theorien müssen diskriminieren.
Realität/Realismus/Waltz: These: es gibt eine von Sprache und Theorien unabhängige Realität. ((s) Widerspruch zu der These oben, nach der es mehrere „Realitäten“ geben soll). ((s) Das ist eine Position des extremen Realismus). Die von Masala erwähnte Nähe zu Quine und Sellars lässt sich nicht ganz nachvollziehen: Siehe Realität/Sellars, Theorie/Sellars.
Methode/WaltzVsPopper: Waltz plädiert für ein pluralistisches Verfahren aus Falsifikation und Verifikation. (5)
2.Kriterium für die Theoriebildung: (WaltzVsBehavioralismus): WaltzVsInduktion: die induktive Methode der politischen Theorien der 1960er und 1970er Jahre ist falsch, da sie aus vorgefundenen Korrelationen Gesetze formulieren will. Mit der Methode der Korrelation kann jede Variable zu einer anderen in einen statistisch signifikanten Zusammenhang gebracht werden.
Komplexität/WaltzVsInduktion: die Komplexität der realen Welt sei durch Theorien nicht zu erklären. Denn diese Theorien sind nicht Beschreibungen, sondern Instrumente, um Teile der realen Welt zu erklären.
Brocker I 627
Theorien/Waltz: sollten einfacher sein als die Realität; sie sollten „elegant“ sein. (6) Um das zu erreichen, muss eine Theorie bestimmte Faktoren unberücksichtigt lassen. Begriffe/Bedeutung/WaltzVsSozialwissenschaften: Problem: nicht nur variieren Bedeutungen mit Betrachtern, dies mach jede sozialwissenschaftliche Theorie inhärent schwar. Aber auch der Versuch durch Operationalisierung von Definitionen die Bedeutung eines Begriffes zu spezifizieren, ist kein Ausweg, denn jeder Begriff kann in jedem Diskurskontext operationalisiert werden. (7) Siehe auch Begriffe/Quine.
Lösung/Waltz: wir müssen Kausalitäten spezifizieren.
Brocker I 628
Sozialwissenschaften/Waltz: wenn kausale Verbindungen und die Interaktion der Variablen erklärt werden können, sind harte soziwalwissenschaftliche Theorien möglich. Theorien/Waltz: können nicht getestet werden – lediglich die aus ihnen abgeleiteten Hypothesen. Daher sollte eine Theorie auch nicht verworfen werden, wenn eine ihrer Hypothesen nicht bestätigt wird.(8)

1. Kenneth N. Waltz, „Theory of International Relations“, in: Fred Greenstein/Nelson W. Polsby (Hg.) International Politics: Handbook of Political Science, Reading, Mas. 1975, S. 4
2. Ebenda S. 3.
3. Kenneth N. Waltz, “Assaying Theories: Reflections on Imre Lakatos”, in: Colin Elman/Miriam Fendius Elman (Ed.) Progress in International Relations Theory: Appraising the Field, Cambridge, Mass.2003, S. xii.
4. Kenneth N. Waltz Theory of International Politics, Reading, Mas. 1979, S. 9.
5. Kernneth N. Waltz “Response to my Critics” in: Robert O. Keohane (Ed.) Neorealism and its Critics, New York 1986, S. 336.
6. Waltz 1975, S. 9.
7. Ebenda S. 11
8. Ebenda S. 13.
Carlo Masala, „Kenneth N. Waltz, Theory of International Politics” in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018

