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Individuation, Philosophie: das Herausgreifen eines Gegenstands durch eine Bestimmung mithilfe von Zusatzinformationen, die nicht aus einer einzelnen Aussage, die diesen Gegenstand enthält, zu erschließen sind. Bsp Überzeugungen werden durch Inhalte individuiert, nicht z.B. durch die Länge der Zeichenketten, mit denen sie ausgedrückt werden. Die Inhalte einer Überzeugung werden wiederum nicht durch ihre Wiederholung sondern durch andere Inhalte individuiert. _____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Tyler Burge über Individuation – Lexikon der Argumente
Frank I 691 Gedanken/Individuation/Burge: Wie werden unsere Gedanken individuiert? These: Viele Gedanken werden extern individuiert: sie sind notwendigerweise von Beziehungen abhängig, in denen die Person zur physischen oder in einigen Fällen auch zur sozialen Umgebung steht. Meine Gedankenexperimente verfolgen die gemeinsame Strategie, die Geschichte der körperlichen Bewegung, der Oberflächenstimulation und der internen chemischen Vorgänge konstant zu halten. Ich will zeigen, dass einige Gedanken der Person variieren. These: Welche Gedanken man haben kann, hängt davon ab, in welchen Beziehungen man zu seiner Umgebung steht. Frage: Wie können wir von einigen unserer mentalen Ereignisse unmittelbar, nichtempirisch wissen, Frank I 692 wenn ihre Identität von der Umgebung abhängt? >Externalismus. Eine Person braucht die Umgebung nicht zu erforschen, um zu wissen, welches ihre Gedanken sind. ((s) Die Formulierung ist immer "welche Gedanken", "was für Gedanken" das vermeidet die Bezugnahme auf Wahrheitsbedingungen. Der Inhalt soll aber bekannt sein.) >Inhalt. Frank I 700 Gedanken/Individuation/Burge: Wir individuieren unsere Gedanken, indem wir sie und nicht die anderen aus selbst zuschreibende Weise denken. Dieses Wissen ist einfach nicht diskursiv, sondern unmittelbar. >Wissen. Tyler Burge (1988a): Individualism and Self-Knowledge, in: The Journal of Philosophy 85 (1988), 649-663_____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Burge I T. Burge Origins of Objectivity Oxford 2010 Burge II Tyler Burge "Two Kinds of Consciousness" In Bewusstein, Thomas Metzinger Paderborn/München/Wien/Zürich 1996 Fra I M. Frank (Hrsg.) Analytische Theorien des Selbstbewusstseins Frankfurt 1994 |