Begriff/ Autor/Ismus |
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Bedeutung | Putnam | I (a) 16 Bedeutung/Putnam: Bedeutungen sind nicht im Kopf. Der Beweis dafür ist, dass sprachliche Arbeitsteilung zeigt, dass ich nicht der einzige bin, der die Kriterien besitzt. PutnamVsTarski: Verständnis der Referenz muss hinzukommen. Dies muss unabhängig von Erkennbarkeit sein (realistische Position). >Referenz/Putnam. I (a) 49 Bedeutung/Theorie/PutnamVsCarnap/VsPositivismus: Die Theorie bestimmt nicht die Bedeutung, sonst würde der Begriff 'Gravitation' sich ändern, wenn ein 10. Planet entdeckt würde. Außerdem verlangen die Positivisten, dass die Theorie auch von allen Zusatzannahmen abhängig ist, sonst würde das Schema von Theorie und Voraussage zusammenbrechen. >Theorie, >Zusatzannahmen, >Vorhersage. I (e) 141ff Bedeutung/Putnam: Die Bedeutung folgt aus der Löschung der Anführungszeichen. >Zitattilgung. I (k) 258 Begriffswandel/Bedeutungswandel/Bedeutung/Putnam: Bsp Wenn Außerirdische alle Sterne des Großen Wagens durch riesige Glühbirnen ausgetauscht hätten, dann würden wir sagen: "das sind in Wirklichkeit gar keine Sterne" aber nicht: "das ist in Wirklichkeit nicht der Große Wagen". >Bedeutungswandel. |
Putnam I Hilary Putnam Von einem Realistischen Standpunkt In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Frankfurt 1993 Putnam I (a) Hilary Putnam Explanation and Reference, In: Glenn Pearce & Patrick Maynard (eds.), Conceptual Change. D. Reidel. pp. 196--214 (1973) In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (b) Hilary Putnam Language and Reality, in: Mind, Language and Reality: Philosophical Papers, Volume 2. Cambridge University Press. pp. 272-90 (1995 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (c) Hilary Putnam What is Realism? in: Proceedings of the Aristotelian Society 76 (1975):pp. 177 - 194. In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (d) Hilary Putnam Models and Reality, Journal of Symbolic Logic 45 (3), 1980:pp. 464-482. In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (e) Hilary Putnam Reference and Truth In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (f) Hilary Putnam How to Be an Internal Realist and a Transcendental Idealist (at the Same Time) in: R. Haller/W. Grassl (eds): Sprache, Logik und Philosophie, Akten des 4. Internationalen Wittgenstein-Symposiums, 1979 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (g) Hilary Putnam Why there isn’t a ready-made world, Synthese 51 (2):205--228 (1982) In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (h) Hilary Putnam Pourqui les Philosophes? in: A: Jacob (ed.) L’Encyclopédie PHilosophieque Universelle, Paris 1986 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (i) Hilary Putnam Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (k) Hilary Putnam "Irrealism and Deconstruction", 6. Giford Lecture, St. Andrews 1990, in: H. Putnam, Renewing Philosophy (The Gifford Lectures), Cambridge/MA 1992, pp. 108-133 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam II Hilary Putnam Repräsentation und Realität Frankfurt 1999 Putnam III Hilary Putnam Für eine Erneuerung der Philosophie Stuttgart 1997 Putnam IV Hilary Putnam "Minds and Machines", in: Sidney Hook (ed.) Dimensions of Mind, New York 1960, pp. 138-164 In Künstliche Intelligenz, Walther Ch. Zimmerli/Stefan Wolf Stuttgart 1994 Putnam V Hilary Putnam Vernunft, Wahrheit und Geschichte Frankfurt 1990 Putnam VI Hilary Putnam "Realism and Reason", Proceedings of the American Philosophical Association (1976) pp. 483-98 In Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994 Putnam VII Hilary Putnam "A Defense of Internal Realism" in: James Conant (ed.)Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 pp. 30-43 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 SocPut I Robert D. Putnam Bowling Alone: The Collapse and Revival of American Community New York 2000 |
Beobachtbarkeit | Fraassen | I 17 Beobachtbarkeit/Maxwell, Grover: These: es gibt nichts prinzipiell Unbeobachtbares, weil ich Elektronenaugen hätte haben können. (> Mögliche Welten). - FraassenVsMaxwell: das ist bloß ein Trick. - Verschiebung des Themas: wenn ich ein Riese wäre, hätte ich... - Physik beschreibt ultimative Beobachtungsgrenzen. - Pointe: das sind letztlich menschliche Begrenzungen. - beobachtbar/Maxwell, Grover: klassifiziert mutmaßliche Gegenstände - hat nichts mit Existenz zu tun. (>Grover MaxwellVsPositivismus). I 57 Grenzen der Beobachtbarkeit sind empirisch, nicht philosophisch. I 57 Beobachtbarkeit/Theorie/Fraassen: was beobachtbar ist, finden wir heraus, indem wir die Theorie selbst untersuchen. - ((s) > Hermeneutischer Zirkel). - Dennoch ist die Beobachtbarkeit nicht Theorie-relativ. - Was eine Observable (= physikalische Größe) ist, ist Theorie-unabhängig. - Es ist eine Funktion von uns als Organismen. I 75 Beobachtbarkeit/Fraassen: Bsp Darwins missing link: war eine beobachtbare Entität. - Bsp Elementarteilchen: brachten eigene Eigenschaften mit. - So gibt es neue Informationen, die in der alten Theorie nicht enthalten waren - und zwar über die Beschaffenheit dieser unbeobachtbaren Entitäten. - Statt hier Realismus zu akzeptieren, können wir eine rein funktionale Sichtweise annehmen. I 197 Beobachtbarkeit/Fraassen: es gibt keine logische Verbindung von Beobachtbarkeit und Existenz. - Eine Theorie, so weit empirische Adäquatheit betroffen ist, wäre genauso gut, wenn nichts existierte, was entweder unbeobachtbar oder nicht-aktual ist. >Unbeobachtbares. |
Fr I B. van Fraassen The Scientific Image Oxford 1980 |
Empirismus | Goethe | Carnap VI 181 GoetheVsPositivismus/GoetheVsEmpirismus/GoetheVsNewton/GoetheVsCarnap: (Farbenlehre): Man soll im Gebiet der Sinneswahrnehmungen selbst bleiben und die zwischen ihnen bestehenden Gesetzmäßigkeiten im Gebiet der Wahrnehmungen selbst feststellen. >Positivismus, >Farbenlehre. CarnapVsGoethe: Wir müssten also die Gesetze dort (in der Wahrnehmung) auffinden. Aber physikalische Gesetze gelten dort freilich nicht, wohl aber gewisse andere, wenn die Konstitution der physikalischen Welt überhaupt möglich sein soll. >Wahrnehmung, >Sinneseindrücke, >Sehen, >Naturgesetze. Aber diese Gesetze sind von viel verwickelterer Gestalt. Carnap VI 180 Physikalische Welt/CarnapVsGoethe: Die physikalische Welt ist von der Wahrnehmungswelt zu unterscheiden. Bloße Zahlenquadrupel, denen Zustandsgrößen zugeschrieben werden. VI 181 Nur sie ist der Intersubjektivität zugänglich, nicht die Wahrnehmungswelt. >Natur, >Welt, >Welt/Denken. |
Ca I R. Carnap Die alte und die neue Logik In Wahrheitstheorien, G. Skirbekk (Hg) Frankfurt 1996 Ca II R. Carnap Philosophie als logische Syntax In Philosophie im 20.Jahrhundert, Bd II, A. Hügli/P.Lübcke (Hg) Reinbek 1993 Ca IV R. Carnap Mein Weg in die Philosophie Stuttgart 1992 Ca IX Rudolf Carnap Wahrheit und Bewährung. Actes du Congrès International de Philosophie Scientifique fasc. 4, Induction et Probabilité, Paris, 1936 In Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977 Ca VI R. Carnap Der Logische Aufbau der Welt Hamburg 1998 CA VII = PiS R. Carnap Sinn und Synonymität in natürlichen Sprachen In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 Ca VIII (= PiS) R. Carnap Über einige Begriffe der Pragmatik In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 |
