Lexikon der Argumente


Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
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Begriff/
Autor/Ismus
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Literatur
Literatur
Beschreibung Hacking I 162
Beschreibung/StrawsonVsLeibniz: Monaden: Eine vollständige Beschreibung wäre sinnlos! VsPutnam: Interner Realismus: Der interne Realismus benötigt die Idee einer "vollständigen Beschreibung" wegen idealer Akzeptierbarkeit.
>G.W. Leibniz, >Interner Realismus, >Vollständigkeit, >Beschreibung, >Akzeptabilität, >Behauptbarkeit, >Ideale Behauptbarkeit.

Hacking I
I. Hacking
Einführung in die Philosophie der Naturwissenschaften Stuttgart 1996
Beweise Vollmer I 234
Wissenschaft/Beweis/Physik/ Kant/früh/vorkritisch: Newtons Theorie kann nicht logisch bewiesen werden. - Das hatte KantVsLeibniz und KantVsWolff eingesehen. >Beweisbarkeit, >Physik, >Belege, >Naturgesetze, >G.W. Leibniz.
Sie kann aber auch nicht empirisch verifiziert werden - das hatte Kant von Hume gelernt.
>I. Kant, >D. Hume.

Vollmer I
G. Vollmer
Was können wir wissen? Bd. I Die Natur der Erkenntnis. Beiträge zur Evolutionären Erkenntnistheorie Stuttgart 1988

Vollmer II
G. Vollmer
Was können wir wissen? Bd II Die Erkenntnis der Natur. Beiträge zur modernen Naturphilosophie Stuttgart 1988
Ding an sich Kant I 17
An sich/Kant: Frage: was ist an sich, nämlich über mich hinaus oder ohne mich, aber doch so, dass ich mich selbst erblicke als an sich? - Also: was an mir ist an sich?
Strawson V 33/34
Ding an sich/Kant/StrawsonVsKant: dass die Dinge an sich nicht in Raum und Zeit sein sollen, macht die ganze Lehre unverständlich.
V 95
Ding an sich/Kant: muss selbst gar nicht die Bedingungen der Subjektivität erfüllen - nur die Erscheinung muss sie erfüllen. Dann könnte die Erkenntnis der Dinge höchstens einer prästabilierten Harmonie verdankt werden. - (>KantVsLeibniz). >Subjektivität/Kant, >Realität/Leibniz, >Objekt/Leibniz.
V 168
Ding an sich/Idealismus/Kant: wenn wir annehmen, dass Dinge unabhängig von unseren Wahrnehmungen existieren, dann müssen sie auch unabhängig von uns existieren (>Realismus/Kant). - Aber das nimmt Kant nicht an! - Kant: sie existieren nur durch unseren Verstand und unsere Sinnlichkeit.
Adorno XIII 40
Ding an sich/VsKant/Adorno: man hat gegen Kant eingewandt, dass wenn die Dinge an sich und damit die Ursachen der Erscheinungen gänzlich unbekannt sind, woher wir dann überhaupt von ihnen reden und von ihnen wissen können.
I. Kant
I Günter Schulte Kant Einführung (Campus) Frankfurt 1994
Externe Quellen. ZEIT-Artikel 11/02 (Ludger Heidbrink über Rawls)
Volker Gerhard "Die Frucht der Freiheit" Plädoyer für die Stammzellforschung ZEIT 27.11.03

Strawson I
Peter F. Strawson
Einzelding und logisches Subjekt Stuttgart 1972

Strawson II
Peter F. Strawson
"Truth", Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol XXIV, 1950 - dt. P. F. Strawson, "Wahrheit",
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Strawson III
Peter F. Strawson
"On Understanding the Structure of One’s Language"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Strawson IV
Peter F. Strawson
Analyse und Metaphysik München 1994

Strawson V
P.F. Strawson
Die Grenzen des Sinns Frankfurt 1981

Strawson VI
Peter F Strawson
Grammar and Philosophy in: Proceedings of the Aristotelian Society, Vol 70, 1969/70 pp. 1-20
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Strawson VII
Peter F Strawson
"On Referring", in: Mind 59 (1950)
In
Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993

A I
Th. W. Adorno
Max Horkheimer
Dialektik der Aufklärung Frankfurt 1978

A II
Theodor W. Adorno
Negative Dialektik Frankfurt/M. 2000

A III
Theodor W. Adorno
Ästhetische Theorie Frankfurt/M. 1973

A IV
Theodor W. Adorno
Minima Moralia Frankfurt/M. 2003

A V
Theodor W. Adorno
Philosophie der neuen Musik Frankfurt/M. 1995

A VI
Theodor W. Adorno
Gesammelte Schriften, Band 5: Zur Metakritik der Erkenntnistheorie. Drei Studien zu Hegel Frankfurt/M. 1071

A VII
Theodor W. Adorno
Noten zur Literatur (I - IV) Frankfurt/M. 2002

A VIII
Theodor W. Adorno
Gesammelte Schriften in 20 Bänden: Band 2: Kierkegaard. Konstruktion des Ästhetischen Frankfurt/M. 2003

A IX
Theodor W. Adorno
Gesammelte Schriften in 20 Bänden: Band 8: Soziologische Schriften I Frankfurt/M. 2003

A XI
Theodor W. Adorno
Über Walter Benjamin Frankfurt/M. 1990

A XII
Theodor W. Adorno
Philosophische Terminologie Bd. 1 Frankfurt/M. 1973

A XIII
Theodor W. Adorno
Philosophische Terminologie Bd. 2 Frankfurt/M. 1974
Erscheinung Leibniz Holz I 128
Ansich/Erscheinung/Leibniz/Josef König: ihr Verhältnis ist bei Leibniz ein dialektisches. Es entspricht wiederum genau dem Schema des "Übergreifenden Allgemeinen": Das Ansich ist Gattung seiner selbst (!), des Ansich und seines Gegenteils, der Erscheinung.
>Siehe >"Das übergreifende Allgemeine".
I 129
Damit ist nicht die Tatsache gemeint, dass die Erscheinung immer die Erscheinung eines Ansich ist, (was ja der Sinn des Wortes ist). >Dinge an sich/Kant.
KantVsLeibniz: denn dann könnte die Erscheinung ja immer noch verschieden von dem sein, dessen Erscheinung sie ist, und von daher wäre keine Kenntnis des Gegenstands möglich. (So sieht Kant das Verhältnis).
LeibnizVsKant: besteht darauf, dass die Erscheinung dasselbe ist wie das Ansich, das sich in der Erscheinung zeigt.
>Phänomen/Leibniz.
Die Welt tut das in der Perzeption. Dadurch vervielfältigt sie sich in zweifacher Hinsicht.
1. Als Ganzes aber jeweils unter anderer Perspektive
2. Sie erscheint räumlich als das Auseinandersein der verschiedenen Substanzen,
3. Sie erscheint zeitlich als Abfolge verschiedener Perzeptionen.
Das System der Perzeptionen ist "wohl begründet", weil es nichts anderes ist als die sich selbst beschränkende Aktivität der ursprünglichen Kraft des Ansich.
Der Unterschied zwischen Ansich und Erscheinung ist der Unterschied des Ansich selber! Das ist die Totalität und das Prinzip seines Unterschieds.
>Ganzes/Leibniz.
I 130
Daher ist die Erscheinung nicht gegen das Ansich abgehoben, sondern eine Art desselben und als solche etwas durchaus Reales. Erscheinung/Welt/Leibniz: die Welt erscheint nun immer nur insofern sie sich als Sosein einer einzelnen Monade ausdrückt.
Phänomenalität/Leibniz: Die Weise, in der das Auszudrückende im Ausgedrückten enthalten ist. Jedes Ausgedrückte ist ein Phänomen. Es ist wohl begründet, weil das Ansich, indem es sich ausdrückt, das Phänomen ist, mit ihm identisch ist und es als erscheinendes Ansichseiendes begründet.
Das Phänomen ist der Realität nicht entgegengesetzt (VsKant) sondern gerade ihre spezifische Seinsweise im Vorgang der universellen Repräsentation.
Daher müssen auch alle Perzeptionen in allen einzelnen Substanzen einander entsprechen.
>Wahrnehmung/Leibniz.
I 131
Einheit/Leibniz: Nur so kann es sein, dass alle verschiedenen Monaden ein und dieselbe Erscheinung perzipieren. Das ist die "harmonie universelle" (univerelle Harmonie, s.o.) in Prozessform, in der alle Erscheinungen verknüpft sind, weil sie Erscheinungen desselben Ansich sind.
Phänomen/Repräsentation/Leibniz: Das bedeutet nun aber, dass alles Seiende phänomenal ist. (Ebenso wie es zugleich Ansichseiendes ist).
Da Repräsentation bei Leibniz ein universaler und allseitiger Vorgang ist, muss jedes Seiende für jedes andere Seiende Phänomen sein.
>Einheit/Leibniz.

Lei II
G. W. Leibniz
Philosophical Texts (Oxford Philosophical Texts) Oxford 1998

Holz I
Hans Heinz Holz
Leibniz Frankfurt 1992

Holz II
Hans Heinz Holz
Descartes Frankfurt/M. 1994
Formalisierung Wolfram Brockman I 275
Formalisierung/Sprache/Wolfram: In den späten 1600ern beschäftigten sich Gottfried Leibniz, John Wilkins und andere mit dem, was sie philosophische Sprachen nannten - also vollständige, universelle, symbolische Darstellungen der Dinge in der Welt. Es ist interessant zu sehen, wie sich eine philosophische Sprache von heute von einer philosophischen Sprache der Mitte der 1600er Jahre unterscheiden würde. >G. W. Leibniz, >Formale Sprache, >Ideale Sprache, vgl. >Formale Redeweise, >Verstehen, >Logische Formeln, >Formeln.
Es ist ein Maß für unseren Fortschritt. Zum Beispiel in der Mathematik: Whitehead und Russells Principia Mathematica(1) im Jahr 1910 war der größte Showoff.
Es gab frühere Versuche von Gottlob Frege und Giuseppe Peano, die in ihrer Präsentation etwas bescheidener waren.
>G. Frege, >B. Russell.
WolframVsRussell/WolframVsFrege/WolframVsPeano/WolframVsLeibniz: Letztendlich lagen sie falsch in dem, von dem sie dachten, dass sie es formalisieren sollten: Sie dachten, sie sollten einen Prozess des mathematischen Beweises formalisieren, was sich aber nicht als das herausstellt, worin die meisten Menschen interessiert sind.
>Beweise, >Beweisbarkeit, >Systeme, >Computersprachen,
>Programmierung.

1. Whitehead, A.N. and Russel, B. (1910). Principia Mathematica. Cambridge: Cambridge University Press.

Wolfram, Stephen (2015) „Artificial Intelligence and the Future of Civilization” (edited live interview), in: Brockman, John (ed.) 2019. Twenty-Five Ways of Looking at AI. New York: Penguin Press.

Brockman I
John Brockman
Possible Minds: Twenty-Five Ways of Looking at AI New York 2019
Gehirn/ Gehirnzustand Bieri Metzinger I 65
Gehirn/Bieri: Bsp Angenommen, es gibt einen Fremdenführer durch unser Gehirn, der uns bei einer Besichtigung alles erklärt. "Es ist eine Gesetzmäßigkeit der Natur, dass dann, wenn hier bestimmte Prozesse ablaufen, der Mensch eben bestimmte Dinge empfindet".
Bieri: Das ist gar nicht unser Problem, wir bezweifeln nicht, dass es Gesetzmäßigkeiten und Notwendigkeiten gibt. Was wir nicht verstehen ist, warum es sie gibt. Wir können nicht erkennen, was im Gehirn es notwendig macht, dass der Mensch etwas erlebt.
>Bewusstsein/Chalmers.
Der Fremdenführer fragt, was wollen sie wissen?
a) warum ein bestimmtes Geschehen hier drin gerade dieses Erleben nach sich zieht, oder
b) warum sich überhaupt ein Erlebnis einstellt?
Bieri: Bei den beiden Fragen handelt es sich um ein und dasselbe Problem!
I 69
Gehirn/Bewusstsein/Bieri: Unser Führer könnte uns einen detaillierten Schaltplan des Gehirns überreichen: "funktionale Architektur". "Sie könnten auch mit einem anderen Material verwirklicht werden". (Turing-Maschine). >Turing-Maschine, >Bewusstsein, >Denken, >Gehirn.
Also:
I 70
Zwischen Funktion und Erlebnisqualität gibt es nicht mehr inneren Zusammenhang als zwischen materieller Struktur und Erlebnisqualität. Fremdenführer: "Man darf das Gehirn nicht isoliert vom Körper betrachten"
Bieri: Dann könnte man VsLeibniz sagen:
1. das Geschehen in der "Fabrik" bekommt einen kognitiven Gehalt dadurch, dass es gesetzmäßig mit Geschehnissen draußen verknüpft ist, die es kraft dieser Verknüpfung repräsentiert
2. dadurch, dass das fragliche Geschehen dem ganzen Menschen zu einem situationsangemessenen Verhalten verhilft.
Aber: Unser Problem ist ja nicht Bedeutung, nicht kognitiver Gehalt, sondern Erlebnisgehalt!
Metzinger I 71
Gehirn/Bewusstsein/Erleben/Bieri: Können wir uns nicht mit dem zufrieden geben, was wir haben: Kovarianz, Abhängigkeit, Determination? >Kovarianz, >Abhängigkeit, >Determinismus.
Nein: wenn wir das fragliche Verstehen nicht erreichen, dann verstehen wir auch nicht, wie unser Erleben in unserem Verhalten kausal wirksam werden kann, damit verstehen wir unser eigenes Subjektsein nicht.
>Verstehen, >Kausalerklärung, >Subjektivität, >Subjekte.
Das physiologische Geschehen ist kausal lückenlos. Es gibt in dem Uhrwerk keine Stelle, an der Episoden des Erlebens nötig wären, damit es weiterläuft.
D.h. es gibt eine vollständige komplette Kausalerklärung für alles, was in unserem Gehirn stattfindet, in der wir als Subjekte bzw. Menschen überhaupt nicht vorkommen!
Daher scheint das Bewusstsein ohne Bedeutung für irgendeine Verursachung zu sein. Es könnte ebenso gut fehlen, und wir würden genauso durch die Welt stolpern, wie wir es tun.
((s) Wir müssten das Bewusstsein an etwas anderem erkennen).
Unser gesamtes Verhalten könnte entfremdet sein. Das kann wegen der kausalen Lückenlosigkeit nicht ausgeschlossen werden.
I 72
Kausalität/Bieri: Wenn wir sie rein physiologisch aufbauen, wissen wir, wie wir sie fortsetzen können, d.h. immer kleinteiliger werden. Das geht aber nicht, wenn die Erklärung mit einem Erlebnis beginnt. Dann müssen wir irgendwo auf die physiologische Ebene wechseln. Aber dann haben wir das Thema gewechselt!
I 74
Gehirn/Bieri: Das Problem ist nicht, dass wir in der "Fabrik" etwas nicht sehen. Daraus könnte man nun folgern, dass es an irgendetwas anderem liegt... Vs: es ist aber nichts anderes denkbar! Aber das ist ja gerade die Hypothese, dass wir nichts anderes denken können. Diese Hypothese können wir nicht widerlegen.
Es klänge aber abenteuerlich, dass diejenige Tatsachen, die fürs Erleben relevant sind, nichts zu tun haben mit den Tatsachen, die sonst fürs Funktionieren des Gehirns relevant sind.
>Erlebnisse.
Wir haben in Betracht gezogen:
kausales Verstehen,
strukturelles Verstehen, funktionales Verstehen,
Verstehen des Ganzen aus Teilen.
>Verstehen, >Funktion, >Struktur, >Teile, >Kausalität, >Kausalerklärung.