PolWaltz I
Kenneth N. Waltz
Man,the State and War New York 1959

Brocker I
Manfred Brocker
Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018
Überprüfung Lakatos Schurz I 196
Theorierevision/Lakatos/Schurz: (Lakatos 1974(1), 129ff) Methodologie wissenschaftlicher Forschungsprogramme: zwei Annahmen: 1. “Immunisierung“: es ist immer möglich, den Kern einer Theorie im Fall eines Konflikts mit der Erfahrung zu retten, indem man an der Peripherie Anpassungen vornimmt.
I 197
2. Schutzgürtel“: jede (physikalische ) Theorie braucht Hilfshypothesen (exklusive ceteris paribus Hypothesen) um empirische Prognosen aufzustellen. Diese lagern sich wie ein Schutzgürtel in der äußeren Peripherie um Mitte und Kern. Konflikte mit der Erfahrung können dann beseitigt werden, indem eine Hilfshypothese ersetzt oder fallengelassen wird. Def Anomalie/Lakatos: ein Beobachtungsdatum, das der gesamten Theorie (Kern + Peripherie) widerspricht.
Lösung:
Def ad-hoc-Hypothese: nimmt kompliziertere Systembedingungen an, in denen unbekannte Störfaktoren postuliert werden.
Vs: Problem: das erklärt das abweichende Datum nicht. D.h. es bleibt auch nach der Einführung der ad hoc Hypothese eine Anomalie!
ad hoc/Lakatos: solche Anpassungen sind überhaupt nur legitim, wenn sie wissenschaftlich progressiv sind. Sie müssen neuen empirischen Gehalt besitzen.
Schurz I 198
Falsifikation/LakatosVsPopper: Eine Theorieversion ist erst dann falsifiziert, wenn es eine progressive neue Version (mit neuem empirischen Gehalt) gibt. D.h. es gibt keine „Sofortrationalität“ (augenblickliche Entscheidung) welche Theorie besser ist. Das zeigt sich erst in der historischen Entwicklung.
Def Forschungsprogramm/Lakatos: harter Theoriekern zusammen mit einer negativen und einer positiven Heuristik.
Def negative Heuristik/Lakatos: Anpassungen werden nicht im Kern sondern nur an der Peripherie vorgenommen, Allerdings können im Zuge einer degenerativen Entwicklung sich die modus tollens Treffer auf gegen den Kern richten.
Def positive Heuristik/Lakatos: Programm, nach dem immer komplexere theoretische Modelle bzw. Systembedingungen für den Kern mit widerspenstigen Daten fertig werden können.

I 199
Theorieversion/Schurz: Kern plus Peripherie.
I 200
Def Falsifikation/Schurz: Eine Theorieversion ist falsifiziert, gdw. einige aus ihr deduktiv folgende Phänomene durch aktuale Beobachtungssätze falsifiziert wurden. (s) Schurz spricht immer von Sätzen statt von Beobachtungen.


1. Lakatos, I. (1974). "Falsifikation und die Methodologie wissenschaftlicher Forschungsprogramme". In: Lakatos, I. und Musgrave, A., Kritik und Erkenntnisfortschritt. Braunschweig: Vieweg.

Laka I
I. Lakatos
The Methodology of Scientific Research Programmes: Volume 1: Philosophical Papers (Philosophical Papers (Cambridge)) Cambridge 1980

Schu I
G. Schurz
Einführung in die Wissenschaftstheorie Darmstadt 2006
Wahrscheinlichkeitstheorie Schurz I 110
Wahrscheinlichkeits-Theorie/Theoreme/Schurz: a) unbedingte Wahrscheinlichkeit: (objektiv und subjektiv)
(T1) p(~A) = 1 – p(A) (Komplementär-Wahrscheinlichkeit)
(T2) p(A) ≤ 1 (obere Schranke)
(T3) p(A u ~A) = 0 (Kontradiktion)
(T4) p(A1 v A2) = p(A1) + p(A2) – p(A1 u A2) (allgemeines Additionsgesetz)

b) bedingte Wahrscheinlichkeit (für die Formeln X in Antezedens Position)

(TB1) Wenn B > A erschöpfend ist, gilt p(A I B) = 1. Die Umkehrung gilt nicht.
(TB2) p(A u B) = p(A I B) mal p(B)
TB3) Für jede Partition B1,...Bn gilt: p(A) = ∑ 1≤i≤n p(A I Bi) mal p(Bi) (allg. Multiplikationsgesetz)
(TB4): Def Bayes-Theorem, 1. Version:
p(A I B) = p(B I A) mal p(A)/p(B)

(TB5) Def Bayes-Theorem, 2. Version: für jede Partition A1,...An gilt:
p(Ai I B) = p(B I Ai) mal p (Ai) /∑ 1≤i≤n p(B I Ai) mal p(Ai).