Farben | Carnap | VI 126 Farben/Carnap: ergeben sich als Abstraktionsklassen von Gleichfarbigkeit. VI 102 Abstraktionsklasse/Carnap: Klasse der mit einem beliebigen Element verwandten Elemente. VI 152 Ähnlichkeitskreise/Carnap: Man nimmt zunächst alle Klassen von sich selbst teilähnlichen Elementarerlebnissen - (wegen Reflexivität). >Erlebnisse. Dann die Zweier-, Dreier- usw. Klassen von teilähnlichen Elementarerlebnissen. Dann streicht man aus dieser Liste alle die Klassen, die in einer anderen als Teilklasse enthalten sind. VI 181 GoetheVsPositivismus/GoetheVsEmpirismus/GoetheVsNewton/GoetheVsCarnap: (Farbenlehre): Man soll im Gebiet der Sinneswahrnehmungen selbst bleiben und die zwischen ihnen bestehenden Gesetzmäßigkeiten im Gebiet der Wahrnehmungen selbst feststellen. CarnapVsGoethe: Die physikalischen Gesetze gelten dort nicht, wohl aber andere, verwickeltere. Vgl. >Wahrnehmung, >Phänomene, >Qualia. |
Ca I R. Carnap Die alte und die neue Logik In Wahrheitstheorien, G. Skirbekk (Hg) Frankfurt 1996 Ca II R. Carnap Philosophie als logische Syntax In Philosophie im 20.Jahrhundert, Bd II, A. Hügli/P.Lübcke (Hg) Reinbek 1993 Ca IV R. Carnap Mein Weg in die Philosophie Stuttgart 1992 Ca IX Rudolf Carnap Wahrheit und Bewährung. Actes du Congrès International de Philosophie Scientifique fasc. 4, Induction et Probabilité, Paris, 1936 In Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977 Ca VI R. Carnap Der Logische Aufbau der Welt Hamburg 1998 CA VII = PiS R. Carnap Sinn und Synonymität in natürlichen Sprachen In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 Ca VIII (= PiS) R. Carnap Über einige Begriffe der Pragmatik In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 |
Geschichte | Pareto | Brocker I 103 Geschichte/Pareto: Die wesentliche Triebkraft der Geschichte erblickte Pareto (…) in den Affekten der Menschen. Diese sind im Allgemeinen wenig wandelbar. Die Politik wie die politische Soziologie hätten dieser Gesetzmäßigkeit Rechnung zu tragen, wollten sie den Wirklichkeitsbezug nicht verlieren. Siehe Macht/Pareto, Terminologie/Pareto, Emotionen/Pareto. VsPareto: Pareto ist vorgeworfen worden, er naturalisiere damit die gesellschaftliche Realität und mystifiziere das Irrationale. Zweifellos hatte er anthropologische Strukturen im Sinn, die dem Bewusstsein vorgelagert sind. ParetoVsPositivismus: Pareto zeigt sich in diesem Aspekt seines Werkes aber vor allem als ein Repräsentant jener intellektuellen Bewegung des fin de siècle, der unter anderen George Sorel, Gustave Le Bon und Sigmund Freud angehörten. Diese Bewegung wurde als »Revolte gegen den Positivismus« beschrieben (Hughes 1977, 33) (1), weil sie die Spontaneität und Gefühle der Massen gegen die Rationalität der Planung und des Fortschritts ins Spiel brachte. >Positivismus. VsPareto: Es entbehrt allerdings nicht einer gewissen Ironie, wenn Pareto selbst die sozialen Affekte zum wissenschaftlichen Objekt erhob und mittels des hermeneutischen Verfahrens den Positivismus noch überbieten wollte. ((s) Siehe auch Anomaler Monismus/Davidson: es gibt keine psychologischen Gesetze.) Brocker I 109 Geschichte/Fortschritt/Pareto: Pareto prägte den Begriff der gesellschaftlichen Eliten. Jeder gegebenen Gesellschaft ist nach Pareto ein Grundkonflikt inhärent: derjenige zwischen den regierenden Eliten einerseits, den Gegeneliten andererseits. Die Gegeneliten streben den Machtwechsel und damit einen Austausch der regierenden Eliten an. Dadurch kommt es zu einer beständigen »Zirkulation der Eliten« (2)( (§ 2042), der eigentlichen Triebkraft des gesellschaftlichen Strukturwandels. „Die Geschichte ist ein Friedhof der Eliten.“ (3) Siehe Fortschritt/Pareto. 1. Hughes, Henry Stuart, Consciousness and Society. The Reorientation of European Social Thought 1890-1930, New York 2. Vilfredo Pareto, Trattato di sociologia generale, Florenz 1916. Vilfredo Pareto, Trattato di sociologia generale. Edizione critica a cura di Giovanni Busino, 4 Bände, Turin 1988. Dt.: Vilfredo Paretos System der allgemeinen Soziologie, herausgegeben und übersetzt von Gottfried Eisermann, Stuttgart 1962, § 2042 3.Ebenda § 2053. Maurizio Bach, Vilfredo Pareto, Allgemeine Soziologie (1916) in: Manfred Brocker (Hg). Geschichte des Politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018. |
Brocker I Manfred Brocker Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018 |
Geschichte | Spivak | Brocker I 713 Geschichte/Geschichtsschreibung/Narration/Spivak: These: In der Geschichtsschreibung der gesamten kolonialen Periode bis hin zur Gegenwart wurden Aufstände immer wieder als ziellose und unorganisierte Gewaltakte verurteilt und in das kriminelle Terrain verschoben. Angesichts des Fehlens jeglicher institutioneller Bestätigung war es den Subalternen (siehe Klassen/Gramsci) nicht möglich, sich selbst zu vertreten oder ihre Interessen geltend zu machen. Die Unabhängigkeit der Widerstandskämpfer wurde als alleiniger Erfolg der nationalen Elite dargestellt. (1) Lösung/Spivak: eine Erzählung der „Geschichte von unten“, Bsp das Projekt der South Asian Subaltern Studies Group, siehe Guha 1983 (2). Brocker I 714 SpivakVs: Spivak kritisiert an diesem Projekt wiederum die Konstruktion einer glatten, subversiven und widerständigen subalternen Subjektivität, die in dieser Form nicht existiere. Diese sei vielmehr nach wie vor der Sichtweise eines eher klassisch-marxistischen Ansatzes zu verdanken. Spivak nennt diese Tendenz positivistisch. SpivakVsPositivismus: Spivak bestreitet die Möglichkeit einer Wederherstellung des subalternen Bewusstseins oder Willens als positive Präsenz aus den kolonialen Archiven heraus. Problem: die Falle besteht in dem Versuch, eine marxistische Analyse so vorzunehmen, dass die ehemaligen Klassenkämpfe schlicht durch die Aufstände der Subalternen ersetzt werden. (3) Problem: damit werden die Subalternen erneut instrumentalisiert, und zwar als aufständische Agenten soziopolitischer Transformation innerhalb eines bürgerlich-humanistischen Modells. Lösung/Spivak: stattdessen sollte es um eine neue Fokussierung gehen, die sich für die Verortung und Einschreibung der heterogenen Subjektpositionen interessiert. 1. Vgl. G. Ch. Spivak, IN other Words. Essays in Cultural Politics, New York/London 1988 S. 245. 2. Ranajit Guha, Elementary Aspects of Peasant Insurgery in Colonial India, Delhi 1983. 3. Vgl. Ileana Rodriguez, “Reading Subalterns across Texts, Disciplines and Theories. From Representation to Recognition”, in: I. Rodriguez (Ed.), The Latin American Subaltern Studies Reader 2001, S. 5f. Nikita Dhawan, Gayatri Chakravorty Spivak “Can the subaltern speak?” in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018 . |
PolSpiv I Gayatri Ch. Spivak Subaltern Studies. Deconstructing Historiography In Selected Subaltern Studies, R. Guha/G. Ch. Spivak New York/Oxford 1988 Brocker I Manfred Brocker Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018 |
Konjunktion | Fraassen | I 83 "Konjunktions-Einwand"/PutnamVsFraassen: eine Konjunktion von Theorien muss Wahrheit erhalten, nicht aber empirische Adäquatheit. PutnamVsPositivismus: also gibt es keinen positivistischen Ersatz für den Wahrheitsbegriff. - PutnamVsAkzpetierbarkeit - PutnamVsRorty - PutnamVsPeirce - zwei inkompatible Theorien können jede für sich empirisch adäquat sein. Problem: die Konjunktion zweier geglaubter Theorien muss nicht geglaubt werden. - Bsp die eine ist eine Korrektur der anderen. >Theorien, >Wahrheit, >Positivismus, >Akzeptierbarkeit. |