Bieri I
Peter Bieri
Was macht Bewusstsein zu einem Rätsel?
In
Bewusstein, Thomas Metzinger Paderborn/München/Wien/Zürich 1996

Bieri III
P. Bieri
Analytische Philosophie des Geistes Weinheim 2007

Metz I
Th. Metzinger (Hrsg.)
Bewusstsein Paderborn 1996
Gerechtigkeit Rawls I 3
Gerechtigkeit/Rawls: Gerechtigkeit ist die erste Tugend sozialer Institutionen, wie Wahrheit dies für Gedankensysteme ist. So wie eine unwahre Theorie zurückgewiesen oder revidiert werden muss, müssen Gesetze und Institutionen reformiert oder abgeschafft werden, wenn sie ungerecht sind.
>Ungerechtigkeit, >Gesetze.
Jede Person besitzt eine Unverletzlichkeit, die auf Gerechtigkeit gründet, die nicht einmal durch das Wohlergehen einer Gesellschaft als Ganzes außer Kraft gesetzt werden kann. Daher kann ein Verlust der Freiheit einiger nicht durch ein größeres Gut außer Kragt gesetzt werden, das mehreren zuteil wird. (RawlsVsUtilitarismus, RawlsVsSinger, Peter).
>Utilitarismus, >P. Singer.
I 4
Die Rechte, die durch Gerechtigkeit verbürgt sind, sind kein Gegenstand politischen Aushandelns oder sozialer Interessen. Vgl.>Menschenrechte, >Grundrechte.
So wie das Akzeptieren einer fehlerhaften Theorie nur durch die Abwesenheit einer besseren Theorie gerechtfertigt ist, so ist Ungerechtigkeit nur tolerierbar, wenn das notwendig ist, um größeres Unrecht zu vermeiden. Um zu untersuchen, ob diese allzu starken Behauptungen gerechtfertigt sind, müssen wir eine Theorie der Gerechtigkeit entwickeln.
>Gesellschaft/Rawls.
I 5
Gerechtigkeit/Gesellschaft/Rawls: Auch wenn die Menschen uneins sind darüber, welche Prinzipien zu akzeptieren sind, nehmen wir dennoch an, dass sie jeder eine Vorstellung von Gerechtigkeit haben. Das heißt, sie verstehen, dass solche Prinzipien nötig sind, um grundlegende Rechte und Pflichten zu bestimmen und ihre Verteilung zu überwachen. Daher scheint es vernünftig, einen Begriff der Gerechtigkeit verschiedenen Vorstellungen von Gerechtigkeit gegenüberzustellen.
I 6
Gerechtigkeit/Rawls: Gerechtigkeit kann nicht bei Verteilungsgerechtigkeit stehen bleiben. Sie muss zu einem Merkmal sozialer Institutionen werden.
I 54/55
Gerechtigkeit/Prinzipien/Rawls: Die Prinzipien der Gerechtigkeit unterscheiden sich stark, je nachdem sie für Individuen oder für Institutionen gelten sollen. >Prinzipien/Rawls.
I 237
Natural justice/Rawls: Die Grundsätze des Naturrechts sollen die Integrität des Rechtsverfahrens sicherstellen.(1). >Naturrecht.
I 310
Gerechtigkeit/Idealisierung/RawlsVsLeibniz/RawlsVsRoss, W.D./Rawls: Man sollte Gerechtigkeit nicht mit einem „idealen Glück“ gleichsetzen oder definieren zu versuchen. (Vgl: W.D. Ross, The Right and the Good(2)(3). >G.W. Leibniz.
Die Theorie der Gerechtigkeit als Fairness weist solche Vorstellungen zurück. Ein solches Prinzip würde in der Anfangssituation nicht gewählt. Dort könnte man solche Kriterien gar nicht definieren.
I 311
Wozu Menschen berechtigt sind, bemisst sich nicht aus einem intrinsischen Wert. Der moralische Wert hängt nicht von Angebot und Nachfrage ab. Wenn bestimmte Leistungen nicht mehr nachgefragt werden, nimmt der moralische Verdienst nicht gleichermaßen ab.
I 312
Der Begriff des moralischen Werts liefert kein erstes Prinzip der Verteilungsgerechtigkeit. Der Moralische Wert kann definiert werden als ein Sinn für Gerechtigkeit, wenn die Prinzipien der Gerechtigkeit verfügbar sind.
1. Siehe L. A. Hart, The Concept of Law, Oxford, 1961, S. 156, 202.
2. Vgl. W. D. Ross, The Right and the Good (Oxford, 1930), S. 21,26-28,57f.
3. Leibniz, „On the Ultimate Origin of Things“ (1697) Hrsg. P.P. Wiener (New York, 1951), S. 353.


Gaus I 94
Gerechtigkeit/Rawls/Waldron: Diversität/Inhomogenität/Gesellschaft/Rawls: "[W]ie ist es möglich", fragte Rawls, "dass es im Laufe der Zeit eine gerechte und stabile Gesellschaft freier und gleicher Bürger gibt, die durch vernünftige religiöse, philosophische und moralische Lehren tief gespalten bleiben?" (1993(2):4).
Gaus I 95
Waldron: Der Schlüssel (...) besteht darin, darauf zu bestehen, dass eine akzeptable Gerechtigkeitstheorie T so beschaffen sein muss, dass unter den Gründen für die Ablehnung von T oder die Nichtübereinstimmung mit T keiner sich gegen die Verpflichtung von T auf eine bestimmte Wertvorstellung oder eine andere umfassende philosophische Konzeption wendet. >Individualismus/Rawls, >Rawls/Waldron.
Probleme: (...) es gibt weitere Fragen, wie [ein] Schwellenwerttest zu verstehen ist. Eine Möglichkeit ist, daß T einen akzeptablen modus vivendi für die Anhänger der verschiedenen umfassenden Konzeptionen darstellt {C1 , C2 , ..., Cn }. Wie ein Vertrag, der den Konflikt zwischen ehemals verfeindeten Mächten beendet, kann T als das Beste dargestellt werden, was C1 im Sinne einer Gerechtigkeitstheorie erhoffen kann, da es mit C2, ..., Cn koexistieren muss, und das Beste, was C2 erhoffen kann, da es mit C1 , C3 ,..., Cn , und so weiter koexistieren muss. Rawls hält dies jedoch als Grundlage für ein Gerechtigkeitsverständnis für unbefriedigend. Es macht T verwundbar gegenüber demographischen Veränderungen oder anderen Veränderungen des Kräfteverhältnisses zwischen rivalisierenden Gesamtkonzepten - eine Verwundbarkeit, die ganz im Gegensatz zu der unerschütterlichen moralischen Kraft steht, die wir gewöhnlich mit Gerechtigkeit assoziieren (1993(1): 148).
Lösung/Rawls: Stattdessen entwickelt Rawls die Idee, dass T einen überlappenden moralischen Konsens zwischen {C1, C2, ... , Cn } darstellen sollte. Damit meint er, dass T für die Anhänger von C1 aus moralischen Gründen akzeptabel und für die Anhänger von C2 aus moralischen Gründen akzeptabel gemacht werden könnte, und so weiter.
Vielfalt/Toleranz/Locke/Kant/Rawls/Waldron: So kann zum Beispiel die Behauptung, dass religiöse Toleranz als eine Frage der Gerechtigkeit erforderlich ist, von Christen aus Locke'schen-Gründen, die mit der individualisierten Verantwortung eines jeden Menschen gegenüber Gott für seine eigenen religiösen Überzeugungen zu tun haben, von säkularen Locke-Anhängern aus Gründen der Unabänderlichkeit des Glaubens gegenüber Zwang, von Kantianern aus Gründen der hohen ethischen
Gaus I 96
Bedeutung, die der Autonomie beigemessen wird, von Anhängern von John Stuart Mill auf der Grundlage der Bedeutung der Individualität und des freien Zusammenspiels von Ideen usw. bestätigt werden. >Toleranz/Locke.
Waldron: Ob dies tatsächlich funktioniert, ist eine Frage, die wir in Betracht gezogen haben, als wir Ackermans Ansatz zur Neutralität diskutiert haben.
>Neutralität/Waldron, >Überlappender Konsens/Rawls.

1. Rawls, John (1993) Political Liberalism. New York: Columbia University Press.

Waldron, Jeremy 2004. „Liberalism, Political and Comprehensive“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications.

Rawl I
J. Rawls
A Theory of Justice: Original Edition Oxford 2005

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004
Ideale Sprache Gadamer I 419
Ideale Sprache/Gadamer: Leibniz: (...) in der Kombinatorik eines (...) durchgeführten Zeichensystems ließen sich - das war Leibniz' Idee - neue Wahrheiten gewinnen, die von mathematischer Gewissheit wären, weil der durch ein
I 420
solches Zeichensystem abgebildete ordo in allen Sprachen eine Entsprechung hätte.(1-3) >Ideale Sprache/Leibniz.
>G.W. Leibniz.
GadamerVsLeibniz: An diesem Ideal wird in Wahrheit deutlich, dass Sprache etwas anderes ist als ein bloßes Zeichensystem zur Bezeichnung des gegenständlichen Ganzen. Das Wort ist nicht nur Zeichen.
>Wörter, >Zeichen.
In irgendeinem schwer zu erfassenden Sinne ist es doch auch fast so etwas wie ein Abbild. Man braucht nur die extreme Gegenmöglichkeit einer reinen Kunstsprache zu erwägen, um in einer solchen archaischen Sprachtheorie ein relatives Recht zu erkennen. Dem Wort kommt auf eine rätselhafte Weise Gebundenheit an das „Abgebildete“, Zugehörigkeit zum Sein des Abgebildeten zu.
>Darstellung, >Abbildung, >Abbildtheorie, >Wortbedeutung.
I 421
[Mit der rationalen Konstruktion] einer Kunstsprache (...) bewegt man sich (...), wie mir scheint, in einer vom Wesen der Sprache abführenden Richtung. Die Sprachlichkeit liegt dem Denken der Sachen so völlig ein, dass es eine Abstraktion ist, wenn man das System der Wahrheiten als ein vorgegebenes System von Seinsmöglichkeiten denkt, dem Zeichen zuzuordnen wären, die ein nach diesen Zeichen greifendes Subjekt verwendet. Vgl. >Formale Sprache, >Formale Redeweise.
Gadamer: Das sprachliche Wort ist kein Zeichen, zu dem man greift, es ist aber auch kein Zeichen, das man macht oder einem anderen gibt, kein seiendes Ding, das man aufnimmt und mit der Idealität des Bedeutens belädt, um dadurch anderes Seiendes sichtbar zu machen. Das ist nach beiden Seiten falsch.
Bedeutung: Vielmehr liegt die Idealität der Bedeutung im Worte selbst. Es ist immer schon Bedeutung. Aber das bedeutet auf der anderen Seite nicht, dass das Wort aller Erfahrung des Seienden vorausliegt und zu einer schon gemachten Erfahrung äußerlich hinzutritt, indem es sie sich unterwirft. Die Erfahrung ist nicht zunächst wortlos und wird dann durch die Benennung zum Reflexionsgegenstand gemacht, etwa in der Weise der Subsumtion unter die Allgemeinheit des Wortes. Vielmehr gehört es zur Erfahrung selbst, dass sie die Worte sucht und findet, die sie ausdrücken.

1. Vgl. Leibniz, Erdm. S. 77.
2. Leibniz, De cognitione, veritate et ideis (1684) Erdm., p. 79ff.
3. Bekanntlich entwickelte schon Descartes im Brief an Mersenne vom 20. 11. 1629 den Leibniz kannte, am Vorbild der Bildung der Zahlenzeichen die Idee einer solchen Zeichensprache der Vernunft, die die ganze Philosophie enthielte. Eine Vorform dessen, freilich in platonislerender Einschränkung dieser Idee, findet sich schon bei Nicolaus Cusanus, Idiota de mente Ill, cap. VI.

