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Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Gendertheorie über Staat - Lexikon der Argumente
Gaus I 278 Staat/Gendertheorie/Mottier: Wie Waylen (1998)(1) aufzeigt, neigten Gender-Theoretiker anfangs dazu, den Staat in erster Linie negativ zu betrachten. Sozialisten: Vor allem sozialistische Feministinnen integrierten die Unterdrückung der Frauen in die marxistische Perspektive. Folglich sahen sie den Staat als ein Herrschaftsinstrument in den Händen der herrschenden Klasse und betonten die Bedeutung der Rolle der Frauen bei der Reproduktion der Arbeitskraft innerhalb der Familie für die Entwicklung des Kapitalismus. Radikaler Feminismus: Wie sozialistische Feministinnen haben auch radikale Feministinnen wie Catharine MacKinnon den liberalen Staat als eine monolithische Einheit konzipiert, die die Interessen der dominanten Gruppen institutionalisiert, insbesondere durch das Gesetz; nur waren letztere diesmal nicht die von den marxistischen Theoretikerinnen beschriebenen bürgerlichen Klassen, sondern die Kategorie der männlichen Bürger. Das liberale Rechtssystem, die Mainstream-Politik und der Staat wurden als Instrumente der Unterordnung von Frauen unter Männer, und der Legitimierung männlicher Interessen als Allgemeininteresse gesehen. Wie MacKinnon es ausdrückte, "ist der liberale Legalismus somit ein Medium, um die männliche Dominanz sowohl unsichtbar als auch legitim zu machen, indem er die männliche Sichtweise in das Recht übernimmt und gleichzeitig diese Sichtweise gegenüber der Gesellschaft durchsetzt" (1989(2): 237). Institutionalisierung: Innerhalb dieser Ansätze wurde der Staat vor allem als ein patriarchalisches Instrument wahrgenommen, das die männliche Herrschaft institutionalisiert und reproduziert. Seit Ende der 1980er Jahre wurde ein solches Staatsverständnis durch eine Reihe alternativer Perspektiven in Frage gestellt. Die letzteren Frage waren, 1) (...) ob der Einfluss des Staates auf die Genderverhältnisse nur negativ konzeptualisiert werden sollte; und 2) (...) ob der Staat als homogener Akteur adäquat theoretisiert wird. Zu 1): >Wohlfahrtsstaat/Gendertheorie, Ad 2): >Staat/Poststrukturalismus. 1. Waylen, Georgina (1998) 'Gender, feminism and the state: an overview'. In Vicky Randall and Georgina Waylen, Hrsg., Gende'; Politics and the State. London: Routledge, 1—17. 2. MacKinnon, Catharine (1989) Toward a Feminist Theory of the State. Cambridge, MA: Harvard University Press. Véronique Mottier 2004. „Feminism and Gender Theory: The Return of the State“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications_____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Gendertheorie
Gaus I Gerald F. Gaus Chandran Kukathas Handbook of Political Theory London 2004 |