Fr I B. van Fraassen The Scientific Image Oxford 1980 |
Positivismus | Ayer | I 291f AyerVsPositivismus: Protokollsätze geben keine Tatsachen wieder - sie sind nie eindeutig. - Daher sind sie als Basis ungeeignet. >Protokollsätze, >Tatsachen. |
Ayer I Alfred J. Ayer "Truth" in: The Concept of a Person and other Essays, London 1963 In Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977 Ayer II Alfred Jules Ayer Language, Truth and Logic, London 1936 In Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke Ayer III Alfred Jules Ayer "The Criterion of Truth", Analysis 3 (1935), pp. 28-32 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 |
Positivismus | Black | II 203 Protokollsatz/BlackVsPositivismus: Man muss Protokollsätze immer weiter verifizieren. - Es gibt keinen Abschluss. II 205 Logischer Positivismus/Black: Der wundeste Punkt ist der dogmatische Charakter des Verifizierbarkeitsprinzips. (>Empiristisches Sinnkriterium). RyleVsPositivismus: Der Positivismus ist zu eng. Er schließt zu viel aus. II 206 Bsp Was als Linse gekauft wurde, kann als Prisma funktionieren.>Gebrauch, >Methode, vgl. >Empirismus, >Rationalismus. |
Black I Max Black "Meaning and Intention: An Examination of Grice’s Views", New Literary History 4, (1972-1973), pp. 257-279 In Handlung, Kommunikation, Bedeutung, G. Meggle (Hg) Frankfurt/M 1979 Black II M. Black Sprache. Eine Einführung in die Linguistik München 1973 Black III M. Black The Prevalence of Humbug Ithaca/London 1983 Black IV Max Black "The Semantic Definition of Truth", Analysis 8 (1948) pp. 49-63 In Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994 |
Positivismus | Fraassen | I 3 Logischer Positivismus/Fraassen: fügte dem Empirismus eine linguistische Komponente hinzu bzw. eine Bedeutungstheorie und eine Sprachtheorie. - FraassenVsPositivismus - (pro Empirismus) - Positivismus: hat jedoch recht, daß ontologische und epistemische Probleme eigentlich sprachlich sind - insbesondere Modalität. >Beobachtungssprache, >Modalität, >Ontologie, >Sprache. I 13f Positivismus/Theorie/Beobachtung/Sprache/Theoretische Termini/TT/Fraassen: Grover MaxwellVsPositivismus: Unterscheidung Theorie/Beobachtung kann nicht gezogen werden. >Beobachtung. "Theoretische Entitäten"/Fraassen: sie anzunehmen ist ein Kategorienfehler: nur Begriffe sind theoretisch. >Theorien. 1. kann Sprache überhaupt in theoretisch/nicht-theoretisch aufgeteilt werden. 2. können Objekte und Ereignisse in beobachtbar/nicht-beobachtbar aufgeteilt werden. Maxwell: verneint beides - Fraassen dito. Auch in Alltagssprache gibt es Theoretische Termini. >Theoretische Termini, >Theoretische Entitäten, >Alltagssprache. Beobachtbar: Bsp Ein fliegendes Pferd ist beobachtbar. Sehen-als: Steinzeitmenschen sehen keinen Tennisball, weil sie ihn nicht "als" sehen können. I 16 Beobachtbarkeit/Maxwell/Fraassen: ist graduell (z.B. durch Entfernung). |
Fr I B. van Fraassen The Scientific Image Oxford 1980 |
Positivismus | Goethe | Carnap VI 181 GoetheVsPositivismus/GoetheVsEmpirismus/GoetheVsNewton/GoetheVsCarnap: (Farbenlehre): Man soll im Gebiet der Sinneswahrnehmungen selbst bleiben und die zwischen ihnen bestehenden Gesetzmäßigkeiten im Gebiet der Wahrnehmungen selbst feststellen. >Empirismus, >Farbenlehre. CarnapVsGoethe: Wir müssten also die Gesetze dort (in der Wahrnehmung) auffinden. Aber physikalische Gesetze gelten dort freilich nicht, wohl aber gewisse andere, wenn die Konstitution der physikalischen Welt überhaupt möglich sein soll. >Wahrnehmung, >Sinneseindrücke, >Sehen, >Naturgesetze. Aber diese Gesetze sind von viel verwickelterer Gestalt. Carnap VI 180 Physikalische Welt/CarnapVsGoethe: Die physikalische Welt ist von der Wahrnehmungswelt zu unterscheiden. Bloße Zahlenquadrupel, denen Zustandsgrößen zugeschrieben werden. VI 181 Nur sie ist der Intersubjektivität zugänglich, nicht die Wahrnehmungswelt. >Natur, >Welt, >Welt/Denken. |
Ca I R. Carnap Die alte und die neue Logik In Wahrheitstheorien, G. Skirbekk (Hg) Frankfurt 1996 Ca II R. Carnap Philosophie als logische Syntax In Philosophie im 20.Jahrhundert, Bd II, A. Hügli/P.Lübcke (Hg) Reinbek 1993 Ca IV R. Carnap Mein Weg in die Philosophie Stuttgart 1992 Ca IX Rudolf Carnap Wahrheit und Bewährung. Actes du Congrès International de Philosophie Scientifique fasc. 4, Induction et Probabilité, Paris, 1936 In Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977 Ca VI R. Carnap Der Logische Aufbau der Welt Hamburg 1998 CA VII = PiS R. Carnap Sinn und Synonymität in natürlichen Sprachen In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 Ca VIII (= PiS) R. Carnap Über einige Begriffe der Pragmatik In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 |
Positivismus | Husserl | I 108 HusserlVsPositivismus: Die Eliminierung des Subjekts beseitigt Verantwortlichkeit und Vernunft. Lebenswelt: Die Lebenswelt ist der geltende gemeinsame Horizont. Aus der phänomenologischen Perspektive zeigt sich die Welt nicht als Aneinanderreihung von Gegenständen, sondern als Universalhorizont. >Phänomenologie/Husserl, >Horizont/Husserl, >Subjektivität/Husserl, >Intersubjektivität/Husserl. |
E. Husserl I Peter Prechtl Husserl zur Einführung, Hamburg 1991 (Junius) II "Husserl" in: Eva Picardi et al., Interpretationen - Hauptwerke der Philosophie: 20. Jahrhundert, Stuttgart 1992 |
Positivismus | Popper | I 116f Positivismus/Popper: Der Positivismus fasst das Abgrenzungsproblem naturalistisch auf, als feststehende Grenze. Positivistischer Radikalismus: Die Naturgesetze sind nicht auf elementare Erfahrungssätze zurückführbar. >Abgrenzung. I 117 Wittgenstein: Nach seinem Sinnkriterium sind die Naturgesetze sinnlos, d.h. keine legitimen Sätze. PopperVsCarnap: Es war ein Fehler, die Metaphysik durch Bewertungen abzutun. Stattdessen Popper: Dee Metaphysik hat einen heuristischen Wert. (Bsp Spekulativer Atomismus). >Metaphysik. I 127 Protokollsätze/Popper: Protokollsätze haben keine bevorzugte Stellung. Sie erscheinen in der Wissenschaft nur als psychologische Aussagen! >Protokollsatz. PopperVsPositivismus: Der Positivismus wünscht nicht, dass es außer den Problemen der "positiven" Erfahrungswissenschaft noch sinnvolle Probleme geben soll. Er möchte die sogenannten philosophischen Probleme als Scheinprobleme sehen. Das wird immer durchführbar sein. Es ist nichts leichter, als ein Problem als Scheinproblem zu enthüllen. Man braucht ja nur den Begriff des "Sinnes" eng genug zu fassen. >Sinn. Flor II 473 PopperVsLogischer Positivismus: Wissenschaft als Prozess wird von ihm stärker betont als die Charakterisierung formaler Züge bei Theorien, die als wissenschaftliche Produkte aufgefasst werden. |
Po I Karl Popper Grundprobleme der Erkenntnislogik. Zum Problem der Methodenlehre In Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977 Flor I Jan Riis Flor "Gilbert Ryle: Bewusstseinsphilosophie" In Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke Reinbek 1993 Flor II Jan Riis Flor "Karl Raimund Popper: Kritischer Rationalismus" In Philosophie im 20. Jahrhundert, A.Hügli/P.Lübcke Reinbek 1993 Flor III J.R. Flor "Bertrand Russell: Politisches Engagement und logische Analyse" In Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P.Lübcke (Hg) Reinbek 1993 Flor IV Jan Riis Flor "Thomas S. Kuhn. Entwicklung durch Revolution" In Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke Reinbek 1993 |