Gadamer I
Hans-Georg Gadamer
Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010

Gadamer II
H. G. Gadamer
Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977
Ideale Sprache Leibniz Gadamer I 419
Universalsprache/Ideale Sprache/Leibniz/Gadamer: Die grundsätzliche Erhebung über die Kontingenz der historischen Sprachen und die Unbestimmtheit ihrer Begriffe wäre nur durch die mathematische Symbolik möglich: in der Kombinatorik eines solchen durchgeführten Zeichensystems ließen sich - das war Leibniz' Idee - neue Wahrheiten gewinnen, die von mathematischer Gewissheit wären, weil der durch ein
Gadamer I 420
solches Zeichensystem abgebildete ordo in allen Sprachen eine Entsprechung hätte.(1) >Sprache/Leibniz.
Gadamer: Es ist wohl klar, das ein solcher Anspruch der characteristica universalis, eine ars inveniendi zu sein, wie ihn Leibniz erhebt, gerade auf der Künstlichkeit dieser Symbolik beruht. Sie ermöglicht ein Rechnen, d, h. ein Auffinden von Relationen aus den formalen Gesetzlichkeiten der Kombinatorik - unabhängig davon, ob uns Erfahrung vor entsprechende Zusammenhänge
in den Sachen führt.
Leibniz: Es gibt für die menschliche Vernunft keine höhere Adäquatheit des Erkennens als die notitia numerorum(2), und nach dem Muster derselben verfährt alles Rechnen.
GadamerVsLeibniz: [1.] Doch gilt allgemein, dass die Unvollkommenheit des Menschen eine adäquate Erkenntnis a priori nicht gestattet und die Erfahrung unentbehrlich ist.
[2.] Klar und distinkt ist Erkenntnis durch solche Symbole nicht, denn das Symbol bedeutet kein anschauliches Gegebensein. Solche Erkenntnis ist „blind“ sofern das Symbol an die Stelle einer wirklichen Erkenntnis tritt, deren Beschaffbarkeit allein anzeigend.
Leibniz: Das Ideal von Sprache, dem Leibniz nachgeht, ist also eine „Sprache“ der Vernunft, eine analysis notionum, die im Ausgang von den „ersten“ Begriffen das ganze System der wahren Begriffe entwickeln und die Abbildung des All des Seienden leisten würde, wie es der göttlichen Vernunft entspräche.(3) Die Schöpfung der Welt als die Rechnung Gottes, der unter den Möglichkeiten des Seins die beste ausrechnet, würde auf diese Weise vom menschlichen
Geiste nachgerechnet.
GadamerVsLeibniz: An diesem Ideal wird in Wahrheit deutlich, dass Sprache etwas anderes ist als ein bloßes Zeichensystem zur Bezeichnung des gegenständlichen Ganzen. Das Wort ist nicht nur Zeichen. In irgendeinem schwer zu erfassenden Sinne ist es doch auch fast so etwas wie ein Abbild. Man braucht nur die extreme Gegenmöglichkeit einer reinen Kunstsprache zu erwägen, um in
einer solchen archaischen Sprachtheorie ein relatives Recht zu erkennen. Dem Wort kommt auf eine rätselhafte Weise Gebundenheit an das „Abgebildete“, Zugehörigkeit zum Sein des Abgebildeten zu.


1. Vgl. Leibniz, Erdm. S. 77.
2. Leibniz, De cognitione, veritate et ideis (1684) Erdm., p. 79ff.
3. Bekanntlich entwickelte schon Descartes im Brief an Mersenne vom 20. 11. 1629 den Leibniz kannte, am Vorbild der Bildung der Zahlenzeichen die Idee einer solchen Zeichensprache der Vernunft, die die ganze Philosophie enthielte. Eine Vorform dessen, freilich in platonisierender Einschränkung dieser Idee, findet sich schon bei Nicolaus Cusanus, Idiota de mente Ill, cap. VI.

Lei II
G. W. Leibniz
Philosophical Texts (Oxford Philosophical Texts) Oxford 1998

Gadamer I
Hans-Georg Gadamer
Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010

Gadamer II
H. G. Gadamer
Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977
Identifikation Strawson I 57
Identifikation/Strawson: Wenn Identifikation direkt aufgrund von Lokalisation möglich ist, dann ohne Erwähnung anderer Einzeldinge. Bsp Tod ist abhängig von Lebewesen.
Bsp Blitz ist nicht abhängig von etwas Blitzendem.
>Abhängigkeit.
I 64
Identifikation/Strawson: Beobachtbare Einzeldinge können auch ohne Erwähnung ihrer Ursachen oder der Dinge, von denen sie abhängig sind, identifiziert werden. Begriffliche Abhängigkeit spielt keine Rolle. - Aber man kann nicht grundsätzlich Geburten identifizieren, ohne sie als Geburt eines Lebewesens zu identifizieren.
I 65
Asymmetrie: Wir brauchen in der Sprache nicht unbedingt Termini für Geburten als Einzeldinge - wohl aber für Lebewesen, weil wir selbst welche sind. >Continuant, >Person, >Subjekt.
I 66
Identifizierbarkeit/Einzelding/Strawson: Minimalbedingung: Einzeldinge dürfen weder privat noch unbeobachtbar sein. >Einzeldinge/Strawson, >Sprachgemeinschaft, vgl. >Privatsprache, >Verstehen, >Kommunikation.
I 87
Identifikation/Strawson: Wir könnten nicht über Privates sprechen, wenn wir nicht über Öffentliches sprechen könnten
I 153
Identifikation/StrawsonVsLeibniz: Identifikation verlangt ein demonstratives Element: das widerspricht Leibniz’ Monaden, für die es Beschreibungen allein in allgemeinen Termini geben soll! >Allgemeiner Term.
Dann ist nach Leibniz die Identifikation (Individuation) nur Gott möglich: Der "vollständige Begriff" eines Individuums. - Das ist zugleich eine Beschreibung des gesamten Universums (von einem bestimmten Punkt aus, das garantiert die Eindeutigkeit).
>Vollständiger Begriff.
I 245
Identifikation/Universale/Namen/Einzeldinge/Strawson: Sprecher/Hörer müssen jeder eine kennzeichnende Tatsache über Sokrates kennen - es muss aber nicht dieselbe sein. - Bsp "Dieser Mann dort kann dich führen"- entscheidend: dass da jemand steht. Pointe: Kein Teil führt ein Einzelding ein, aber die Aussage als ganzes präsentiert es.
>Einzeldinge/Strawson, >Einführung/Strawson.

VII 124
Identifikation/Referenz/Strawson: Bsp "Der Mann dort hat den Kanal zweimal durchschwommen". - Es hat den (falschen!) Anschein, dass man "zweimal referiert", a) einmal indem man nichts aussagt und folglich keine Aussage macht, oder
b) die Person mit sich selbst identifiziert und eine triviale Identität feststellt.
StrawsonVs: Das ist der gleiche Fehler wie zu glauben, dass der Gegenstand die Bedeutung des Ausdrucks wäre. - Bsp "Scott ist Scott".
>Waverley-Beispiel.

Tugendhat I 400-403
Identifikation/Strawson: a) Zeigen - b) Beschreibung, Raumzeit-Stellen. TugendhatVsStrawson: Weil Strawson Russells Theorie der direkten Relation unbewusst akzeptiert hatte, sah er nicht, dass es gar keine zwei Stufen gibt.
Tugendhat wie Brandom: Demonstrative Identifikation setzt die raumzeitliche, nicht-demonstrative voraus - ((s) > Brandom: Deixis setzt Anapher voraus) - Unterschied:
Spezifikation/Tugendhat: "welches von allen?"
Identifikation: Hier geht es um eine einzige Art; identifiziert durch Raumzeit-Stellen.

Strawson I
Peter F. Strawson
Einzelding und logisches Subjekt Stuttgart 1972

Strawson II
Peter F. Strawson
"Truth", Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol XXIV, 1950 - dt. P. F. Strawson, "Wahrheit",
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Strawson III
Peter F. Strawson
"On Understanding the Structure of One’s Language"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Strawson IV
Peter F. Strawson
Analyse und Metaphysik München 1994

Strawson V
P.F. Strawson
Die Grenzen des Sinns Frankfurt 1981

Strawson VI
Peter F Strawson
Grammar and Philosophy in: Proceedings of the Aristotelian Society, Vol 70, 1969/70 pp. 1-20
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Strawson VII
Peter F Strawson
"On Referring", in: Mind 59 (1950)
In
Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993

Tu I
E. Tugendhat
Vorlesungen zur Einführung in die Sprachanalytische Philosophie Frankfurt 1976

Tu II
E. Tugendhat
Philosophische Aufsätze Frankfurt 1992
Identität Quine I 208ff
Identität/Davidson/Quine: wir sind außerstande, die Beziehung herauszugreifen, die für die Erkenntnis der Identität eines Gegenstands konstitutiv ist. Grund: jede Eigenschaft kann als relevant angesehen werden. Falls der Geist nur denken kann, wenn er eine eindeutige Beziehung zu dem Gegenstand herstellt, dann ist Denken unmöglich. (QuineVsRussell). Identität: nicht ohne Begriffsschema
Identität: QuineVsHume, QuineVsLeibniz: Verwechslung von Wort und Gegenstand: nicht Relation zwischen verschiedenen Gegenständen, sondern Beziehung zwischen singulären Termini - a = b verschiedene Bezeichnungen.
I 211
Kopula bildet unbestimmte singuläre Termini: nicht mehr Fa sondern a = b - Bsp Agnes = ein Lamm - aber: Agnes blökt: Fa.
I 211
Synonymie und Analytizität abgestuft, Identität absolut.
I 365
Identitätsbedingungen stark/schwach/(s): > Bsp Paul und Elmar.
II 23
Identität/absolut unterscheidbar: offener Satz nur durch einen Gegenstand erfüllt. - Relativ unterscheidbar: nur in gegebener Reihenfolge erfüllt. - Identität: Gegenstände, die nicht relativ unterscheidbar sind, nicht alle Gegenstände, die nicht absolut unterscheidbar sind.
I 397
Theseus Schiff: es geht nicht um den Ausdruck "dasselbe" sondern um den Ausdruck "Schiff" - jeder allg Term hat sein eigenes Individuationsprinzip.
II 156ff
Individuation: in unserer Welt Moment-zu-Moment-Individuation. durch Prädikate - für Gegenstände wahllos (alles kann Gegenstand sein), für Prädikate entscheidend > Wahrheitswert. - Identifikation zwischen möglichen Welten: hängt ab von den Prädikaten - für Körper auch von Raumverdrängung, Zusammensetzung usw., daher nicht querweltein - "Derselbe Gegenstand" ist nichtssagend. - > singulärer Term, statt Prädikat.
Geach I 238
Identität/GeachVsQuine: These: Identität ist relativ - wenn jemand sagt x ist identisch mit y, ist das ein unvollständiger Ausdruck - es ist eine Abkürzung für x ist dasselbe A wie y - (komisch, dass Frege das nicht vertreten hat) - Identität/Tradition/Geach: kann durch ein einziges Schema ausgedrückt werden: (1) l- Fa (x)(Fx u x = a) - alltagssprachlich: was immer wahr ist von etwas, das mit einem Objekt y identisch ist, ist wahr von a und umgekehrt - daraus leiten wir das Gesetz der Selbstidentität ab: l- a = a. Denn wenn wir nehmen Fx für x ungleich a dann liefert uns Schema (1): (2)l- (a ≠ a) Vx(x ≠ a u x = a) - das ergibt natürlich l- a = a . - Geach I 240 Aber auch Geach pro relative Identität.
Quine V 86
Identität/Quine: zunächst nur Mittel zur Verlängerung des zeitlichen Zeigens - dann selbst relativer Massenterm: Bsp "derselbe Hund wie" - dient zur Individuation der absoluten allg Term Bsp "Hund" - Geach: das ist eine Reduktion auf einen relativen Term. - Quine: das geht nicht, wenn Gegenstände sich überschneiden.
V 89
Identität/Geach: nur bezüglich eines allgemeinen Terms derselbe was.
V 161
Identität: eingeschränkte: in Bezug auf allgemeine Termini: "derselbe Apfel" - uneingeschränkte: : Lernen: 1. jeder der den Sätzen [a = b] und [a ist ein g] zustimmt, stimmt auch [b ist ein g] zu ((s) Transitivität) - 2. Disposition, [a = b] zuzustimmen, wenn erkannt ist, dass man [b ist ein g] aufgrund von [a ist ein g] für ein beliebiges g zustimmen kann. Relative Identität: auch diese Identität ist relativ, weil der Identitätsmassstab von Wörtern abhängig ist - [a = b] kann falsch werden, wenn neue Termini hinzukommen.
V 162
Def Identität/Mengenlehre/Quine: x = y als die Aussage, y sei Element jeder Klasse, von der x Element ist - Charakterisierung der Identität durch Ausschöpfung aller Relativsätze.
V 162
Def Identität/Mengenlehre/Quine: mit Quantifikation über Klassen wird x = y definierbar als die Aussage, y sei Element jeder Klasse, von der x Element ist. - Sprachlernen: hier anfänglich noch substitutionale Quantifikation - dann nicht Klasse, sondern Ausschöpfung der Relativsätze.
VII (d) 65ff
Identität/Quine: wichtig: die Forderung nach Prozessen oder zeitlich ausgedehnten Objekten - indem man Identität statt Flussverwandtschaft annimmt, spricht man vom Fluss statt von Stadien.
IX 24
Def Identität/Quine: können wir jetzt vereinfachen: anstatt y = z: y = z steht für ∀x(x ε y ↔ x ε z) - weil wir die Individuen mit ihren Einerklassen identifiziert haben.
X 90
Def Identität/Quine: dann definieren wir "x = y" als Abkürzung für: Ax ↔ Ay.(z)(Bzx ↔ Bzy . Bxz ↔ Byz . Czx ↔ Czy . Cxz ↔ Cyz .(z’) (Dzz’x ↔ Dzz’y . Dzxz’ ↔ Dzyz’. Dxzz’ ↔ Dyzz’)) - d.h. dass die Gegenstände x u. y durch die vier Prädikate nicht unterscheidbar sind, auch nicht in Bezug auf die Relation zu anderen Gegenständen z und z’.
X 99
Identität/Quine: (in unserer Scheintheorie der Mengenlehre) nur zwischen Variablen, nicht zwischen Abstraktionsausdrücken oder ihren Schemabuchstaben definiert.
XII 71
Relative Identität/Quine: resultiert aus ontologischer Relativität, weil keine Entität ohne Identität - nur in Rahmentheorie erklärbar. - Bsp Ununterscheidbarkeit von Einkommensklassen.