(TB6) Symmetrie der probabilistischen Abhängigkeit:
p(A I B) > p(A) gdw. p(B I A) > p(B) gdw. p(B I A) > p(B I ~A) (analog für ≥).
Def Partition/Schurz: erschöpfende Disjunktion.

I 112
Wahrscheinlichkeits-Theorie/Schurz: bis heute ungelöste Probleme: a) objektive Wahrscheinlichkeit: Definitionsprobleme.
Definition statistischer Wahrscheinlichkeit: Problem: mit einem Zufallsexperiment kann man potentiell unendlich viele unendlich anwachsende Ergebnisfolgen produzieren, Warum sollten sie alle denselben Häufigkeitsgrenzwert haben? Warum sollten sie überhaupt einen haben?
Problem: noch schlimmer: aus einer gegebenen Ergebnisfolge kann man durch willkürliche Umordnung oder Stellenauswahl jederzeit eine Folge mit beliebig abweichendem Häufigkeitsgrenzwert konstruieren.
I 113
Gesetz der großen Zahl/Schurz: („naive statistische Theorie“): soll eine Lösung für dieses Problem sein: die Behauptung „p(Fx) = r“ besagt danach nicht, dass in allen Zufallsfolgen der Häufigkeitsgrenzwert r ist, sondern nur, dass er mit Wahrscheinlichkeit 1 r ist. StegmüllerVs/KutscheraVs: Das ist zirkulär! Im Definiens des Ausdrucks „die Wahrscheinlichkeit von Fx ist r“ kommt erneut der Ausdruck „mit Wahrscheinlichkeit 1“ vor. Damit wird die Wahrscheinlichkeit nicht auf Häufigkeitsgrenzwerte, sondern wiederum auf Wahrscheinlichkeit zurückgeführt.
>Zirkularität.
Umstellung/Umordnung/(s): nur ein Problem bei unendlichen Mengen, nicht bei endlichen.
Mises/Lösung: „statistisches Kollektiv“.
1. jedes mögliche Ergebnis E besitzt in g einen Häufigkeitsgrenzwert, der mit der Wahrscheinlichkeit p(E) identifiziert wird und
2. dieser ist insensitiv gegenüber einer Stellenauswahl.
Daraus folgt die allgemeine
Produktregel/Statistik: die Wahrscheinlichkeit einer Summe ist gleich dem Produkt der einzelnen Wahrscheinlichkeiten: p(Fx1 u Gx2) = p(Fx1) mal p(Gx2).
Wahrscheinlichkeit /Propensität//Mises: dieses Ergebnis von Mises ist empirisch, nicht a priori! Es ist eine gehaltvolle Dispositionsaussage über die reale Natur des Zufallsexperiments. Die Misessche Wahrscheinlichkeit nennt man auch Propensität.
>Propensität.
Singuläre Propensität/Einzelfall Wahrscheinlichkeit/Einzel Wahrscheinlichkeit/Popper: viele Vs.
Wahrscheinlichkeits-Theorie/Schurz: Problem: worin liegt der empirische Gehalt einer statistischen Hypothese und wie wird sie überprüft? Es gibt keine Beobachtungsaussage, die aus dieser Hypothese logisch folgt.
>Überprüfung.
Dass eine Zufallsfolge einen bestimmten Häufigkeitsgrenzwert r besitzt, ist für jedes noch so große n mit jedem beliebigen bis dahin erreichten Häufigkeitswert hn ungleich r verträglich.
Bayes/Schurz: das wird von Bayesianern gern als Einwand gebracht, drückt aber lediglich die Tatsache aus, dass aus statistischen Hypothesen keine Beobachtungssätze folgen.
I 115
Überprüfung/Statistik/Schurz: Statistische Hypothesen sind nicht deduktiv überprüfbar, wohl aber probabilistisch, durch Stichproben.
I 115
Principal Principle/PP/Statistik/Schurz: Die subjektiven Wahrscheinlichkeiten müssen, wenn die objektiven Wahrscheinlichkeit gewusst werden, mit diesen übereinstimmen. Lewis (1980): singuläres PP: subjektivistisch. Hier werden „objektive“ singuläre Propensitäten einfach postuliert.
>Propensitäten.
SchurzVsPropensität/SchurzVsPopper: Es bleibt unklar, welcher Eigenschaft eine singuläre Propensität überhaupt entsprechen soll.
Lösung/de Finetti: man kann auch den objektiven Wahrscheinlichkeits-Begriff gleichzeitig akzeptieren.
Konditionalisierung/Statistik/Schurz: auf ein beliebiges Erfahrungsdatum E(b1...bn) über andere Individuen b1,..bn ist wichtig, um daraus zwei weitere Versionen des PP ableiten zu können:
1. PP für Zufallsstichproben, das für die subjektive Rechtfertigung der statistische Likelihood-Intuition gebraucht wird
2. Das konditionale PP, für das Prinzip der engsten Referenzklasse und dem induktiv statistischen Spezialisierungsschluss unterliegt.
PP: w(Fa I p(Fx) = r u E(b1,...bn)) = r
PP für Zufallsstichproben: w(hn(Fx) = k/n I p(Fx) = r) = (nk) rk mal (1 r)n k.
Konditionales PP: w(Fa I Ga u p(Fx I Gx) = r u E(b1,…bn)) = r.
Principal principle: ist nur für subjektive a priori-Wahrscheinlichkeit sinnvoll. D.h. Glaubensgrade eines Subjekts, das noch keine Erfahrung gemacht hat.
Aktualer Glaubensgrad: für ihn gilt das Prinzip nicht generell: Bsp wenn die Münze schon Kopf zeigt, (=Fa) so ist der GG davon natürlich = 1, während man weiß dass p(Fx) = ½.
Apriorische Wahrscheinlichkeits-Funktion: hier muss das gesamte Hintergrundwissen W explizit in das Antezedens einer konditionalen Wahrscheinlichkeits-Aussage w( I W) geschrieben werden.
Aktual: = personalistisch.
Apriorische Wahrscheinlichkeit: Zusammenhang mit aktualer Wahrscheinlichkeit:
Strikte Konditionalisierung/Schurz: w0 sei die a priori Wahrscheinlichkeit bzw. Wahrscheinlichkeit zu t0 und w1 die gegenwärtige Wahrscheinlichkeit
I 116
Wt das zwischen t0 und t1 erworbene Wissen. Dann gilt für beliebige A:
Wt(A) = w0(A I Wt).
Engste Referenzklasse/Prinzip/Schurz: lässt sich so rechtfertigen: Für ein gegebenes Ereignis Fa kann das Individuum a sehr vielen Referenzklassen angehören, die Fx sehr verschiedene Wahrscheinlichkeiten zuweisen. Dann erhielten wir widersprüchliche Prognosen.
Frage: Aber warum sollte die geeignete Referenzklasse die engste sein? Weil man beweisen kann, dass sie den Häufigkeitsgrenzwert zutreffender Prognosen maximiert.