Positivismus | Psychologische Theorien | Upton I 9 Positivismus/Psychologische Theorien/Upton: Eine grundlegende Annahme in diesem traditionellen wissenschaftlichen Ansatz ist, dass es eine objektive Realität in der Welt gibt, die beobachtet, gemessen und kategorisiert werden kann. Dies wird manchmal als positivistischer Ansatz bezeichnet und wird seit Beginn des Studiums der menschlichen Entwicklung in der Entwicklungspsychologie weit verbreitet eingesetzt. VsPositivismus: In der traditionellen laborbasierten Forschung wird die Entwicklung außerhalb eines sinnvollen sozialen Kontextes untersucht. Die Ergebnisse sind daher möglicherweise ökologisch nicht valide, so dass sie eventuell nicht mehr gültig sind, wenn sich die Menschen in ihrem Alltag natürlich verhalten. Es wird auch argumentiert, dass das Verhalten der Menschen während einer Forschungsstudie auch aufgrund anderer Faktoren geändert werden kann, wie z.B. der ungleichen Machtverhältnisse zwischen dem Forscher und dem Teilnehmer. Es wurde auch vorgeschlagen, dass Forscher den Teilnehmern ihre eigenen Vorstellungen davon, was gemessen wird, durch die von ihnen verwendeten Forschungsinstrumente und die Art und Weise, wie sie die Studie gestalten, aufzwingen können. Daher ist das Verhalten eines Teilnehmers während der Studie möglicherweise nicht ganz natürlich, sondern kann zum Teil ein Artefakt der Teilnahme an der Forschung sein. VsTradition: Es wurden Studien durchgeführt, um den Einfluss von Kontexten auf das Verhalten von Menschen zu untersuchen, jedoch mit traditionellen experimentellen Methoden.>Margret Donaldson (1978)(1). Entwicklung/Sprache/Umwelt/Donaldson, Margret: Donaldson untersuchte, wie sich die kognitive Leistung von Kindern je nach verwendeter Sprache und Bedeutsamkeit der Situation veränderte. Upton I 10 Subjektivismus/VsTradition: Andere Psychologen lehnen die Vorstellung ab, dass menschliches Denken und Verhalten jemals objektiv untersucht werden kann. Denn sie argumentieren, dass es keine einzige objektive Realität gibt. >Subjektivismus/Psychologische Theorien. 1. Donaldson, M. (1978) Children’s Minds. London: Croom Helm. |
Upton I Penney Upton Developmental Psychology 2011 |
Positivismus | Putnam | I (a) 41 PutnamVsPopper/PutnamVsMach: VsPositivismus: Positivismus ist idealistisch und entspricht nicht der Wirklichkeit. I (a) 44 PutnamVsPositivismus: Beim Positivismus ist Wahrheit nicht transtheoretisch. Der einzige transtheoretischer Begriff: "führt zu erfolgreicher >Vorhersage". Putnam: stattdessen: Der Realismus muss sich an die Logik des Wahrheitstransfers halten. >Realismus. I (a) 45 Daraus, dass zwei Theorien zu erfolgreichen Voraussagen führen, folgt nicht, dass ihre Konjunktion dazu führt. Grund: Das Prädikat, das die Rolle der Wahrheit spielt ("führt zu Voraussage") hat nicht die Eigenschaften der Wahrheit. I (a) 49 Bedeutung/Theorie/PutnamVsCarnap/VsPositivismus: Die Theorie bestimmt nicht die Bedeutung, sonst würde der Begriff Gravitation sich ändern, wenn ein 10. Planet entdeckt würde. Außerdem verlangen die Positivisten, dass die Theorie auch von allen Zusatzannahmen abhängig ist, sonst würde das Schema von Theorie und Voraussage zusammenbrechen. I (h) 215 Wahrheit/Positivismus: Welchen Grad von Bestätigung man akzeptiere, sei letztlich konventional, eine Frage des Zwecks. Putnam: Das ist Relativismus. Er hat keine Antwort auf den Gegner, der sagt: "in meinem System ist der P nicht rational". >Rationalität/Putnam. |
Putnam I Hilary Putnam Von einem Realistischen Standpunkt In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Frankfurt 1993 Putnam I (a) Hilary Putnam Explanation and Reference, In: Glenn Pearce & Patrick Maynard (eds.), Conceptual Change. D. Reidel. pp. 196--214 (1973) In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (b) Hilary Putnam Language and Reality, in: Mind, Language and Reality: Philosophical Papers, Volume 2. Cambridge University Press. pp. 272-90 (1995 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (c) Hilary Putnam What is Realism? in: Proceedings of the Aristotelian Society 76 (1975):pp. 177 - 194. In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (d) Hilary Putnam Models and Reality, Journal of Symbolic Logic 45 (3), 1980:pp. 464-482. In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (e) Hilary Putnam Reference and Truth In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (f) Hilary Putnam How to Be an Internal Realist and a Transcendental Idealist (at the Same Time) in: R. Haller/W. Grassl (eds): Sprache, Logik und Philosophie, Akten des 4. Internationalen Wittgenstein-Symposiums, 1979 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (g) Hilary Putnam Why there isn’t a ready-made world, Synthese 51 (2):205--228 (1982) In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (h) Hilary Putnam Pourqui les Philosophes? in: A: Jacob (ed.) L’Encyclopédie PHilosophieque Universelle, Paris 1986 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (i) Hilary Putnam Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (k) Hilary Putnam "Irrealism and Deconstruction", 6. Giford Lecture, St. Andrews 1990, in: H. Putnam, Renewing Philosophy (The Gifford Lectures), Cambridge/MA 1992, pp. 108-133 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam II Hilary Putnam Repräsentation und Realität Frankfurt 1999 Putnam III Hilary Putnam Für eine Erneuerung der Philosophie Stuttgart 1997 Putnam IV Hilary Putnam "Minds and Machines", in: Sidney Hook (ed.) Dimensions of Mind, New York 1960, pp. 138-164 In Künstliche Intelligenz, Walther Ch. Zimmerli/Stefan Wolf Stuttgart 1994 Putnam V Hilary Putnam Vernunft, Wahrheit und Geschichte Frankfurt 1990 Putnam VI Hilary Putnam "Realism and Reason", Proceedings of the American Philosophical Association (1976) pp. 483-98 In Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994 Putnam VII Hilary Putnam "A Defense of Internal Realism" in: James Conant (ed.)Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 pp. 30-43 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 SocPut I Robert D. Putnam Bowling Alone: The Collapse and Revival of American Community New York 2000 |
Positivismus | Wright | I 152 Positivismus/Wright, G.H.: Der Positivismus lässt sich auf verschiedene Weisen charakterisieren: a) verbunden mit einer phänomenalistischen oder sensualistischen Erkenntnistheorie und b) moderner Positivismus: verbunden mit einer Verifikationstheorie der Bedeutung. c) verbunden mit einer „szientistischen“ und „technologischen“ Auffassung von Erkenntnis und deren Verwendungen. >Phänomenalismus, >Sensualismus, >Verifikationismus, >Bedeutung, >Szientismus, >Technologie. Mill: Mill hat mehr von einem Positivisten im ersten Sinne an sich als Comte. >J. St. Mill. Comte: ComtesPositivismus ist vor allem Wissenschaftstheorie (Vgl. Comte, A. 1830(1)). Comtes letztliches Ziel bestand darin, ein Verfechter des „positiven“ wissenschaftlichen Geistes in der Untersuchung gesellschaftlicher Phänomene zu sein. Damit gekoppelt war ein starker Glaube an die Nützlichkeit wissenschaftlicher Erkenntnisse für soziale Reformen. (Comte 1830, Lecon I, 8). >A. Comte. Wright, G.H.: Es ist vielleicht nicht uninteressant, dass sich Comte als Verkünder einer technologischen Wissensauffassung mit Francis Bacon vergleichen lässt. Beide trugen zwar wesentlich zur Bildung eines gewissen „szientistischen Meinungsklimas“ bei, doch fast überhaupt nichts zum tatsächlichen wissenschaftlichen Fortschritt. (G.H. von WrightVsBacon, G. H. von WrightVsComte.) >F. Bacon. I 21 Positivismus/VsPositivismus/Wright, G.H.: Die anti-positivistische Methodologie des 19. Jahrhunderts lässt sich mit einer älteren aristotelischen Tradition in Verbindung bringen, einer Tradition, die drei Jahrhunderte früher durch einen neuen Geist in der Wissenschaftstheorie, nämlich vor allem durch Galilei verdrängt worden war. >G. Galilei, vgl. >P. Feyerabend. 1. Comte, A., Cours de philosophie positive, Avertissement de l’Auteur, 1830. |