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987

Gea I
P.T. Geach
Logic Matters Oxford 1972
Identität Wessel I 220
Identität/Wessel: Identitätsaussage: Abkürzung einer Aussage über die Bedeutungsgleichheit zweier Termini: wechselseitiger Bedeutungseinschluss - ta tb = def (ta >tb) u (tb > ta) - das ist aber nur für individuelle Subjekttermini korrekt. >Singuläre Termini, >Aussagen, >Stufen/Ebenen, >Beschreibungsebenen.
I 220f
Identität/Hegel: a = a: Bsp Sokrates ist Sokrates : verlangt, dass Sokrates in der Zeit keine Veränderungen durchmacht! >G.W.F. Hegel.
WesselVsHegel: Das ist eine Verwechslung von Wort und Gegenstand - Identität und Verschiedenheit sind zweistellige Prädikate (Relation) - nicht einstelliges Prädikat. - x = y ist existentiell belastet. ((s) D.h. es muss etwas existieren, damit die Aussage einen Wahrheitswert erhält.
I 221
Identität/WesselVsLeibniz: Leibniz legt einen falschen Vergleich getrennter Gegenstände nahe. >Identität/Leibniz, >Leibniz-Prinzip.
I 227
Identität/Logik/Wessel: x = x: is existentiell belastet : nur wahr, wenn ein Ding x existiert - nicht logisch wahr, keine Tautologie, empirische Tatsache. >Identität/Russell.
I 335
Def Identität/Wessel: i1 = i2 =def S(i1,ti2). ((s) S: der Sachverhalt, dass i1 mit dem Namen i2 bezeichnet wird ? - dass a mit dem Namen b bezeichnet wird ? "b" steht für "a".) Def Verschiedenheit/Wessel: -i (i1 = i2) =def E(i1) u E(i2) u ~(i1 = i2).
((s) Es gibt zwei Ausdrücke i1 und i2, die nicht für denselben Gegenstand stehen.)
Identität/Wessel: Wir setzen das Axiom: l- i1 = i2 > ti1 ti2. < ((s) wenn die Gegenstände identisch sind, folgt, dass die entsprechenden Ausdrücke bedeutungsgleich sind.)
I 379f
Identität/Wissenschaftslogik/Wessel: 1) zu einer beliebigen Zeit ist der Gegenstand a mit dem Gegenstand b in einer beliebigen räumlichen Ordnung bezüglich eines beliebigen Verfahrens zur Feststellung der Ordnung identisch
2) immer, wenn einer von a und b existiert, existiert der andere auch.
Struktur muss die Beziehungen der Gegenstände berücksichtigen. - Es gibt nichts in der Natur, was die Bevorzugung der einen oder anderen Relation rechtfertigt (es gibt hier keine Tatsache).
Identität in der Zeit/Wissenschaftslogik/Wessel: Wenn t2 nach t1, kann man nicht mehr von Identität sprechen! - t1 und t2 sind dann nur Repräsentanten derselben Klasse von Gegenständen a, wenn die Gegenstände unter Verwendung von Zeit definiert wurden.
>Temporale Identität.

Wessel I
H. Wessel
Logik Berlin 1999
Kontingenz Leibniz Stegmüller IV 388
Kontingenz/Leibniz: jedes Ding ist kontingent, weshalb es nicht so wäre, wenn ein anderes Ding anders wäre. Alle Dinge sind kausal verbunden. Die Welt ist die Gesamtheit dieser Dinge, weshalb die Welt als Ganzes ebenfalls kontingent ist.
Welt/Leibniz: es mag durchaus sein, dass die Reihe der Ursachen unbegrenzt ist. Leibniz nimmt nicht notwendig einen zeitlichen Anfang an!
Zureichender Grund/Leibniz: muss dann außerhalb der Welt liegen! Es muss etwas anderes sein als die Welt!
>Innerhalb/außerhalb/Leibniz.
IV 389
Er muss ein notwendiges Wesen sein. VsLeibniz: 1. Woher wissen wir, dass alles einen zureichenden Grund braucht?
2. Kann es ein notwendiges Wesen geben, das einen zureichenden Grund in sich selbst hat?
Sollte die zweite Frage negativ beantwortet werden, hat die Gesamtheit keinen zureichenden Grund!
KantVsLeibniz: Der kosmologische Beweis beruht implizit auf dem (widerlegten) ontologischen Beweis. (KantVsDescartes).
>Gottesbeweis/Leibniz, >Welt/Leibniz, >Existenz/Leibniz.

Lei II
G. W. Leibniz
Philosophical Texts (Oxford Philosophical Texts) Oxford 1998
Lebensphilosophie Dilthey Gadamer I 230
Lebensphilosophie/Dilthey/Gadamer: Für [Dilthey] ist Bedeutung nicht ein logischer Begriff, sondern wird als Ausdruck des Lebens verstanden. Das Leben selbst, diese fließende Zeitlichkeit, ist auf die Herausgestaltung von bleibenden Bedeutungseinheiten angelegt. Das Leben selbst legt sich aus. Er hat selbst hermeneutische Struktur. So bildet das Leben die wahre Grundlage der Geisteswissenschaften. Die Hermeneutik ist nicht bloßes romantisches Erbgut in Diltheys Denken, sondern ergibt sich folgerichtig aus der Grundlegung der Philosophie im "Leben". DiltheyVsHegel: Dilthey meint sich gerade dadurch dem „lntellektualismus« Hegels
grundsätzlich überlegen.
DiltheyVsLeibniz: Ebenso wenig konnte ihm der von Leibniz herkommende, romantisch-pantheistische Individualitätsbegriff genügen. Die Grundlegung der Philosophie im Leben wehrt sich auch gegen eine Metaphysik der Individualität und weiß sich von dem Leibnizschen Aspekt der
fensterlosen Monaden, die ihr eigenes Gesetz entfalten, weit entfernt. Individualität ist für sie nicht eine in der Erscheinung wurzelnde ursprüngliche Idee. Dilthey besteht vielmehr darauf, dass alle „seelische Lebendigkeit“, unter Umständen steht(1).
Kraft/Dilthey: Es gibt gar keine ursprüngliche Kraft der Individualität. Sie ist erst, was sie ist, indem sie sich durchsetzt. Begrenzung durch den Wirkungsverlauf gehört zum Wesen der Individualität - wie zu allen geschichtlichen Begriffen. Auch Begriffe wie Zweck und Bedeutung meinen für Dilthey nicht Ideen im Sinne des Platonismus oder der Scholastik. Auch sie sind geschichtliche Begriffe, sofern sie auf die Begrenzung durch den Wirkungsverlauf bezogen sind. Sie müssen Energiebegriffe sein.
Dilthey beruft sich dafür auf Fichte(2) der ja ebenso auf Ranke von bestimmendem Einfluss war. Insofern will seine Hermeneutik des Lebens auf dem Boden der historischen Weltansicht bleiben(3). Die Philosophie liefert ihm nur die begrifflichen Möglichkeiten, deren Wahrheit auszusagen. >Kraft/Dilthey.


1. Dilthey, Ges. Schriften V, 266.
2. Vll, 157; 280; 333.
3. VII, 280.

Dilth I
W. Dilthey
Gesammelte Schriften, Bd.1, Einleitung in die Geisteswissenschaften Göttingen 1990

Gadamer I
Hans-Georg Gadamer
Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010

Gadamer II
H. G. Gadamer
Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977
Leibniz-Prinzip Adams Millikan I 261
VsLeibniz’ Prinzip/Gesetz/R. M. Adams/Millikan: These: Das Prinzip, das gebraucht wird, wenn man solche symmetrischen Welten konstruiert ist, das Prinzip, dass ein Individuum nicht von sich selbst unterschieden (getrennt) werden kann, daher können die zwei Welthälften nicht ein und dieselbe Hälfte sein. >Leibniz-Prinzip, >Ununterscheidbarkeit.
Leibniz’ Gesetz/VsVs/Hacking/Millikan: (jüngste Verteidigung von Hacking): Die Einwände gehen nicht darauf ein, dass es sich um gekrümmten Raum statt um eine Verdoppelung handeln könnte.
Gekrümmter Raum/Hacking/Millikan: Hier taucht ein und dasselbe Ding nochmals auf, es ist keine Verdoppelung wie in der Euklidischen Geometrie.
>Gekrümmter Raum.
MillikanVsHacking: aber das würde eben die Frage nicht beantworten.
I 262
Es gibt aber immer noch zwei interessante Möglichkeiten: Leibniz’ Gesetz/Prinzip/Identität/Ununterscheidbarkeit/Millikan:
1. Symmetrische Welt: Man könnte behaupten, dass hier einfach keine Tatsache gibt, die darüber entscheidet, ob der Raum gekrümmt ist oder verdoppelt.
>Nonfaktualismus.
Pointe: Das würde beinhalten, dass das Leibniz-Prinzip weder metaphysisch noch logisch notwendig ist, und dass seine Gültigkeit nur eine Frage der Konvention ist.
2. Symmetrische Welt: Man könnte sagen, dass das Beispiel keine allgemeine Lösung anbietet, wohl aber die Annahme einer bestimmten gegebenen symmetrischen Welt: hier gäbe es dann sehr wohl einen Tatsache, ob der Raum gekrümmt ist oder nicht. Ein bestimmter gegebener Raum kann nämlich nicht beides sein!
Pointe: Dann ist das Leibniz-Prinzip weder metaphysisch noch logisch notwendig.
Pointe: Aber in diesem Fall ist das dann keine Frage der Konvention, sondern eine wirkliche Tatsache!
MillikanVsAdams/MillikanVsArmstrong/Millikan: Weder Adams noch Armstrong berücksichtigen das.
Gekrümmter Raum/Millikan: Hier ist das, was identisch ist, notwendig identisch ((s) weil es nur gespiegelt ist).
Hier gälte das Kontrafaktische Konditional: Wenn die eine Hälfte anders gewesen wäre, dann auch die andere. Hier scheint der Raum überhaupt nur doppelt zu sein.
>Kontrafaktisches Konditional, >Kontrafaktisches.
Verdoppelung/Millikan: Wenn der Raum (in Euklidischer Geometrie) gespiegelt ist, ist die Identität eine zufällig, nicht notwendige. Hier könnte die eine Hälfte sich ändern, ohne dass die andere Hälfte sich ändert. ((s) Kein Kontrafaktisches Konditional).
Identität: Ist dann gegeben, wenn die Gegenstände nicht deswegen ununterscheidbar sind, weil ein Gesetz in situ gilt, sondern ein Naturgesetz, eine naturnotwendige Übereinstimmung.
>Naturgesetze.
I 263
Dann gilt in der zweiten Option Identität aus Kausalität. (x)(y){[NN(F)Fx ⇔ Fy] ⇔ (x = y)}
NN/Schreibweise: naturnotwendig unter natürlich möglichen Umständen.
>Notwendigkeit, >Mögliche Welten.

Millikan I
R. G. Millikan
Language, Thought, and Other Biological Categories: New Foundations for Realism Cambridge 1987

Millikan II
Ruth Millikan
"Varieties of Purposive Behavior", in: Anthropomorphism, Anecdotes, and Animals, R. W. Mitchell, N. S. Thomspon and H. L. Miles (Eds.) Albany 1997, pp. 189-1967
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005
Leibniz-Prinzip Millikan I 259
Leibniz’ Gesetz/Prinzip/Identität/Ununterscheidbarkeit/Leibniz/Millikan: These: ich behandle sein Prinzip so, dass es eine implizite Behauptung über grammatische Kategorien ist. (x)(y)[(F)(Fx ⇔ Fy) > x = y]
Problem: was ist der Bereich des Quantors „(F)“? ((s) > Logik 2. Stufe).
Hier können nicht einfach Elemente des Bereichs mit grammatischen Prädikaten gepaart werden. Die Menge der grammatischen Prädikate mag nicht von ontologischem Interesse sein. Bsp weder „…existiert“ noch „… = A“ noch „…bedeutet rot“ ist mit irgendetwas gepaart, was denselben Sinn hätte wie dass „…ist grün“ gepaart ist mit einer Variante eines Weltzustandes.
Quantifikation/Eigenschaften/Logik 2. Stufe/Millikan: vielleicht können wir sagen, dass der Quantor (F) über alle Eigenschaften geht, aber müssen wir diese Menge anders charakterisieren als durch Paarung mit grammatischen Prädikaten.
>Quantifikation, >Eigenschaft/Millikan.
Falsch: Bsp der Versuch von Baruch Brody These: „mit x identisch sein“ sollte man als eine Eigenschaft von x“ in dem Bereich des Quantors „(F)“ verstehen, ist ganz falsch! ((s) „mit sich selbst identisch sein“ als Eigenschaft.)
Wenn es so wäre, dann wäre jedes Ding, das alle Eigenschaften von x hat, mit x identisch. ((s) Auch wenn es zusätzliche Eigenschatten hätte).
Problem: unter dieser Interpretation ist Eigenschaft keine kohärente ontologische Kategorie.
Wie können wir Leibniz’ Prinzip behandelt, und den Begriff „Eigenschaft“ so behalten, dass er ontologisch kohärent ist?
I 260
Leibniz’ Gesetz/Prinzip/Identität/Ununterscheidbarkeit/Millikan: wird normalerweise als eine Behauptung über die Identität individueller Substanzen angesehen. Substanzen, bei denen es sinnvoll ist, ihnen Ort und Zeit zuzuschreiben. D.h. „x“ und „y“ gehen über Individuen. Quantor: (F) wird allgemein so aufgefasst, dass er nur über „allgemeine Eigenschaften“ geht. Oder über „rein qualitativen Eigenschaften“.
rein qualitative Eigenschaften: d.h. dass sie nicht im Hinblick auf bestimmte Individuen definiert sind: Bsp „die Eigenschaft „größer als Mt. Washington zu sein“
Pointe: wohl aber: „die Eigenschaft, größer als etwas zu sein, dass die und die Eigenschaften hat, wobei diese die Eigenschaften von Mt. Washington sind.
Individuenbezogene Eigenschaften/Millikan: werden normalerweise ausgeschlossen, weil sie Eigenschaften erlauben würden wie „identisch mit x sein“. Was zu einer leeren Lesart führen würde von Leibniz’ Gesetz.
MillikanVs: aber es ist gar nicht so, dass „ist identisch mit x“ keiner vernünftigen Eigenschaft entsprechen würde.
Leibniz’ Gesetz/Millikan: wird aber meist untersucht im Kontext der Relation des Bereichs allgemeiner Eigenschaften zu
I 261
dem Bereich der Dinge, die diese Eigenschaften haben. Also Frage: müssen wir einen Bereich solcher Dinge jenseits des Bereichs dieser allgemeinen Eigenschaften postulieren, oder können wir die Selbstidentität (Selbigkeit) eines Individuums in rein qualitativen Ausdrücken definieren können. Leibniz’ Gesetz/Millikan: in diesem Kontext scheint die Relation zu einem bestimmten Individuum ((s) und damit auch des Dings zu sich selbst) als eine unreine oder gemischte ontologische Kategorie zu sein.
VsLeibniz/VsLeibniz’ Gesetz/Prinzip/Identität/Ununterscheidbarkeit/Ununterscheidbares/Millikan: der klassische Einwand VsLeibniz ist, auf die Möglichkeit hinzuweisen, dass das Universum perfekt symmetrisch sein könnte, wobei dann ein perfekt identisches ((s) ununterscheidbares) Individuum an einem anderen Ort wäre.
>Identität, >Ununterscheidbarkeit.
Varianten: Bsp ein sich zeitlich wiederholendes Universum usw. Bsp zwei identische Wassertropfen, zwei identische Billardkugeln an verschiedenen Orten. ((s) Wieso dann identisch? Weil der Ort (die Koordinaten) nicht in die Identität einfließt!)
Eigenschaft/Leibniz: These: ein Bezug auf Raum und Zeit führt zu einer Eigenschaft, die nicht rein qualitativ ist.
Millikan: wenn man nun solche „unreinen“ Eigenschaften außer Acht lässt ((s) also nicht auf Raum und Zeit Bezug nimmt) haben die zwei Billardkugeln dieselben Eigenschaften!
VsLeibniz’ Prinzip/Gesetz/R. M. Adams/Millikan: These: das Prinzip, das gebraucht wird, wenn man solche symmetrischen Welten konstruiert ist, das Prinzip, dass ein Individuum nicht von sich selbst unterschieden (getrennt) werden kann, daher können die zwei Welthälften nicht ein und dieselbe Hälfte sein.
Leibniz’ Gesetz/VsVs/Hacking/Millikan: (jüngste Verteidigung von Hacking): die Einwände gehen nicht darauf ein, dass es sich um gekrümmten Raum statt um eine Verdoppelung handeln könnte.
Gekrümmter Raum/Hacking/Millikan: hier taucht ein und dasselbe Ding nochmals auf, es ist keine Verdoppelung wie in der Euklidischen Geometrie.
MillikanVsHacking: aber das würde eben die Frage nicht beantworten.
I 262
Es gibt aber immer noch zwei interessante Möglichkeiten: > Ununterscheidbarkeit. Leibniz’ Gesetz/Prinzip/Identität/Ununterscheidbarkeit/Millikan:
1. symmetrische Welt: man könnte behaupten, dass hier einfach keine Tatsache gibt, die darüber entscheidet, ob der Raum gekrümmt ist oder verdoppelt. ((s) >Nonfaktualismus).
Pointe: das würde beinhalten, dass Leibniz Prinzip weder metaphysisch noch logisch notwendig ist, und dass seine Gültigkeit nur eine Frage der Konvention ist.
2. symmetrische Welt: man könnte sagen, dass das Beispiel keine allgemeine Lösung anbietet, wohl aber die Annahme einer bestimmten gegebenen symmetrischen Welt: hier gäbe es dann sehr wohl einen Tatsache, ob der Raum gekrümmt ist oder nicht. Ein bestimmter gegebener Raum kann nämlich nicht beides sein!
Pointe: dann ist Leibniz Prinzip weder metaphysisch noch logisch notwendig.
Pointe: aber in diesem Fall ist das dann keine Frage der Konvention, sondern eine wirkliche Tatsache!
MillikanVsAdams/MillikanVsArmstrong/Millikan: weder Adams noch Armstrong berücksichtigen das.
Gekrümmter Raum/Millikan: hier ist das, was identisch ist, notwendig identisch ((s) weil es nur gespiegelt ist). Hier gälte das kontrafaktische Konditional: wenn die eine Hälfte anders gewesen wäre, dann auch die andere. Hier scheint der Raum überhaupt nur doppelt zu sein.
Verdoppelung/Millikan: wenn der Raum (in Euklidischer Geometrie) gespiegelt ist, ist die Identität eine zufällig, nicht notwendige. Hier könnte die eine Hälfte sich ändern, ohne dass die andere Hälfte sich ändert. ((s) Kein Kontrafaktisches Konditional).
Identität: ist dann gegeben, wenn die Gegenstände nicht deswegen ununterscheidbar sind, weil ein Gesetz in situ gilt, sondern ein Naturgesetz, eine naturnotwendige Übereinstimmung.
I 263
Dann gilt in der zweiten Option Identität aus Kausalität. (x)(y){[NN(F)Fx äqui Fy] äqui x = y}
NN/Schreibweise: naturnotwendig unter natürlich möglichen Umständen.
Millikan: das ist schon eine ziemlich extreme Auffassung, denn sie behauptet, dass wenn es zwei Mengen von äquivalenten Gesetzen gäbe, die alle Ereignisse erklären, eine dieser Mengen, aber nicht die andere wahr wäre, selbst wenn es gar keine Möglichkeit gäbe herauszufinden, welche der beiden Menge es ist, die wahr wäre.
Das würde dem entsprechen, dass man eine nur scheinbar symmetrische Welt bewohnte. Entweder das eine oder das andere wäre wahr, aber man würde nie herausfinden, was.