Schu I
G. Schurz
Einführung in die Wissenschaftstheorie Darmstadt 2006
Widersprüche Feyerabend II 74
Satz vom Widerspruch/Verfahren/Logik: (VsFeyerabend): Ein Verfahren, das dem Widerspruchsprinzip nicht gehorcht, ist nicht Wissenschaft, sondern Chaos. Daraus folgt: Es ist nicht möglich, die Widerspruchsfreiheit auf dieselbe Weise zu untersuchen, wie die relativistische Invarianz oder die Übereinstimmung mit Beobachtungen! >Methode.
FeyerabendVsLogik: Der Einwand nimmt an, dass die Klasse der Folgen eines wissenschaftlichen Satzes unabhängig von der Behandlung des Satzes festgelegt ist, und zwar nach den Regeln der Satzlogik.
Diese Annahme ist nie begründet worden. Die Satzlogik ist ja nur eines unter vielen logischen Systemen, in es gibt auch intuitionistische Logiken, ohne ausgeschlossenes Drittes.
II 75
Bsp Nehmen wir an, dass in den Theorien ein Widerspruch in der Tat jeden Satz impliziert. Dann folgt: führt man Geschwindigkeiten größer als die Lichtgeschwindigkeit in die Relativitätstheorie ein, dann erhält man imaginäre Geschwindigkeiten und Massen.
PopperVsHegel/Feyerabend: Popper zeigt sehr umständlich, dass man unsinnige Folgen erhält, wenn man die Satzlogik mit Hegel kombiniert. Er schließt, dass Hegel beseitigt werden muss.