WrightCr I Crispin Wright Wahrheit und Objektivität Frankfurt 2001 WrightCr II Crispin Wright "Language-Mastery and Sorites Paradox" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 WrightGH I Georg Henrik von Wright Erklären und Verstehen Hamburg 2008 |
Realismus | Boyd | Horwich I 492 Wissenschaftlicher Realismus/Richard Boyd/M. Williams: Boyds Verteidigung des wissenschaftlichen Realismus ist viel komplexer als das, was wir bisher betrachtet haben: Horwich I 493 Verlangt es einen substantiellen (erklärenden) Wahrheitsbegriff? >Realismus, >Interner Realismus/Putnam, >Wahrheit. Boyd: indirekterer Weg als Putnam: die (ungefähre) Wahrheit unserer Theorien erklärt die instrumentelle Verlässlichkeit unserer Methoden. >Methode, >Verlässlichkeit. Methode/Boyd: Eine Methode ist nicht theorie-neutral! Im Gegenteil, weil sie durch unserer Theorien gebildet werden, ist es deren Wahrheit, die den Erfolg der Methoden erklärt. >Theorieabhängigkeit. Boyd/M. Williams: damit stellt Boyd ein bekanntes Argument auf den Kopf: BoydVsPositivismus. >Positivismus. Positivismus/Theorie: These: Die Beobachtungssprache muss theorie-neutral sein. Ebenso die methodologischen Prinzipien. >Beobachtungssprache. IdealismusVsPositivismus: VsTheorie-Neutralität. Bsp Kuhn: Die wissenschaftliche Gemeinschaft stellt die „Tatsachen“ fest. >Wissenschaft/Kuhn. Boyd/M. Williams: Boyd macht sehr clever die Theoriegeladenheit unserer methodischen Urteile zur Basis seines Realismus. >Theoriegeladenheit. These: Methoden, die so theoriegeladen sind wie unsere, würden nicht funktionieren, wenn die entsprechenden Theorien nicht "in relevanter Weise ungefähr wahr" wären. Pointe: Damit kann man ihm nicht vorwerfen, eine unakzeptable starre Trennung von Theorie und Beobachtung vorzunehmen. >Beobachtung. Ad. 1. Vs: Das entkräftet den ersten Einwand Ad. 2. Vs: Boyd: Es wäre ein Wunder, wenn unsere theoriegeladenen Methoden funktionierten, obwohl die Theorien sich als falsch erwiesen. Für den wissenschaftlichen Realismus gibt es hier nichts zu erklären. Ad. 3. Vs: Horwich I 494 M. Williams: Das geht nicht gegen den wissenschaftlichen Realismus, sondern gegen Putnam: PutnamVsBoyd: Argumente wie die von Boyd etablieren eine kausal erklärende Rolle für den Wahrheitsbegriff. BoydVsPutnam: Das tun sie gar nicht: "wahr" ist nur ein konventioneller Ausdruck, der dem wissenschaftlichen Realismus keine Erklärungskraft hinzufügt. Wahrheit/Erklärung/Realismus/Boyd/M. Williams: Den Erfolg unserer Methoden durch die Wahrheit unserer Theorien zu erklären läuft darauf hinaus zu sagen, dass die Methoden, mit denen wir Teilchen untersuchen funktionieren, weil die Welt aus solchen Teilchen besteht, die mehr oder weniger so sind, wie wir denken. Fazit: Es macht aber keinen Unterschied, ob wir diesen Erfolg (unserer Methoden) durch die Wahrheit der Theorien oder durch die Theorien selbst erklären! Vgl. >Redundanztheorie. M. Williams pro Deflationismus: also brauchen wir keinen substantiellen Wahrheits-Begriff. >Deflationismus. Horwich I 494 Wahrheit/M.Williams: Wahrheit hat keine substantielle Rolle – keine erklärende Rolle: es macht keinen Unterschied, ob wir Erfolg durch Wahrheit der Theorie oder durch die Theorie selbst erklären – (pro Deflationismus). Wissenschaftlicher Realismus/M. Williams: Einige könnten einwenden, dass nach dem wissenschaftlichen Realismus unsere gegenwärtigen Theorien nicht in dem einen oder anderen Sinn wahr sind, sondern einfach und buchstäblich wahr. >Buchstäbliche Wahrheit, >Einfache Wahrheit. M. Williams: das kann sein, aber selbst die deflationistische Wahrheit ist in gewissem Sinn realistisch, denn sie insistiert nicht darauf, den W Begriff epistemisch zu rekonstruieren. M. Williams: Wenn das bedeutet, dass Objekte nicht einfach "gegeben" sind, dann ist heute praktisch jeder Konstruktivist. >Konstruktivismus. Deflationismus/M. Williams: Der Deflationismus braucht sich mit keiner Version des Konstruktivismus anzufreunden. Boyd/M. Williams: Boyds wissenschaftlicher Realismus stellt gar nicht die Frage, ob eine substantielle Erklärung in Begriffen von „Korrespondenz" nötig ist. Sein Realismus ist eher empirisch“ (in Kants Sinn) als „transzendental“. Er hat nichts mit Wahrheit zu tun, sondern mit empirischen Relationen zwischen Wahrheiten. >Empirismus, >Korrespondenz. |
Boyd I Richard Boyd The Philosophy of Science Cambridge 1991 Horwich I P. Horwich (Ed.) Theories of Truth Aldershot 1994 |
Realität | Genz | II 13 Naturgesetze/Weinberg: Naturgesetze sind so real wie Stühle. WeinbergVsPositivismus. Realität/Weinberg: Realität ist, was nicht unserer Kontrolle unterliegt. >Realität/Hacking, >Vorhersage. Es geht nicht um Realität an sich,... II 14 sondern um die Realität der Naturgesetze. Genz pro: Dies ist die zentrale These dieses Buchs. >Naturgesetze. II 115 Realität/Genz: Ein Medium, das überall anwesend ist, aber keine messbare Geschwindigkeit hat, ist real, aber seine Realität ist keine materielle, sondern die einer Zusammenfassung beobachtbarer Effekte im Begriff einer Theorie. Ein solches Medium ist das Feld. >Felder/Genz. II 116 Feld/Beschleunigung/Genz: Beschleunigungen gegenüber dem Feld sind beobachtbar. Das hatte Newton auch von seinem leeren Raum angenommen, das hätte aber nicht gestimmt. >Isaac Newton, >Inertialsystem, >Relativitätstheorie. Der beschleunigte Beobachter findet sich in einer Wärmestrahlung eingebettet, die mit zunehmender Beschleunigung zunimmt. Beobachtung. |
Gz I H. Genz Gedankenexperimente Weinheim 1999 Gz II Henning Genz Wie die Naturgesetze Wirklichkeit schaffen. Über Physik und Realität München 2002 |