Millikan I
R. G. Millikan
Language, Thought, and Other Biological Categories: New Foundations for Realism Cambridge 1987

Millikan II
Ruth Millikan
"Varieties of Purposive Behavior", in: Anthropomorphism, Anecdotes, and Animals, R. W. Mitchell, N. S. Thomspon and H. L. Miles (Eds.) Albany 1997, pp. 189-1967
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005
Letztbegründung Leibniz Holz I 50
Def Evidenz/Gewissheit/a priori/Leibniz: die Gewissheit (der Notwendigkeit identischer Sätze A = B) stützt sich weder auf Empirie noch auf Deduktion, sondern auf eine apriorische Einsicht.
I 50
Rationalismus/HolzVsLeibniz: Problem für eine sich "wissenschaftlich" verstehende Philosophie: diese "unmittelbare Einsichtigkeit" sogenannter Letztbegründungen führt auf eine andere epistemologische Ebene. Gefahr des irrationalistischen Umschlags!
I 51
Damit ist die Gewissheit der Axiome nicht mehr abgesichert. Leibniz insistiert aber darauf, sie aus der "Evidenz der Identität" (mit sich selbst) bewiesen werden müssen. Letztbegründung/Beweis/Axiome/Evidenz/Leibniz/Holz: hier wird die Geltung des Identitätssatzes (A = B bzw. A = A ) als Erfahrungswert genommen! Es geht also nicht darum, dass die Prädikate im Subjekt inhärent sind. Diese Voraussetzung ist in sich selbst nicht mehr ableitbar.
Evidenz ist keine logische Kategorie.
Die Geltung des Identitätssatzes darf also nicht nur rein logisch begründet werden. Sie hat eine vorprädikativen Ursprung.
Logik/Husserl: hat die Abstinenz der Logik von ihrem Erkenntnisgehalt nachdrücklich zurückgewiesen.
>Inhalt/Husserl.
I 52
Letztbegründung/Beweis/Axiome/Evidenz/Leibniz/Holz: wir brauchen also einen anderen Typus von Sätzen als den offen oder virtuell identischen.
Holz I 75
Grund/Leibniz: kann nur durch das Durchlaufen der ganzen series rerum gefunden werden. Er ist nun aber deshalb nicht außerhalb der series rerum zu finden, sondern vollständig innerhalb, allerdings nicht am Anfang, sondern als die Reihe als Ganzes! >Begründung/Leibniz.
Unterschied: während der unendliche Verstand außerhalb des Ganzen stehen müßte (als Abbildender) (vielleicht auch ein "unbewegter Beweger" usw.) muss der Grund (als Totalität der Reihe) innerhalb der Reihe sein.
Grund/Leibniz: der universelle letzte Grund (Gesamtheit der Reihe der Dinge, Welt, ultima ratio) ist auch für den endlichen Verstand notwendig, weil es sonst überhaupt nichts gäbe.
Holz I 83
Letztbegründung/LeibnizVsKant: macht den subjektphilosophischen Radikalismus nicht mit. Wie vor ihm Spinoza und nach ihm Hegel hat er von der seit Descartes unverzichtbaren Subjektreflexion aus einen nicht subjektiven Seinsgrund finden wollen, der sich in den Vernunftwahrheiten ausdrückt. Dafür reichen zwei Prinzipien aus:
1. Prinzip des Widerspruchs
2. Das Prinzip des zureichenden Grundes. (Kann auf das Widerspruchsprinzip zurückgeführt werden).
Da außerdem das Identitätsprinzip aus der Sinneswahrnehmung eingesehen wird, dürfen wir den Prinzipien der Sachen selbst (also ihrer ontischen Realität) die in unserem Denken vorausgesetzte Vernunft (ihre Logizität) zuschreiben.
>Prinzipien/Leibniz.
Das ist ebenso panlogisch wie das System Hegels.
I 84
Im Universum und seinen Teilen ist so Logik niedergeschlagen und verkörpert.
I 123
Letztbegründung/Existenz/Leibniz: zu begründen, warum es überhaupt etwas gibt bedeutet also, im Wesen der Möglichkeiten das Prinzip anzugeben, das der Minimalisierung der Verwirklichungstendenzen entgegenwirkt. Nun stellt sich heraus, dass die beiden Prinzipien:
1. Identitätsprinzip (Alles ist mit sich identisch")
2. Varietätsprinzip ("Verschiedenes wird von mir wahrgenommen") logisch, aber nicht ontologisch ausreichen, um die Existenz der Welt überhaupt zu begründen.
Man kann damit zwar vom Einzelnen auf Verschiedenes und auf einen gewissen Zusammenhang schließen und von daher begründen, warum etwas Bestimmtes (und nicht etwas anderes an seiner Stelle) ist,
I 124
Es bleibt aber unbegründet, warum überhaupt etwas ist. Das fehlende ontologische Zwischenglied findet Leibniz in einem dritten Axiom, das er zu den absolut ersten Wahrheiten zählt:
These: Alles Mögliche strebt nach Existenz und existiert daher, wenn nicht etwas anderes, das auch zur Existenz strebt es daran hindert und mit dem ersten unverträglich ist.
Das ist nach Leibniz beweisbar unter der Voraussetzung der Tatsachenwahrheit, dass wir überhaupt etwas wahrnehmen.
>Möglichkeit/Leibniz, >Mögliche Welt/Leibniz, >Existenz/Leibniz, >Ordnung/Leibniz.
Außerdem machen wir ja die Erfahrung der Veränderung, dass etwas zu existieren beginnt, was vorher nicht da war. (Aber eben vorher möglich war).
Es kann nun aber a priori kein Grund ausgemacht werden, warum etwas stärker strebt als ein anderes, der Grund muss also im System der Ko Ordination (der gegenseitigen Hemmungen) gesucht werden.
Daraus folgt, dass immer diejenige Verbindung der Dinge existiert, in der am meisten existiert.

Lei II
G. W. Leibniz
Philosophical Texts (Oxford Philosophical Texts) Oxford 1998

Holz I
Hans Heinz Holz
Leibniz Frankfurt 1992

Holz II
Hans Heinz Holz
Descartes Frankfurt/M. 1994
Mögliche Welten Hintikka II 74
Mögliche Welten/VsSemantik möglicher Welten/Hintikka: Problem: Sie scheint Welten und vollständige Mengen von Possibilia zu verabsolutieren ((s) als selbstverständlich anzunehmen). Mögliche Welten/Leibniz: These: Es gibt eine festgelegte Menge von Welten, unter denen Gott eine Auswahl trifft.
>Mögliche Welten/Leibniz.
HintikkaVsLeibniz: Das ist extrem zweifelhaft.
Mögliche Welten/Hintikka: Mögliche Welten sollten wir lieber Weltgeschichten oder Szenarien nennen.
II 75
Wir können die Menge der Welten auf solche beschränken, die vorstellbar sind. Semantik möglicher Welten/Hintikka: Auf der Semantik möglicher Welten kann man eine Theorie von Fragen und Antworten aufbauen.
>Fragen/Hintikka, >Antworten/Hintikka.
II 76
Hier geht es darum, was möglich in mehr als einer Welt ist. Dafür müssen wir viel mehr annehmen, als in einer extensionalen Sprache angenommen wird. Referenz/Semantik möglicher Welten: Bei der Referenz reicht es nicht, nur die Referenten anzunehmen, die unsere Ausdrücke in der aktualen Welt haben.
>Referenz.
II 196
Mögliche Welt/Individuenbereich/HintikkaVsKripke: Man sollte nicht fordern, dass die Individuen beim Wechsel von Welt zu Welt dieselben bleiben müssen. Die Rede von Welten ist leer, wenn es keine möglichen Erfahrungen gibt, die sie unterscheiden könnten. Mögliche Welten/Hintikka: Mögliche Welten sollten am besten als durch die verbundenen möglichen Gesamtheiten der Erfahrung bestimmt werden.
Und dann kann Spaltung nicht ausgeschlossen werden.
>Identität zwischen Welten, >Zentrierte Welten.

Hintikka I
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996

Hintikka II
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989
Mögliche Welten Leibniz Hintikka I 74
Mögliche Welten/VsSemantik möglicher Welten/Hintikka: Problem: sie scheint Welten und vollständige Mengen von Possibilia zu verabsolutieren ((s) als selbstverständlich anzunehmen). Mögliche Welten/Leibniz: These: es gibt eine festgelegte Menge von Welten, unter denen Gott eine Auswahl trifft. HintikkaVsLeibniz: das ist extrem zweifelhaft.
Möglich Welten/Hintikka: sollten wir lieber Weltgeschichten oder Szenarien nennen.
I 75
Wir können die Menge der Welten auf solche beschränken, die vorstellbar sind. >Mögliche Welt/Hintikka, vgl. >Vorstellbarkeit.
I 120
Mögliche Welten/Leibniz/Pape/Holz: ist für Leibniz der negative Hintergrund einer positiven Welt. Der Hintergrund kraft dessen die Positivität der einen verwirklichten Welt erst ihre Begründung gewinnt. Und zwar in einem umfassenden Sinn einer logischen, ontologischen und moralischen Rechtfertigung! Dabei ist die Kraft der Negation stärker als die der Position!

Möglichkeit/Wirklichkeit/Leibniz: eine Welt ist immer die Ganzheit alles Wirklichen und Möglichen und dieses Mögliche ist das real Mögliche (puissance) von dem das Wirkliche eine ausgewählte Teilmenge ist.

Mögliche Welten/LeibnizVsKripke: andere mögliche Welten können also nicht Welten von anderen Möglichkeiten sein (sonst wäre diese (unsere) Welt (die aktuale Welt) keine Welt, sondern nur eine Teilmenge).
I 122
Man darf die Dinge der Welt nicht durch mehrere Welten vermehren, denn es gibt deren keine Zahl, die nicht in dieser einen Welt, ja sogar in jedem ihrer Teile ist. Eine andere Gattung existierender Dinge einzuführen heißt den Begriff der Existenz zu missbrauchen.
Vgl. >Gegenstücktheorie.
Welt/Leibniz: nicht Summe der Teile, sondern deren geordneter Zusammenhang. Die Welt ist das die Individuen komponierende Weltgesetz.

Ordnung/Leibniz: entsteht nicht aus der Welt, sondern die Welt selbst ist die Ordnung, die Ordnung ist das Welt stiftende.
Nun ist allerdings aufgrund der a priori notwendigen Prinzipien (s.o.) keine andere Ordnung als die existierende zu denken!

