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Arbeit: In der politischen Philosophie ist Arbeit der menschliche Einsatz von körperlicher oder geistiger Anstrengung, typischerweise in der Produktion oder im Dienstleistungsbereich. Sie ist ein zentraler Begriff unter anderem im Marxismus, Liberalismus und Feminismus. Siehe auch Marxismus, Feminismus, Liberalismus, Werttheorie, Arbeitsteilung, Verdienst, Gerechtigkeit, Ungleichheit._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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John Locke über Arbeit – Lexikon der Argumente
Höffe I 253 Arbeit/Locke/Höffe: Locke [behauptet], schon im Naturzustand erwerbe man Eigentum. Gott habe zwar die Erde und alle niederen Lebewesen allen Menschen gemeinsam gegeben. Im Naturzustand gebe es aber auch ein nichtkollektives Eigentum, als quasi göttliches Lehen das Eigentum an der eigenen Person. Eigentumserwerb: Auf der Grundlage dieses noch vorökonomischen Eigentums kann der Mensch durch seine Tätigkeit Eigentum im üblichen, ökonomischen Verständnis erwerben. Der entscheidende, eigentumsschaffende Faktor liegt also in der Arbeit, die sowohl von Gott geboten als auch durch die Bedürfnisse der Menschen erzwungen sei. Arbeit: In dieser Arbeitstheorie erhält «das unbestreitbare Eigentum des Arbeitenden»(2), die Arbeit, zwei Funktionen. Die Arbeit rechtfertigt die Unterscheidung von Mein und Dein und stellt als ökonomische Arbeitswerttheorie den wichtigsten wertschaffenden Faktor dar. Ursprung/Natur: Locke bestreitet nicht, die Dinge der Natur seien allen gemeinsam gegeben. Für eine weit bedeutsamere Grundlage des Eigentums hält er jedoch zwei andere, im Menschen selbst liegende Faktoren: dass der Mensch Herr seiner selbst und dass er Eigentümer seiner eigenen Person mitsamt der Arbeit ist, die diese Person vollbringt. Göttliche Begründung/moralisierende Begründung/Höffe: Locke leugnet nicht die Unterschiede im Arbeitseinsatz. Er hebt aber auf keine Unterschiede körperlicher Begabung ab, sondern nennt eine Differenz mit moralisierendem Unterton: Gott gab das zunächst unkultivierte Gemeingut - also nicht in der Arbeit, sondern erneut in einer göttlichen Gabe liegt Lockes erster Argumentationsschritt — den Fleißigen und Verständigen zum Gebrauch, statt sie den Launen von Querulanten preiszugeben. Allerdings dürfen auch die Fleißigen nicht beliebig viel Eigentum erwerben, denn sie unterliegen einer naturgesetzlichen Grenze, die sich freilich nicht so offensichtlich aus dem Schädigungsverbot (Gesetze/Locke) rechtfertigen lässt. >Eigentum/Locke. 1. Locke, Second treatise of Government, §§ 27ff. 2. Ebenda, § 27_____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Loc III J. Locke An Essay Concerning Human Understanding Höffe I Otfried Höffe Geschichte des politischen Denkens München 2016 |