Recht | Dworkin | Rawls I 349 Recht/Regeln/Dworkin, R./Rawls: ob unsere Rechte und Pflichten als Bürger oder auch Spielregeln mit moralischen Pflichten verbunden sind, ist eine Frage, die unabhängig vom Inhalt dieser Regeln festzustellen ist. Das gilt auch, wenn die Standards, die von Richtern und anderen zur Interpretation des Rechts angewendet werden an die Prinzipien des Rechts und der Gerechtigkeit erinnern oder mit ihnen identisch sind. Bsp Es kann sein, dass in einer wohlgeordneten Gesellschaft die beiden Prinzipien der Gerechtigkeit (Siehe Prinzipien/Rawls) von Gerichten angewendet werden, um die Teile der Verfassung zu interpretieren, die Gedanken- und Bewusstseinsfreiheit sowie den Schutz gleicher Rechte zum Gegenstand haben.(Siehe Ronald Dworkin 1967(1)) Rawls: dann gibt es immer noch einen Unterschied zwischen dem, was das Recht gebietet und was die Gerechtigkeit verlangt. Bsp Die Regel, ein Versprechen zu halten, die von Konventionen bestimmt ist, ist nicht zu verwechseln mit dem Prinzip der Treuepflicht (die ein Spezialfall des Prinzips der Fairness ist). I 350 Dieses Prinzip ist nur hypothetisch. Wir brauchen nur die Tatsache, dass es befolgt würde. Wir nehmen an, dass eine gerechte Praxis existiert. 1.Ronald Dworkin, „The Model of Rules“, University of Chicago Law Review, vol. 35 (1967) esp. pp. 21-29. Brocker I 595 Recht/DworkinVsHart, H. L. A./Dworkin: Hart These: Recht und Moral bilden zwei unabhängige Normordnungen. Ein Grundsatz der Moral wird erst durch eine letztlich konventionelle Erkenntnisregel zu einem Teil des positiven Rechts. Siehe Recht/Hart: Zweiteilung von Rechtsregeln: a) Handlungsregeln, b) Regeln über die Schaffung von Regeln. (1) Dworkin: These: Jeder Versuch einer begrifflichen Bestimmung und Beschreibung des Rechts verwickle uns unweigerlich in normative Fragen der Rechtfertigung. DworkinVsHart/DworkinVsPositivismus/DworkinVsRechtspositivismus: das Recht sollte nicht als ein System von Regeln rekonstruiert werden. Insbesondere kann es nicht als ein System primärer und sekundärer Regeln (Regeln über Regeln) aufgefasst werden. ((s) Hintergrund: H. L. A. Hart war bei der Aufstellung eines Systems von Regeln vom späten Wittgenstein beeinflusst. >Regeln/Hart, Recht/Hart. Rechtsprechung/Dworking: Richter ziehen, wenn sie über Rechte und Pflichten befinden, neben Regeln auch Zielsetzungen und Prinzipien in Betracht. Während Zielsetzungen wie die Förderung der sozialen Wohlfahrt jedoch primär zur Ebene der Gesetzgebung gehören, werden auf der Ebene der Rechtsfindung vor allem Prinzipien relevant.(2) Brocker I 596 Recht/DworkinVsHart: 1.Recht lässt sich nicht anhand einer konventionellen Erkenntnisregel von anderen Normordnungen abgrenzen. Eine solche Regel gibt es nicht. Der Streit unter Juristen macht selbst vor den Grundlagen und Grenzen des Rechts nicht halt. 2. Recht ist nicht logisch unabhängig von der Moral: Moralische Inhalten gelangen in Form von Prinzipien ins Recht. (3) Brocker I 598 3. Dworkin kritisiert die Idee starken richterlichen Ermessens, wie sie aus Harts Regelmodell folgt. 1. Hart, H. L. A., Der Begriff des Rechts. Mit einem Postskriptum von 1994 und einem Nachwort von Christoph Möllers, Berlin 2011. 2. Ronald Dworkin, Taking Rights Seriously, Cambridge, Mass. 1977 (erw. Ausgabe 1978). Dt.: Ronald Dworkin, Bürgerrechte ernstgenommen, Frankfurt/M. 1990, S. 56f. 3. Ebenda S. 304 Bernd Ladwig, „Ronald Dworkin, Bürgerrechte ernstgenommen“ in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018 |
Dworkin I Ronald Dworkin Taking Rights Seriously Cambridge, MA 1978 Rawl I J. Rawls A Theory of Justice: Original Edition Oxford 2005 Brocker I Manfred Brocker Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018 |
Rechtspositivismus | Dworkin | Brocker I 594 Rechtspositivismus/DworkinVsRechtspositivismus/DworkinVsUtilitarismus/Dworkin: [Rechts-]Positivisten und Utilitaristen eint die Gegnerschaft zur Idee natürlicher, dem Staat moralisch vorgegebener Rechte. Positivisten verwerfen sie, weil sie alle normativen Tatsachen des Rechts auf soziale Tatsachen wie Gesetzgebung und richterliche Rechtsfortbildung zurückführen. Utilitaristen verneinen sie, weil ihr letzter Bewertungsmaßstab der soziale (Gesamt-)Nutzen ist. Gegen beide Sichtweisen will Dworkin eine rechtebasierte Theorie verteidigen, auf die darum sein Buchtitel verweist. >Utilitarismus, >Positivismus. Brocker I 596 Rechtspositivismus/DworkinVsPositivismus/DworkinVsHart, L. H. A.: Dworkin lehnt ein Regelsystem wie das von Hart ab: siehe Regeln/Hart, Recht/Hart: stattdessen muss man zwischen Recht und Prinzipien unterscheiden. ((s) Damit ist Dworkin von Kant beeinflusst). Regeln sind entweder gültig oder nicht gültig – dagegen können Prinzipien kollidieren, ohne dass darum wenigstens eines von ihnen ungültig sein müsste. Prinzipien/Dworkin: haben bestimmtes Gewicht und geben an, in welche Richtung Argumente weisen. (1) Brocker I 599 DworkinVsPositivismus: Es ist keine Beschreibung des Rechts möglich, die nicht auch wertende Urteile einschließt. Zur Illustration führt Dworkin die Figur des begabten Richter Herkules ein, der alle wichtigen institutionellen Tatsachen des Rechts und seiner Geschichte kennt, sowie alle Prinzipien und Ziele. Das erlaubt ihm eine zutreffende Bewertung des Rechts in einem Gesamtzusammenhang. Rechtfertigung/Dworkin: These: die Rechtfertigung des Rechts in eine Frage der besten verfügbaren Argumente, sie ist substantieller Natur. Dworkin sieht daher kein Problem darin, dass sein idealer Richter ein vereinzelter Heroe ist, der das Recht scheinbar monologisch auslegt. VsDworkin: siehe Michelman 1986 (2), 76; Habermas 1994 (3). Rechtsprechung/Dworkin: Verantwortungsbewusste Richter, so Dworkin, erliegen nicht der Versuchung, Gründe und Gesichtspunkte außerhalb des Rechts zu suchen, nur weil bislang kein Artikel der Verfassung, kein Gesetzestext und kein explizites Urteil über einen schwierigen Fall autoritativ Auskunft geben. Brocker I 600 RechspositivismusVsDworkin: ein Positivist könnte argumentieren, Dworkin wolle nur die amerikanische Rechtsordnung in einem möglichst positiven Licht erscheinen lassen, sein Ansatz sei aber ungeeignet, allgemeine Einschätzungen von Rechtssystemen zu geben, wie z. B: dem Rechtssystem des heutigen Iran. Dworkins Ansatz sei deswegen ungeeignet, weil er bereits voraussetze, dass eine Rechtsordnung vernunftrechtliche Gehalte wie die Idee individueller Rechte Brocker I 601 gegen den Staat verkörpert. Das sei aber kein begriffliches Merkmal des Rechts, sondern eine fragile und faktisch nicht allgemein anerkannte Errungenschaft der Rechtsgeschichte. 1. Ronald Dworkin, Taking Rights Seriously, Cambridge, Mass. 1977 (erw. Ausgabe 1978). Dt.: Ronald Dworkin, Bürgerrechte ernstgenommen, Frankfurt/M. 1990, S. 58-64 2. Michelman, Frank I., »The Supreme Court 1985 Term – Foreword. Traces of Self-Government«, in: Harvard Law Review 100/1, 1986, 4-77. 3. Habermas, Jürgen, Faktizität und Geltung. Beiträge zur Diskurstheorie des Rechts und des demokratischen Rechtsstaats, Frankfurt/M. 1994, S. 272-276. Bernd Ladwig, „Ronald Dworkin, Bürgerrechte ernstgenommen“ in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018 |
Dworkin I Ronald Dworkin Taking Rights Seriously Cambridge, MA 1978 Brocker I Manfred Brocker Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018 |
Theoretische Termini | Putnam | I 48 Theoretische Termini/TT/PutnamVsPositivismus: Die theoretischen Termini haben nicht verschiedene Bedeutungen in verschiedenen Theorien. Die semantischen Begriffe sind transtheoretisch. VsCarnap: Der rein syntaktische Positivismus kann nicht ausdrücken, dass eine formale Sprache erfolgreich ist, wenn sie einem vernünftigen Maß an Wahrscheinlichkeit über Sachverhalte entspricht. >Positivismus, >Formale Sprache, >Beobachtungssprache, >Theorien. |