Mögliche Welten/Leibniz: daher bleiben Welten, die von unserer qualitativ strukturell verschieden sind, inhaltlich unbestimmt und undenkbar! Sie wären bloße Schattenwelten.
Wohl aber ist es dem Denken a priori unmöglich, die Möglichkeit solcher anders geordneter Welten auszuschließen!
Leibniz: die Denkbarkeit möglicher Welten ist eine notwendige Möglichkeit des Denkens.
>Denken/Leibniz, >Notwendig/Leibniz.
I 122/123
Lösung/Leibniz: und diese möglichen Welten wären als tatsächliche Nicht Welten sogar dann noch formal möglich, wenn es überhaupt keine Welt, sondern nichts gäbe. Möglichkeit/Wirklichkeit/Leibniz: als Welten sind sie aber immer nur dann möglich, wenn sie nicht nichts sind.
Das liegt daran, dass Def Möglichkeit ontologisch nicht anders als als Kraft bestimmt werden kann, die zur Äußerung drängt.
Das Nichts an Möglichkeit wäre aber nicht denkbar, weil es eben keine Möglichkeit wäre und Denken ist immer Denken von zumindest Möglichem. (Gegebenenfalls dem möglichen Nichts!)

Nichts/Leibniz: ist dann eine Möglichkeit unter anderem. Im infinitesimalen Sinn die Minimalisierung des Möglichen oder eine Welt, deren Inhalt gegen Null tendiert, deren Möglichkeiten sich gegeneinander aufheben.
>Minimum/Leibniz, vgl. >Nichts/Heidegger, >Nicht-Existenz, >Unmögliche Welt.

Lei II
G. W. Leibniz
Philosophical Texts (Oxford Philosophical Texts) Oxford 1998

Hintikka I
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996

Hintikka II
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989
Mögliche Welten Schopenhauer Pfotenhauer IV 26
Mögliche Welt/Voltaire/SchopenhauerVsLeibniz/Schopenhauer: (A. Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, Bd. II 4. Buch, S. 669): Ich kann der Theodicee, dieser methodischen und breiten Entfaltung des Optimismus, in solcher Eigenschaft, kein anderes Verdienst zugestehen, als dieses, dass sie später Anlass gegeben hat um unsterblichen „Candide“ des großen Voltaire; wodurch freilich Leibnitzens so oft wiederholte lahme Exküse für die Uebel der Welt, dass nämlich das Schlechte bisweilen das Gute herbeiführt, einen ihm unerwarteten Beleg erhalten hat. Sogar aber lässt sich den handgreiflich sophistischen Beweisen Leibnitzens, dass diese Welt die beste und den möglichen sei, ernstlich und ehrlich der Beweis entgegenstellen, dass sie die schlechteste unter den möglichen sei. (S. 669).

>Theodizee, >Das Gute, >Begründung, >Welt, >Realität, >Leben, >Letztbegründung, >Leibniz.

Pfot I
Helmut Pfotenhauer
Die Kunst als Physiologie. Nietzsches ästhetische Theorie und literarische Produktion. Stuttgart 1985
Nichtexistenz Hintikka II 37
Nichtexistente Objekte/unverwirklichte Möglichkeiten/HintikkaVsQuine/Hintikka: These: Es gibt nicht-existente Objekte, und zwar in der aktualen Welt. (>Possibilia/Hintikka). HintikkaVsQuine: Die Philosophen, die sie ablehnen, haben zu stark in syntaktischen Bahnen gedacht.
Hintikka: These: Man muss die Frage eher semantisch (modelltheoretisch) beantworten.
>Modelltheorie.
Fiktion/Ryle: Test: Gilt die Paraphrase?
Terence ParsonsVsRyle: Ryles Test schlägt fehl in Fällen wie Bsp „Mr. Pickwick ist eine Fiktion“.
HintikkaVsParsons: Die Relevanz des Kriteriums ist überhaupt fraglich.
>Fiktionen, >Relevanz.
II 38
Ontologie/Sprache/sprachlich/HintikkaVsRyle: Wie sollten linguistische Fragen wie Paraphrasierbarkeit über ontologischen Status entscheiden? >Ontologie.
Lösung/Hintikka: Für die Frage, ob es nicht-existente Objekte gibt, bietet die Modelltheorie eine Lösung.
Bsp Puccinis Tosca: Bei Puccinis Tosca geht es darum, ob die Soldaten Kugeln in ihren Gewehrläufen haben.
Pointe: Selbst wenn sie welche haben, wären es nur fiktive!
Modelltheorie/Hintikka: Die Modelltheorie liefert eine ernstzunehmende Antwort. ((s) „wahr im Modell“ heißt, in der Geschichte ist es wahr, dass die Kugeln da sind).
HintikkaVsParsons: Man sollte nicht zu stark syntaktisch argumentieren, d.h. nicht bloß fragen, welche Schlussfolgerungen gezogen werden dürfen und welche nicht.
Akzeptanz/Akzeptierbarkeit/Inferenzen/Hintikka: Das Fragen nach der Akzeptierbarkeit von Inferenzen und von Sprache und Intuitionen ist syntaktisch.
Singuläre Termini/ontologische Verpflichtung/Existenz/Parsons: Parsons spricht davon, dass der Gebrauch von singulären Termini uns zu einer existentiellen Generalisierung verpflichtet. Und damit auf einen Referenten. D.h. es ist eine Verpflichtung zu einer Inferenz (HintikkaVsParsons).
>Ontologische Verpflichtung.
II 39
Nichtexistente Objekte/Substanz/Welt/Tractatus/Hintikka: Der Grund, warum Wittgenstein seine „Objekte“ als Substanz der Welt ((s) die nicht vermehrt oder vermindert werden kann) postulierte, ist, dass ihre Existenz nicht ausgedrückt werden kann.
II 40/41
Nichtexistenz/nichtexistente Objekte/Lokalisierung/Mögliche Welten/Hintikka: These: Jedes nicht-existente Objekt ist in seiner eigenen Welt. Mögliche Welten/Leibniz/Duns Scotus/Hintikka: Solche Erwägungen führten Leibniz und vor ihm Duns Scotus dazu, die ungeordnete Menge nicht-existenter Individuen auf abgeteilte Welten zu verteilen.
Gesamtheit: Die Gesamtheit aller nichtexistenter Objekte ist eine nicht-wohlgeformte Gesamtheit.
Nicht-existente Objekte/mögliche Gegenstände/unverwirklichte Möglichkeiten/Hintikka: Aber sind nicht einige dieser nicht-existenten Objekte in unserer eigenen aktualen Welt? Hintikka: These: Ja, einige dieser bloß möglichen Objekte sind in der aktualen Welt.
Bona fide-Objekt/Hintikka: Ein bona fide-Objekt kann in einer möglichen Welt existieren und in einer anderen fehlen.
Weltlinie/Hintikka: Wenn es darum geht, welche gezogen werden können, ist Existenz nicht das wichtigste Problem - eher Wohldefiniertheit.
HintikkaVsLeibniz: Wir erlauben auch, dass ein Objekt in mehreren Welten existiert.
Frage: Wenn Bewohner zweier verschiedener Welten dann identisch sein können, wann sind sie dann identisch?
>Existenzbehauptung.
II 103
Nichtexistenz/nicht wohldefiniert/HintikkaVsMontague: Die Montague-Semantik lässt es nicht zu, dass die Frage nach der Existenz oder Nichtexistenz sinnlos sein könnte, weil ein Individuum in einer Welt nicht wohldefiniert ist. ((s) Weil bei Montague der Individuenbereich als konstant angenommen wird). Individuenbereich/Lösung/Hintikka: Wir müssen zulassen, dass der Individuenbereich nicht konstant ist.
Problem:
Quantifikation/Glaubenskontext/Existenz/Wahrheit/Hintikka: Im folgenden Beispiel müssen wir Existenz voraussetzen, damit der Satz wahr sein kann:
(11) John sucht ein Einhorn und Mary sucht es auch. ((s) Dasselbe Einhorn).
Reichweite/Quantor/Hintikka: In der einzig natürlichen Lesart von (11) muss man annehmen, dass die Reichweite des impliziten Quantors so ist, dass „ein Einhorn“ eine weitere Reichweite hat als „sucht“.
((s) D.h. dass beide dasselbe Einhorn suchen. Problem: Wie kann man wissen, ob beide Subjekte an dasselbe Individuum glauben?)
>Gedankenobjekte, >Glaubensobjekte, >Mentale Objekte, >Cob/Hob/Nob-Beispiel/Geach.

Hintikka I
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996

Hintikka II
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989
Ordnung Leibniz Holz I 76
Ordnung/Struktur/Welt/Leibniz: Die Annahme einer ausnahmslosen Gesetzlichkeit der materiellen Welt stellt uns vor die Aufgabe, das Sein der Natur im Ganzen vorgängig vor einem einzelnen Naturseienden apriorisch zu begründen. Das Ganze muss vor der Formulierung seiner partiellen Verlaufsregeln gewiss sein, damit die Intelligibilität des Einzelnen gewährleistet ist.
Dadurch gewinnt das Axiom "Nur ein einziges Seiendes ist notwendig" seinen Stellenwert,
I 77
denn aus ihm folgt: "Das notwendig Seiende enthält in sich alle Bedingungen der Dinge". >Notwendig/Leibniz, >Realität/Leibniz, >Welt/Leibniz, >Axiom/Leibniz, >Identität/Leibniz.
Ein endliches Seiendes kann nicht aus sich selbst heraus begriffen werden.
Allein das Ganze ist unbedingt, weil außer ihm nichts sonst mehr ist.
I 95
Welt/Ordnung/Leibniz/HolzVsLeibniz: Gerade die Spezifik des Zusammenhangs der Welt bleibt bei Leibniz ungeklärt, da der "unbewegte Beweger" außerhalb angesiedelt gedacht werden muss. Leibniz/Holz: entwickelt eine Einheit von Metaphysik und Physik.
I 96
Ordnung/Welt/Gott/Leibniz: Gott tut nichts außer der Ordnung. Es ist nicht einmal möglich, Ereignisse zu ersinnen, die nicht der Regel gemäß sind! Der Mechanismus reicht aus, um das Entstehen aller Tiere zu erklären. Organische Präformation im Samen.
Die Mechanik muss man allerdings voraussetzen, und diese kann ihrerseits nur a priori durch metaphysische Vernunftüberlegungen festgestellt werden.
>Metaphysik/Leibniz, >Begründung/Leibniz.
I 97
Die Welt ist von Anfang an ein System von Wechselwirkungen. Das Prinzip der Partikularität jedes Einzelnen ist zugleich das Prinzip der Universalität des Zusammenhangs aller Seienden.
Universelle Harmonie/Leibniz: ist der Strukturtitel für das System des Substanzen. Nicht nachträglich, sondern aus dem Wesen und Begriff der Monaden.
Prästabilierte Harmonie/Leibniz: entgegen einem verbreiteten Missverständnis der Spezialfall der Übereinstimmung zwischen physischen und geistigen Aspekten des substantiellen Seins.
>Terminologie/Leibniz.
I 98
Also zwischen "Körper" und "Seele", zwischen materiellen Vorgängen in der res extensa und Vorstellungen in der res cogitans. Holz: man könnte auch von prästabilierter Harmonie sprechen zwischen extensionalen und intensionalen Aspekten der logischen Abbildung ontischer Verhältnisse.
Für den Weltbegriff ist die allgemeinere Fassung der universellen Harmonie maßgebend.
>Intension/Leibniz, >Extension.

Lei II
G. W. Leibniz
Philosophical Texts (Oxford Philosophical Texts) Oxford 1998

Holz I
Hans Heinz Holz
Leibniz Frankfurt 1992

Holz II
Hans Heinz Holz
Descartes Frankfurt/M. 1994
Possibilia Hintikka II 40/41
Nichtexistenz/nicht-existente Objekte/Lokalisierung/Mögliche Welten/Hintikka: These: Jedes nicht-existente Objekt ist in seiner eigenen Welt. >Mögliche Welten.
Mögliche Welten/Leibniz/Duns Scotus/Hintikka: Solche Erwägungen führten Leibniz und vor ihm Duns Scotus dazu, die ungeordnete Menge nicht-existenter Individuen auf abgeteilte Welten zu verteilen.
Gesamtheit: Die Gesamtheit aller nicht-existenten Objekte ist eine nicht-wohlgeformte Gesamtheit.
>Mögliche Welten/Leibniz.
Nicht-existente Objekte/mögliche Gegenstände/unverwirklichte Möglichkeiten/Hintikka: Aber sind nicht einige dieser nicht-existenten Objekte in unserer eigenen aktualen Welt? Hintikka: These: Ja, einige dieser bloß möglichen Objekte sind in der aktualen Welt.
Bona fide-Objekt/Hintikka: Ein bona fide-Objekt kann in einer möglichen Welt existieren und in einer anderen fehlen.
Weltlinie/Hintikka: Wenn es darum geht, welche Weltlinien gezogen werden können, ist Existenz nicht das wichtigste Problem - eher Wohldefiniertheit.
>Weltlinien.
HintikkaVsLeibniz: Wir erlauben auch, dass ein Objekt in mehreren Welten existiert.
Frage: Wenn Bewohner zweier verschiedener Welten dann identisch sein können, wann sind sie dann identisch?
II 73
Possibilia/Hintikka: These: Die Rede über menschliche Erfahrung macht die Annahme von Possibilia notwendig (unverwirklichte Möglichkeiten, HintikkaVsQuine). Intentionalität/Husserl/Hintikka: Nach Husserl ist das Wesentliche des menschlichen Denkens in einer Beziehung zu unverwirklichten Möglichkeiten.
Possibilia/Hintikka: Wir brauchen Possibilia, um mit logisch inkompatiblen Entitäten gleichen logischen Typs umzugehen.
>Possibilia.
Semantik möglicher Welten/Hintikka: Die Semantik möglicher Welten ist die entsprechende Modelltheorie.
>Semantik Möglicher Welten.

