Lexikon der Argumente

Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
[englisch]


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Frank I 76
Ich/Anscombe/Schaede: komplizierte Argumentation:
1. Wenn es für den Ausdruck "ich" eine Referenz gibt, d.h. eine singuläre Entität existiert, auf die sich "ich" unmittelbar bezieht, dann hat, wenn überhaupt, Descartes recht.
VsDescartes: seine Theorie vermag jedoch spezifische Eigenarten des Ausdrucks "ich" nicht zu erklären: z.B. die Immunität gegen Fehlidentifikation. >Fehlidentifikation, Unkorrigierbarkeit.
Also hat Descartes Unrecht, also hat Elisabeth Anscombe recht.
Anscombe These: "Ich" hat überhaupt keinen Referenten!
Gang der Argumentation: Zunächst wird Descartes' Position so stark wie möglich gemacht, um am Schluss einige knappe, fast essayistische Bemerkungen zu Anscombes eigener Position zu machen.
I 77
Ich/Anscombe: Warum muss es eigentlich gewiss sein? Bsp John Smith könnte selbst nicht wissen, dass er John Horatio Auberon Smith ist, der irgendwo erwähnt wird.
Er könnte diesen Text nun zitieren und von sich selbst sprechen, ohne es zu wissen!
Beim Gebrauch von "ich" ist nur die Referenz spezifiziert (jeweils der Sprecher) nicht aber die (wechselnde) Bedeutung!
>Referenz, >Bedeutung.
Frage: Funktioniert "ich" wie eine Eigenname? Aus logischer Sicht, (wo die Bedeutung nicht interessiert) syntaktisch ja! Bsp Aber nur ein Idiot würde mit "Ich" unterzeichnen.
Unkorrigierbarkeit (Immunität gegen Fehlidentifizierung): ist noch nicht durch die Selbstbezüglichkeit gesichert.
I 82
"ich"/Anscombe: die Eigenart dieses Ausdrucks liegt in seiner strikten Situationsbezogenheit.
Daraus folgt, dass "ich" nicht emphatisch zu einem "Ich" substantiviert werden sollte!
Es bleibt die Frage: implizieren "ich" Gedanken Gedanken mit "hier" und "dieses", oder ist die Implikation gerade umgekehrt?
Frank I 99
Ich/Körper/Anscombe: "ich" wird nicht durch den Körper identifiziert: Bsp Der Bischof könnte das Knie der Dame für sein eigenes halten, aber wird er die Dame selbst für sich halten?
Frank I 100
Dann müsste das, wofür "ich" steht, das Cartesische Ego sein.
>cogito.
Angenommen, es wäre mein Körper: Bsp Ich befinde mich in einer Situation (Wassertank mit lauwarmem Wasser, bewegungsunfähig), so dass ich meines Körpers quasi beraubt bin. Dennoch kann ich immer noch denken: "Ich will nicht zulassen, dass so etwas noch einmal geschieht".
Vgl. >Gehirne im Tank.
Das Ich ist also nicht mit dem Körper identisch.
Das Denken ist gerade das, was vom cogito garantiert wird.
I 101
Ich/Anscombe: bei "Ich" gibt es nur den Gebrauch!
Ich/Ambrose Bierce: ("The Devil's Dictionary"): ...die Vorstellung von zwei, die ich sind, ist schwierig, aber feinsinnig.
I 102
Ich/Anscombe: These Lösung: "Ich" ist weder ein Name noch überhaupt ein anderer Ausdruckstyp, dessen logische Rolle es ist, zu referieren. (Ich hat keine Referenz).
I 103
Ich/Logik/Anscombe: dabei akzeptieren wir immer noch die Regel des Logikers, dass der Satz wahr ist, wenn die Prädikate wahr sind. Aber das ist eben keine hinreichende Beschreibung von "ich". Denn sie differenziert nicht zwischen "ich" und "A".
Die Wahrheitsdefinition des ganzen Satzes determiniert nicht die Bedeutung der einzelnen Satzglieder.
Demnach rechtfertigt die logische Regel nicht die Vorstellung, dass "ich" aus dem Munde von x ein anderer Name für x sei.
Aber die Regel meint, dass die Frage: "wessen Behauptung?" alles entscheidend sei. So könnte z.B. ein Übersetzer das "ich" des Autors wiederholen.
>Zitat, >Indirekte Rede.
Daraus folgt:
"Ich bin E.A" ist überhaupt keine Identitätsbehauptung.
Eine Identitätsbehauptung wäre: "Dieses Ding ist E.A."
Aber es gibt außerdem noch die Proposition: "Ich bin dieses Ding hier".
Vgl. >Quasi-Indikator, >Er/Er selbst.

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