Putnam I Hilary Putnam Von einem Realistischen Standpunkt In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Frankfurt 1993 Putnam I (a) Hilary Putnam Explanation and Reference, In: Glenn Pearce & Patrick Maynard (eds.), Conceptual Change. D. Reidel. pp. 196--214 (1973) In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (b) Hilary Putnam Language and Reality, in: Mind, Language and Reality: Philosophical Papers, Volume 2. Cambridge University Press. pp. 272-90 (1995 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (c) Hilary Putnam What is Realism? in: Proceedings of the Aristotelian Society 76 (1975):pp. 177 - 194. In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (d) Hilary Putnam Models and Reality, Journal of Symbolic Logic 45 (3), 1980:pp. 464-482. In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (e) Hilary Putnam Reference and Truth In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (f) Hilary Putnam How to Be an Internal Realist and a Transcendental Idealist (at the Same Time) in: R. Haller/W. Grassl (eds): Sprache, Logik und Philosophie, Akten des 4. Internationalen Wittgenstein-Symposiums, 1979 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (g) Hilary Putnam Why there isn’t a ready-made world, Synthese 51 (2):205--228 (1982) In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (h) Hilary Putnam Pourqui les Philosophes? in: A: Jacob (ed.) L’Encyclopédie PHilosophieque Universelle, Paris 1986 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (i) Hilary Putnam Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (k) Hilary Putnam "Irrealism and Deconstruction", 6. Giford Lecture, St. Andrews 1990, in: H. Putnam, Renewing Philosophy (The Gifford Lectures), Cambridge/MA 1992, pp. 108-133 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam II Hilary Putnam Repräsentation und Realität Frankfurt 1999 Putnam III Hilary Putnam Für eine Erneuerung der Philosophie Stuttgart 1997 Putnam IV Hilary Putnam "Minds and Machines", in: Sidney Hook (ed.) Dimensions of Mind, New York 1960, pp. 138-164 In Künstliche Intelligenz, Walther Ch. Zimmerli/Stefan Wolf Stuttgart 1994 Putnam V Hilary Putnam Vernunft, Wahrheit und Geschichte Frankfurt 1990 Putnam VI Hilary Putnam "Realism and Reason", Proceedings of the American Philosophical Association (1976) pp. 483-98 In Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994 Putnam VII Hilary Putnam "A Defense of Internal Realism" in: James Conant (ed.)Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 pp. 30-43 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 SocPut I Robert D. Putnam Bowling Alone: The Collapse and Revival of American Community New York 2000 |
Theorien | Putnam | VI 389 Theorie/Putnam: Frühere Theorien sind Grenzfälle (limiting cases, Spezialfälle) späterer Theorien. Das ist Konvergenz. Das erklärt auch, warum theoretische Termini (TT) ihre Referenz behalten. >Konvergenz, >Theoretische Termini, >Referenz, >Theoriewechsel, >Bedeutungswandel. VI 392 Ideale Theorie/Putnam: Wenn wir die Erfüllungsrelation als unintendiert erkennen können, ist es sinnlos zu sagen, dass sogar die ideale Theorie "in Wirklichkeit" falsch sein könnte. >Erfüllung. --- I (a) 49 Bedeutung/Theorie/PutnamVsCarnap/VsPositivismus: Die Theorie bestimmt nicht die Bedeutung. Sonst würde der Begriff Gravitation sich ändern, wenn ein 10. Planet entdeckt würde. Außerdem verlangen die Positivisten, dass die Theorie auch von allen Zusatzannahmen abhängig ist, sonst würde das Schema von Theorie und Voraussage zusammenbrechen. I (b) 63 Theorie/Putnam: Zwei Theorien müssen nicht gleichbedeutende Begriffe haben, sondern nur gleiche Referenz. I (c) 97 Wahrheit/Logik/Putnam: Die Bedeutung von "wahr" und der Junktoren ist nicht durch deren formale Logik festgelegt > Holismus. Quine: Die Unterscheidung zwischen der ganzen Theorie und Bedeutungen von einzelnen Aussagen ist nutzlos. |
Putnam I Hilary Putnam Von einem Realistischen Standpunkt In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Frankfurt 1993 Putnam I (a) Hilary Putnam Explanation and Reference, In: Glenn Pearce & Patrick Maynard (eds.), Conceptual Change. D. Reidel. pp. 196--214 (1973) In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (b) Hilary Putnam Language and Reality, in: Mind, Language and Reality: Philosophical Papers, Volume 2. Cambridge University Press. pp. 272-90 (1995 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (c) Hilary Putnam What is Realism? in: Proceedings of the Aristotelian Society 76 (1975):pp. 177 - 194. In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (d) Hilary Putnam Models and Reality, Journal of Symbolic Logic 45 (3), 1980:pp. 464-482. In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (e) Hilary Putnam Reference and Truth In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (f) Hilary Putnam How to Be an Internal Realist and a Transcendental Idealist (at the Same Time) in: R. Haller/W. Grassl (eds): Sprache, Logik und Philosophie, Akten des 4. Internationalen Wittgenstein-Symposiums, 1979 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (g) Hilary Putnam Why there isn’t a ready-made world, Synthese 51 (2):205--228 (1982) In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (h) Hilary Putnam Pourqui les Philosophes? in: A: Jacob (ed.) L’Encyclopédie PHilosophieque Universelle, Paris 1986 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (i) Hilary Putnam Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (k) Hilary Putnam "Irrealism and Deconstruction", 6. Giford Lecture, St. Andrews 1990, in: H. Putnam, Renewing Philosophy (The Gifford Lectures), Cambridge/MA 1992, pp. 108-133 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam II Hilary Putnam Repräsentation und Realität Frankfurt 1999 Putnam III Hilary Putnam Für eine Erneuerung der Philosophie Stuttgart 1997 Putnam IV Hilary Putnam "Minds and Machines", in: Sidney Hook (ed.) Dimensions of Mind, New York 1960, pp. 138-164 In Künstliche Intelligenz, Walther Ch. Zimmerli/Stefan Wolf Stuttgart 1994 Putnam V Hilary Putnam Vernunft, Wahrheit und Geschichte Frankfurt 1990 Putnam VI Hilary Putnam "Realism and Reason", Proceedings of the American Philosophical Association (1976) pp. 483-98 In Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994 Putnam VII Hilary Putnam "A Defense of Internal Realism" in: James Conant (ed.)Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 pp. 30-43 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 SocPut I Robert D. Putnam Bowling Alone: The Collapse and Revival of American Community New York 2000 |
Verstehende Soziologie | Habermas | IV 183 Verstehende Soziologie/Weber/Habermas: (WeberVsPositivismus SimmelVsPositivismus) Habermas: Die in der verstehenden Soziologie üblichen Lebensweltbegriffe schließen sich an Alltagskonzepte an, die zunächst nur der narrativen Darstellung von historischen Begebenheiten und sozialen Verhältnissen dienen. >G. Simmel, >M. Weber. HabermasVsVerstehende Soziologie: Aus diesem Horizont löst sich die Untersuchung der Funktionen, die das kommunikative Handeln für die Erhaltung einer strukturell ausdifferenzierten Lebenswelt übernimmt. Lösung/Habermas: methodische Unterscheidung von System und Lebenswelt. >System, >Lebenswelt. IV 223 Verstehende Soziologie/Habermas: Wenn eine „verstehende Soziologie“ die Gesellschaft in Lebenswelt aufgehen lässt, bindet sie sich an die Perspektive der Selbstauslegung der jeweils untersuchten Kultur; diese Binnenperspektive blendet alles, was (..) von außen einwirkt, aus. A) Insbesondere Ansätze, die von einem kulturalistischen Lebensweltbegriff ausgehen, verstricken sich in die Fehlschlüsse eines „hermeneutischen Idealismus“ (dieser Begriff stammt von A. Wellmer). >Hermeneutik. B) Dessen Kehrseite ist ein methodischer Deskriptivismus, der sich berechtigten Ansprüchen in Bezug auf Erklärungsfähigkeit versagt.(1) C) Das gilt vor allem für die phänomenologischen, linguistischen und ethnomethodologischen Varianten der verstehenden Soziologie, die über Reformulierungen eines mehr oder weniger trivialen Alltagswissens in der Regel nicht hinausgelangen. HabermasVsVerstehende Soziologie. 1. J. Habermas, Zur Logik der Sozialwissenschaften, Frankfurt 1970. |