Hintikka I
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996

Hintikka II
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989
Querweltein- Identität Hintikka II XV
Querwelteinidentität/Hintikka: Die Querwelteinidentität bleibt ein entscheidendes Problem. These: Sie läuft darauf hinaus, ein Objekt (oder seine Spur) in den Welten zu verfolgen, die es gemeinsam hat. >Mögliche Welten, ; vgl. >Zentrierte Welten.
D.h. es läuft auf eine Re-Identifikation hinaus, zwischen Zeitscheiben desselben Ereignisverlaufs. Es ist eine Sache der Kontinuität.
Das Problem entspricht dem der Stabilitätstheorie von Mengen von Differentialgleichungen.
>Vierdimensionalismus, >Raumzeit, >Identifikation.
II XVI
Katastrophentheorie/René Thom/Hintikka: Das Problem ist eng verwand mit der Katastrophentheorie. Querwelteinidentität/Hintikka:
Quine: Quine hält die Querwelteinidentität für ein hoffnungsloses Problem.
HintikkaVsKripke: Kripke unterschätzt das Problem und hält sie für garantiert. Dabei mogelt er.
Weltlinie/Querwelteinidentität/Hintikka: 1. Wir müssen erlauben, dass einige Objekte in gewissen möglichen Welten nicht nur nicht existieren, sondern dass ihre Existenz dort undenkbar ist! D.h. Weltlinien können aufhören zu existieren – mehr noch: Es kann sein, dass sie in gewissen möglichen Welten nicht definiert sind.
Problem: In der gewöhnlichen Wissenslogik (Glaubenslogik) ist das nicht gestattet.
2. Weltlinien können auf zwei Arten gezogen werden:
a) Objekt-zentriert oder
b) Agent-zentriert.
Analogie: Das kann man mit Russells Unterscheidung zwischen Wissen durch Bekanntschaft und durch Beschreibung in Beziehung setzen.
II 78
Querwelteinidentität/Hintikka: Problem: Bsp intentionale (opake) Kontext (Glaubenskontexte): Bei diesen Kontexten schlägt die existentielle Generalisierung (EG) fehl. D.h. wenn ein Satz A[b] für ein Subjekt wahr ist, können wir nicht schließen, dass es ein Objekt gibt, von dem der Satz A wahr ist (Ex)A[x].
II 79
Lösung/Semantik möglicher Welten/Hintikka: Die Lösung hierfür ist, verschiedene Individuen in verschiedenen Welten anzunehmen. Wenn die Semantik möglicher Welten recht hat, schaffen wir es irgendwie, die Querwelteinidentität festzustellen. Wissen/Wissen-wer/Wissen-was/Semantik möglicher Welten: Bsp
(4) (Ex)Victoria weiß, dass Lewis Carroll x ist.
Modelltheoretisch: Die Modelltheorie sagt, dass „Lewis Carroll“ dieselben Individuen in allen Welten herausgereift, die mit dem Wissen von Victoria kompatibel sind.
Das ist synonym mit:
(5) Victoria weiß, wer Lewis Carroll ist.
II 80
Mögliche Welten/Universum/Querwelteinidentität/HintikkaVsLeibniz/Hintikka: Problem: Wenn Welten ganze Universen sind, wechselt der Rahmen zwischen ihnen zu stark, dass fraglich ist, wie man Individuen re-identifizieren sollte.
II 80
Querwelteinidentität/Querwelteinidentifikation/Hintikka: Normalerweise halten wir einen großen Teil der Welt fixiert, wenn wir zwei Individuen identifizieren. Vergleichbarkeit/Hintikka/(s): So werden Alternativen vergleichbar. Um Alternativen zu verschiedenen Teilen vergleichbar zu machen, dehnen wir sie aus. Die Erweiterungen sollten einen Teil gemeinsam haben.
Im Extremfall teilen sie ihre Geschichte.
Identisch: Zwei Objekte (Individuen) sind identisch, wenn ihre Geschichte zusammenfällt. Das führt dazu, dass Querwelteinidentifikation teilweise reduziert wird auf Re-Identifikation. D.h. es wird zu dem Problem, wie die Raumzeit zu einer gemeinsamen Grundlage zurückverfolgt werden kann.
Vorteil: Wir müssen nicht jede einzelne mögliche Welt berücksichtigen.
II 81
Querwelteinidentifikation/Querwelteinidentität/Locke/Kripke/Hintikka: These: Verursachung spielt eine wichtige Rolle.
II 205
Querwelteinidentifikation/cross-identification/Wahrnehmung/Hintikka: Hier müssen wir Situationen annehmen, wenn es um wahrnehmungsmäßige Identifikation geht. Denn es muss in ihnen einen Wahrnehmenden geben, und die verschiedenen Situationen (Welten) müssen den Wahrnehmungsraum des Subjekts teilen. Semantik möglicher Welten/Wahrnehmung/HintikkaVsSemantik möglicher Welten: Die Semantik möglicher Welten hat diesen Punkt übersehen.
Situation/Semantik möglicher Welten/Hintikka: Außerdem sollte die Semantik möglicher Welten Relationen zwischen kleineren und größeren Situationen untersuchen.
II 206
Deskriptive Querwelteinidentifikation/beschreibungsmäßig/Hintikka: Deskriptive Identifikation sollte zwischen Teilen der Welt stattfinden, die größer sind als die aktuale wahrnehmungsmäßige Queridentifikation. Also einen Vergleich zwischen „größeren“ und „kleineren“ Situationen. >Situationen.

Hintikka I
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996

Hintikka II
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989
Rationalismus Leibniz Holz I 50
Def Evidenz/Gewissheit/a priori/Leibniz: die Gewissheit (der Notwendigkeit identischer Sätze A = B) stützt sich weder auf Empirie noch auf Deduktion, sondern auf eine apriorische Einsicht. >Identitätsprinzip/Leibniz, >Notwendig/Leibniz.
Rationalismus/HolzVsLeibniz: Problem für eine sich "wissenschaftlich" verstehende Philosophie: diese "unmittelbare Einsichtigkeit" sogenannter Letztbegründungen führt auf eine andere epistemologische Ebene. Gefahr des irrationalistischen Umschlags!
>Letztbegründung/Leibniz.
I 51
Damit ist die Gewissheit der Axiome nicht mehr abgesichert. Leibniz insistiert aber darauf, sie aus der "Evidenz der Identität" (mit sich selbst) bewiesen werden müssen. >Beweis/Leibniz, >Beweisbarkeit/Leibniz, >Axiom/Leibniz.

Lei II
G. W. Leibniz
Philosophical Texts (Oxford Philosophical Texts) Oxford 1998

Holz I
Hans Heinz Holz
Leibniz Frankfurt 1992

Holz II
Hans Heinz Holz
Descartes Frankfurt/M. 1994
Raum Kant I 85
Raum/Relationismus/Relationalismus/Leibniz: (laut Kant): besteht nur vermöge des gegenseitigen Verhältnisses der Dinge in ihm. - KantVsLeibniz: Gegen-Beispiel: Inkongruenz von rechter und linker Hand oder Spiegelbild - eine Umstülpung stellt hier nicht die Identität wieder her. ((s) Das müsste sie aber, wenn nur die Relationen eine Rolle spielten.) - ((s) Chiralität/VsRelationismus). >Chiralität.

Strawson V 28
Raum/Zeit/Kant: Totalität: scheint uns eine Disjunktion aufzuzwingen: entweder begrenzt, es gibt ein letztes Element, oder unbegrenzt. - Da die Antinomien empirisch nicht entscheidbar sind, ist damit bestätigt, dass Raum und Zeit nur als Erscheinungen und nicht als Dinge an sich existieren. >Antinomien/Kant.
StrawsonVsKant: es ist nicht klar, dass es keine empirische Lösung gibt.
V 48
Raum/Zeit/Kant: nicht von den Dingen produziert, sondern von den Subjekten - Raum und Zeit sind Bewusstseinszustände - Bewusstseinszustand: niederrangig, bloss Wirkung von Dingen, nicht deren Zustände. >Subjekt/Kant, >Wahrnehmung/Kant, >Erfahrung/Kant.
V 49
Raum erwächst nicht aus Erfahrung, sondern Erfahrung setzt Raum voraus. >Zeit/Kant.
I. Kant
I Günter Schulte Kant Einführung (Campus) Frankfurt 1994
Externe Quellen. ZEIT-Artikel 11/02 (Ludger Heidbrink über Rawls)
Volker Gerhard "Die Frucht der Freiheit" Plädoyer für die Stammzellforschung ZEIT 27.11.03

Strawson I
Peter F. Strawson
Einzelding und logisches Subjekt Stuttgart 1972

Strawson II
Peter F. Strawson
"Truth", Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol XXIV, 1950 - dt. P. F. Strawson, "Wahrheit",
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Strawson III
Peter F. Strawson
"On Understanding the Structure of One’s Language"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Strawson IV
Peter F. Strawson
Analyse und Metaphysik München 1994

Strawson V
P.F. Strawson
Die Grenzen des Sinns Frankfurt 1981

Strawson VI
Peter F Strawson
Grammar and Philosophy in: Proceedings of the Aristotelian Society, Vol 70, 1969/70 pp. 1-20
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Strawson VII
Peter F Strawson
"On Referring", in: Mind 59 (1950)
In
Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993
Realismus Kant Strawson V 230
Realismus/KantVsLeibniz: Leibniz nimmt Wahrheiten über unabhängiger Gegenstände an. - Kant: stattdessen dürfen wir nur von Begriffen sprechen. >Dinge an sich/Kant, >Wahrnehmung/Kant, >Wissen/Kant, ((s) Vgl. >Semantischer Aufstieg/Quine.)

Stroud I 134
Realismus/Kant: a) metaphysischer Realismus: dass Dinge unabhängig von uns im Raum existieren - b) epistemischer realismus: enthält etwas über unseren Zugang zu den Dingen - These: Wahrnehmung: ist direkt und unproblematisch - daher ist Wissen von äußeren Dingen (Außenwelt) möglich.
Skandal/Kant: dass der Realismus niemals zuvor bewiesen wurde.
I 135
Moores Hände/Kant/Stroud: Kant kann sich nicht beklagen, dass Moore die Dinge nur durch Glauben annähme. >Moores Hände.
I 136
Es geht auch nicht um fehlende Allgemeinheit - ((s) Der Beweis ist durchaus allgemein! (s.o. Kap 3).
Stroud I 162
Def Transzendentaler Realismus/Kant: fasst die äußeren Dinge als etwas von den Sinnen getrenntes auf - KantVs: das führt zum empirischen Idealismus. - Problem: dann sind wir unserer Repräsentationen bewusst, wissen aber nicht, ob ihnen etwas Existierendes entspricht. >Repräsentation/Kant.
I. Kant
I Günter Schulte Kant Einführung (Campus) Frankfurt 1994
Externe Quellen. ZEIT-Artikel 11/02 (Ludger Heidbrink über Rawls)
Volker Gerhard "Die Frucht der Freiheit" Plädoyer für die Stammzellforschung ZEIT 27.11.03

Strawson I
Peter F. Strawson
Einzelding und logisches Subjekt Stuttgart 1972

Strawson II
Peter F. Strawson
"Truth", Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol XXIV, 1950 - dt. P. F. Strawson, "Wahrheit",
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Strawson III
Peter F. Strawson
"On Understanding the Structure of One’s Language"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Strawson IV
Peter F. Strawson
Analyse und Metaphysik München 1994

Strawson V
P.F. Strawson
Die Grenzen des Sinns Frankfurt 1981

Strawson VI
Peter F Strawson
Grammar and Philosophy in: Proceedings of the Aristotelian Society, Vol 70, 1969/70 pp. 1-20
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Strawson VII
Peter F Strawson
"On Referring", in: Mind 59 (1950)
In
Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993

Stroud I
B. Stroud
The Significance of philosophical scepticism Oxford 1984
Realität Leibniz Holz I 61
Wirklichkeit/Realität/Leibniz: was zu denken möglich ist, ist vernünftig und könnte, rein logisch, auch möglich sein. >Möglichkeit/Leibniz, >Existenz/Leibniz, >Welt/Leibniz.
I 125
Vollkommenheit/Existenz/Leibniz: Bsp Angenommen, A,B,C,D seien gleichrangig, aber D mit A und B unverträglich, die anderen aber alle untereinander verträglich außer mit D, dann folgt, dass A,B und C unter Ausschluss von D existieren. Das ist das Prinzip der Kompossibilität.
>Prinzipien/Leibniz.
Realität/Leibniz: jeweils das höchste Maß an Sachgehalt (Verwirklichung): "perfectio".
Beste Welt/beste aller möglichen Welten/Leibniz: das ist der Sinn der These, dass wir in der besten der Welten leben: es ist einfach die Verwirklichung der meisten Möglichkeiten, was daraus folgt, dass alle Möglichkeiten verwirklicht werden, die sich nicht gerade gegenseitig hindern.
Insofern ist diese Welt auch nicht zufällig so beschaffen, wie sie ist.
In die Theologie übersetzt heißt das, Gott habe die Welt nach seiner eigenen Rationalität notwendig erschaffen, weil sie die Optimierung der durch diese Rationalität bedingten Prozesse ist.
>Mögliche Welt/Leibniz.
VoltaireVsLeibniz: "Candide". Vs"Beste der Welten". Ironisierung der Leibnizschen Theorie.

