Begriff/ Autor/Ismus |
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Ökologie | Naess | Singer I 251 Ökologie/Naess, Arne/Singer, P.: (A. Naess (1973)(1): Def shallow ecology/Naess: ist auf den traditionellen Rahmen der Ethik beschränkt:: hier geht es darum, Bsp Wasser nicht zu verschmutzen, um genügend Trinkwasser zu haben und Umweltverschmutzung zu vermeiden, damit man die Natur weiterhin genießen kann. Dagegen: Def deep ecology/Naess: will die Biosphäre um ihrer selbst willen erhalten, ungeachtet des möglichen Nutzens für den Menschen. Tiefenökologie/Naess/Singer, P.: nimmt also größere Einheiten als das Individuum zum Gegenstand: Arten, Ökosysteme und sogar die Biosphäre als Ganzes. Tiefenökologie/Tiefe Ökologie(2): Prinzipien: 1. Das Wohlergehen und die Weiterentwicklung menschlichen und nichtmenschlichen Lebens auf der Erde haben einen Wert in sich selbst (intrinsischen, inhärenten Wert), unabhängig vom Nutzen der nichtmenschlichen Welt für menschlich Zwecke. 2. Reichtum und Diversität von Lebensformen tragen zur Realisierung dieser Werte bei und sind Werte in sich. 3. Menschen haben nicht das Recht, den Reichtum und die Diversität der Welt zu schmälern, außer, wenn es um vitale Interessen geht. Singer I 252 Biosphäre/Naess/Sessions/Singer, P.: Sessions und Naess gebrauchen den Ausdruck „Biosphäre“ in einem weiten Sinn, so dass auch Flüsse, Landschaften und Ökosysteme inbegriffen sind. P. SingerVsNaess: (siehe auch SingerVsSessions): die Ethik der Tiefenökologie liefert keine befriedigenden Antworten in Bezug auf den Wert des Lebens vn Individuen. Vielleicht ist das aber auch die falsche Frage. Die Ökologie betrifft eher Systeme als individuelle Organismen. Daher sollte die ökologische Ethik sich eher auf Arten und Ökosysteme beziehen. Singer I 253 Dahinter steckt also eine Art Holismus. Dieser wird von Lawrence Johnson (L. Johnson, A Morally Deep World, Cambridge, 1993) aufgezeigt. Johnson These: die Interessen von Arten sind verschieden von der Summe individuelle Interessen und existieren gleichzeitig zusammen mit individuellen Interessen innerhalb unserer moralischen Erwägungen. >Umwelt, >Emissionen, >Emissionsrechtehandel, >Klimawandel, >Klimaschäden, >Energiepolitik, >Klimadaten, >Klimageschichte, >Klimagerechtigkeit, >Klimaperioden, >Klimaschutz, >Klimaziele, >Klimafolgenforschung. 1. A. Naess (1973). „The Shallow and the Deep, Long-Range Ecology Movement“, Inquiry 16 , pp. 95-100 2. A. Naess and George Sessions (1984). „Basic Principles of Deep Ecology“, Ecophilosophy, 6 |
Naess I Arne Naess Can Knowledge Be Reached? Inquiry 1961, S. 219-227 In Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977 SingerP I Peter Singer Practical Ethics (Third Edition) Cambridge 2011 SingerP II P. Singer The Most Good You Can Do: How Effective Altruism is Changing Ideas About Living Ethically. New Haven 2015 |
Ökologie | Sessions | Singer I 252 Ökologie/Biosphäre/George Sessions/Bill Devall/Singer, P.: W. Devall and G. Sessions, Deep Ecology, Living As If Nature Mattered, Salt Lake City (1985): These: die Idee der biozentrischen Gleichheit (biocentric equality) ist, dass alle Dinge in der Biosphäre das gleiche Recht auf Leben haben und das Recht auf ihre individuellen Entfaltungsmöglichkeiten. Alle Organismen und Entitäten in der Ökosphäre haben, als Teile eines zusammenhängenden Ganzen, gleichen intrinsischen Wert. P. SingerVsSessions, George/P. SingerVsDevall, Bill/Singer, P.: dagegen gibt es starke intuitive Einwände, z. B: 1. dass das Wohlergehen von erwachsenen Menschen höherrangig ist als das Wohlergehen von Hefe und dass die Rechte von Gorillas höherrangig sind als die Rechte von Gras. 2. Wenn Menschen, Gorillas, Hefe und Gräser alle Teile eines zusammenhängenden Ganzen sind, kann man immer noch fragen, warum dies allen Elementen einen gleichen intrinsischen Wert verleiht. a) Selbst wenn es einen intrinsischen Wert im Reich der Mikroorganismen und im Pflanzenreich gibt, zeigt dies nicht, dass auch individuelle Mikroorganismen und individuelle Pflanzen einen intrinsischen Wert haben, denn ihr Überleben als Individuen sind für das Überleben des Ökosystems als Ganzem irrelevant. b) Die Tatsache, dass alle Organismen Teile eines zusammenhängenden Ganzen sind zeigt nicht, dass sie alle einen intrinsischen Wert haben, geschweige denn den gleichen intrinsischen Wert. Es könnte immer noch sein, dass das Ganze nur einen Wert hat, weil es die Existenz bewusster Wesen fördert. |
Sessions I George Sessions Deep Ecology - Living as If Nature Mattered Santa Barbara 1987 SingerP I Peter Singer Practical Ethics (Third Edition) Cambridge 2011 SingerP II P. Singer The Most Good You Can Do: How Effective Altruism is Changing Ideas About Living Ethically. New Haven 2015 |