FeyerabendVsPopper: Bsp Das ist ungefähr so intelligent, wie wenn man fordert, die Relativitätstheorie müsste beseitigt werden, weil einfache Computer ihr nicht gewachsen sind.
Hegel + Satzlogik gibt Unsinn. Warum soll ausgerechnet Hegel an diesem Unsinn die Schuld tragen?
Logik: ist auch mit der älteren Quantentheorie oder mit der Differentialrechnung zur Zeit Newtons unvereinbar.

Widerspruch/Feyerabend: Bsp Der Differentialkalkül war widerspruchsvoll und hat doch zu den größten Entdeckungen in den Wissenschaften geführt.

Feyerabend I
Paul Feyerabend
Wider den Methodenzwang Frankfurt 1997

Feyerabend II
P. Feyerabend
Erkenntnis für freie Menschen Frankfurt 1979
Wissenschaft Hacking I 149f
Wissenschaft/Bedeutung/Hacking: In der Wissenschaft geht es um Arten von Gegenständen, statt um Arten von Bedeutung. VsPutnam: Referenz ist letztlich nicht ausschlaggebend. Zunächst gibt es die Rolle: "was auch immer..." (ähnlich wie Fregescher Sinn). Fortschritt: Wenn dieser Sinn nicht dem Gegenstand entspricht, dann wird eine neue Taufe benötigt. >Namen, Kausaltheorie der Namen.
I 265
Wissenschaft/HackingVsPopper: Wissenschaft bedeutet nicht immer die Widerlegung von Theorie. Bsp Die Entdeckung der Hintergrundstrahlung war einfach etwas neues.

Hacking I
I. Hacking
Einführung in die Philosophie der Naturwissenschaften Stuttgart 1996
Wissenschaft Lakatos Feyerabend I 284
Lakatos/Feyerabend: seine Falluntersuchungen enthalten (A) Eine Erörterung bestimmter soziologischer Regelmäßigkeiten
(B) Den Vorschlag willkürlicher Maßstäbe, die keine methodologische Kraft haben
(C) Die Unterstellung, dass die Regelmäßigkeiten nicht bloß in den Tatsachen liegen, sondern Züge der Vernunft sind.
>Regularität.
I 285
Lakatos/Feyerabend: alle Theorien der Erkenntnis gehen von der Frage aus: was ist Erkenntnis? Die herkömmliche Antwort enthält eine Definition der Erkenntnis. Die Antwort von Lakatos ist eine gewaltige Verbesserung. Seine Maßstäbe stehen der Wissenschaft wesentlich näher. Die Methoden der Revision verweisen auf die Geschichte. Man kann jetzt alle Regeln in einem wirklichkeitsnahen Zusammenhang erörtern. >Wissen, >Geschichte/Lakatos, >Fortschritt.
I 286
FeyerabendVsLakatos: er hat nicht gezeigt, dass seine Maßstäbe die der Wissenschaften sind, und dass sie zu wichtigen Ergebnissen führen. Er vernachlässigt die »äußeren« Einflüsse oder verfälscht die Geschichte der Wissenschaften durch die Unterstellung, dass der Fortschritt der beobachteten Abweichungen von seinen Maßstäbe nicht bedarf. (sic).
Hacking I 193
Wissenschaft/Forschungsprogramme/Lakatos: 1. Spezifisches Vorhaben der Problemlösung. (allgemein). 2. Lakatos: abstrakt und historisch: Abfolge sich entwickelnder Theorien über Jahrhunderte.
Def "Heuristik"/Lakatos/Hacking: definiert die Wichtigkeit von Problemen.
I 198
Lakatos: "Harter Kern" ("negative Heuristik": das muss unangetastet bleiben"): Gravitationsgesetz , die drei Gesetze der Dynamik, sind unwiderlegbar.
I 199
"Schutzgürtel"/Lakatos: man trifft nur eine Auswahl von Problemen, mit denen man sich befasst. Weitere Einwände werden dann außer Acht gelassen. LakatosVsPopper: daher hat die Verifikation weiterhin einen Platz! Die Forscher suchen sich einige wenige Probleme aus, Widerlegungen können dann völlig uninteressant sein!
I 199
Entartend/Lakatos: schlechte Forschungsprogramme: Bsp Statt Unterernährung nahm man fälschlich eine Viruserkrankung der Bevölkerung an. Statt Beriberi Epidemie. Fehlernährung durch neues Verfahren der Dampfschälung von Reis. Entartend/Lakatos: jede Abänderung der Theorie wurde nicht vor, sondern immer nur nach Beobachtungen vorgenommen.
I 202
HackingVsLakatos: es hilft nicht, neue Programme ohne Nachweis bisheriger Leistungen zu wählen. Bsp Ist der Versuch, Krebsviren ausfindig zu machen fortschrittlich oder entartend? Das werden wir erst später wissen.