Lei II
G. W. Leibniz
Philosophical Texts (Oxford Philosophical Texts) Oxford 1998

Holz I
Hans Heinz Holz
Leibniz Frankfurt 1992

Holz II
Hans Heinz Holz
Descartes Frankfurt/M. 1994
Sprache Gadamer I 383
Sprache/Gadamer: Gadamer These: Die im Verstehen geschehende Verschmelzung der Horizonte ist die eigentliche Leistung der Sprache. >Horizont/Gadamer.
I 388
Verstehen: Eine Sprache verstehen ist selbst noch gar kein wirkliches Verstehen und schließt keinen Interpretationsvorgang ein, sondern ist ein Lebensvollzug. Eine Sprache versteht man, indem man in ihr lebt - ein Satz, der bekanntlich nicht nur für lebende, sondern sogar für tote Sprachen gilt.
I 408
Sprache als Form: (...) unbezweifelbar (...) ist, dass Sprachwissenschaft und Sprachphilosophie unter der Voraussetzung arbeiten, dass die Form der Sprache ihr alleiniges Thema ist. Ob der Begriff der Form hier aber überhaupt am Platze ist? Die im Sprechen lebendige Sprache, die alles Verstehen,
I 409
auch das des Interpreten von Texten, umgreift, ist so sehr in den Vollzug des Denkens bzw. Auslegens eingelegt, dass wir zu wenig in der Hand behalten, wenn wir von dem, was die Sprachen uns inhaltlich überliefern, absehen und nur die Sprache als Form denken wollten. Die Sprachunbewusstheit hat nicht aufgehört, die eigentliche Seinsweise des Sprechens zu sein. Antike Philosophie/Gadamer: Sie hatte für das, was wir Sprache nennen kein Wort.
I 421
Ideale Sprache/GadamerVsLeibniz: [Mit der rationalen Konstruktion] einer Kunstsprache (...) bewegt man sich (...), wie mir scheint, In einer vom Wesen der Sprache abführenden Richtung. Die Sprachlichkeit liegt dem Denken der Sachen so völlig ein, dass es eine Abstraktion ist, wenn man das System der Wahrheiten als ein vorgegebenes System von Seinsmöglichkeiten denkt, dem Zeichen zuzuordnen wären, die ein nach diesen Zeichen greifendes Subjekt verwendet.
Das sprachliche Wort ist kein Zeichen, zu dem man greift, es ist aber auch kein Zeichen, das man macht oder einem anderen gibt, kein seiendes Ding, das man aufnimmt und mit der Idealität des Bedeutens belädt, um dadurch anderes Seiendes sichtbar zu machen. Das ist nach beiden Seiten falsch.
Bedeutung: Vielmehr liegt die Idealität der Bedeutung im Worte selbst. Es ist immer schon Bedeutung. Aber das bedeutet auf der anderen Seite nicht, dass das Wort aller Erfahrung des Seienden voraus liegt und zu einer schon gemachten Erfahrung äußerlich hinzutritt, indem es sie sich unterwirft. Die Erfahrung ist nicht zunächst wortlos und wird dann durch die Benennung zum Reflexionsgegenstand gemacht, etwa in der Weise der Subsumtion unter die Allgemeinheit des Wortes. Vielmehr gehört es zur Erfahrung selbst, dass sie die Worte sucht und findet, die sie ausdrücken.
I 449
Sprache/Gadamer: Die Sprache [hat] erst im Gespräch, also in der Ausübung der Verständigung ihr eigentliches Sein (...). Das ist nicht so zu verstehen, als ob damit der Zweck der Sprache angegeben wäre. >Kommunikation/Gadamer.
I 453
Im sprachlichen Geschehen findet (...) nicht nur das Beharrende seine Stätte, sondern gerade auch der Wandel der Dinge. (...) in der Sprache stellt sich die Welt selber dar. Die sprachliche Welterfahrung ist „absolut“. Sie übersteigt alle Relativitäten von Seinssetzung, weil sie alles Ansichsein
I 454
umfasst, in welchen Beziehungen (Relativitäten) immer es sich zeigt. Die Sprachlichkeit unserer Welterfahrung ist vorgängig gegenüber allem, das als seiend erkannt und angesprochen wird. Der Grundbezug von Sprache und Welt bedeutet daher nicht, dass die Welt Gegenstand der Sprache werde.
I 461
Sprache/Hermeneutik/Gadamer: „Mitte der Sprache“: (...) uns leitet das hermeneutische Phänomen. Dessen alles bestimmender Grund aber ist die Endlichkeit unserer geschichtlichen Erfahrung. Um ihr gerecht zu werden, nahmen wir die Spur der Sprache auf, in der sich das Seinsgefüge nicht einfach abbildet,
sondern in deren Bahnen sich die Ordnung und das Gefüge unserer Erfahrung selbst erst und stets wechselnd formiert. Die Sprache ist die Spur der Endlichkeit nicht deshalb, weil es die Verschiedenartigkeit des menschlichen Sprachbaus gibt, sondern weil eine jede Sprache sich ständig bildet und fortbildet, je mehr sie ihre Erfahrung der Welt zur Sprache bringt. Wir haben bedeutende Wendepunkte des abendländischen Denkens über die Sprache befragt, und diese Befragung hat uns gelehrt, dass noch in einem viel radikaleren Sinne, als das christliche Denken über das zur Geltung brachte, das Geschehen der Sprache der Endlichkeit des Menschen entspricht.
Vgl. >Sprache/Christentum.
Es ist die Mitte der Sprache, von der aus sich unsere gesamte Welterfahrung und insbesondere die hermeneutische Erfahrung entfaltet.
>Erfahrung/Gadamer, >Hermeneutik/Gadamer, >Wort/Gadamer.
I 462
„Mitte der Sprache“/Gadamer: Ein jedes Wort lässt das Ganze der Sprache, der es angehört, antönen und das Ganze der Weltansicht, die ihm zugrunde liegt, erscheinen. Ein jedes Wort lässt daher auch, als das Geschehen seines Augenblicks, das Ungesagte mit da sein, auf das es sich antwortend und winkend bezieht.
I 465
Entscheidend ist, dass hier etwas geschieht. Weder ist das Bewusstsein des Interpreten dessen Herr, was als Wort der Überlieferung ihn erreicht, noch kann man, was da geschieht, angemessen beschreiben als die fortschreitende Erkenntnis dessen, was ist, so dass ein unendlicher Intellekt all das enthielte, was je aus dem Ganzen der Überlieferung zu sprechen vermöchte. Das eigentliche Geschehen ist dadurch aber nur ermöglicht, nämlich dass das Wort, das als Überlieferung auf uns gekommen ist und auf das wir zu hören haben, uns wirklich trifft, als rede es uns an und meine uns
I 466
selbst. Gegenstand/Gadamer: (...) vonseiten des „Gegenstandes“ bedeutet dieses Geschehen das Insspielkommen, das Sichausspielen des Überlieferungsgehaltes in seinen je neuen, durch den anderen Empfänger neu erweiterten Sinn- und Resonanzmöglichkeiten.
>Gegenstand/Gadamer.

Gadamer I
Hans-Georg Gadamer
Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010

Gadamer II
H. G. Gadamer
Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977
Substitution Quine VII (b) 29
Ersetzbarkeit/Substitution/QuineVsLeibniz: die Stärke der Forderung nach Substituierbarkeit variiert mit der Reichhaltigkeit der Sprache. - Wir brauchen ein- und mehrstellige Prädikate, Wahrheitsfunktionen (nicht, und, oder usw.), Klassen, Klassen von Klassen, Kennzeichnungen, singuläre Termini. >Synonymie, >Ausdrucksfähigkeit, >Prädikate, >Singuläre Termini, >Kennzeichnungen, >Klassen.
Diese Sprache ist dann extensional: jede zwei Prädikate, die extensional übereinstimmen (vom selben Objekt wahr sind) sind ersetzbar salva veritate. - Das sichert aber keine kognitive Synonymie.
>Extension, >Extensionalität.

VII (c) 56
Ersetzbarkeit/Quine: Frage: salvo quo? Etwas wird immer verändert.
IX 9
Einsetzen/Substitution/Quine: wenn in einer Aussage, die für "Fx" substituiert wurde, freie Variablen außer "x" vorkommen, dann dürfen es nicht solche sein, die in den Wirkungsbereich von Quantoren geraten, die in dem Schema, in dem die Substitution vorgenommen wurde, vorkommen.

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987
Überprüfung Schurz I 128
Überprüfung/strikter Fall/Mill/Schurz: (nicht statistisch): besteht aus zwei Tätigkeiten: 1. Die Methode der Übereinstimmung: Wahrheit/Falschheit, Verifikation/Falsifikation.
2. Methode des Unterschieds: Relevanz/Irrelevanz.
>Relevanz, >Wahrheit, >Verifikation, >Falsifikation.
1. Methode der Übereinstimmung/Mill: A Stichprobe, „experimentelle Gruppe“
I 129
Das ist eine Auswahl von Individuen aus einem Bereich, für den gerade die Eigenschaft A gilt und nicht eine beliebige Eigenschaft, Bsp „Alle Raben sind schwarz“ soll nicht mit Nägeln, Blumen, und Gorillas verglichen werden. 2. Methode des Unterschieds/Mill: zur Überprüfung der Relevanz, wählt man eine A Kontrollstichprobe (Kontrollgruppe) auf die ebenfalls A zutrifft.
Repräsentativität/strikter Fall/Mill/Schurz: die A Stichprobe soll die A Individuen in der Population möglichst gut repräsentieren.
I 130
Falsifizierende Individuen sollen sich von verifizierenden in einer qualitativen Eigenschaft unterscheiden. Wenn wir nun die Begleitumstände möglichst stark variieren, maximieren wir unsere Chance, in der A Stichprobe falsifizierende Individuen aufzufinden (zureichender Grund).
>Hinreichendes.
Prinzip des zureichenden Grundes/Leibniz: hatte das als metaphysische Notwendigkeit betrachtet.
>Notwendigkeit, >Wesen, >Essentialismus.
Prinzip des zureichenden Grundes/SchurzVsLeibniz: es ist jedoch nur in deterministischen Unversen generell gültig. In indeterministischen Universen gibt es auch zufällige Ausnahmen ohne jeden Grund. Das Prinzip ist jedoch heuristisch nützlich.
Repräsentativität/Popper: Die Repräsentativitätsforderung gehört zu der von Popper so genannten strengen Überprüfung: man sollte die Ausdehnung bei Wärme nicht nur an Metallen untersuchen.
I 131
Methodische Induktion/Gesetzeshypothesen//Schurz: a) wenn man eine gegebene strikte Hypothese prüft, prüft man zuerst auf Wahrheit und dann auf Relevanz.
b) wenn man nach einer unbekannten Ursache bzw. Gesetzeshypothese für einen gegebenen Effekt sucht, geht man umgekehrt vor.
I 134
Statistischer Fall: Überprüfung auf vermutliche Wahrheit/Statistik/Schurz: Methode der
Akzeptanzintervalle: Bsp Gesetzeshypothese: p(Kx I Ax) = 80 %.AG aus 100 untersuchten Bäumen waren 75 krank.
Wie schließt man aus der Stichprobenhäufigkeit hn(K I A) auf die Plausibilität der Hypothese über die Populationshäufigkeit p(K I A)? Nach Fisher (1956)(1) kann man die statistische Wahrscheinlichkeit berechnen dafür, dass die Stichprobenhäufigkeit eine bestimmte Größe besitzt, oder in einem bestimmten Größenintervall liegt, gegeben die Hypothese ist wahr. Das beruht auf der Binominalverteilung. (...).
I 175
Überprüfung/Schurz: eine theoretische Hypothese kann man nicht nur anhand von einem, sondern von so viel wie möglichen gleichermaßen plausiblen Indikatoren testen.
I 176
Indikator: für jeden ist zu prüfen, ob und welche versteckten Variablen durch ihn eingeschleust werden.

1. Fisher, R.A. (1956). Statistical Methods and Scientific Inference. New York: Hafner Press, (New edition Oxford Univ. Press, 1995).

Schu I
G. Schurz
Einführung in die Wissenschaftstheorie Darmstadt 2006
Verschiedenheit Demokrit Adorno XIII 202
Verschiedenheit/Demokrit/Adorno: Wie kommt es zu der Verschiedenheit der Dinge? Das Problem aller antiken Philosophie bestand darin, ein einheitliches Prinzip anzugeben, aus dem sich alles erklärt und mit dem man gegen die unendliche Vielfalt der Naturmythologie reagieren konnte. Vgl. >Ganzes/Antike, >Einheit/Aristoteles, >vgl. >Einheit/Plotin.
XIII 203
Atome/Demokrit/Adorno: haben nicht etwa innere Zustände, sondern nur mechanische. Diese Vorstellung, dass eigentlich das Wesen der Dinge nur von außen und nicht von innen her zu fassen sei und dass es ein Inneres eigentlich nicht gebe hat eine ungeheure Konsequenz für die gesamte Geschichte der Wissenschaften gehabt.
XIII 204
AristotelesVsDemokrit/Adorno: These: die Objektivität und Wirklichkeit der Formen sei den Dingen selber immanent. >Natur/Aristoteles.
Naturwissenschaft: die neuere Naturwissenschaft hat diese Aristotelische und mittelalterliche Anschauung kritisiert und nicht mehr versucht, von innen her, von diesen Formen her die Materie zu begreifen. Man hat einfach von außen Beobachtungen gemacht und registriert.
Das ist VsKant, VsLeibniz, VsWolff.
Lager: Leibniz, Wolff pro Aristoteles.

A I
Th. W. Adorno
Max Horkheimer
Dialektik der Aufklärung Frankfurt 1978

A II
Theodor W. Adorno
Negative Dialektik Frankfurt/M. 2000

A III
Theodor W. Adorno
Ästhetische Theorie Frankfurt/M. 1973

A IV
Theodor W. Adorno
Minima Moralia Frankfurt/M. 2003

A V
Theodor W. Adorno
Philosophie der neuen Musik Frankfurt/M. 1995

A VI
Theodor W. Adorno
Gesammelte Schriften, Band 5: Zur Metakritik der Erkenntnistheorie. Drei Studien zu Hegel Frankfurt/M. 1071

A VII
Theodor W. Adorno
Noten zur Literatur (I - IV) Frankfurt/M. 2002

A VIII
Theodor W. Adorno
Gesammelte Schriften in 20 Bänden: Band 2: Kierkegaard. Konstruktion des Ästhetischen Frankfurt/M. 2003

A IX
Theodor W. Adorno
Gesammelte Schriften in 20 Bänden: Band 8: Soziologische Schriften I Frankfurt/M. 2003

A XI
Theodor W. Adorno
Über Walter Benjamin Frankfurt/M. 1990

A XII
Theodor W. Adorno
Philosophische Terminologie Bd. 1 Frankfurt/M. 1973

A XIII
Theodor W. Adorno
Philosophische Terminologie Bd. 2 Frankfurt/M. 1974
Wissenschaft Kant Vollmer I 234
Wissenschaft/Beweis/Physik/Kant/früh/vorkritisch: Newtons Theorie kann nicht logisch bewiesen werden - das hatte KantVsLeibniz und KantVsWolff eingesehen. >Leibniz, >Beweis/Leibniz.
Sie kann aber auch nicht empirisch verifiziert werden. - Das hatte Kant von Hume gelernt.
>Hume, >Verifikation.
I. Kant
I Günter Schulte Kant Einführung (Campus) Frankfurt 1994
Externe Quellen. ZEIT-Artikel 11/02 (Ludger Heidbrink über Rawls)
Volker Gerhard "Die Frucht der Freiheit" Plädoyer für die Stammzellforschung ZEIT 27.11.03

Vollmer I
G. Vollmer
Was können wir wissen? Bd. I Die Natur der Erkenntnis. Beiträge zur Evolutionären Erkenntnistheorie Stuttgart 1988

Vollmer II
G. Vollmer
Was können wir wissen? Bd II Die Erkenntnis der Natur. Beiträge zur modernen Naturphilosophie Stuttgart 1988