Ha I J. Habermas Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988 Ha III Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981 Ha IV Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981 |
Begriff/ Autor/Ismus |
Pro/Versus |
Eintrag |
Literatur |
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Empirismus VsPositivismus | Pro | Fraassen I 13 Lager: Fraassen: FrassenVsPositivismus - Fraassen pro Empirismus - I 10 - Fraassen pro Anti-Realismus: gute Theorie muß nicht buchstäblich wahr sein - I 20 FraassenVsBeste Erklärung |
Fr I B. van Fraassen The Scientific Image Oxford 1980 |
Empirismus, logisch VsPositivismus | Versus | Quine2 XII 10 Lager: QuineVsPositivismus - Quine: pro noch radikaleren Empirismus - aber Vslogischer Empirismus: keine analytischen Wahrheiten. |
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Idealismus VsPositivismus | Pro | Horwich I 492 Idealismus: pro: Kuhn: die wissenschaftliche Gemeinschaft stellt die Tatsachen fest - KuhnVsPositivismus). |
Horwich I P. Horwich (Ed.) Theories of Truth Aldershot 1994 |
Positivismus VsPositivismus | Versus | Fodor II 103 FodorVsPositivismus: (formale Sprache als Grundlage) ignoriert die Linguistik - FodorVsOxford: ignoriert die Linguistik |
F/L Jerry Fodor Ernest Lepore Holism. A Shoppers Guide Cambridge USA Oxford UK 1992 Fodor I Jerry Fodor "Special Sciences (or The Disunity of Science as a Working Hypothesis", Synthese 28 (1974), 97-115 In Kognitionswissenschaft, Dieter Münch Frankfurt/M. 1992 Fodor II Jerry Fodor Jerrold J. Katz Sprachphilosophie und Sprachwissenschaft In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Fodor III Jerry Fodor Jerrold J. Katz The availability of what we say in: Philosophical review, LXXII, 1963, pp.55-71 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 |
Positivismus VsPositivismus | Versus | Quine XII 10 QuineVsPositivismus - Quine: pro noch radikaleren Empirismus - aber Vslogischer Empirismus: keine analytischen Wahrheiten. |
Quine I W.V.O. Quine Wort und Gegenstand Stuttgart 1980 Quine II W.V.O. Quine Theorien und Dinge Frankfurt 1985 Quine III W.V.O. Quine Grundzüge der Logik Frankfurt 1978 Quine V W.V.O. Quine Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989 Quine VI W.V.O. Quine Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995 Quine VII W.V.O. Quine From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953 Quine VII (a) W. V. A. Quine On what there is In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (b) W. V. A. Quine Two dogmas of empiricism In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (c) W. V. A. Quine The problem of meaning in linguistics In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (d) W. V. A. Quine Identity, ostension and hypostasis In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (e) W. V. A. Quine New foundations for mathematical logic In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (f) W. V. A. Quine Logic and the reification of universals In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (g) W. V. A. Quine Notes on the theory of reference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (h) W. V. A. Quine Reference and modality In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (i) W. V. A. Quine Meaning and existential inference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VIII W.V.O. Quine Bezeichnung und Referenz In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 Quine IX W.V.O. Quine Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967 Quine X W.V.O. Quine Philosophie der Logik Bamberg 2005 Quine XII W.V.O. Quine Ontologische Relativität Frankfurt 2003 Quine XIII Willard Van Orman Quine Quiddities Cambridge/London 1987 |
Begriff/ Autor/Ismus |
Autor |
Eintrag |
Literatur |
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VsPositivismus | Fodor, J. | II 103 These: Positivismus und Philosophie der Alltagssprache (PdA, Oxford) sind daran gescheitert, daß sie die Methoden der Sprachwissenschaft nicht zur Grundlage gemacht haben. |
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VsPositivismus | Fraassen, B. van | I 3 Empirismus/Fraassen: These: Fraassen pro Empirismus, aber nicht in der linguistischen Form der Positivisten. FraassenVsPositivismus. I 11 Positivismus: (These: Die Bedeutung der theoretischen Termini kommt aus dem Beobachtbaren) in ihren Beobachtungs-Konsequenzen stimmen beide überein. |
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Idealismus | Kuhn, Th. | Horwich I 492 Positivismus/Theorie: These: die Beobachtungssprache muß Theorie-neutral sein. Ebenso die methodologischen Prinzipien. IdealismusVsPositivismus: VsTheorie-Neutralität. Bsp Kuhn: die wissenschaftliche Gemeinschaft stellt die "Tatsachen" fest. |
Horwich I P. Horwich (Ed.) Theories of Truth Aldershot 1994 |
Two Dogmas | Quine, W.V.O. | EMD II 111 Two Dogma"s/Quine/Dummett: These wesentlich verifikationistischer Ansatz, VsPositivismus: die Verifikation eines Satzes kann nicht als bloßes Vorkommnis eine Folge von Sinnausdrücken verstanden werden. Eine solche Repräsentation ist nur annähernd korrekt für eine beschränkte Klasse von Sätzen an der Peripherie. Alle anderen Sätze involvieren Inferenzen, im Grenzfall der mathematischen Sätze nichts als Inferenzen. Bedeutung: für nichtï·"periphere Sätze ist das Erfassen der Bedeutung nicht die Fähigkeit zu erkenne, was sie verifiziert, sondern ein Erfassen der inferentiellen Beziehungen mit anderen Sätzen. Fod/Lep IV 37 Two Dogmas/TD/Quine: These unsere Aussagen stehen nicht einzeln, sondern als Gesamtkorpus vor dem Tribunal der Erfahrung. - IV 39 TD: These man kann einen nicht-reduktionistischen Pragmatismus haben. (Fodor/Lepore: das ist eins der so überraschenden Dinge in TD). |
EMD II G. Evans/J. McDowell Truth and Meaning Oxford 1977 Evans I Gareth Evans "The Causal Theory of Names", in: Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol. 47 (1973) 187-208 In Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993 Evans II Gareth Evans "Semantic Structure and Logical Form" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Evans III G. Evans The Varieties of Reference (Clarendon Paperbacks) Oxford 1989 |
Begriff/ Autor/Ismus |
Autor |
Eintrag |
Literatur |
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Beobbkt | Maxwell, G. | Fraassen I 14 Grover MaxwellVsCarnap/MaxwellVsPositivismus: (Maxwell 1962 -The Ontological Status of Theoretical Entities): (locus classicus): die Unterscheidung Theorie/Beobachtung kann nicht gezogen werden. I 17 Beobachtbarkeit/Maxwell: es gibt nichts prinzipiell Unbeobachtbares, weil ich Elektronenaugen hätte haben können (> Mögliche Welten). |
Fr I B. van Fraassen The Scientific Image Oxford 1980 |