Laka I
I. Lakatos
The Methodology of Scientific Research Programmes: Volume 1: Philosophical Papers (Philosophical Papers (Cambridge)) Cambridge 1980

Feyerabend I
Paul Feyerabend
Wider den Methodenzwang Frankfurt 1997

Feyerabend II
P. Feyerabend
Erkenntnis für freie Menschen Frankfurt 1979

Hacking I
I. Hacking
Einführung in die Philosophie der Naturwissenschaften Stuttgart 1996

Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in folgenden 3 Thesen von Autoren des zentralen Fachgebiets.
Begriff/
Autor/Ismus
Autor
Eintrag
Literatur
Theorie/Beobacht. Kuhn, Th. Hacking I 22
Kuhn: These: keine scharfe Unterscheidung zwischen Beobachtung und Theorie - nicht deduktiv, Begriffe nicht präzise - KuhnVsPopper: Begründungszusammenhang nicht vom Entdeckungszusammenhang zu trennen

Hacking I
I. Hacking
Einführung in die Philosophie der Naturwissenschaften Stuttgart 1996
VsInduktion Popper, K. Schurz I 15
PopperVsInduktion/Antiinduktivismus/Popper: These Wissenschaft kann gänzlich ohne Induktion auskommen. (VieleVsPopper).

Schu I
G. Schurz
Einführung in die Wissenschaftstheorie Darmstadt 2006
Propensität Popper, K. Fraassen I 159
Def Propensität/Popper/Fraassen: danach ist Wahrscheinlichkeit selbst eine physikalische Größe, die Stärke oder Intensität der realen Chance eines Vorkommnisses oder Ereignisses, die nicht durch Referenz auf aktuale Klassen von aktualen Vorkommnissen reduziert werden kann.
Fraassen I 187
Def Propensität/Wschk/Popper: ist keine Eigenschaft des aktualen Verlauf von Ereignissen (wie Experimentalergebnissen) sondern der Bedingungen unter denen diese Ergebnisse im Versuchsaufbau oder chance set-up auftreten.
Fraassen I 188
GiereVsPopper: wohl ist Propensität eine objektive Eigenschaft, die von aktualer Frequenz verschieden ist, aber selbst eine unendliche Folge von Experimenten würde Häufigkeit und Wschk nicht zusammenfallen lassen.

Fr I
B. van Fraassen
The Scientific Image Oxford 1980

Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in folgenden Thesen von Autoren angrenzender Fachgebiete:
Begriff/
Autor/Ismus
Autor
Eintrag
Literatur
Häufigkt./Wschk Giere, R. Fraassen I 188
GiereVsPopper: wohl ist Propensität eine objektive Eigenschaft, die von aktualer Frequenz verschieden ist, aber selbst eine unendliche Folge von Experimenten würde Häufigkeit und Wahrscheinlichkeit nicht zusammenfallen lassen.
I 189
Wahrscheinlichkeit/Häufigkeit/Giere: müssen logisch getrennt gehalten werden (auch wenn Glauben über Wahrscheinlichkeiten einen rationalerweise zu Erwartungen über Häufigkeiten führt).

Fr I
B. van Fraassen
The Scientific Image Oxford 1980